Liebe @Sophie Miller ,
danke für Deine Leseprobe!
Auch wenn es hier schon stand, es fällt mir so sehr auf bzw. wäre tatsächlich ein Grund für mich, das Buch wegzulegen, daß ich es wiederholen möchte: Die vielen Figuren am Anfang sind für mich ein heilloses Durcheinander, zumal sie sich auch nicht durch irgendwelche Charakteristika voneinander unterscheiden (jedenfalls nicht durch welche, die Du zeigst). Was mir hier helfen würde:
- weniger Personen
- die, die sprechen, sollten zumindest ein bißchen skizziert werden, was Optik, Eigenarten, Sprechweise oder was auch immer Dir einfällt, um sie unterscheidbar zu machen, betrifft
- Bei so vielen Sprechern wäre es wichtig, daß ich anhand der Sprechweise wissen kann, wer gerade redet
Du als Autorin weißt natürlich genau, wer wer ist, wer spricht, wie er aussieht, welche Ziele sie hat. Deine Leser wissen das nicht, die mußt Du erst heranführen.
Was meine Verwirrung gesteigert hat, war, daß (mir jedenfalls, allerdings bin ich müde und habe schnell gelesen) relativ spät erst klar wird, wer die Erzählerin ist.
Eine Kleinigkeit: In manchen Anreden verwendest Du “Sie”, in den meisten “Ihr”. Das solltest Du vereinheitlichen.
Und noch eine Anregung: Ich lese und schreibe Fantasy, Deinen Thread zur Genre-Findung habe ich verfolgt. Ich würde “fiktiver historischer Roman” bevorzugen: Es fühlt sich für mich nicht wie Fantasy an, was an den vielen fiktiven historischen Persönlichkeiten liegen kann und absolut subjektiv ist. Vielleicht könnte sich auch noch jemand äußern, der historische Romane liest oder schreibt - von denen lasse ich nämlich mit handverlesenen Ausnahmen die Finger, da kann ich also nicht mitreden. Aber als Fantasy-Fan würde ich bei diesem Einstieg, wenn ich das Buch aus dem Regal “Fantasy” gegriffen habe, zumindest irritiert sein. Und wenn Du Dein Manuskript mal bei einem Verlag einreichen möchtest, muß das Buch ja zum Programm passen, daher finde ich die Genre-Benennung schon wichtig.
Positiv ist mir aufgefallen, daß Deine Sprache sich gut liest. Klar, korrekt. deutlich, nicht zu viele Adjektive - und nein, das sind keine Selbstverständlichkeiten. Nur oft sehr, sehr kurze Sätze, und davon sehr viele. Da würde ich mir mehr Varianz und auch mal längere Sätze wünschen.
Laß Dich nicht runterziehen von der vielen Kritik, die sicher schmerzen wird, auch wenn sie konstruktiv ist. Probiere beim Überarbeiten aus, was Du nachvollziehen kannst. Ich schätze, dann wird es Dir so wie mir einmal gehen, und die Folgeversion gefällt Dir selber besser als die jetzige.