Erotik in einem Fantasy Roman

Hallo Community,
aktuell habe ich meinen ersten Roman fertig gestellt. Jetzt kommt das überarbeiten und verschicken an Probeleser.
Ich bin mir aber bei einer Sache unschlüssig. In meinem Roman gibt es eine humanoide Spinnen Dämonin die unter anderem durch ihre sehr ausgeprägten sexuellen Reize ihre Opfer verführt und sie damit in ihr Nest lockt, oder dazu bringt das zu tun was sie möchte.
Als Beispiel: Die Dämonin bemerkt das einer der Männer aus der Gruppe die ihr ins Netz gegangen ist ein Magier ist, diesen muss sie los werden, also verführt sie einen der Männer dahingehen, das er dann den Magier tötet. Sie schleicht sich dazu in deren Gedanken und erzeugt dort sehr realistische sexuelle Fantasien von sich und ihrem Opfer.
Und jetzt kommt der Punkt. Um seinen Kameraden oder ggf. sogar den besten Freund zu töten nur um Sex mit einer völlig Fremden zu haben, muss das was sie da in die Gedanken hinein spinnt schon absolut außergewöhnlich sein. Also muss ich es schon zumindest teilweise beschreiben. Andererseits will ich hier keine Pornografie schreiben, auch wenn der Roman sich ganz klar an Erwachsene richtet. Kampfszenen, etc. gehen auch sehr ins Detail. Meine Befürchtung ist einfach, wenn ich nicht genug erkläre und nicht genug ins Detail gehe um den Erregungszustand des Opfers zu erklären, dann versteht niemand warum dieser jetzt einen Mord begangen hat. Fange ich aber an zu sehr ins Detail zu gehen in dem ich gezielt darüber schreibe wie die Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden, wie sie genommen. . . etc. wird, dann geht es direkt in das Pronografische. Bin halt noch völlig unerfahren.

1 „Gefällt mir“

Ist denn Sex das Einzige, was ihr zur Verfügung steht? Ich kann mir vorstellen, dass ein zweiter, psychologischer Part hinzukommt. Es ist ja nicht der Sextrieb, der Menschen oft dazu antreibt, etwas zu tun, sondern das Gefühl, erkannt und geschätzt zu werden. Wie z.B. eine emotionale Abhängigkeit, die entsteht, die Sucht nach dem Gefühl, Bestätigung zu finden. Da kann sie ja frei manipulieren, es müsste halt in der Persönlichkeit ihres Opfers etwas geben, wo sie ansetzen kann.

2 „Gefällt mir“

In dem Fall ist sexuelle Erregung als „Druckmittel“ tatsächlich das Einzige und der Charakter ist auch mit Absicht so angelegt, da im weiteren Verlauf des Romans diese Dämonin die Seiten wechselt, als ihr bewusst wird, wie sie bis jetzt gelebt hat.

Vielleicht könnte hier @Zauberfrau helfen. Sie hat ein erotisches Märchen geschrieben und konnte damit erfolgreich bei einem Verlag landen. Die müsste wissen „wie es geht“.

Kommt darauf an, wie simpel der betreffende Charakter gestaltet ist. Wenn die Helden schon eine Weile unterwegs sind und der Betreffende nicht gerade ein liebender Familienvater oder gar zölibatär ist, reichen oft schon optische Eindrücke, um ein Begehren zu wecken. Die meisten Männer sind nicht so kompliziert und denken statistisch öfter am Tag an Sex als Frauen.

Das wäre super!
Mein Ansatz im gesamten Roman ist alles so realistisch darzustellen wie möglich und nötig. Ohne es dabei zu übertreiben. Sterbeszenen werden also nicht bis in das aller letzte ausgearbeitet, aber tief gehend genug beschrieben um sich ein Bild im Kopf machen zu können. Bei den Dämonen ist es so, dass diese von einem verrückten Gott erschaffen wurden. Jeder Dämonen Spezies für einen bestimmten Zweck. Die Rash´al Ghul welche die Hütter der Spinnen sind, benötigen Verführung ihrer Opfer um an ihr Ziel zu gelangen, sind aber durch ihren eigenen Sexualtrieb dadurch stark gebeutelt. Es sind auf den 350 Seiten vielleicht insgesamt 3 - 4 Seiten wo es tatsächlich zu einer sexuellen Handlung kommt, sei es in echt, oder durch die Manipulation des Verstandes. Aber ich möchte nicht, das mir diese 4 Seiten den ganzen Roman kaputt machen.

Um den Fall in dem Buch jetzt explizit zu schildern müsste ich hier locker 10 Buchseiten schreiben. Ich versuche es zu erklären. Die spezielle Gabe der Dämonin ist die Männer oder auch Frauen in so einen extremen Erregungszustand zu versetzen, dass alles andere bei diesen abschaltet. Sie zieht auf diese Art ihre Opfer in ihren Bann und kann sie kontrollieren. Mit einem einfachen rein und raus ist es hierbei aber nicht getan. Sie kann die Gedanken ihrer Opfer lesen so bald die Verbindung erst aufgebaut ist und ihnen dann in Gedanken ihre geheimsten Fanatsien erfüllen und wenn das Opfer wieder zu sich kommt, will es das direkt in die Tat umsetzen.

Ich finde es etwas unglaubwürdig, wenn er allein aus sexuellen Trieben seinen besten Freund nicht nur hintergeht, sondern gleich umbringt.

Beherrscht sie als Dämonin nicht Magie?
Also dass er in eine Art Trance gerät und sie als herrlichste, göttlichste Wesen sieht und einfach alles für sie tun würde.
Vielleicht wirkt es ja wie eine Droge und er wird buchstäblich abhängig von ihr.

1 „Gefällt mir“

Ich finde genau das außerordentlich realistisch! Wie viele Gewaltverbrechen basieren genau darauf? Zumindest gefühlt, wenn man täglich Nachrichten liest. Vielleicht trügt mich mein Gefühl auch. Ich glaube aber, eher nicht.

2 „Gefällt mir“

Das ist der Punkt. Zuerst sind es ihre optischen sexuellen Reize. Dabei beobachtet sie ihre Opfer extrem genau und versprüht eine Art Pheromon, bzw. bewirkt eine Art Sucht durch ihre dämonische Aura. Im Buch wird das absichtlich nicht ganz geklärt. Dann steigert sie unterstützt von diesen Fähigkeiten die Lust tatsächlich so weite, dass es für die Opfer kein zurück mehr gibt. Diese vergessen in dem Moment tatsächlich alles. Sogar ihren eigenen Namen. Und gerade das ist die Crux an der Sache. Ich beschreibe wie sehr die Opfer in ihren Bann geraten. Wie sie sich dessen unmöglich entziehen können. Und dann wenn eines der Opfer wirklich seinen heiß herbei gesehnten Sex mit der Dämonin hat, kann ich doch nicht einfach schreiben das er in sie eingedrungen ist und nach kurzer Zeit hatte er seinen Höhepunkt und gut ist es. Erst baut man eine Stimmung auf, zeigt dem Leser wie abhängig die Opfer werden, dass es kein zurück mehr gibt und dann ist das was passiert einfach nur ein kurzes rein und raus. Das wirkt dann auch unglaubwürdig. Das ist mein Problem. Wenn ich aber anfange in allen Details zu beschreiben, das sich die Dämonin vor den Augen ihres Opfers selbst. . . bef. . . und das noch in allen Details. . . Das kann schnell zu viel werden. Oder wenn man den sexuellen Akt zu deutlich beschreibt. Zu schreiben das er sie tief und hart stößt (jetzt mal ganz einfach formuliert) wird mit Sicherheit noch gehen, aber wenn man dann noch mehr ins Detail gehen würde. Ich weiß halt nicht. . . Ich traue mich schon gar nicht diese Stelle jemandem zum probe lesen zu geben.

Wenn es eine gemeinsame, lange Liebe wäre, die beiden untereinander ausspielt, vielleicht.
Aber wegen einer Fremden …

Kann mich aber auch täuschen.
Kommt wahrscheinlich, wie immer, darauf an, wie es umgesetzt wird.

Das ist meines Erachtens nach sowieso klar.

Das klingt schon viel glaubwürdiger und spannender.
Mit diesem Wissen, bräuchte ich als Leser auch nicht die explizitiste Beschreibung.

Das denke ich eben eigentlich auch. Ich beschreibe jetzt nicht im einzelnen ihre Kräfte die sie einsetzt, aber als Leser bekommt man mit was da vor sich geht. Mein Gedankengang war halt der, dass der Leser nichts von ihrer erotischen Aura mitbekommt wenn man nicht wenigstens ein klein wenig Kopfkino erzeugt. Aber genau das ist der strittige Punkt. Die einen sagen ich soll diese Stellen noch mehr ausarbeiten, damit der Leser bestenfalls auch erregt wird beim lesen. Beispiel: Die Dämonin hat eine sehr überlange, nicht menschliche Zungen und „knöpft“ sich irgendwann eine Magd vor. Und da könnte man alles natürlich explizit beschreiben. Die anderen sagen, es darf nicht einmal darin stehen das ihre Zunge in sie eingedrungen ist. Ich finde aktuell auch keine vergkleichbare Literatur.

Andeutungen würden für mich reichen.
Wenn ich was von einer sehr langen Zunge und der Magd lese, entsteht der Rest doch schon im Kopf.

Kommt aber auch auf die Zielgruppe an, die du ansprechen möchtest.

1 „Gefällt mir“

Der Roman richtet sich eindeutig an Erwachsene. Ich denke halt auh das Andeutungen ausreichen sollten. An der ein oder anderen Stelle kann man ja etwas mehr machen, aber eben nicht übertrieben.

Ich finde, es hat eine gewisse Ironie, wenn Autoren ihrer Fantasie freien Lauf lassen und gleichzeitig muss es aber bis in die Tiefe realistisch sein. Wenn Du auf nicht allzu plumpe Art festlegst, dass die Magierin den Mann in ihren Bann zieht, reicht das. Es gibt x Beispiele, wie in den Conan-Büchern oder bei „Excalibur“, wo solche Situationen vorkommen und da strengt niemand ein psychologisches Profil an. Attraktive Frau bringt Mann um den Verstand. Punkt.

Meiner Meinung nach musst du dafür schon eine Situation schaffen, in der das Opfer praktisch unter Drogen gesetzt oder gehirngewaschen ist. Wenn ich lesen würde, dass jemand, der bei Sinnen ist, seinen Freund tötet, um Sex zu haben (egal mit wem), dann würde ich vielleicht noch kurz lachen und dann das Buch weglegen.

5 „Gefällt mir“

Ich finde, das ist zu weit hergeholt. Nur wegen einer sexuellen Phantasie bringt niemand seinen Freund um.
Zwar schreibe ich schon manchmal sehr explizit, aber solche nicht üblichen Voraussetzungen sind mir fremd. Warum sollte ein Gliedertier besonders bei einem Menschen sexuelle Phantasien auslösen können? Incubus, Sucubus schön und gut, die kenne ich als erotische Dämonen. Aber eine Spinne? Tut mir leid, mir ist das zu abgefahren.
Es ist ja auch so:
Welche Zielgruppe will ich damit erreichen?
Ein Autor möchte ja eine gewisse Zielgruppe erreichen und ihr genau das liefern, was sie erwartet. Ich glaube, dass nur wenige Leser nachvollziehen können, dass ein Magier ausgerechnet seinen Freund umbringt, weil er von einer Spinnendämonin sexuell animiert wird. Das ist schon sehr krass.

Und nix für mich.

1 „Gefällt mir“

Ich würde darum bitten das was ich geschrieben habe auch genau zu lesen.
Ist nicht böse gemeint.
Aber ich habe nirgends geschrieben das die Dämonin ein halbes Spinnnenwesen ist.
Dann wäre sie nicht humanoid.

Das ihre Opfer durch die dämonische Magie/Macht völlig um den Verstand gebracht werden hatte ich ebenfalls geschrieben.
Das ist ein noch viel stärkerer Effekt wie bei einer Droge.
Die Opfer wissen nicht einmal mehr ihren Namen.
Was den Realismus betrifft. Der ist bei manchen Dingen einfach notwendi.
Schwertkampf, wie wirkt sich eine Verletzung aus etc.

Die einzige Frage die sich mir im Moment stellt ist, ob überhaupt eine Beschreibung des sexuellen notwendig ist.
Bei den genannten Buchquellen werde ich mal nachlesen und mir anschauen wie das da gelöst wurde.

Danke

:blush:

1 „Gefällt mir“