Erfahrungen mit KI (Künstlicher Intelligenz)

Im Grunde ja, doch ehrlicherweise muss man bei GPT-3 zugeben, dass die menschliche Intuition, die beim Turing-Test das zentrale Moment ist, hier an ihre Grenzen kommt. Denn ein stilistisch schlechter und hölzern geschriebener Text wird hier u.U. definitiv noch nicht als KI-produziert erkannt. Insofern würde ich sagen, dass der Turing-Test in der nächsten Zeit ein Auslaufmodell werden könnte.

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In Zukunft wird die KI immer mehr auch mit KI-Texten trainiert. Bei diesem Inzest können nur Bastarde rauskommen.
Wird auch der Duden der KI zum Fressen gegeben?

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Der Duden ist doch längst aufgeweicht. Die ganzen Alternativmöglichkeiten, ein Wort zu schreiben, knabbern bereits an den Regeln.

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Also ich habe gerade eine kostenlose KI getestet. Wenn die Entwicklung weiter so voranschreitet sind wir in spätestens zwanzig Jahren arbeitslos - falls jemand von euch mit dem Schreiben tatsächlich Geld verdient. Oder man schreibt extra auf den Buchrücken: NICHT von KI verfasst, sondern von einem echten Menschen und es gibt noch genug Menschen, die das kaufen… Es ist wirklich ernüchternd, was die KI bereits drauf hat. Da wird der Autor auf lange Sicht zum Lektor, der sich um die Kinderkrankheiten kümmert und ansonsten nur anweist, was im Plot grob vorkommen soll.

Achtet mal vor allem auf den letzten Satz, der ist echt krass gut gelungen.

Aufgabenstellung: Beschreib mir bitte einen Kampf zwischen einem Drachen und einem Helden, der eine Jungfrau rettet, den Drachenhort erbeutet und von der Geretteten um das Gold betrogen wird.

Antwort KI:

Es war ein sonniger Tag, als der Held in das Tal des Drachen zog. Er trug seine Rüstung und sein Schwert, bereit für die Herausforderung, die vor ihm lag. Er wusste, dass ein mächtiger Drache dort hauste und eine Jungfrau in seinem Hort gefangen gehalten wurde.

Der Held kletterte den Berg hinauf und erreichte die Höhle des Drachen. Der Drache, ein riesiges Wesen mit schuppiger Haut und feurigen Augen, entdeckte ihn sofort und überraschte ein ohrenbetäubendes Brüllen aus. Der Held zog sein Schwert und bereitete sich auf den Kampf vor.

Der Drache stürzte sich auf den Helden, Feuer speiend aus seinem Maul. Der Held sprang zur Seite und schlug mit seinem Schwert zu, aber die Waffe prallte von der schuppigen Haut des Drachen ab. Der Drache schlug mit seinem Schwanz nach dem Helden, aber der Held duckte sich und schlug erneut zu.

Der Kampf war hart und brutal, aber der Held war ein erfahrener Kämpfer. Er schaffte es, dem Drachen eine tödliche Wunde zuzufügen und das Wesen stürzte zu Boden. Der Held durchsuchte die Höhle und entdeckte die Jungfrau, die in einer Ecke gefangen gehalten wurde. Er befreite sie und sie dankte ihm für ihre Rettung.

Sie gingen zusammen zurück zum Dorf, wo der Held als Held gefeiert wurde. Er hatte den Drachen getötet und die Jungfrau gerettet. Als Belohnung erhielt er den Schatz des Drachen, eine unermessliche Menge an Gold und Juwelen.

Doch seine Freude währte nicht lange, denn die Jungfrau, die er gerettet hatte, war nicht die unschuldige Person, für die er sie gehalten hatte. Sie hatte ihn betrogen und das Gold für sich behalten. Der Held war enttäuscht und entehrt, aber er wusste, dass er seine Pflicht erfüllt hatte und dass das war, was zählte.

Oder anderes Beispiel, auch wenn die KI das Wort Gedicht hier sehr weit auslegt.

Aufgabenstellung: Schreib mir bitte ein Gedicht zum Thema High Fantasy

Antwort KI:

In fernen Landen, jenseits des Flusses, wo Drachen fliegen und Elfen glitzern, ist eine Welt voller Magie und Wunder, eine Welt, die nur in Träumen existiert.

Ein König regiert mit Weisheit und Macht, seine Ritter kämpfen für das Gute, ein Zauberer wacht über die Nacht, seine Kraft ist unbesiegbar und nützlich.

Eine Prinzessin, so schön wie der Tag, ihr Herz ist rein und ihr Wille stark, ein Held, bereit für die letzte Schlacht, um sein Volk zu retten vor dem Dunklen.

Doch in dieser Welt voller Gefahr, gibt es auch Dunkelheit und Tod, doch die Tapferkeit und die Ehre, werden am Ende triumphieren und den Frieden bringen.

Dies ist die Welt der High Fantasy, voller Abenteuer und Mystik, eine Welt, die uns in ihren Bann zieht, und uns in ihre Geschichten einlädt.

----------- Bin nicht sicher, ob ich dass als Mensch besser hinbekommen hätte :zipper_mouth_face:

Als ich mit dem Schreiben begann, hatte ich mehr drauf, ehrlich. Das ist über zwanzig Jahre her, seitdem ist viel passiert. Das nennst du ein Beispiel dafür, dass Autoren arbeitslos werden? Nun ja, wenn du so etwas lesen möchtest? Das Beispiel mit dem Drachen und der Jungfrau ist ja wohl das Grausamste, was ich je gelesen habe, langweilig bis Meppen, ohne Witz, ohne große Logik, mit langweiligen Adjektiven, zum Speien (nicht Feuer).

Und das Gedicht ist ja noch schlimmer, voller Allgemeinplätze, ohne Inhalt und ohne Sinn, geschweige denn Logik. Warum müssen die Ritter kämpfen, wenn der Zauberer doch unbesiegbar ist? Ich würde das dann lieber ihm überlassen. Das ist wiedergekäuter Mist, kein Mensch braucht so etwas. Keiner wird das wollen.

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Ich finde das langsam gar nicht mehr witzig, denn es scheint sich auch unter Schülern schon zu verbreiten. Natürlich nur, um eine Hausarbeit in Form eines Plagiats abzugeben. Wie soll ich das als Lehrerin beweisen? Selbst wenn Stil und Rechtschreibung komplett von dem abweichen, was ein Schüler sonst so produziert, darf ich nicht unterstellen, dass es keine Eigenleistung ist.
Aber ich darf meine kostbare Lebenszeit damit verplempern, solche Texte zu korrigieren und zu bewerten.
Und was ist mit den Schülern, die ehrlich sind? Die haben das Nachsehen?
So langsam fühle ich mich komplett verarscht.
Und keiner denkt an die Konsequenzen für die Gesellschaft, wenn Schüler nichts mehr lernen, weil sie nichts mehr selber machen … :face_with_symbols_over_mouth:

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Das ist Stand heute. Rechne da mal noch ein paar Jahre Entwicklungszeit drauf. Außerdem hat es diesen Text nach ein paar Sekunden ausgespuckt, also deutlich schneller als ein Mensch das getippt hätte. Wenn die KI sich genauso viel Zeit nehmen würde wie ein Mensch, vermute ich, wird bald vergleichbares dabei rauskommen.

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Bei der heutigen Lesekompetenz vieler sogar erwachsener Menschen befürchte ich, dass denen die schlechte Qualität gar nicht auffallen wird.

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Genau, weißt du was? In zwanzig Jahren wird sie den Mist dann in einem Zehntel der Zeit ausspucken können. Toller Fortschritt.

Ich kann mich hinsetzen und einen Satz schreiben, den es so noch niemals gegeben hat, der neu und einzigartig ist. Ich kann ihn mir ausdenken, das geht ganz leicht. Ich kann humorvoll schreiben oder zynisch oder beides. Wenn ich schreibe, klingt es so, als hätte ich meine Sprache eben erst erfunden, frisch und lebendig. Ich kann abschweifen, ganz leichtfüßig und zehn Sekunden oder zehn Minuten später wieder da sein, das kann eine KI? In hundert kalten Wintern nicht.
Eine KI kann nur das schreiben, was schon mal da war und falls man ihr nicht alles beigebracht hat, dann lügt sie, weil sie weder weiß, was wahr oder falsch ist. Die KI kann nur unfreiwillig komisch sein und das ist peinlich ohne Ende. Die KI kann maximal den Durchschnitt ausspucken. Wenn ich will, kann ich ein ganzes Buch weit über dem Durchschnitt verfassen. Weil ich es kann – die KI hingegen ist per definitionem nicht besser als der Durchschnitt dessen, was sie gelernt hat.

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Jährlich erscheint eine hohe fünfstellige Zahl an Büchern auf Deutsch, dazu noch Haufenweise Zeitungsartikel. Wenn du nicht gerade ein neues Wort erfunden hast, kannst du nicht ausschließen, dass dein neuer Satz wirklich neu und einzigartig ist. „In hundert kalten Wintern nicht“ ist z. B. ein altbekannter Satz. Du reichst auch nur Wörter sinnhaft aneinander, die du im Laufe deines Lebens gehört oder gelesen hast - genau wie die KI. Niemand kann das Rad neu erfinden, auch du nicht. Mir schmeckt das Thema auch nicht. Aber die Chancen stehen schlecht, dass es so kommen wird. Im Schach hat die KI den Menschen auch längst überflügelt, warum sollte sie in der Literatur nicht mit ihm gleich ziehen? Du steckst mehr Gefühle hinein, die KI ist gefühlskalt, aber das bedeutet nicht, dass sie Gefühle nicht imitieren kann, schließlich können wir Menschen auch über Aktivitäten schreiben, die wir nie selbst erlebt haben und keiner wird es merken.

Hat man als Lehrer denn nicht einen gewissen Spielraum bei der Benotung? Könnte man das nicht nutzen und solche Arbeiten grundsätzlich niedriger bewerten?

Doch, ich kann. Wenn ich sage, ein Satz ist neu und einzigartig, dann meine ich das ernst. Ihn zu googeln ist mal der erste Schritt. Man findet jede Redewendung, findet man sie nicht, gibt es sie nicht, okay? Wenn du solche Sätze nicht hervorbringst, warum willst du schreiben? Wir müssen einzigartig schreiben, sonst ersetzt uns die KI eines Tages. Mich schon mal nicht, das ist sicher. In hundert kalten Wintern nicht, ist kein Satz, es ist eine Redewendung, aber selbst da ist die KI nicht auf der Höhe. Sie muss Metaphern erkennen können. Kann denn die KI, wenn ein Protagonist den Satz sagt, den Spieß umdrehen? Wird sie verstehen, was dann passiert? Kann sie das? Nur ein kleines Beispiel. Den Dialog würde sie nicht schreiben (können), weil sie kaum weiß, was Plaudern ist.

»Man tut, was man kann? Das kauf ich dir nicht ab. Gerade als du reinkamst, hatte ein Lied angefangen, was hier noch nie lief. Niemals. In hundert kalten Wintern nicht.«
»Ach ja? Du kennst dich mit kalten Wintern aus? Wenn ich mir deinen Teint ansehe, eher mit heißen Sommern.«

Was die KI ausspuckt, sieht aus wie Text, aber es ist keiner. Es ist ein Zufallsprodukt.

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Huch! Das stimmt nicht. Glaubst du ernsthaft, ALLES würde bei google stehen? Dort steht „nur“, was irgendjemand mal irgendwann ins Netz gestellt hat. Noch nicht einmal das stimmt zu 100%. Bemühe doch einfach mal google und duckduck go. Das Entchen findet auch Dinge, die Mr/Mrs Google nicht findet (und umgekehrt).

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Nicht, wenn sie die in der Schule schreiben. Vielleicht schaffen wir Hausaufgaben endlich ab, sie haben sowieso kaum Nutzen. Der Umgang mit KI, Informationsbeschaffung und -aufbereitung aus verschiedenen Quellen usw. wird wohl Aufgabe der Schule werden.
Wichtig wäre, die Freude daran zu wecken, eigenständig zu recherchieren, Informationen zu prüfen und etwas Eigenes daraus zu machen.

Es gibt zig Artikel und Gedanken dazu. An deiner Stelle würde ich das mit deinem Lehrerkollegium besprechen oder die entsprechende Behörde anfragen, das Kultusministerium etc.

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Das ist aber nicht richtig, oder?

Man findet doch wohl höchstens das, was bereits digitalisiert ist.
Und vor dem Digitalisieren muss es irgendjemand aufgeschrieben haben, damit die KI von Google das auch finden kann.

ps.: @Suse war schneller …

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Da muss ich Dir widersprechen. Was eine KI ausgibt, ist das Ergebnis eines Programmes. Dabei befolgt sie Regeln (Grammatik) und nutzt massenweise Daten, deren Passung zur Aufgabenstellung sie beispielsweise durch Gewichtung lernt. Ein Zufallsprodukt ist das nicht, sondern das Ergebnis eines von Menschen erdachten Prozesses.
Was eine KI allerdings nicht kann, ist assoziieren, intuitiv sein, Phantasie haben, ein Gespür entwickeln, wann eine Formulierung durch Umstellung - oder gar Regelbruch - Kraft entwickelt. Und, vor allem, sie kann nicht träumen. Darum kann sie keine lebendigen Geschichten erzählen. Aber Text erzeugen, der als Text durchgeht, das kann sie schon.

Gruß,
misc

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Wenn ich schreibe: „Das Zwielicht enthält eine wunderschöne Farbe, gefangen zwischen Tag und Nacht, deren Intensität deutlich sichtbar scheint“, ist das zwar ein von mir kreierter Satz, aber ich weiß definitiv nicht, ob bei zig Millionen von Deutschen über mehrere Generationen lebend, diesen Satz kein anderer Deutscher so oder nahezu ähnlich aufgeschrieben hat. Vielleicht steht er bereits in irgendeinem Buch, das vor dreißig Jahren erschien? Mir fehlt es schlicht an Information und Lebenszeit, das in Erfahrung zu bringen.

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Ich glaube noch nicht mal wirklich daran, dass KI „intelligent“ ist, auch wenn das seltsam klingen mag. Sie versteht bisher zumindest nichts, was indirekt, mehrdeutig oder verborgen in Texten steht oder bestimmte Wendungen. Sie begreift nur, was eindeutig genug ist.
Somit ahmt sie nach meiner Meinung Intelligenz (bisher) eben so nach wie Gefühle. So weit ich das verstanden habe, macht KI Vorhersagen, also welche Reaktion worauf erfolgt. Wenn in einem Text jemand schreit, trifft sie bspw. die Auswahl, dass ein anderer zusammenzuckt.
Bisher ist das für mich alles mehr Schein als Sein.
Mehr als kurze Texte kann sie auch nicht schreiben, sonst verliert sie den roten Faden, ganz abgesehen von der Gesamtwirkung eines Werkes.
Wenn es den Anschein macht, sie könne gut klingende Sätze schreiben, liegt das daran, dass sie wohl immer vom Simpelsten ausgeht, nicht wie wir, die von der Schule mit Hochliteratur gefüttert, das oft nie ablegen können und dann vor uns hin schwurbeln beim Schreiben :joy:
Gab doch mal den Spruch: Wenn es leicht zu lesen ist, war es schwer zu schreiben!
Was ich damit eigentlich sagen will: es täuscht!!! :robot:

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Im übrigen könnte ich vermuten, dass es bei der Menge an Liebesromanen und erotischer Literatur das Beispiel mit kalten Wintern und heißen Sommern bereits irgendwo existiert, da es doch eine relativ naheliegende Erwiderung ist.

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