Hat schon wer Erfahrung gesammelt mit einer künstlichen Intelligenz beim schreiben? Ist sie hilfreich, oder nicht?
Ich benutze KI häufiger, allerdings um in meinem Hauptberuf Fehler aufzuspüren ;-))
Für uns Schreiberlinge…
Ob literarisch wertvoll oder nicht - mag jeder selbst entscheiden. Zwei Beispiele.
Advent
erzähl mir eine moderne Adventsgeschichte
Es war einmal, in der heutigen Zeit, eine Familie, die sich auf die Adventszeit freute. Sie legten jeden Tag ein Türchen auf ihrem Adventskalender auf und bereiteten sich auf das Weihnachtsfest vor. Die Kinder freuten sich besonders auf den Weihnachtsmann, der ihnen Geschenke bringen würde.
Jeden Abend saß die Familie zusammen und las Geschichten über die Bedeutung der Adventszeit und des Weihnachtsfestes. Sie aßen Weihnachtsplätzchen und tranken Glühwein. Sie sangen Weihnachtslieder und fühlten sich glücklich und geborgen in ihrem warmen Zuhause.
Als das Weihnachtsfest näher rückte, begannen die Kinder, ihre Geschenke für die Familie zu basteln und zu verpacken. Sie malten Bilder, bastelten kleine Schmuckstücke und strickten warme Handschuhe. Die Familie war von den Geschenken der Kinder begeistert und bedankte sich herzlich dafür.
Am Heiligen Abend, als die Familie um den Weihnachtsbaum saß und auf das Christkind wartete, klopfte es plötzlich an der Tür. Die Kinder rannten aufgeregt zur Tür und öffneten sie. Draußen stand der Weihnachtsmann mit einem großen Sack voller Geschenke. Die Kinder jubelten vor Freude und der Weihnachtsmann gab jedem von ihnen ein Geschenk.
Nachdem der Weihnachtsmann wieder gegangen war, öffneten die Kinder ihre Geschenke und freuten sich über die Spielzeuge und Bücher, die sie bekommen hatten. Die Familie genoss den restlichen Abend bei Kerzenschein und feierte das Weihnachtsfest in Frieden und Freude.
So vergingen die Tage und die Adventszeit neigte sich dem Ende zu. Die Familie blickte zufrieden auf die schöne Zeit zurück und freute sich schon auf das nächste Jahr, wenn die Adventszeit wieder begann.
Worum geht es bei Ecos „Im Namen der Rose“?
«Im Namen der Rose» ist ein Roman von Umberto Eco, der 1980 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt im Mittelalter und handelt von einem jungen Mönch namens William von Baskerville, der zusammen mit seinem Gehilfen Adson von Melk einem Rätsel auf den Grund geht, das sich in einem Kloster abspielt. Der Roman ist eine Mischung aus Krimi, historischem Roman und Philosophie, und es ist schwierig, eine eindeutige Aussage zu definieren, die Eco mit dem Buch verfolgt hat. Möglicherweise wollte er die Leser dazu anregen, über die menschliche Natur und die Rolle der Religion im Mittelalter nachzudenken. Er könnte auch versucht haben, die Konsequenzen von Intoleranz und Fanatismus zu thematisieren. Letztendlich muss jeder Leser selbst entscheiden, was er aus dem Buch mitnimmt.
Ach ja, sollte ich nicht vergessen. Alles mit ChatGPT eruiert.
Meiner Ansicht nach kann eine KI niemals wirklich schreiben, weil sie keine Gefühle hat und keine Erfahrungen, keine Persönlichkeit. Sie generiert nur nach Wahrscheinlichkeiten und Eingaben. Was Menschsein bedeutet „begreift“ sie gar nicht. Deswegen glaube ich, dass die Texte immer irgendwie so hohl bleiben werden wie der obige. Zumindest im Gesamten betrachtet (bspw. ein kompletter Roman).
Ich befürchte aber, sie wird irgendwann Trivialliteratur schreiben können oder den Autoren so viel Arbeit abnehmen, dass man vielleicht nicht mehr darauf verzichten kann.
Es gibt z.B. diese Software:
Ich muss sagen, irgendwie finde ich das künstlerisch unmoralisch. Da gibt es echt einen Show-don’t-tell- Knopf (!!!), der deinen Erzählteil in Show umwandelt.
Ich weiß nicht … ein Autor, der nicht in der Lage ist, das zu lernen und zu üben (ich sage nicht, dass man das sofort können muss) … aber ist das überhaupt noch ein Autor?
Das ist wirklich gruslig. Wir stehen ja noch ganz am Anfang der Entwicklung.
Hingegen mal die aktuelle Papyrus-Version, die ja auch eine gewisse „Intelligenz“ aufweist bzw. Tools mitbringt, wie die Übersicht der Stilanalyse, die mir anzeigt, dass ich bspw. in Kapitel 4 207% über dem Durchschnitt mit Adjektiven liege (ausgedachtes Beispiel).
Es sind also Fähigkeiten, die mir beim Überarbeiten helfen können.
Auch das oben genannte Programm bietet so etwas. Interessant finde ich, dass es Fragen stellen kann zum Inhalt wie ein Testleser. Bin mir auch sicher, dass das irgendwann so weit sein wird, dass es auf allen Ebenen lektorieren und korrigieren kann.
Vermutlich wird sich Papyrus eines Tages dorthin bewegen, oder nicht? Sonst würde es abgehängt.
Manches an den Funktionen würde ich unheimlich begrüßen, gerade intelligente Rechtschreibung, Grammatik (ich habe da viel Zeit reingesteckt, aber die deutsche Sprache - auch wenn es meine Muttersprache ist - lässt sich einfach unheimlich schwer meistern …) und Ausdruck, Logikfehler finden, vielleicht sogar die Auseinandersetzung mit dem Text wie ein Testleser.
Aber solche Show-don’t-tell-Knöpfe will ich nicht sehen. Klar, in eine Lernsoftware integriert, ist das sicher eine Idee. Aber das kann nur unterstützt geschehen. Wie will man denn selber schreiben lernen, wenn man nur die stumpfen Vorgaben kennt, statt sich auszuprobieren? Das eigene Hirn muss doch angeregt werden. Man kann doch nicht auf dem Niveau stehen bleiben, dass man eine Idee hat, aber sich die Mittel zum Ausdruck nicht vollständig aneignet …
Ganz ehrlich: Das zeigt mir umso mehr, dass jeder Autor unbedingt zu seinem individuellen Stil, zu Sprachbildern und Unverwechselbarkeit finden sollte, wenn er in Zukunft nicht abgesägt werden will.
Nämlich noch mal zu dem Show-don’t-tell: eine KI wählt - so wie ich das verstanden habe - die naheliegenden, wahrscheinlichen Alternativen aus, z.B. „Mein Herz schlägt schneller.“ für „Ich habe Angst.“
Aber …
Ach ja, ich denke lieber nicht weiter darüber nach, was passiert, wenn die KI mit sämtlichen Büchern aller Zeiten gefüttert wurde und uns alles ausspuckt, was wir uns heute nicht mal vorstellen können. Wir sollten das ehrlich lieber sein lassen. Schreiben ist für mich immer noch Herausforderung und Erfüllung, etwas EIGENES schaffen. Ich möchte gar nicht, dass mir das abgenommen wird.
Danke für die Beispiele;
Das ki Beispiel oben zeigt es perfekt. Ein informativer Text ist durchaus ok, wenn das Thema unbekannt ist. Es hält sich beim Namen der Rose an generelle Fakten und schreibt sie sauber hin.
Die Weihnachtsgeschichte dagegen ist so richtig flach und langweilig, dass man sie in Parodie der Woche 10 teilnehmen lassen könnte.
Vielleicht entwickelt sich das mit KI Software Nutzer so ähnlich wie mit Fotografie und zeichnende Kunst. Es gibt echte Maler und Fotografen und es gibt Photoshop Benutzer.
Das Gute ist, ein erfahrener Autor benötigt keine KI, da sein eigener Output so hoch ist, dass es für regelmäßige Bücher reicht. Mir reichen einfach Werkzeuge, die das Schreiben unterstützen im Sinne wie es Papyrus macht.
Reizvoll ist Manches an der KI schon, und wenn wir in die Geschichte zurückblicken, wurde seit jeher Handwerk durch Maschinen ersetzt, aber nie ganz. Die Entwicklung lässt sich nicht aufhalten.
Bei eigenständig von der KI geschriebenen fiktionalen Texten kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass da etwas herauskommt, aber was wenn jemand eine Software schreibt, die aus einer Figurendatenbank die Charaktere eigenständig entwickelt oder aus ihnen Dialoge/Szenen/Plot erstellt - das liegt nicht mal sehr fern, behaupte ich (in unter 5 Jahren?)
So, wie ich die oben erwähnte Software verstanden habe, macht sie z.B. schon Vorschläge, wie eine angefangene Szene weitergeschrieben werden könnte, indem sie den Satz vervollständigt und weitere anhängt, die wie eine neue Idee denn Sinn ergänzen (sieht man auf einem Bild in der Vorschau.)
Ich bin da so zwiegespalten. Einfach aus Neugier würde ich das so gern mal ausprobieren, was es alles kann. Auch künftige Möglichkeiten wie eine Textzusammenfassung (oder ein Expose schreiben …das wär’s), Lektorat usw. finde ich nicht problematisch, sondern hilfreich.
Aber wenn KI den kreativen Part anfängt mit zu übernehmen, gefällt mir das nicht. Vor allem, je nachdem, welche Ausmaße das mal annimmt. Ich glaube sogar, das hat vor allem mit Kommerz zu tun. Wer braucht denn Hilfe beim Schreiben? Jemand, der in seiner verfügbaren Zeit nicht genug Geld generiert. Das ist doch heute im SP schon so, dass zig Bücher pro Jahr von einem Autoren kommen. Kreative Pausen gibt es nicht, (mehr Leser allerdings auch nicht).
Das Programm wirbt auch damit, dass es Schreibblockaden aufhebt und den Spaß am Schreiben zurückholt. Manche sprechen sogar davon, dass Autoren Schreiben eigentlich gar nicht mögen, weil harte Arbeit und so.
Komische Einstellung.
Der eigene Wert und die Zufriedenheit, die ich aus dem Schreiben ziehe, liegt bei mir auch sehr mit darin, dass es mir gelingt, Probleme zu lösen, mich durchzubeissen und dranzubleiben und besser zu werden.
Malen nach Zahlen ist ja auch keine Kunstmalerei und kann nicht dasselbe Gefühl bieten, etwas Einzigartiges, vielleicht Anspruchsvolles (nach eigenem Maßstab hier) geschaffen zu haben. Was macht das eigentlich mit dem Menschen (Autor) und seinem Selbstwert auf lange Sicht?
Ich habe mal ein bisschen gesucht und eine Demo gefunden, die man für ein paar Worte kostenlos nutzen kann und die auch versucht, eine fiktionale Geschichte zu schreiben (nicht einen Fachbeitrag.)
Verwendet: Demoversion von InferKit (Webseite)
Übersetzung: DeepL (Webseite)
Meine Eingaben:
- Erster Satz (englisch): „Als der Alchemist den letzten Schluck seines neusten Trank genommen hatte, klopfte es laut an seiner Tür.“ (analog zu einer Wochenaufgabe Seitenwind)
- folgende Wörter, die im Text vorkommen sollen (Haken auf: am Anfang): Mann, Zaubertrank, Überdosis, umwandeln, Maus
Daraus bekam ich folgenden Text durch die KI generiert:
Als der Alchemist den letzten Schluck seines letzten Trankes nahm, klopfte es laut an seine Tür. Es klang, als würde die Tür wackeln. Schnell trank er seinen Drink aus und verließ sein Zimmer. Er hoffte, dass es sein Bruder war, der versuchte, ihn zu erreichen. Er stieß die Tür auf und sah eine Maus, die ein Rohr aus Feuerstein, Stein und Metall hielt.
„Nun, mein Herr, ich möchte Sie nur wissen lassen, dass Sie, wenn Sie sich weiter bemühen, gut belohnt werden“, sagte die Maus, während sie den Feuerstein und den Stein hielt.
Der Alchemist trat zur Seite, um die Maus in den Raum zu lassen. Als die Maus den Feuerstein herausnahm, kam der Schaft eines silbernen Zauberstabs unter dem Rücken der Maus zum Vorschein. Die Maus blinzelte nicht.
„Zeig uns, was du hast“, sagte der Alchemist und hielt der Maus seine Hand hin.
Mit einem schnellen Schlag auf den Kopf der Maus verwandelte sich diese in einen Mann. Der Mann schien das nicht zu bemerken, denn er starrte in den mit Zaubertrank gefüllten Flakon. Er sah sich im Raum um, um zu sehen, ob der Alchemist eingeschlafen war. Er konnte den Alchemisten nicht finden.
„Wo ist der Alchemist, Maus?“, sagte der Mann, während er versuchte, den Zauberstab aus dem Bauch der Maus zu ziehen. Es gelang ihm nicht, ihn aus dem Fleisch der Maus herauszuziehen. Die Maus griff nach ihrem Zauberstab und versuchte, sich wieder in eine Maus zu verwandeln. Der Mann sah zu, wie die Flüssigkeit langsam an den Seiten des Fläschchens herunterlief.
„Das muss meine Schuld sein“, sagte der Mann, als er auf seinen eigenen Körper hinunterblickte. Er hatte sich in eine Maus verwandelt. Er konnte den Zauberstab nicht aus seiner Tasche holen und sah zu, wie er in dem Kolben schmolz und ihn in eine einfache braune Flüssigkeit verwandelte.
„Lass mich los, Mann“, sagte die Maus und hob den Mann aus seinem Stuhl. Die Maus konnte auf den Zehenspitzen gehen, als sie den Mann aus dem Zimmer zog. Sie brachte ihn an einen Ort, an dem sich der Mann wieder in einen Menschen verwandeln konnte.
Die Maus schritt weiter aus dem Leben des Mannes.
Kapitel 2 (das hat die KI von selbst erstellt )
Nachdem die Maus gegangen war, griff der Mann in seine Tasche, um den Zauberstab zu finden, der ihm gegeben worden war. Er drehte sich zu dem Becher auf dem Tisch und schaute hinein. Da war die Hand eines Mannes, die den Daumen und den Finger des Mannes hielt.
„Komm schon, Mann“, sagte der Mann zu sich selbst, während er versuchte, die Hand des Mannes aus dem Becher zu bekommen. Schließlich erwachte der Mann aus seiner Benommenheit und griff in seine Tasche. Er spürte die Hand des Mannes in seiner Tasche.
Hier habe ich dann abgebrochen.
Ohne weitere Anweisungen kam nicht so ganz heraus, was ich erhofft hatte. Außerdem ist es unlogisch und ziemlich verworren, aber irgendwie hat es was von einer Geschichte.
Ich habe gerade chatGPT getestet und einen Absatz, mit dem ich nicht ganz zufrieden bin, in die Maschine, mit der Bitte ihn zu verbessern, geworfen.
Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich begeistert oder erschüttert sein soll.
Ein Satz der KI ist um Längen besser, als mein NI (Natürliche Intelligenz) generierter Text. Dafür schwächelt die KI am Gesamtbild, weil es zu sehr vereinfacht und den Text glatt zieht. Jetzt klingt er, wie die Nachrichten in einfacher Sprache vom Deutschlandfunk, verständlich, aber langweilig.
Hier ein Beispiel:
Mein Entwurf:
Eine Wohnung mit Stadtblick als Rückzugsort, morgens einen Cappuccino, zweimal die Woche Yoga zum Entspannen und einen Mädelsabend im Monat – ich habe alles zum Glücklichsein.
Nun die KI:
Ich habe eine schöne Wohnung mit Stadtblick als Rückzugsort. Morgens trinke ich gerne einen Cappuccino und gehe zweimal die Woche zum Yoga, um mich zu entspannen. Einmal im Monat treffe ich mich mit meinen Freundinnen. Ich habe also alles, was ich brauche, um glücklich zu sein.
Die KI macht riesen Vorschritte, wir sollten schauen, ob eine Firma mit dem Names „Cyberdyne Systems“ ins Handelsregister eingetragen worden ist, das singuläre Ereignis könnte bevor stehen.
Dass die KI den Text versteht und sinngemäß umschreiben kann, beunruhigt mich.
Autoren werden aussterben und es gibt nur noch Plotter. Warum sollte ich als Autor mich noch um das Tippen kümmern, wenn ich die Zeit dafür nutzen kann, mir eine spannende Rahmenhandlung auszudenken.
Beispielanforderung an die KI:
Schreibe eine kurze Liebesszene.
Die Antwort von chatGPT:
Sie saßen auf der Parkbank und sahen sich tief in die Augen. Die Sonne schien, Vögel zwitscherten und der Wind wehte sanft durch die Bäume.
„Ich liebe dich“, sagte er und nahm ihre Hand in seine.
Sie lächelte und sagte: „Ich liebe dich auch.“
Dann beugte er sich vor und küsste sie sanft auf die Lippen. Sie schloss die Augen und erwiderte den Kuss, während sich ihre Herzen im Gleichklang schlugen.
Sie blieben eine Weile so sitzen, Hand in Hand und Körper an Körper, und genossen die Stille und Nähe des Augenblicks.
Schließlich lösten sie sich voneinander und sahen sich wieder in die Augen.
„Ich werde dich immer lieben“, sagte sie.
„Und ich werde dich immer lieben“, antwortete er.
Sie lächelten sich an und wussten, dass sie füreinander bestimmt waren.
Nunja, irgenwann heisst es nicht mehr VroniPlag, sondern GPTPlag. Die Hochschulen werden bei Bachelorarbeiten nicht nur nach strg-C/strg-V suchen müssen, sondern auch nach KI Arbeiten.
Jeder Leser wird sich fragen, was ist mit Gefühl und was mit Nullen und Einsen geschrieben. In fünfzig Jahren wird selbst diese Grenze verwischen, Quantencomputer werden Bewußtsein erlangt haben. Zum Glück schaue ich mir dann die Radieschen von unten an, wenn die Wissenschaft nicht in den nächsten zwanzig Jahren die Zauberei erfindet.
Noch einen Nachtrag:
Ich überlege jetzt tatsächlich mit der KI eine Kurzgeschichte zu schreiben. So weit hat die Technik mich um den Finger gewickelt.
Schreib doch lieber eine Geschichte, in der KI eine Hauptrolle spielt und bringe in dieser Geschichte sowohl deine Befürchtungen als auch deine Begeisterung unter. Das wäre eine Geschichte, die mich begeistern könnte. Der Stoff eignet sich auch für einen ganzen Roman.
Kennst du eigentlich die Kurzgeschichte von Stephen King „Word Processor of the Gods“?
Ich habe nicht nachgeschaut, aber ehrlich gesagt würde mich nicht wundern, wenn @AndreasE das längst getan hat … oder in Planung hat.
(Was nicht heißen soll, dass nicht jeder seine eigene Version davon erzählen kann und sollte!)
Ich habe damit keine Erfahrung beim Schreiben, aber beim Zuhören bin ich auf etwas gestoßen, das durchaus vergleichbar sein könnte.
Es geht dabei um einige Channels auf YouTube, die im Grunde jeden Tag neue Versionen wie z.B. heute Tuesday Morning Jazz auflegen.
Beispiele:
Ja, es klingt in etwa wie Jazz, aber irgendwie auch mechanisch. Als Hintergrundgedudel nicht verkehrt, aber echter Jazz ist eigentlich etwas anspruchsvoller.
Ich vermute, mit geschriebenem Text verhält es sich ähnlich.
EDIT: Das Thema scheint aktuell durchaus interessant zu sein. Diesen Thread habe ich bei Mastodon gefunden.
Ohne jemanden Spezielles zu meinen, finde ich heute schon, dass sich KI-Texte oft besser lesen lassen als Leseproben manches Selfpublishers. Das liegt aber nicht daran, dass sie nicht schreiben können, es liegt daran, dass sie nichts Interessantes schreiben. Wer eine Geschichte erzählen kann, die wahnsinnige Charaktere hat und eine unvorhersehbare Handlung, dazu Esprit und eine schöne bildhafte Sprache, muss sich um KI keine Gedanken machen. Alle anderen müssen sich warm anziehen.
Eine Waschbrettbauchromanze mit Bad Guy und Good Girl, wo man eigentlich nur noch die Namen austauschen und den Spielort ändern muss, um ein neues Buch herauszubringen, die bekommt eine KI demnächst auch hin. Die Brüder Löwenherz eher weniger.
Ich habe gerade einen Beitrag im www entdeckt: Wie man KI-generierte Texte erkennen kann | heise online
Prosit Neujahr
Berti
Das ist mal ein interessanter Hinweis. Lieben Dank dafür. Ich habe den Beitrag bei Heise-online mal gelesen und fand ihn inspirierend. Ich habe mich gefragt, ob ein von einem Menschen geschriebener und ein von z.B. GPT-3 geschriebener Text signifikante Unterschiede aufweisen, wie der Artikel sie andeutet. Ich habe also mal einen Text über Egoismus aus einem populärwissenschaftlichen Buch genommen und habe einen entsprechenden Text von ähnlicher Länge mit ähnlichen Fragestellungen von GPT-3 schreiben lassen. Beide Texte habe ich dann mal in ein Papyrus-Dokument eingefügt und jeweils die Stil-Analyse wie auch die Lesbarkeitsanalyse durchlaufen lassen. Das erste vorsichtige (weil auf einem Einzelfall fußende) Ergebnis ist schon einmal interessant: Der KI-Text fällt in der Lesbarkeitsanalyse durchweg durch, weil der Satzbau recht hypotaktisch ist und mir als Leser außerdem eher seltene grammatische Konstruktionen zumutet, die zwar logisch und richtig, aber eben nicht schön sind, wie z.B. die konsequente Numerus-Kongruenz. Bei der Stilanalyse fällt auf, dass der KI-Text im Gegensatz zum menschengemachten Text signifikant (also merklich und auffällig) mehr Wiederholungen im Bereich der Substantive enthält. Die KI gibt sich also etwas weniger Mühe bei der Suche nach Synonymen oder in der Anwendung der sogenannten Wiederaufnahme.
Interessant wäre, was KI mit dem Thema „Parodie“ anstellen würde.
Hab ich gerade mal versucht. Die Ergebnisse sind erbärmlich. Aber ist ja auch irgendwie klar. Die KI kann irgendwie mit Sprache umgehen, vielleicht sogar mit Bedeutungszusammenhängen und Grammatik. Aber das nötige Wissen um die innere Reaktion dessen, den man mit einer verspottenden Parodie erreichen möchte, das gehört offensichtlich noch zu einem der KI unbekannten Universum. Hier der Versuch, eine KI dazu zu bringen, eine verspottenden Parodie auf Goethes Erlkönig zu schreiben:
Der Erlkönig war ein seltsames Wesen,
Er trug eine Krone auf dem Kopf und einen Umhang am Leib.
Er spazierte durch den Wald und sang: „Hee-ho, hee-ho!“,
Aber niemand wusste, was er damit meinte.Er lauerte den Wanderern auf und sprach:
„Komm mit mir, komm mit mir, in mein Reich voller Freude.“
Doch die Leute liefen davon und schrien:
„Lasst uns fliehen, lasst uns fliehen, er ist eine Kreatur der Hölle!“Der Erlkönig wurde wütend und schlug mit seinem Stab,
„Ihr werdet mich respektieren, ihr elenden Menschen!“,
Aber niemand wollte ihm nahe kommen,
Sie wussten, dass er nur Unheil brachte.So wanderte der Erlkönig einsam durch den Wald,
Ein belächelter König ohne Untertanen.
Er schrie und fluchte, aber niemand hörte ihm zu,
Bis er schließlich in der Dunkelheit verschwand.
Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich KI bemühen können, mir beim Seitenwind zur Seite zu stehen.
Du meine Güte! Danke fürs Ausprobieren.
Auf die Frage „Wenn die Mutter der Porzellankiste die Vorsicht ist, was ist dann der Vater?“, antwortet die „KI“ mit „Es ist schwer zu sagen, was der „Vater“ der Porzellankiste symbolisiert, da es keine weiteren Informationen darüber gibt. Könntest du mir bitte mehr Kontext liefern oder deine Frage anders formulieren? Ich werde mein Bestes tun, um zu helfen.“ Im weiteren Verlauf eiert die „KI“ in gleichem Maße weiter. Diese Maschine denkt nicht!
Eine NI hätte die Frage vermutlich verstanden.
Im Grunde wäre das ein moderner Turing-Test.