Danke für Eure Antworten.
Besonders gefallen haben mir die Hinweise von den „Spontis“.
Ich kann auch nur so. Wenn ich schreibe, dann weiß ich nicht, was dabei rauskommt. Das führt dann dazu, dass die Figuren ein mehr oder minder bewegtes Eigenleben zeigen.
Ich vermute, es gibt Schriftsteller, die planen ihre Schriften, wie Ingenieure eine Brücke, ein Haus oder einen Hochofen. Machen Pläne, die ihnen Richtschnur und halt geben, für das, was sie sagen werden. Sie wissen, bevor sie beginnen, wie das Endergebnis aussehen wird. Sie füllen ihr Gerüst, wie die Maurer die tragenden Säulen eines Hauses mit Beton füllen. Daran finde ich nichts Falsches. Mir würde das keinen Spass machen.
@Pütchen
Wenn sich JivKa den Protesten ihrer Familie beugt, dann entwickelt sich die Geschichte automatisch anders, als JivKa es vielleicht vorhatte. Womöglich hätte der Tod dieses Protagonisten einen wichtigen Dreh in der Geschichte erzeugt.
In dem hier vorgestellten Fall brauchte ich den Hinweis meiner Testhörer. Hätte ich das Kind „getötet“, so hätte die Geschichte ein vorschnelles Ende gefunden.
Paar Worte zur Handlung, die um 1850 spielt:
Kath. Priester verführt ein Mädchen. Ergebnis: ein Kind ohne Vater. Stirbt das Kind, ist der Priester fein raus. Es bleibt aber in der Geschichte, bekommt eine Schwester, der Bischof schäumt, will den Priester exkommunizieren. Der aber wechselt zum ev. Glauben.
Stückchenweise im Familienkreis zu lesen, das war ein Entwicklungsprozess.
Heute lese ich laut, ohne Zuhörer. Oder ich mache eine Audio-Aufnahme. Das gibt mir Hinweise, ob das, was ich geschrieben habe, rund ist.
Was das Ableben von Romanfiguren angeht, so halte ich mich zurück. Ich würde nur noch meucheln, wenn dies in einem Krimi vorkommen soll.
Die grimmigen Brüder mit ihren Märchen haben das elegant gelöst mit ihrem: „und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute“.