Ja, es tut mir leid …
Ich kam erst jetzt dazu die Geschichte zu lesen. Gefällt mir und tatsächlich ist es eher, wie ein Appetizer zu einer größeren Story. Also das ganze in Langform/Roman würde funktionieren, denke ich.
Die überarbeitete zweite Version liest sich übrigens besser.
Zwei Dinge haben mich GAR NICHT gestört.
-Fehlende Kleidung: gute alte Heinlein Tradition. Da laufen ständig Leute nackt auf Raumstationen herum. Moral ist zeitlich und kulturell kontextuell - allerdings ist es grundsätzlich praktisch Kleidung für Siedler dabeizuhaben. (Obwohl -seit Defoe- man auch ohne Kleidung zu einem Schiff tauchen und mit gefüllten Taschen zurückkommen kann / Plotfehler bei Robinson Crusoe)
-Bakterien/Viren/Protozoen/Pilze/Würmer… als Krankheitsüberträger. Voll egal in einer SciFi Geschichte. WAS das Immunsystem überfordert kann völlig unbekannt sein. Ob Allergie oder hämorralgisches Fieber ist mir als Leser egal… es sollte halt schlüssige nachvollziehbare Symptome haben (also lila Sterne oder singende Blutergüsse wären extrem strange). Das löst Du ja gut. Außerdem muss der Erzähler als BauIng ja gar keine Ahnung von Krankheiten haben…
Die Mücken haben mich auch irritiert - die sind ja nur schlüssig, wenn es Wirte gibt. Aber auch das kann sich in einer Geschichte entwickeln. Nur, weil man davon ausging, dass es keine Tiere gibt, heißt das nicht, dass nicht doch welche da sind…
Ein wenig langweilig finde ich „Erde 2“ als Bezeichnung. Rein subjektiv. Ich würde vermutlich „Der Planet wurde kartographiert als Planet xp65.76b, aber unter den Kollonisten nannten wir ihn: …“ schreiben. Aber das ist ja auch nicht der Kern der Sache…
Einige Dinge sind sehr old-school-scifi.
Die ganze Technik der Kolonie erinnert an Visionen der 50er Jahre - aber um ehrlich zu sein: das mag ich besonders an der ganzen Story! Meine Art „Humor“ ist es tatsächlich, dass es den Siedlern wie den Marsianern von HG Wells ergeht. Mit einem darwinistischen Fazit. Man könnte in einer langen Variante noch jemanden nur überleben lassen, weil er schneller oder stärker ist, als jemand anders - das würde „survival of the fittest“ perfekt persiflieren.
Danke für diese schöne Geschichte, mit der Du mich für eine halbe Stunde von einem vollen Schreibtisch ferngehalten hast!
wenn ich die Kommentare richtig verstehe, hat niemand ein „Problem mit Nacktheit“ - sondern mit der Sinnhaftigkeit und Glaubwürdigkeit von Nacktheit in diesem Kontext (?)
Ich finde das Nacktsein nach wie vor gut und sinnvoll - genau in besagtem Kontext: Schutzlosigkeit.
Kolonisten, die splitternackt auf einem fremden Planeten freigelassen werden? Ich muss nicht alles verstehen.
Wenn wir jetzt die ganz große Kiste aufmachen wollen:
Adam & Eva waren nackt im Paradies - die Kolonie quasi als Schöpfung 2.0
Nacktheit symbolisiert Unschuld
soziale Gleichheit durch fehlende Uniformierung
Referenz an andere Werke - z.B. Robinson Crusoe
Also man KANN das machen.
Wie aber bereits gesagt: Kleidung dabei zu haben ist grundsätzlich praktisch… (das Modul kann ja beim Atmosphereneintritt verbrannt sein. Oder bewusst vergessen, weil die Kolonialisierung live übertragen wird / sex sells…).
Als Symbol ist Nacktheit extrem stark.
Ja eben. Es spielt ja nicht im Hier und Jetzt und ist auch keine Doku sondern Fiktion.
Keine Doku??? Dann hab ich das wohl komplett falsch verstanden …
Snief! Das tut mir jetzt wirklich leid, dass ich dich enttäuschen muss.
Wer Lust hast, sollte sich übrigens mal unbedingt die alten Raumschiff Enterprise Folgen ansehen. Ich glaube, der Autor würde heutzutage gesteinigt werden. Die Logik von Mr Spock ist das einzig logische an den ganzen Folgen. Und damit meine ich nicht die logischen Ausführungen dieses unlogischen Herrn. Gene Roddenberry muss starke Medikamente zu sich genommen haben …
Warum ist dieser unsägliche Schwachsinn trotzdem gut? Die Antwort ist einfach: Es macht Spaß!
Nacktheit als Symbolik für einen Neustart ist gut geeignet. Alle sind gleich und niemand ist gleicher.
Eine neue Erde unter anderen, aber ähnlichen Bedingungen und die Menschheit hat die Chance es dieses Mal besser zu machen.
Im übrigen hat mich dieses am ersten Tag, am zweiten Tag, am dritten…an etwas erinnert. Was war es nochmal…?
Ich kaufe ein B
Das ist der Punkt. Wenn ich sci-fi lese, fordere ich den Autor auf „Erzähle mir eine unterhaltsame Lüge“.
Ist bei meinem Zeug doch genauso - kein Mensch kauft mir einen menschenfressenden Aufzug ab…
In der Kurzgeschichte kann ich locker darüber hinwegsehen. In einem Roman wäre eine kurze Erklärung (für mich) schöner.
Perfekt gelöst übrigens bei Terminator, als die Frage nach der notwendigen Nacktheit bei der Zeitmaschine kommt. „Keine Ahnung. Ich hab das Scheißteil nicht gebaut…“.
Funktioniert hier auch. „ICH hab diese Reise nicht geplant. Ich bin nur in den Scheiß Kryo-Tank gestiegen…“
Wissenschaftlich und futuristisch:
- Novaterra
- ExoGenesis
- Aurum Prime
- Keplerion
- Vita Nova
Mystisch und poetisch:
- Elarion
- Luminara
- Niaris
- Thalassia
- Orionis
Naturbezogen:
- Floravia
- Solara
- Aetherion
- Sylvaris Sylvanis
- Hydros Hydrosos
Abenteuerlich und inspirierend:
- Endeavour
- Aetheris
- Pax Solaris
- Horizonium
- Astralis
Kurz und markant:
- Zyra …Zytranos
- Vexis … Venixis
- Nyx …Nyxonon
- Orva …Orvanos
- Xeron… Xeronos
Ich hoffe ich hab den Spass nicht verdorben. Man kann die Namen auch umändern.
Wenn @Koebes nackte Kolonisten in seiner Storyfantasy sieht, dann gehören sie auch da hin. So lange es nicht kompletter Unsinn ist, in einer unlogischen, stilistisch schlechten Story, ist alles erlaubt. (Auch wenn ich uns selbst in der Zukunft nicht zumindest mit einem ‚Feigenblatt‘ sehe. )
Wie können wir Leser uns all die anderen Sci-Fi-Dinge vorstellen, wenn wir es nicht einmal schaffen, Nackte zu sehen. Wenn die Geschichte weiter geschrieben wird, und davon gehe ich jetzt einfach mal aus, werden die Überlebenden sich sicherlich bald etwas überziehen – nicht aus Scham, sondern wegen des Sachzwangs.
So, noch ein kurzer Gedanke.
Warum Nacktheit?
Mal weg vom Inhalt…
Es hebt diese Story von anderen ab! Es ist nicht zum X-ten Mal die top Spezialeinheit mit psycho Colonel, der von xyz überrascht wird.
Einfache Kolonisten. Kein Alien. Einfach Darwinismus und „Siedler von Catania“.
PS gerade hat meine Autokorrektur den perfekten Planetennamen rausgehauen. Catania.
Geht gar nicht. Da habe ich sofort Australien im Kopf und könnte mich nicht auf @Koebes Welt einlassen.
N´Abend in die Runde,
ich bin erst jetzt zum Lesen gekommen. Hut ab für deine Ideen beim Einschlafen.
Auf jeden Fall hätte ich gern einen Nachschlag. Noch ganz kurz zu den Nackeligen. Die find ich tatsächlich besser, als die High-Tech-Anzüge aus der zweiten Version. Ich persönlich konnte die Nackten direkt im Kopf umsetzen und hatte dann auch eine Assoziation zu dem Gefühl von Sonne auf der Haut und dem Streiche über die Arme… Die Anzüge haben meinem Hirn mehr Vorstellungskraft abverlangt.
Hallo, da Science Fiction mein Genre ist möchte ich gerne mein Feedback abgeben. Zunächst einmal, gute Idee für die Handlung. Als Science Fiction Konsument ahnt man schon, dass es böse endet, recht weit am Anfang.
Was mich stört, sind die Logikfehler. Sie wirken wie Lückenfüller, um die Geschichte irgendwie plausibel zu machen.
- Fossile Brennstoffe im Zeitalter der interstellaren Raumfahrt: Sinnvolle interstellare Raumfahrt mit menschlichen Reisenden im Kryoschlaf ist in einer fernen Zukunft anzusiedeln. Wer über eine solche Technik verfügt, ist nicht mehr auf fossile Brennstoffe angewiesen. Beziehungsweise, wären in dieser Zeit die fossilen Brennstoffe sowieso erschöpft. Oder anders herum betrachtet: Wer die letzten fossilen Brennstoffe zusammenkratzt, um damit gerade so über die Runden zu kommen als Zivilisation, der verfügt auch längst nicht über eine Technik, die du beschreibst. Realistischer wären Fusionsreaktoren, Spiegelsonden im Orbit (statt Photovoltaik) oder theoretische Annihilationsreaktoren.
- Um Gehirne aus einem natürlichen Körper in einen künstliche Einheit zu transplantieren, bedarf es einer sehr aufwendigen Operation, die in keinem Verhältnis zum Nutzen steht, sprich: Die dafür notwendigen Ressourcen und Technologie wären viel zu teuer, nur um damit Rohstoffe im Weltraum zu sammeln. Dafür gäbe es effizientere Methoden. Wer über eine solche Technologie verfügt, für den wäre es sehr viel einfacher über ein Gehirn zu Maschine-Interface die Roboter fernzusteuern. Das heißt, der menschliche Passagier bleibt weiterhin in seiner Kroyokammer und steuert drahtlos den Roboter mit seinem Hirn. Bedenke, das gleiche Interface wäre notwendig bei einem Roboter in dem das Gehirn lokal implantiert ist. Zusätzlich bräuchte dieser Roboter noch eine Herz-Lungen-Maschine, eine eigene Blut Synthese und alle anderen Mikro- und Makronährstoffe, die ein Gehirn benötigt.
- Ein Gehirn allein spürt keine Kälte weil es keine eigenen Rezeptoren besitzt. Sollte ein Gehirn ohne sonstige natürliche Sensorik an Unterkühlung oder Energiemangel sterben, würde ihm wahrscheinlich „schwarz vor Augen“ werden. Also ein Schwinden des Bewusstsein auftreten.
Hallo Alan und vielen Dank für dein ausführliches Feedback.
Aber … es ist eine Sci-Fi-Kurzgeschichte. Eine Geschichte, kein Sachbuch. Da du - wie du schreibst - Science Fiction Konsument bist, dürftest du mit so manchen Logikfehlern hadern.
Nehmen wir einfach mal ein paar sehr erfolgreiche Filme und schauen mal nach der Logik:
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Star Trek: Beim Beamen würde immer eine Kopie entstehen, da man nur die Informationen überträgt. Die Originalkörper würden dann vernichtet und für die Klone benötigt man am Zielort Biomase.
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Star Wars: Die Raumschiffe machen Geräusche - im luftleeren Raum
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Independence Day: Mit einem Virus aus einem irdischen Computer wird ein außerirdisches riesiges Raumschiff lahmgelegt, in dem man es in deren Computer einspeist. Wow. Was für ein hanebüchener Unsinn.
Diese Liste ließe sich fast unendlich fortführen.
Ach, apropos Fehler: Du bist im falschen Thread.
Oh, ein sehr schönes und interessantes Thema. Ich empfinde die Story als ein wunderbares Kleinod im Geiste von Bradbury oder Rod Serlings Twilight zone.
Muss leider arbeiten, würde das Thema aber gerne mal vertiefen…