eBooks!?

In einem anderen Thread ist off topic eine Diskussion über eBooks losgebrochen, von der ich vorschlage, dass man sie hier fortsetzen sollte.

Mich würden Erfahrungen anderer mit aktuell verfügbaren eBook-Readern interessieren, mit existierenden eBook-Quellen usw.

Meine eigenen Erfahrungen habe ich mit einem RocketBook gemacht. Das Gerät selber finde ich immer noch ganz brauchbar; ein wenig klobig, verglichen mit heutigen Produkten, aber ich würde es gern wieder in Betrieb nehmen, wenn ich es an meinen Mac angeschlossen kriegen würde. Die Mac-Version der Library-Software war für OS 9, das nützt mir unter OS X nix - und da die Firma GemStar pleite gemacht hat, ist wohl kaum mit einer Aktualisierung zu rechnen.

Ja, und das ist eben das mit den eBooks: Man heiratet eine Firma mit. Und irgendwie verlieren Firmen, sobald sie eBooks herstellen, den gesunden Menschenverstand. Schon der Rocketbook-Webshop z.B. war denkbar unkomfortabel eingerichtet (wenn 1000 Krimis verfügbar waren, musste man auf der Seite mit den Autoren A beginnen und sich dann Seite für Seite durchblättern! Ätzend, wenn man nachgucken will, ob Krimis von, sagen wir, Edgar Wallace verfügbar sind…) - wer immer den gemacht hat, er hat ihn garantiert nie selber benutzt.

Und dann die Firmenstrategie - meiner bescheidenen Meinung nach hat man alles falsch gemacht, was falsch zu machen war. Anstatt zum Beispiel alles zu versuchen, das Gerät billiger zu machen, entwickelte man noch größere, noch teurere Modelle, beschnitt aber dafür die Möglichkeit, eigene Sachen in das Gerät zu laden (ich habe etliche Manuskripte auf dem RocketBook probegelesen, was ich sehr hilfreich fand; durch die ganz andere Anmutung fallen einem doch noch mal ganz andere Sachen auf; ferner konnte man umfangreiche Webseiten dort in Ruhe lesen (so sie textlastig genug waren), und dergleichen), also dem Gerät etwas genommen, das es unabhängig von der sparsamen Auswahl an verfügbaren Büchern für viele attraktiv gemacht hat (fünfzigbändige Computerhandbücher dabeihaben zu können war ein Vorteil, der in Foren oft genannt worden war). Ab da war mir klar, dass das Projekt dem Untergang entgegengeht, und so ist es ja dann auch gekommen.

Seither bin ich mit eBooks tendenziell sauer. Die paar eBücher, die ich gefunden und gekauft habe, lagern auf einem alten Backup und sind unzugänglich. Hätte ich sie als Taschenbücher gekauft (was genau gleich viel gekostet hätte), stünden sie noch im Regal. Toll. :frowning:

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Hallo Andreas!

Meine Erfahrungen mit ebooks sind hier im Forum über mehrere Threads verstreut, du hast recht- deshalb hier nocheinmal. Ich hoffe, ich kann dir wieder ein positiveres Verhältniss zu ebooks (gibt es kein entsprechendes deutsches Wort für ebook? elektronisches Buch? sollte man nich Ebook schreiben?) vermitteln!

  1. Die Bücher, das Format

Ich lese meine als pdf oder ePub.

ePub ist sicher für Romane ein ideales Format. Beim lesen merkt man kaum einen Unterschied zu einem echten Buch. Wichtig ist- es ist ein offenes Format! Jeder darf es in seinem Ebookreader verwenden.

Für Fachbücher, und davon besitze ich schon viele (Naturwissenschaften, Mathematik, Technik…) bleibt nur pdf. Fachbücher enthalten viele Tabellen, Bilder usw… die kann man nicht auf einem kleinem Bildschirm, wo der Text umgebrochen und somit der Zusammenhang von Information zerstört wird, lesen. Dafür werde ich mir extra einen größeren Reader kaufen, 8" oder 9". In der Zwischenzeit verwende ich sie zum nachschauen am Computer. Pdf ist meiner Meinung nach ebenfalls ein sehr gutes Format für ebooks- jeder kann sie herstellen (Exportieren aus der Textverarbeitung), jeder kann sie lesen, unter (fast?) jedem Betriebssystem. Mein Ebookreader kann auch pdf umbrechen (reflow)- das ist zwar nicht das Optimum, aber meine ersten Romane habe ich als pdf am Reader gelesen, das funktionierte auch ganz gut! Ein weiterer Vorteil von pdf ist, es ist quasi Standard für Dokumente. Ich darf also hoffen, dass pdf auch in der Zukunft unterstützt wird.

  1. der Ebookreader

Ich verwende den eSlick von Foxit (www.foxitsoftware.com). Der war vor einem Jahr auch durch den Wechselkurs $/€ so ziemlich am billigsten. Ich bin sehr zufrieden mit dem Gerät. Der Reader kann nur wenige Formate, pdf, ePub, txt und jpg, keine DRM Unterstützung. Das ist jedoch genau das was ich wollte- Foxit ist Spezialist für pdf, deshalb funktioniert auch die Unterstützunf für pdf so reibungslos. Der Support und Firmwareupdates sind sehr gut, ich bekam sogar eine Lizenz für den pdf-Editor gratis, weil sich die Lieferung des Readers verzögerte. Ich schaue regelmäßig im Internet was es auf diesem Sektor neues gibt und lese Testberichte- scheinbar habe ich mit dem eSlick eine gute Wahl getroffen. Ein wichtiges Kriterium ist auch die Umblättergeschwindigkeit- die ist beim eSlick unter einer halben Sekunde (subjektiv). Foxit bringt im Sommer auch ein Gerät mit größerem Bildschirm raus, das werde ich mir dann für Fachbücher kaufen. (Vielleicht lese ich dann die Romane nur mehr auf dem großen, keine Ahnung).

  1. ebook-Quellen, DRM

Ich kaufe meine Bücher (auf Deutsch) bei:

www.ciando.com

www.beam-ebooks.de/

www.weltbild-ebooks.de

www.libreka.de/

www.buecher.de/

www.buch.de

www.libri.de

www.thalia.at

www.droemer-knaur.de

und noch einige andere Seiten, z.B. für Fachbücher. Englische Bücher entweder auf diesen Seiten oder einfach in Google suchen. Für ebooks welches es gratis gibt (z.B. Klassiker), gibt es auch einige Quellen, z.B. www.gutenberg.org . Mit Google findet man noch viel mehr. Auf den meisten Seiten sind die Suchfunktionen und auch das stöbern sehr gut realisiert, also fast wie im Buchgeschäft. Amazon fällt für mich aus, da ich derzeit noch Probleme mit dem DRM habe- außerdem funktioniert das anscheinend nur mit dem Kindle. Das ist aber kein Problem, auf den genannten Seiten gibt es Lektüre für die nächsten 1 000 000 Jahre zu lesen…

DRM: DRM kommt mir nicht ins Haus! das widerspricht zwar den meisten oben genannten Quellen (Die glauben, ich bin fleißiger DRM-geschütztes-Buch-Leser), aber den KÖNNTE man ja auch entfernen. (Siehe meine Bemerkungen zu DRM im anderen Thread). Ich bin der Meinung, so haben alle etwas davon: Autor & Verlag (Ich kaufe das ebook- und zeitweise weil´s so gut ist, zusätzlich das echte Buch), und ich- ich kann mit dem Buch machen was ICH will, lesen auf dem Reader meiner Wahl, mit der Software meiner Wahl usw… Natürlich gebe ich die Bücher dann aber auch nicht weiter. Sinnvollerweise sollten die Verlage ein unsichbares Wasserzeichen einfügen, eine Signatur, wo mein Namen drinnsteht- dann könnten die Verlage sich ziemlich sicher sein, dass ich nicht so dumm bin, das Buch weiterzugeben. Diese Lösung ist sicherlich nicht für jeden geeignet, das ist schon ein ziemlicher Aufwand, aber wenn man ihn auf sich nimmt, gibt es (bis auf das Gefühl “echtes Buch”, welches nicht vorhanden ist) eine sehr große, ich würde sagen, zufriedenstellende Auswahl an Büchern.

Man heiratet also NICHT die Firma mit. Ich habe meine ebooks in universell lesbaren Format, mehrfach sicher gespeichert und kann sie unabhängig von Internetverbindung, Art des Gerätes oder Software überall & jederzeit lesen. Zum Preis der Geräte: naja, vielleicht werden sie noch billiger; aber die vorhandenen werden sicher nicht mehr teurer, es kommen dafür neuere und bessere Modelle raus. Wahrscheinlich werden die Geräte (5 - 6" Bildschirm) nicht mehr viel billiger- aber ehrlich gesagt, ich bin mit meinem vollkommen zufrieden und würde wieder 200€ dafür ausgeben. Dafür, was die Reader bieten (wochenlang lesen ohne neu aufladen, die ganze Bibliothek und mehr eingesteckt zu haben) gebe ich gerne alle paar Jahre 200€ aus. Von einem Ebookreader hat man viel länger etwas als von Handy und Computer- hier kommt es nicht so sehr auf technische Inovation an! Wenn der Reader einmal zufriedenstellend Bücher lesbar machen kann, wirds auch durch technische Inovation nicht besser und ich kann die Bücher in 10 Jahren noch genause gut lesen.

Für genaueres kannst du mir ja eine private Email schreiben… allerdings gehörst du für mich als Autor bezüglich DRM usw. eher zur “feindlichen” Partei… :wink:

Hallo Anreas,

die Quellen von Alfred sind in etwa auch meine. Bei mir liegt allerdings Libri ganz vorne, die haben eine gute Sortierung:

www.libri.de

Unter “Unsere E-Book-Neuheiten” findet man meist aktuelle literarische Titel, die mich am meisten interessieren. Man kann auch unter “Alle Romane anzeigen” nach Autor, Titel oder Erscheinungsdatum suchen, mit den anderen Anbietern habe ich hier weniger gute Erfahrungen gemacht.

Leider ist bei Libri alles mit DRM verseucht. Wenn ich nicht wüßte, wie man den entfernt, würde ich die Bücher nicht kaufen. Sie sind meist so formatiert, daß auf meinem Sony-Gerät kaum noch Platz für den Text ist. Erst nach Entfernen des DRMs kann man sie für das Gerät passend umformatieren. Außerdem ist DRM in der Form, wie sie hierzulande bei ePubs eingesetzt wird, Diebstahl, nach 6 Autorisierungen kann man nicht mehr auf das Buch zugreifen. Und das bei Preisen, die meist mit dem der Hardcover identisch ist.

Den langen Weg vom Online-Laden zum Reader habe ich im vorigen Thread ausführlich beschrieben, eine Posse, so als wollten die Verlage ihre E-Books gar nicht verkaufen.

Die Auswahl ist viel zu gering! Gerade an Literatur. Die Holtzbrinck-Gruppe ist sehr aktiv, andere veröffentlichen, wenn überhaupt, nur einen Bruchteil ihres Sortiments in dieser Form. Aber es ist Bewegung im Markt, mit Apple drängt ein Konzern hinein, der weiß, wie man Bedarf weckt und die Kunden zum Kaufen motiviert und viele Verlage wachen jetzt erst auf, vermutlich haben sie erst durch Steve Jobs in der Tagesschau erfahren, daß es so etwas wie E-Books überhaupt gibt. Leider bestehen auch beim iPad die meisten Verlage auf DRM, aber die Kunden werden davon nicht bemerken – solange sie mit dem iPad lesen. Der nicht optimal ist mit 10 Stunden Akkuzeit und einem LCD-Schirm.

Nun zum Positiven: Ich habe seit Jahren nicht mehr so viel gelesen wie auf dem E-Reader. Durch die variablen Schriftgrößen und die Handlichkeit des Geräts ist es leichter zu lesen und es macht mehr Spaß – mir zumindest. Daß man Bücher, egal zu welcher Zeit, einfach herunterladen und lesen kann, empfinde ich auch als Luxus. Es geht natürlich noch besser, das machen Amazon und textunes fürs iPhone und den iPod-Touch vor. Dort kann man Bücher direkt auf den Reader laden und das so oft man will. Bei textunes gibt es zu jedem Buch Probekapitel, manchmal vier Stück mit bis zu 40 oder 50 Seiten. Ein Fehlkauf ist da fast ausgeschlossen. Amazon und textunes haben ihre Inhalte auch für die Geräte optimiert, das sieht dann richtig gut aus. Beim iPad hat man dann auch die richtige Buchgröße in der Hand.

Die Reader werden erst allmählich gut. Jetzt kommt von Pocketbook der 302 auf den Markt, 6", W-Lan, eine sehr anpassungsfähige Software mit individueller Schrifteinstellung, Blocksatz und Silbentrennung, wovon man als Sonynutzer nur träumen kann. Bücher können in Zukunft von diesem Gerät direkt gekauft und geladen werden, davon Hunderte von Klassikern kostenlos und in tadelloser Qualität. Das Pocketbook basiert wie die meisten Lesegeräte auf der eInk-Technologie, ein sehr ruhiges und scharfes Bild, das nur beim Umblättern Strom verbraucht, so daß man wochenlang ohne Nachladen auskommt.

Das Format, das sich vermutlich durchsetzen wird, ist ePub. Wenn der DRM verschwunden ist, kann man das auf allen Geräten lesen. Ich halte das dann auch für zukunftssicher.

Soweit erst einmal.

Wobei mein einleitendes Posting noch ganz aus dem Standpunkt des Lesers geschrieben ist, wohlgemerkt. Als Autor habe ich bezüglich eBooks naturgemäß noch sehr viel gemischtere Gefühle, die ein englischer Kollege unlängst prägnant auf den Punkt gebracht hat mit der Bemerkung, es sei denkbar, dass wir die letzten Autoren in der Geschichte des Romans seien, die noch vom Schreiben leben könnten…

Klingt gut, beisst sich aber logisch mit dem Wunsch nach einem offenen Format. Ein digitales Wasserzeichen funktioniert nur, wenn man nicht weiß bzw. nur unter enormem Aufwand herausfinden kann, wo im File es gespeichert ist. Wie soll das in einem epub-File gehen? Das sind ein paar HTML- und CSS-Files, vielleicht noch ein paar Bilder… Da kann man nichts verstecken!

Ich habe mir zu RocketBook-Zeiten immer gewünscht, es gäbe zu jedem Buch, das ich in Papierform kaufe, automatisch auch die elektronische Fassung, so dass ich es entweder “schön schwer” auf dem Sofa lesen und Druckerschwärzearoma riechen - oder es elektronisch mit auf Reisen nehmen kann.

Wenn jemand (idealerweise ich selber :smiley: ) auf die zündende Idee käme, wie man das bewerkstelligen könnte, ohne dass anschließend ein schwunghafter Handel mit nicht benötigten elektronischen Fassungen (oder Kopien davon) einsetzte, wäre das sicher der Durchbruch für das elektrische Buch.

Aber wie das gehen soll…? Keine Ahnung. Wahrscheinlich geht es schlicht nicht.

Das Grundproblem ist, einen Weg zu finden, die Vorteile der pBooks und der eBooks zu kombinieren (anstatt, wie derzeit, deren jeweilige Nachteile), und das, ohne die Autoren faktisch zu enteignen. Da sehe ich aber derzeit noch keine Lösung. Entweder Knebelung des eBook-Fans (was diesen zu semilegalen Mitteln greifen lässt), oder völlige Freigabe und Hoffnung, dass sich jeder anständig verhält (was noch nie funktioniert hat und auch auf diesem Gebiet nicht erstmals funktionieren wird) - das sind derzeit die wenig ermutigenden Ansätze.

Hallo Andreas,

sieh Dir doch mal die Entwicklung von DRM auf dem Musikmarkt an. 2009 gab es kein DRM mehr, der Umsatz an legalen Titeln stieg um 40%!

Wer 200 bis 700 Euro für einen Reader bezahlt, kauft sich normalerweise auch die Bücher. DRM ist eher ein Hinderungsgrund, weil diese E-Books nicht auf allen Geräten laufen und man irgendwann die Rechte verlieren kann. DRM zu entfernen, ist nicht schwer, jeder, der ein bißchen recherchiert, kann das tun, für potentielle Raubkopierer ist das überhaupt kein Problem. Bestraft wird der normale Kunde, der es nicht schafft, den Weg vom Downloadlink zum lesbaren Buch auf dem Reader zu bewältigen.

Deine Bücher bekommt man übrigens alle als PDF-Dateien im Netz, die hat jemand selbst eingescannt, dagegen gibt es keinen Kopierschutz. Es ist nicht sonderlich aufwendig, die in ePubs umzuwandeln. Wenn der Bedarf an ePubs steigt, wird man sie dann auch in diesem Format direkt herunterladen können, ohne DRM. Was macht man dann als Kunde? Die DRM-Version bei Libri oder die freie im Netz?

Ich hoffe, die Verlage und die Autoren lernen aus den Fehlern der Musikindustrie, die sich den Ruf über Jahre hinweg durch einen Krieg gegen den Kunden ruiniert hat. Ich zahle gerne für Musik und Bücher, wenn die Qualität stimmt und bin der festen Überzeugung, daß die meisten potentiellen Kunden genauso denken.

Gruß Alaska

Ich bin zu 100% der Meinung von Alaska und habe auch die selben Erfahrungen gemacht.

Welche Meinung haben die anderen Autoren und Leser hier im Forum zu diesem Thema?

Jetzt mal wieder als Leser gesprochen:

Dieser Foxit eSlick sieht in der Tat nicht schlecht aus. Ein simples Gerät zum Anzeigen von Texten in den wichtigsten Formaten, ohne dass man der Firma ewige Treue schwören muss. Eine Überlegung wert. Der war mir bisher entgangen.

Auf YouTube gibt es ein paar Videos, die den eSlick zeigen: Der Steuerknopf knackt ziemlich hart; da bin ich noch etwas skeptisch. Ab wieviel Seiten kriegt man da einen Daumenkrampf?

Generell ist das Angebot an Readern ja entmutigend. Ich schaue mich immer mal wiedr um, aber irgendwie waren bisher alle Reader, auf die ich gestoßen bin,

  • grausam unintuitiv (auf einer Buchmesse hat man mir mal einen in die Hand gedrückt, der hatte Dutzende Knöpfe, aber ich hab nicht rausgefunden, wie man umblättert! Ich hoffe, die Firma ist inzwischen eingegangen… :smirk: ),

  • oder hässlich (vielleicht sollte mal ein Designer einen entwerfen, nicht der Praktikant),

  • oder konnten wichtige Formate nicht,

  • oder waren an eine bestimmte Company gebunden,

  • oder eine beliebige Kombination all dieser Nachteile.

Einzig der TXTR sah so aus, als sei er ein Gerät, das man brauchen könnte, aber der scheint es ja nicht bis in die Läden zu schaffen, was ich so gelesen habe.

Hallo Andreas,

der einzige Reader, den ich zur Zeit ohne schlechtes Gewissen empfehlen könnte, kommt erst nächste Woche raus: Der Pocketreader 302. Pocketreader ist im Ostblock verbreitet, die sind sehr innovativ und wollen dieses Jahr noch 20 neue Modelle herausbringen. Vor allem pflegen sie die Software, die auf Linux basiert und passen sie ständig den Bedürfnissen der Kunden an. Betatester sind inzwischen die kompetentesten User, die ich kenne, hier ein Link zum Betatest des 302.

www.mobileread.com

Aus diesem Forum stammt auch mein Link zu den Klassikern. Hier findet man sehr enthusiastische Büchermacher, die teilweise antiquarische Bücher, die es schon lange nicht mehr gibt, einscannen, schön formatieren und konvertieren und kostenlos der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Ich habe mich jetzt einige Monate mit dem Sony PRS505 herumgequält, bei dem man softwaremäßig überhaupt nichts ändern kann. Flatterrand, keine Silbentrennung, nur drei Schriftgrößen, keine Möglichkeit, einen zu großen Rand zu korrigieren. Das PB 302 kann das alles, Blocksatz mit Silbentrennung, echte Kursivschriften (außer bei DRM-geschützten Titeln, da kann man die Schrift nicht ersetzen), hat W-Lan, ab nächste Woche kann man über den osteuropäischen Internetladen Bookshop auch in Deutsch und Englisch Bücher direkt auf den Reader herunterladen. Was für textr ja auch mal geplant war, aber die kommen nicht in die Gänge. Später soll man mit dem 302 auch von deutschen Anbietern direkt laden und loslesen können.

Hier noch ein Link zum PB 302:

pocketbook.de

Ich lese und leide sehr viel mit dem E-Reader, habe mich oft in den E-Book-Foren herumgetrieben, bin sehr pingelig und kann Dir nur raten, dieses Gerät genauer anzusehen. Ab nächste Woche habe ich es hoffentlich selbst und kann genaueres dazu sagen. Es scheint mir das erste Gerät zu sein, daß sowohl von der Hard- als auch von der Software fürs E-Book-Lesen ausgereift ist.

Gruß Alaska

(!)

Da bin ich mal auf Deinen Praxisbericht gespannt. Der sieht tatsächlich gut aus.

Ich auch. Vielleicht Ende nächster Woche, wenn alles gut geht. Die letzte Lieferung ging wegen schadhafter Ledercover nochmal zurück. Der Geschäftsführer von Pocketbook ist sehr rührig darum bemüht, es seinen Kunden recht zu machen und deren Ansprüche zu erfüllen. Schreibt umgehend zurück, erkärt in den Foren die Bedienung, läßt die Software überarbeiten und solche Sachen.

Ich bin optimistisch. :wink:

Ich habe mir im letzten Jahr einen Reader gekauft. Ausschlaggebend war ein konkreter Anlass: Für meinen nächsten Roman hatte ich eine lange Leseliste an utopischer Literatur vom 17. Jahrhundert bis in die 20er des letzten Jahrhunderts. Und außerdem stand eine Übersetzung an, für die ich so ziemlich den kompletten Dickens noch mal lesen wollte. Das summiert sich also zu einem beachtlichen Batzen Lesestoff, der rechtefrei erhältlich ist - und dafür bietet sich ein Ebook-Reader förmlich an. Ich weiß nicht, ob es letztendlich billiger war als die Bücher in gedruckter Form irgendwo auf dem antiquarischen Markt zu besorgen. In der Masse vermutlich schon. Aber vor allem geht es mit Reader viel unkomplizierter.

Für mich hat sich der Reader damit schon gelohnt. Und da ich hier noch stapelweise neuere Literatur habe, die ich lesen will, bin ich bislang auch nicht auf die Idee gekommen, neue Bücher für den Reader zu kaufen - ich lese derzeit halt wirklich nur freie Klassiker darauf.

Ich muss allerdings zugeben, würde ich mir Bücher dafür kaufen wollen, hätte ich derzeit ein Problem. DRM kommt mir aus Prinzip nicht aufs Gerät, dafür geb ich kein Geld aus. Diese Regel habe ich bei Musik beachtet, die gilt auch für Texte. Der Grund ist schlicht der, dass ich mich nicht an eine Firma oder ein Gerät binden möchte. Wenn ich etwas kaufe, will ich es unbegrenzt benutzen können. Ein Papierbuch kann auch kaputtgehen, aber es hält wohl doch länger als ein Gerät oder u.U. auch als ein Lizenzgeber.

Hinzu kommt noch, dass die Auswahl im deutschen Handel für Ebooks ohnehin nicht sehr verlockend ist. DRM und kein umfassendes, leicht zugängliches Angebot - das kann nicht funktionieren. Ich denke, da muss sich noch einiges tun.

Derzeit sehe ich nur zwei Möglichkeiten: Das restriktive Angebot verhindert die Durchsetzung der Reader und der ganze Markt stirbt (mal wieder). Oder die Reader verbreiten sich trotzdem, und die Anbieter müssen sich bewegen. Wie schon bei der Musik: Wenn die Nachfrage vorhanden ist und die Produzenten nicht liefern, züchtet man sich den Schwarzen Markt heran.

Das wäre, gerade als Autor, derzeit für mich der Super-GAU. Da wäre es mir deutlich lieber, das bald alle Bücher möglichst leicht und ohne Einschränkung als Ebook kaufbar sind, bevor sich ein Schwarzer Markt etabliert, den man danach nur sehr schwer wieder austrocknen kann.

Ich denke auch, dass das recht gut funktioniert - eigentlich hat der Musiksektor alle Fehler, Fehleinschätzungen und Vorbilder ja schon vorexerziert. Für die meisten Kunden dürfte am Ende Bequemlichkeit das ausschlaggebende Argument sein, noch vor dem Preis. Wenn man einen bequemen Shop hat, wo man sein Ebook so einfach wie bei Amazon kaufen kann, eine Datei ohne lästige Restriktionen und zu einem als angemessen empfunden Preis bekommt, werden am Ende ohnehin nur noch ein paar Freaks die Mühe auf sich nehmen, in dubiosen Quellen und Tauschbörsen herumzuwühlen, sich mit korrupten Dateien auseinanderzusetzen, um endlich an das gewünschte Buch zu kommen. Ich denke, Einfachkeit ist der sicherste Weg, Bücher wirklich zu verkaufen und Raubkopien zu verhindern. Ebooks so schnell und so frei wie möglich an den Markt, dafür wäre ich also auch und gerade als Autor zu gewinnen, und zwar gerade in der jetzigen Situation.

Was die tatsächliche Entwicklung betrifft, bin ich da allerdings eher skeptisch. An sich finde ich die Reader auch praktisch und fände es schade, wenn sie wieder verschwinden, und genau so ärgerlich fände ich es, wenn die Geräte sich durchsetzen und sich hauptsächlich zur Plattform für Raubkopien entwickeln, weil die Buchbranche dieselben Fehler wie die Musikindustrie einfach wiederholt - und leider sieht es genau nach diesen Alternativen derzeit aus :frowning:

Ich persönlich habe mir ein Bookeen Cybook Gen3 gekauft und bin sehr zufrieden damit. Es liest sich wirklich gut (und das für jemanden, der nicht auf dem Computermonitor lesen kann), und alles, was mich an dem Gerät noch geärgert hat, ist seit dem letzten Firmwareupdate auch beseitigt (vorher hat sich das Gerät bei langen Dateien zu oft aufgehangen, und es wurden keine Unterverzeichnisse unterstützt).

Letztendlich betrachte ich sämtliche derzeitigen Reader allerdings noch als Beta-Produkte und habe mir so ein Gerät auch bewusst nur als Übergangsanschaffung besorgt. Das liegt zum einen, wie oben erwähnt, am derzeitigen Buchangebot, das mich das Ebook als Buchalternative noch nicht so ernst nehmen lässt (weswegen ich derzeit auch noch keine Shops empfehlen kann, weil ich selbst nur bei Gutenberg und ähnlichen Plattformen unterwegs war); zum anderen aber auch daran, dass die technische Umsetzung noch immer nicht ganz überzeugt (so fehlt mir beim Reader beispielsweise das “intuitive Blättern”, und eine Suchfunktion, die ein ganz guter Ersatzmehrwert sein könnte, fällt meist nicht sehr überzeugend aus).

Ich sehe den Reader derzeit also wohl eher aus der Perspektive “Arbeitsgerät” für all das, was so an Lesen für meine Tätigkeit als Autor, Lektor und Übersetzer anfällt, weniger als echten Ersatz fürs Belletristik-Lesen. Darum ist mein Wunschgerät für die Zukunft vielleicht auch etwas unorthodox: Ich warte auf den A4-Reader mit farbiger eInk und beschreibbarem Touchscreen, den ich als kompletten Ersatz für Ausdrucke verwenden und auf dem ich auch handschriftliche Korrekturen in Manuskripte schreiben kann … Aber da farbige und großformatige eInk-Panels durchaus auf der Agenda der Hersteller stehen (wenn auch eher mit Blick auf Comics und Bildbände) habe ich durchaus Hoffnung, dass die Entwicklung in ca. 2 Jahren etwas passendes hervorbringt.

Jedenfalls wenn sich die Technik grundsätzlich etabliert, und das dürfte am Ende am Content hängen.

@ Andreas:

  1. Wasserzeichen: Fast jedes Buch hat auch ein Titelbild. In dem jpg könnte man das Wasserzeichen unterbringen. Man müßte schon das ganze Bild entfernen, um das Wasserzeichen zu entfernen. Das ist natürlich möglich, aber… im Großen und Ganzen bin ich der Meinung von Alaska und Lomax.

  2. eSlick: Es ist nicht ganz so schlimm wie im Video. Ich lese jetzt seit fast einem Jahr auf dem Gerät. Fazit: einfach, kann nicht viel- aber zuverlässig und fürs lesen alleine reichts vollkommen.

@ Alaska:

Danke für den Link! Als „Zweitgerät“ kann ich mir den Pockereader locker vorstellen! :wink:

Aber mein nächster Reader muß auf jeden Fall größer sein- Fachbücher…

Eine Angabe, welche ich bei den technischen Daten (Pocketreader) nicht finden konnte aber durchaus wichtig ist, wenn man auch Fotos anschauen will: Die Anzahl der Graustufen! Fürs lesen reichen 4, für Bilder sind 8, 16 oder 64 wünschenswert. Die wichtigste Angabe fehlt meistens komplett, das kann man nur ausprobieren oder aus Erfahrungsberichten lesen: Die Umblättergeschwindigkeit! Es gibt durchaus Reader, wo das umblättern ziemlich lange dauert. Ich bin froh, das meiner schnell umblättert, aber ich würde keinen Reader mehr blind kaufen.

@ Lomax:

Es gibt schon große Reader, (fast) A4:

www.hixbooks.com/wie-funktionierts/hixreader/modell-touchn-r ead.html

www.justread.de/home/

und sogar in Farbe!:

produktenews.gimahhot.de/1652/fujitsu-flepia-e-book-weltneuh eit-bald-zu-haben/

allerdings, so viel ich gelesen habe, müßte mann sich das Gerät in Japan direkt selbst abholen. Diese großen Reader sind mir noch zu teuer und ich habe Erfahrungsberichte gelesen, da scheint das Umblättern noch ziemlich lange zu dauern. Aber ich schätze, das es noch heuer ausreichend gute Geräte gibt (Foxit plant ein großes Modell noch für den Sommer)

Als allgemeine Seite über Ebookreader empfehle ich:

e-book-reader.info/

Eure Skepsis bezüglich des Angebots an Büchern kann ich nur bedingt folgen. Ich besitze schon an die 100 gekaufte Bücher (mit Fachbüchern); Auch Belletristik gibt es ein ziemlich gutes Angebot… vorausgesetzt man kann mit dem DRM umgehen :smirk:

Nun ja- ich hoffe, dass diese Diskussion über ebooks nicht nur uns „E-Leser“ und potentiellen Ebooklesern weiterhilft, sondern auch die Autoren und Programmierer von R.O.M. auf geniale Ideen bringt!

@ Alfred

Das PB 302 hat 16 Graustufen. Die Umblättergeschwindigkeit ist im Vergleich zum Sony 505 (1.Generation) schnell, es handelt sich hier um die neuste Generation.

Problematisch ist das spiegelnde Glasdisplay. Es wird ab Mai kostenlos durch eine entspiegelte Glasvariante ersetzt.

Es gibt sogar schon recht große Reader, auf denen man handschriftlich in den Texten rumschreiben kann … ich denke mal, das war der “iRex” oder so :wink:

Nur die farbigen eInk-Panels sollen noch nicht marktreif sein - aber Dual-Panels mit eInk für den Text und LCD für Farbe gibt’s demnächst wohl zu kaufen. Vielleicht würde das für die Praxis schon ausreichen. LCD ist mir zum lesen zu anstrengend, aber solange das eigentliche Lesen auf eInk stattfindet, merkt man den “Monitoranteil” vielleicht nicht so … Das behalte ich auf jeden Fall im Auge.

Ich bin darum auch zuversichtlich, dass in absehbarer Zeit das Gerät auf den Markt kommt, das genau meinem Anforderungsprofil entspricht. Eben weil meine Wünsche nicht wirklich eine neue Erfindung erfordern, sondern weil ich eigentlich nur Dinge will, die es schon irgendwo gibt bzw. die konkret angekündigt sind und die gerade vorangetrieben werden. Im Moment gibt’s nur noch nicht alles zusammen in einem Gerät, und das, was es an beschreibbaren und großformatigen Ebooks gibt, scheint mir noch nicht ganz ausgereift, voller Kinderkrankheiten und vor allem noch zu teuer für die eingeschränkte Nutzbarkeit zu sein.

Darum mein Zeithorizont von zwei Jahren - ich denke mal, das ist realistisch. Die normalen Ebooks nur zum lesen finde ich für den Zweck allerdings durchaus okay und bin mit meinem recht zufrieden.

www.lesen.net ist derzeit übrigens mein Hauptanlaufpunkt, um auf dem Laufenden zu bleiben, wo der Markt gerade steht.

Was das derzeitige Ebookangebot betrifft - in ein paar Shops gestöbert habe ich durchaus schon. Und abgesehen von dem DRM, das ja eh nicht infrage kommt, fand ich die Auswahl auch nicht überzeugend. Es ist halt nur ein Bruchteil des Printbook-Angebots verfügbar. Viele Verlage tun da noch gar nichts, andere sind nur mit ein paar “Testballons” am Start. Nur wenige Verlage sind bisher wirklich breit im Ebook-Segment aufgestellt.

Ich würde also durchaus sagen, dass es derzeit nicht nur am DRM liegt. Der Eindruck hängt vielleicht auch davon ab, wie man das Ebook-Angebot betrachtet. Wenn man sich ein Ebook kaufen mag, geht in die Shops und stöbert, findet man vielleicht so viele Bücher, dass die Auswahl ganz gut erscheint. Wenn man allerdings einzelne Titel aus dem Print-Angebot sucht, gleicht es derzeit einem Glücksspiel, ob man genau diesen gewünschten Titel auch als Ebook bekommt.

Ja, das weiß ich, weil es mir immer mal wieder jemand schreibt (samt Links, die ich dann an die Rechtsabteilungen der Verlage weiterleite, und kurz darauf sind sie tot), einmal hat mir jemand sogar eine CD mit meinen Romanen zu einer Lesung mitgebracht… Allerdings wüsste ich nicht, wie man die als Normalinternetnutzer (=ich) aufstöbert. Google hilft da nichts. Also muss man sich wohl in Insiderkreisen bewegen, und da denke, na ja, die paar Freaks fallen nicht ins Gewicht.

Aber letzten Endes ist es die noch geringe Verbreitung von eReadern, die Verlage und Autoren am Leben hält. Sollte es sich durchsetzen, dass irgendwann jeder so ein Ding besitzt und mehr darauf liest als in Toter-Baum-Büchern… was sollte dann folgendes Szenario verhindern? Einer kauft den neuen SF-Roman von XY, ist begeistert, schickt die Datei per Rundmail an seine 156 besten Freunde… oder an seine 97.348 Follower… mit dem Text “Super-Buch! Das MÜSST ihr lesen!!” - und das war’s dann mit dem Bestsellerplatz. Denn dass jemand sich ein eBook, das er schon hat, nochmal kauft, um ein guter Mensch zu sein, das glaub ich einfach nicht. Das zu erwarten wäre weltfremd.

Ein gedrucktes Buch, das man erst einscannen muss: Das ist wenigstens eine Hürde.

Hallo Anreas,

Deine Bücher sind in Newsgroups zu finden oder in Tauschbörsen, nicht über Google.

Wie ich schon mal schrieb, die Erfahrung mit Musik ist eine andere als das von Dir beschriebene Horrorszenario. Seitdem es kein DRM mehr gibt, ist der Absatz an übers Internet gekaufter Musik steil nach oben gestiegen, 2009 um 40%. So schlecht sind die Menschen vielleicht gar nicht.

Ich merke es auch bei meinem Sohn, der inzwischen sein knappes Taschengeld für iTunes ausgibt oder sich die CDs von seinen Underground-Hip-Hoppern bestellt. Daß am Klauen Labels kaputtgehen findet er ganz und gar nicht in Ordnung. Und das ist ein ganz normaler pubertierender Junge, kein Musterknabe.

Ich selbst gebe viel für E-Books aus, könnte die auch beliebig herumreichen. Werde das aber nicht über den Rahmen hinaus machen, in dem es mit normalen Büchern geschieht. Also im Haushalt oder bei allerbesten Freunden ausleihen. Mein Geschmack ist eh nicht übertragbar und selten kommt mir ein Buch unter, bei dem ich an den einen oder anderen Freund, die eine oder andere Freundin denke: Das mußt Du unbedingt lesen! Fakt ist, daß ich deutlich mehr Bücher kaufe als vor meiner Readerzeit. Reader könnten also auch den Verkauf und den Umsatz ankurbeln.

Gruß Alaska

Hallo Andreas!

Also als normaler Internetbenutzer finde ich deine Bücher in Google: Gib “andreas eschenbach ebook download” ein, und du wirst fündig- sogar schon auf der ersten Seite. Deine Bücher findet man sowohl in Newsgroups als auch mit Google.

Zu dem Bemerkungen von Alaska und deinen Befürchtungen muß ich hinzufügen: WER hat schon “156 beste Freunde”?? Ich persönlich kenne niemanden, den ich Bücher weitergeben könnte; lesen ist heute leider nicht mehr modern. Und wenn ich ein besonders gutes Buch habe- in der Famile oder unter den (wenigen) besten Freunden weitergeben.

Bei Liedern ist es so: wenn ich bei einem Freund einen Song am Handy höre welcher mir gefällt, muß ich mir die CD kaufen! Und bei Büchern machst du als Autor doppelt Umsatz: gefällt mir ein ebook besonders gut, muß ich ich es auch als echtes Buch zum angreifen, riechen und sehen im Regal stehen haben. Wenn ich also jetzt eine Raubkopie von einem deiner Bücher hätte, es lesen würde und es würde mir gut gefallen- ich würde es mir kaufen wollen!

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man in der Zukunft wenn man ein echtes Buch kauft, auch automatisch das ebook dazu bekommt- und umgekert. Diese Idee finde ich gut! Denn genaugenommen, was sind die Kosten eines ebooks? so gut wie garkeine… Das wäre doch vielleicht eine Möglichkeit, die Leute zum Kaufen von ebooks zu bringen?

Wir warten natürlich auf Deinen Bericht. Wollte ich nur noch mal erwähnen.

:slight_smile:

Ich habe es gestern bekommen, aber scheinbar hat der Akku durch die Berliner Minusgrade eine Tiefentladung spendiert bekommen, so konnte ich das Gerät nicht testen, bekomme aber Anfang nächster Woche (hoffentlich) Ersatz. Von außen sieht es schon mal sehr gut aus.

Hier schon mal ein Thread aus dem Mobilreadforum, bei dem die ersten Eindrücke von anderen Usern geschildert werden:

www.mobileread.com

Gruß Alaska

Hier der angekündigte Eindruck, nachdem ich den 302 einige Tage genutzt habe.

So sieht er aus:

www.pocketgoods.de

www.pocketgoods.de

Hier einige Bildschirmfotos:

gallery.me.com

Die ersten 3 mit dem Adobe Reader, der für DRM-geschützte Bücher die einzige Möglichkeit der Darstellung ist. Es gibt nur vier Vergrößerungsstufen, drei davon sind hier zu sehen, ich habe keine Zwischenstufe ausgelassen, der Unterschied zwischen “Adobe Reader 0002” und Adobe “Reader 0003” ist tatsächlich so groß. 0002 ist mir bei einem 6" Display zu klein, 0003 zu groß.

Anschließend 3 Bilder mit dem internen PBReader180. Hier gibt es zig Vergrößerungsstufen, ich habe 3 hintereinanderliegende gewählt, damit man die feine Abstufung erkennt.

Der Adobe Reader ändert nichts an der Grundformatierung der Texte. “Atemschaukel” hat Flatterrand, keine Absatzeinschübe, wie alle ePubs keine Silbentrennung und einen großen, mit der Vergrößerung mitwachsenden Rand. Bei einem DRM-Schutz war’s das dann, man hat keine Möglichkeiten, an dieser Formatierung etwas zu ändern.

Der interne FBReader des Pocketbooks 302 kann jeden Text ohne DRM dann wie auf den Bildern gezeigt verändern. Dabei kann man Schrift, Rand, Zeilenabstand, Silbentrennung (Sprache, minimale Wortlänge, Limit der Leerzeichenverdichtung) selbst einstellen, diese Einstellung gilt für alle DRM-freien Bücher, die man mit diesem Reader liest. Der Unterschied müßte deutlich zu sehen sein, mit dem Adobe Reader verliert man sehr schnell die Lust zu lesen. Und kauft nur DRM-freie Bücher oder entfernt den DRM.

Der FBReader kann Pairkerning, die Kursivschnitte sind echte Schnitte und nicht angeschrägte Romanschnitte wie meist beim Adobe Reader. Allerdings werden immer mehr ePubs inzwischen mit eingebetteten Schriften ausgestattet, aber meist mit viel zu großem Rand und Zeilenabstand für 6"-Geräte. Kursiv ist dann echt, aber Pairkerning gibt es grundsätzlich nicht.

Mit meinem Sonyreader habe ich unglaublich viel Zeit damit verbracht, ePubs umzuformatieren, damit sie lesbar waren. Das ist mit dem Pocketbook nicht mehr nötig, all diese Arbeit erledigt der interne PBReader von selbst.

Zur Zeit ist das PB 302 mit einem schlechten Standard-FBReader ausgestattet, der keine deutsche Silbentrennung beherrscht, das soll sich Ende des Monats ändern. Stattdessen nutze ich den FBReader180. Der ist schnell installiert. Mit dem neuen Reader nächsten Monat sollen auch andere Fehler beseitigt sein, so überliest der FBReader Leerzeilen und erkennt Zentrierung und Rechtsbündig noch nicht. Meiner Erfahrung werden solche Fehler schnell behoben.

Für mich war dieser interne Reader der Hauptgrund, aufs Pocketbook zuwechseln, deshalb habe ich das an den Anfang gestellt. Nahezu jedes ePub-Buch ist anders formatiert. Das mag bei Büchern hübsch und abwechslungsreich sein, aber bei 6" ist das Ergebnis oft eine Zumutung. Beim Kindle oder beim iPhone/iPod-Touch/iPad sind alle Texte für die jeweiligen Geräte optimiert, schmaler Rand, viele Abstufungen bei der Vergößerung, Blocksatz, bei Apple auch mit Silbentrennung, beim Kindle leider ohne. Diesen Vorteil der geschlossenen Systeme hat man auch mit dem internen Reader vom Pocketbook, sofern DRM keine Rolle mehr spielt. Ich mag diesen Hinweis selbst kaum noch hinzufügen, ist jetzt nicht als pädagogische Keule für Andreas gemeint, aber ohne diesen Zusatz stimmt der Satz dann einfach nicht.

Ich bleibe beim Vergleich mit den erfogreichen geschlossenen Systemen. Das PB-302 hat W-LAN, nach Angabe des Paßworts kann man sich beim vorinstallierten Bookland-Shop einwählen und unter hunderten von kostenlosen DRM-freien Klassikern wählen. Das Herunterladen der Bücher dauert wenige Sekunden, anschließend lassen sie sich vom Gerät aus in eigene Ordner auf dem Gerät oder der SD-Karte verschieben. Demnächst gibt es einen direkten internen Zugang zu Shops wie Libri und Beam, mit dem man auch direkt aufs Gerät laden kann. Macht für mich bei Libri keinen Sinn, weil die Bücher so nur über den Adobe Reader zu lesen sind, aber wer das in Kauf nimmt, braucht keinen Umweg mehr über den PC oder den Mac.

Zur Bedienung: Es handelt sich um einen Touch, den man auch mit den Fingern bedienen kann, da die Fettflecken auf dem Glasdisplay schnell stören, nehme ich nur einen Fingernagel oder den am linken Rand des Gerätes eingeschobenen Stylus. Die Bedienung des PB ist gewöhnungsbedürftig, keineswegs so intuitiv wie beim iPhone oder iPod-Touch. Dafür hat man mehr Einstellungsmöglichkeiten. Ich habe mich jedenfalls nach einigen Tagen daran gewöhnt und bin sehr zufrieden. Obwohl ich nie mit so einem Stift herumhantieren wollte.

Man kann Bücher in Ordnern und Unterordener verwalten, alles auch vom Gerät aus. Es gibt einen Favoritenordner, den man bei jedem Buch vom Kontextmenü aus anwählen kann. Da bei einem kurzen Klick auf die An/Aus-Taste die letzten 10 genutzten Bücher zur Auswahl erscheinen, brauche ich den nicht. Man kann Notizen einfügen, Wörterbücher zum Übersetzen nutzen, was ich alles nicht mache, insofern kann ich dazu wenig kommentieren. Musik hören ist auch möglich oder Feeds von Internetseiten abonnieren. Apropos, nachdem man ein Buch heruntergeladen hat wird die Internetverbindung kurze Zeit später getrennt, es gibt keine ständige Verbindung, Kontrolle und Synchronisation wie beim Kindle. Man kann auch Musik hören während des Lesens, aber das habe ich nicht ausprobiert.

Blättern geschieht über die vier am Rand liegenden Tasten, deren Belegung man anpassen kann. Unten gibt es eine große, runde Zurück-Taste. Ganz oben den ebenfalls mit unterschiedlichen Funktionienen belegbaren Ein/Aus-Schalter. Einmal Drücken ist standardmäßig die Liste mit den 10 zuletzt gelesenen Titeln, auf zweimal kurz Drücken habe screenshots gelegt. Man kann da einiges anpassen.

Zur Geschwindigkeit: Das Gerät ist schneller als mein alter Sony PRS-505. Aber lange nicht so schnell wie ein Computer. Blättern von Einzelseiten geht eigentlich schnell genug, angenehm ist, daß man hier die unangenehme Weiß-Schwarz-Konvertierung beim Blättern abschalten oder anpassen kann (alle 2, 3, … 10, … mal).

Das PB-302 ist leicht und liegt gut in der Hand. Ich habe die schwarze Variante, nur sehr fettige Finger hinterlassen auf der mattierten Oberfläche Spuren.

Und jetzt zum Glas des Displays. Das ist Geschmacksache. Es spiegelt sehr, was bei einem Schirm, der auf Beleuchtung angewiesen ist, problematisch werden kann. Bisher habe ich aber immer eine Haltung gefunden, in der ich trotzdem gut lesen konnte, auch draußen. Kommt das Licht von hinten, läßt es sich sehr angenehm lesen, problematisch ist es bei Lichteinfall von vorne. Ein helles Gesicht macht sich einfach nicht gut mitten im Text.

Die Schärfe ist sehr gut, der Hintergrund könnte heller sein, darunter leider der Kontrast etwas. Es wird eine Antireflexfolie mitgeliefert, die zwar die Reflexe reduziert, aber leider auch die Schärfe. Zwar nur geringfügig, aber mir war das zuviel. Meinem Eindruck nach haben die meisten anderen Nutzer das anders bewertet.

Demnächst wird es die kostefreie Möglichkeit geben, die oberste reflektierende Glasschicht durch eine weniger reflektierende zu ersetzen mit einem Ergebnis, das dem mit Folie ähnelt. Wer noch etwas länger wartet, kann eine matte Touchoberfläche wählen, die nur auf den Stylus reagiert, vielleicht ist das die Lösung.

Soweit meine ersten Eindrücke. Nach einigen Monaten mit einem Sony-PRS-505 habe ich persönlich mit dem PB-302 einen Quantensprung erlebt und zwar vor allem wegen den am Anfang beschriebenen internen Formatierungsmöglichkeiten. Mir geht es ums Lesen, Flatterrand ohne Silbentrennung und große Ränder wie bei Sonygeräten oder Löcher im Blocksatz wie beim Kindle 2 ohne Silbetrennung behindern für mich den Lesefluß. Jetzt sehen die Seiten auf dem Reader fast so gut aus wie in einem Printbuch. Der Hintergrund könnte heller sein, die Oberfläche matter. Aber dafür ist die Handhabung komfortabler, kann ich die Schriftgröße einstellen und eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Büchern mitnehmen.

Gruß Alaska