Auch wenn ich generell gerne in Diskussion gehe und es mir SpaĂ macht, mein GegenĂŒber auf seine Argumente hin abzuklopfen, denke ich, dass das hier nicht das richtige Forum dafĂŒr ist. Das wird immer aus dem Ruder laufen, weil die Ansichten oft komplett kontrovers liegen und man dann bei anderen Themen, wo man Gemeinsamkeiten hat, dennoch Schwierigkeiten bekommt. Insofern bleibe ich dabei, die vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen, wie ein Buch zu empfehlen oder in Form von Ein-Satz-SĂ€tzen etwas zu vermitteln. Vielleicht, wenn ich die Zeit dafĂŒr habe, schreibe ich die eine oder andere Geschichte dazu.
Leider braucht es bei vielen erst das eigene negative Erlebnis, um Dinge, die man fĂŒr selbstverstĂ€ndlich hĂ€lt, in Frage zu stellen. Ich sehe das in einem Telegramkanal, wo die Admins darum bemĂŒht sind zu vermitteln, was man bei ImpfschĂ€den tun kann. Da kommen viele neu in den Kanal, die erklĂ€ren, dass sie seit den Beschwerden angefangen haben, Dinge und Aussagen neu zu bewerten. Das braucht seine Zeit und oft leider auch die persönliche Erfahrung.
Um Trolle aus solchen Gruppen fernzuhalten könnte man ganz einfach nur User mit Status âStammgastâ zulassen.
Was ich unfair finden wĂŒrde, denn nicht jeder, der neu ist, ist ein Troll, desinteressiert oder einfach nur unverschĂ€mt oder nicht kritikfĂ€hig. Und nicht jeder Stammgast ist - na ja - eben umgekehrt.
Genau darum ging es mir. Ich möchte nichts kaputtmachen.
Und wie es anderswo bereits gesagt wurde, ja, wenn ich in ganz grundsĂ€tzlichen Ansichten mit jemandem nicht ĂŒbereinstimmen kann, dann hat das auch Auswirkungen auf andere, weniger grundsĂ€tzliche Themen.
Aber ĂŒber grundsĂ€tzliche Themen nicht reden zu dĂŒrfen trĂ€gt auch nicht dazu bei, mich a) wohl zu fĂŒhlen und b) mich in âoberflĂ€chlicherenâ Themen sonderlich einbringen zu wollen. Ich spĂŒre dann immer den scheinbar nicht vorhandenen Maulkorb.
Macht doch wirklichen einen Thread aufâŠoder wirklich ĂŒber Gruppen PN. Das ist im Moment die einzige Möglichkeit
Ich denke auch, das hat nichts mit neu oder Stammgast zu tun
Also fĂŒr mich war ein Forum immer schon ein öffentlicher Raum. Dann geschlossene oder womöglich versteckte Threads zu haben widerspricht meiner Auffassung dazu.
Solche Ideen hatten ja anderen Foren in den letzten 20 Jahren auch und meistens - zumindest meiner Auffassung nach - mit den Ă€hnlichen Ergebnissen. Nicht sofort, aber nach genĂŒgend Zeit, bildet sich eine exklusive Gruppe, die sich in âihreâ Threads zurĂŒckzog. Am Ende gab es so etwas wie eine âForeneliteâ und dann den Rest. Vor ein paar Tagen hab ich anderswo schon einen Beitrag zu so etwas geschrieben.
Es ist jetzt natĂŒrlich ĂŒberzeichnet und natĂŒrlich hat niemand so etwas vor, aber ich wollte nur erklĂ€ren, warum ich so etwas fĂŒr eine schlechte Idee halte.
PN ist eine Möglichkeit, mit jemanden in einem geschlossenen Bereich weiter zu diskutieren, wenn ein Thema zwischen zwei Personen ausufert. Und jeder hat heute auch die Möglichkeit, zB einen eigenen Discord Kanal zu starten.
Die Handhabung eine ausufernde Diskussion in einen neuen Thread zu verschieben, find ich allerdings die beste Möglichkeit. NatĂŒrlich ist es nicht fĂŒr jeden interessant, es wird aber keiner dazu gezwungen, daran teilzunehmen. Manche interessieren sich aber fĂŒr die Ansichten von jemanden, auch wenn sie sich nicht selbst dazu einbringen. Und genau darin sehe ich den Sinn von einem öffentlichen Forum.
Ein ernst gemeinter Vorschlag von mir:
Man könnte diesen Thread ja Debattierclub oder âHerrensalonâ nennen.
" Wollen wir nach nebenan gehen und ein Pfeiffchen rauchen?" Rein virtuell, versteht sich. (Kein Scherz meinerseits.) Und da kann dann geplauscht und diskutiert werden. Wer möchte ist mit dabei und die anderen Threads laufen in ihrem Ursprung weiter.
Ich weiĂ nicht, wer den Abschiedspost von Rey gelesen hat, aber ich denke, ihm ging es genau darum. Mich ermĂŒden die Endlosdiskussionen neuerdings auch sehr. 45 EintrĂ€ge spĂ€ter, weiĂ man nicht mehr, worum es eigentlich ging.
Finde ich eine gute Idee⊠So bleibt es beim Thema. Niemand wird gezwungen zu diskutieren, nur damit der Thread weiterlÀuft, oder es zu lesen. Und die diskutieren wollen, haben einen legitimen Platz
In meinen Augen ist diese Einstellung fĂŒr das Papyrus-Forum ĂŒbrigens Gold wert. Wir wollen uns hier schlieĂlich ĂŒber unsere und fremde Texte, den Schriftstelleralltag und verschiedene Tricks oder Ideen zum Schreibhandwerk unterhalten.
Schon beim politisch angehauchten, aber wenigstens noch stilistisch relevanten Thema âGendernâ sind die Emotionen hochgekocht. Wenn wir hier politische Themen einwerfen, wĂ€re das höchstwahrscheinlich das Ende der bisherigen Forenkultur - was ich unendlich schade fĂ€nde!
@LazyBastard, @EffEss und @Bommel: Vielen Dank. Das ist genau das, was mir vorschwebte. Mir ist niemand bekannt, der sich abkapseln will und elitĂ€re Gedanken oder BeweggrĂŒnde habe ich auch nicht. Im Gegenteil. Ich sehe das âZwischenmenschliche Heilâ darin, dass man sich hinsetzen und MITeinander reden kann. Auch und vorallem ĂŒber kontroverse Themen. Ich will keine Bubble, ich will das Gegenteil. Ich will, dass mir Leute die Stirn bieten und es aushalten, wenn ich sie ihnen biete.
Und natĂŒrlich will jeder bei Diskussionen sein GegenĂŒber ĂŒberzeugen, sonst wĂŒrde man nicht diskutieren. Aber manchmal kommt es vor, dass die eigene Meinung hinterfragt und geprĂŒft wird. Nicht selten passt man seine eigene Ansicht an oder findet gestĂ€rkt und mit neuen Argumenten zu seiner Ăberzeugung zurĂŒck. Kann man nie wissen, wĂ€re auch langweilig, oder?
Es gibt natĂŒrlich auch Themen, ĂŒber die mag man nicht mehr streiten. Auch das ist O. K. Jeder Mensch hat seinen eigenen Rucksack zu schultern und tragen, wer bin ich, den von jemand anderem zu beurteilen.
Was ich jedoch nicht okay finde, ist, wenn jemand sagt ich wĂŒrde âspinnenâ und sich dann nicht die Zeit nimmt, mir zu erklĂ€ren warum er denkt, es sei so. Nicht, dass das hier jemand gesagt hĂ€tte, das sind Erfahrungwerte aus anderen Gegenden und Zeiten.
So wie ich anfangs die Leute hier damit genervt habe, dass ich nicht verstehe wie âFiguren selbstĂ€ndig handeln könnenâ. Vermutlich gab es einige, die bereits die HĂ€nde ĂŒber dem Kopf zusammenschlugen. Aber ich bin beharrlich geblieben und wo hat das hingefĂŒhrt? Zur KlĂ€rung von Begrifflichkeiten und grösserem gegenseitigem VerstĂ€ndnis â Toleranz. Das ist es doch, was alle hier wollen, dass wir tolerant miteinander umgehen. Toleranz setzt einen eigenen und nicht zu âverĂ€usserndenâ Standpunkt voraus.
Wikipedia beschreibt es so: âToleranz, auch Duldsamkeit, bezeichnet als philosophischer und sozialethischer Begriff ein GewĂ€hrenlassen und Geltenlassen anderer oder fremder Ăberzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Umgangssprachlich meint man damit hĂ€ufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung, die aber ĂŒber den eigentlichen Begriff (âDuldungâ) hinausgeht.â
So, das muss fĂŒr den Moment reichen.
Ich unterstĂŒtze also das Votum eine Kategorie zu schaffen, in der die Leute, die sich hier gefunden haben, ĂŒber kontroverse Themen diskutieren können. Jedoch sollen solche Diskussionen auf diese Bereiche beschrĂ€nkt sein. Die Diskussionen sollen öffentlich (fĂŒr jeden, der im Forum angemeldet ist) zugĂ€nglich sein. Von jeglicher Form der Ausgrenzung halte ich nichts.
Sollte ich mit einem Teilnehmer des Forums ein Problem haben , dann nutze ich gerne die PN. Im Dialog lÀsst sich so manches MissverstÀndnis klÀren (hier schon erlebt).
Jetzt ist aber wirklich Schluss fĂŒr heute. Gute Nacht.
Schlaue Worte, @Marc Irgendwie denke ich, dass das den meisten hier auch bewusst ist. Es ist ein erwachsenes Forum, fĂŒr offenbar durchgĂ€ngig Erwachsene hier. Es ist ja auch ein Forum fĂŒr eine Software, die man fĂŒr nicht wenig Geld kauft, dafĂŒr dass es auch Schreibprogramme fĂŒr lau gibt. Und viele, die hier etwas hereinstellen, wollen ja auch konstruktives Feedback.
Man muss sich aber auch immer vor Augen halten, dass jeder anders ist. Hier ein persönliches Beispiel von mir:
Ich habe zwei BrĂŒder, Zwillinge. Ein Bruder von mir hat in fast allen Lebensbereichen völlig kontroverse Ansichten. Mit ihm bin ich hĂ€ufig in ein Pub auf ein Bier gegangen und wir haben fast bis zur Sperrstunde durchdiskutiert. Am Ende hat nie der eine den anderen ĂŒberzeugt, aber jeder hat die Ansichten von dem anderen verstanden (es ging auch immer ganz gesittet zu, bis auf einmal )
Mein zweiter Bruder könnte von der Einstellung her fast eine Kopie von mir sein, aber einig sind wir uns nie und kriegen und so oft in die Haare. Liegt natĂŒrlich auch zum Teil an mir, weil man schon ganz anders in ein GesprĂ€ch geht, wenn man ahnt, dass es sowieso wieder zu Streit fĂŒhrt. Zum anderen aber auch, weil mein Bruder keine Diskussionskultur kennt und sich bei jedem kleinen Gegenwort bereits zutiefst persönlich angegriffen fĂŒhlt.
Das ist etwas, das man bei Unbekannten, von denen man nur BeitrÀge liest, unmöglich wissen kann. Man kann es eh nicht Àndern, sich das aber immer wieder bewusst machen.
Btw, ich finde den Umgang hier Ă€uĂerst höflich. Fast schon eines Sanatoriums wĂŒrdig, da bin ich auch anderes gewöhnt
Ich finde den Umgang hier auch sehr höflich und anstĂ€ndig. Grade das, auch dass man anscheinend mit Kritik oder kontroversen Ansichten umgehen kann, hat mich ĂŒberhaupt erst dazu veranlasst, den Versuch zu unternehmen, einen Ort fĂŒr gesellschaftskritische Diskussionen zu etablieren.
Und ja, jeder ist anders. Was mir das jetzt sagen soll ist mir allerdings nicht klar. Wenn alle gleich wĂ€ren, mĂŒssten wir nicht diskutieren, mĂŒssten (könnten) unseren Horizont nicht erweitern. Auch das ist ein Grund fĂŒr meinen Versuch: Ich möchte nicht in einer Blase einfrieren.
Mich irritiert es, wenn einerseits gesagt wird, dass man doch ĂŒber alles reden kann, im gleichen Atemzug nachgeschoben wird âNicht hierâ âNicht mit mirâ âNicht öffentlichâ âMacht das doch per PNâ
Warum entsteht bei mir der Eindruck, dass die Leute, die nicht diskutieren möchten, Angst hĂ€tten, ich wĂŒrde sie angreifen wollen? Oder ich wĂŒrde ihnen etwas wegnehmen oder kaputtmachen wollen? Ich wĂŒrde das gerne verstehen. Ich wĂŒrde gerne mit jemandem darĂŒber sprechen, der nicht von vornherein schon klar die gleiche Meinung hat wie ich. Sachlich und anstĂ€ndig, so wie es hier ĂŒblich ist.
Ich verstehe die von dir erwĂ€hnten Begebenheiten so, dass du der Ansicht bist, dass man solche intensiven GesprĂ€che nur mit jemandem fĂŒhren kann, den man kennt. Ich denke auch, dass es dadurch einfacher wird. Auch wenn man sich sieht, miteinander sprechen kann und nicht nur schreibt. Aber es gibt doch aus der Geschichte ganz viele Belege dafĂŒr, wie sich Menschen mittels Briefen (also mit tagelangen Wartezeiten) oft hitzige Diskussionen lieferten. Und das, ohne sich dabei gleich zu zerstreiten oder nur noch schlecht ĂŒber einander zu denken und reden. Ich bin wahrlich kein Fan von Voltaire, aber in einem Punkt möchte ich es genauso halten wie er: âMein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich wĂŒrde mein Leben dafĂŒr einsetzen, daĂ Sie sie Ă€ussern können.â
Ich wĂŒnsche euch allen ein gesegnetes Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr.
Aber hat das hier nicht auch ganz viel mit bereits gemachten Erfahrungen zu einzelnen Themen zu tun? Gendern beispielsweise - darĂŒber könnte diskutiert werden, aber es wurde schon so oft getan, dass viele mit dem Thema durch sind. Das Gros der Forengemeinschaft hat sich auf eine Position geeinigt und will sich damit auch nicht mehr befassen.
Das Problem mit Debatten um streitbare Themen ist auch in der Moderation extrem zeitaufwendig. Selbst wenn alle auf ihre verstorbene UrgroĂmutter schwören, dass sie sich benehmen werden, wird das Team, das das Forum betreibt, immer mit einem offenen Auge durch die BeitrĂ€ge scannen mĂŒssen. Das geht bei kleinen Threads gut - wenn es Debatten sind und dann noch von Leuten, die gerne und viel schreiben, kann das zu einem Vollzeitjob werden. Ich verstehe deswegen sehr gut, wenn einzelne Themenbereiche (wie Politik) nicht erwĂŒnscht sind.
Ich fĂŒrchte, Diskussionen ĂŒber Politik und Religion können dir jedes Forum kaputt machen. Mir ist es andernorts schon passiert, dass ich plötzlich 3 (selbstverstĂ€ndlich textlose) 1-Sterne Bewertungen fĂŒr mein Buch hatte, ein Tag nachdem ich ganz höflich meine Meinung zu etwas gesagt hatte (was mit BĂŒchern nichts zu tun hatte).
Nun denn, dann also keine Diskussionen abseits von BĂŒchern, Schriftstellern, Schreiben, Papyrus Autor.
Wieso auch? Das ist doch eine Papyrus-Autor - Community. Am Rande, mal was erwĂ€hnen, das nichts damit zu tun hat, dĂŒrfte niemanden stören. Es sollte eben nicht ausufern. Ich melde mich ja auch nicht in einem Reiterforum an und âquatscheâ dann ausgiebig ĂŒber Literatur, die nichts mit Pferden zu tun hat. Das ist m. E. am Sinn eines Forums vorbeigedacht. NatĂŒrlich lassen sich nicht immer alle Themen sauber trennen, doch dafĂŒr sind Moderatoren schlieĂlich da, um ein bisschen ein Auge darauf zu halten.
Ich hab hier offenbar ein bisschen was falsch verstanden und das Thema hat wohl eine lĂ€ngere Vorgeschichte, als mir bewusst ist âŠ
Ich denke, wenn man sich wegen Recherche oder auch zur Umsetzung von Religion, oder zB zu Faschismus unterhĂ€lt, dĂŒrfte das ja kein Problem sein - weil das ja den schreibtechnischen Aspekt anspricht. Wie schreibt man sowas, wie weit geht man? Soll man ĂŒberhaupt? Etc ⊠Die Grenze zu Grundsatzdiskussionen spĂŒrt man aber im Wesentlichen ohnehin selbst?
Manche ja, andere leider nein und wiederum andere kennen die Grenzen und halten sie trotzdem manchmal nicht ein und werden emotional. Zu der letzten Gruppe zÀhle ich mich selbst und bin dann immer froh, wenn jemand sagt: Stopp! Bis hierher und nicht weiter.