Hypothetisch.
Ihr könntet einen (in Zahlen: 1 (eins) ) Autoren, tot oder lebendig, zu einem Abendessen einladen.
Wer würde es für Euch sein?
Gerne mit Kommentar warum.
(Keine Sprachbarriere und wer Hemmingway wählt muss nicht die Barrechnung übernehmen)
Joe Haldeman. Gern jünger oder mit Hörgerät - ich durfte ihn zusammen mit Hendrik mal auf der BookCon in Chicago treffen, aber seine Frau musste ihm alles, was wir ihm sagten, nochmal ins Ohr schreien.
Ohne meine Wünsche (jünger oder Hörhilfe) würde es sonst ein sehr anstrengendes Abendessen
Ich hätte die Befürchtung, dass ein Abendessen mit einem der Autoren, die mir als erstes einfallen, sehr schnell sehr langweilig werden könnte. Deswegen Brendan Behan, weil er nicht nur ein hervorragender Autor war, sondern auch selbst so ein interessantes Leben hatte, dass es sich für ihn lohnte, darüber zu schreiben. Allerdings müssten die Whisky-Flaschen vorher gut weggeschlossen werden
Spinat würd ich ihr machen. Genau so, wie sie es in „Üwa de gaunz oamen Kinder“ beschrieben hat. Mit Erdäpfelschmarrn und viel Knofl. Und ein zwei Achteln Brünnerstrassler dazu.
Verliebt in ihn bin ich, seit ich Stadt aus Glas im Radio gehört habe und es mich so verwirrt zurückgelassen hatte, dass ich in die Buchhandlung marschiert bin, um mir Die New York Trilogie zu gönnen. Paul Auster hat mir den Spaß am Lesen geschenkt.
Also erst was lecker essen und dann ausgiebig durch Manhattan schlendern.
Charles Dickens. Ich würde mich von ihm bei Sandwiches, kaltem Beef Wellington, Törtchen und Tee darüber belehren lassen, wie man so schreibt, dass Umgebung, Lebensumstände, Erfahrungen und Anforderungen des Lebens der eigenen Zeit Leser kommender Zeiten empfinden können.
Ich bin mal ganz dreist und lade nicht Jane Austen zu mir zum Abendessen ein, sondern ich lade mich bei ihr zum Abendessen ein. Sie braucht auch nichts Besonderes aufzutischen, Suppe und ein Stück Apfelkuchen reichen völlig aus.
Ganz klar, für mich gibt es Parmesan-Koteletts und Schokoladen Palatschinken mit dem einzigartigen Johannes Mario Simmel …denn „Es muss nicht immer Kaviar sein“…
Ich habe einen Kalender mit Jane-Austen-Zitaten in der Küche stehen. Zwei dieser Zitate sind: „Spar deinen Atem, um deine Suppe zu kühlen“ und „Gute Apfelkuchen sind ein beträchtlicher Teil unseres häuslichen Glücks“.
Das muss ich nicht lange überlegen: Martin Suter.
In Luzern gut gekleidet auf der Terrasse des Montana mit Blick auf den Vierwaldstätter See sitzen.
Bei guten Essen und ebenso guten Getränken über sein Schreiben sprechen (ich kann sicher einiges lernen) und sich über stilvolles Bekleiden in der Öffentlichkeit unterhalten.
Einen Abend mit T.C. Boyle zu verbringen und sich über die Kurzsichtigkeit der Menschen, ihre Beeinflussbarkeit und die Gier auszutauschen, die sie antreibt, das hätte schon was. Vor allem gäbe es viel zu lachen an diesem Abend.