Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich spontan die Idee zu einer Geschichte. Im zarten Alter von 66 Jahren bekam ich unverhofft einen Kuss der Muse. Nach dem Motto „es ist nie zu spät“ begann ich voller Elan, meine Gedanken aufzuschreiben. Als Rentner hatte ich endlich auch die Zeit dafür.
Die ersten Wochen waren aufregend und neu für mich. Ich hatte keine Ahnung vom Schreiben. Wusste nichts über Plotter oder Pantser, machte mir absolut keine Gedanken über Buchdruck, kannte keine Schreibtechniken. Ich hatte nur eine Idee, die sich immer weiter vor mir ausbreitete.
Schnell kam ich an die Grenzen von Word und suchte eine spezielle Schreibsoftware. Ich hinterfragte mich selber, wie ernst mir die Sache war, immerhin ging es um eine finanzielle Investition. Zum Glück fand ich Papyrus. Ich hatte sogar noch mehr Glück, denn ich entdeckte dieses Forum.
Beides brachte mir den entscheidenden Kick. Die Software half mir, meine Gedanken besser zu sortieren und das Forum brachte mir den Mut und die Unterstützung, mein Projekt durchzuziehen und nun zu Ende zu bringen.
Euch Usern habe ich unendlich viel zu verdanken. Ihr ward und seid ein unerschöpflicher Quell des Wissens, gepaart mit einer in der heutigen Zeit kaum noch zu findenden Freundlichkeit und Ehrlichkeit. Ohne euch hätte ich es nicht geschafft, meinen Traum von einem eigenen Roman zu verwirklichen. Mein besonderer Dank geht an meine Testleser für ihre sachliche Kritik und wertvollen Anmerkungen.
Nun also ist es soweit: Heute habe ich meinen allerersten Roman als Selfpublisher veröffentlicht.
Herzlichen Glückwunsch und willkommen im Kreis der Schreibenden! Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Buch.
Jetzt ist Werbung wichtig, wenn du es verkaufen möchtest: Wende dich an deine örtliche Zeitung und schau, ob sie darüber berichten möchte. Halte Lesungen ab (sehr wichtig) und mache Werbung im Netz (Foren, Facebook).
Schließlich möchten wir hier in einem Jahr lesen, dass du deinen zweiten Roman veröffentlicht hast.
Übrigens: Ich bin auch schon 63. Das Alter ist keine Hürde.
Und du weiß ja, dass ist erst der Beginn einer Reise, bei der weitere Bücher von dir in die Welt hinausgetragen werden. Hast du es gebührend gefeiert? Das fühlt sich ganz sonderbar an, wenn man sagt „Fertig“.
Eigentlich war ich noch gar nicht fertig - oder ich war schon länger fertig. Hört sich komisch an, ist aber so.
Irgendwann denkt man, man hätte das Ende erreicht. Dann kommen die Testleser und man stellt fest, dass noch einiges zu ändern ist. Aber dann ist man fertig. Oder? Man lässt sich ein Testexemplar drucken und beim Lesen findet man weitere Fehler. Also nochmal korrigieren. Dann liest man alles nochmal durch und denkt, dass man doch die eine oder andere Stelle anders formulieren könnte.
Für mich kam Anfang der Woche der Punkt, an dem ich mir dachte: Entweder du haust das Ding jetzt raus oder du suchst noch weitere zehn Wochen nach möglichen Verbesserungen. Wobei ich auch irgendwann feststellte, dass manche Änderungen es nicht wirklich besser machten.
War ich wirklich fertig? Ich weiß es nicht. Ich habe aber einen Schlussstrich gesetzt. Also bin ich doch fertig.
Das ist völlig normal. Ein gutes Zeichen ist, wenn man nur noch „micro-Änderungen“ durchführt. Also nur mal einen Satz umformuliert, oder ein Wort anders wählen will.
Das heißt dann für mich: „Okay - der Plot scheint zu passen. Die Geschichte wird erzählt.“ Es ist als Autor der eigenen Geschichte schwierig den Roman mit den Augen eines Lesers zu betrachten. Immerhin weiß man ja bereits das Ende, dieses pure Erlebnis des ersten Lesens - hat man meist nur mit Tricks (z.B Ausdrucken, oder E-Reader) oder durch längeres Warten (bin ich zu ungeduldig für)
Herzliche Glückwünsche dann lass mal die Kugel kullern…und nicht so viel Gedanken machen, ob alles perfekt ist, das ist es, glaube nie…also, viel Spaß mit weiteren Projekten und alles Gute für Verkäufe
Herzlichen Glückwunsch. Viel Erfolg bei der Veröffentlichung. Das erste eigene Buch in den Händen zu halten ist etwas ganz Besonderes. Da kann ich mitsprechen!
Ich habe mit den Arbeiten zum Folgeroman begonnen. Wie macht man das eigentlich bei Fortsetzungen?
Geht man davon aus, dass die Leser auch den ersten Roman gelesen haben oder schreibt man zu Beginn eine kurze Zusammenfassung? Wenn Zusammenfassung, dann wie? Als Prolog? Oder nennt man es dann Rückblick?
Also … ich mache das nicht, denn gerade am Anfang des Buches möchtest du den Leser ja fesseln, und ihn nicht mit Informationen erschlagen. (Info-dump) Es gibt hier verschiedene Herangehensweisen → ich versuche Fortsetzungen eigenständig zu formulieren. Das heiß, wenn man davon ausgeht, der Charakter weiß bestimmte Dinge aus Teil 1 - die dem neuen Leser fehlen, dann reflektiert er das kurz. Aber wirklich kurz. (spontanes Beispiel)
„Sie betrachtete im Spiegel die Narbe. Ein Überbleibsel der Schlacht um X, als sie mit ihrer Crew das Apoldi Protokoll eingehalten hatte. Die Narbe schmerzte nicht mehr, und sie ließ das Hemd wieder drüberfallen.“
Mit solch kurzen Fragmenten skizziere ich die Vergangenheit. Ja, es ist eine Rückblende - aber eine enorm kurze. Ähnlich wie beim Fantasy / SciFi Setting, wenn etwas erklärt wird.
„Oh, diese roten Steine auf dem Pflasterweg sollte man besser nicht betreten. Sie lösten den Unbedarften direkt in ein Aschewölkchen auf.“
Ich ergänze mich noch selbst. ich schreibe gerade an einem Dreiteiler. Jedes Buch ist an und für sich eigenständig. Innerhalb der Bücher findet allerdings eine Entwicklung statt. In Buch 1 (Die Paladinsöldner) erwacht eine Frau mit Amnesie in eine Art dystopischer „Mad Max“ artigen Welt. In diesem Buch geht es darum, sich zurechtzufinden, ihren Platz bei den Paladinsöldnern zu finden - und natürlich - einen Konflikt im Buch erfolgreich zu meistern.
Der Konflikt ist zwar geklärt, aber es bleiben Fragen offen.
Im Buch Paladinsöldner 2 (gerade bei Testlesern) wird diesen Fragen nachgegangen. Außerdem entwickelt sich ein „Nebenproblem aus Teil 1“ zum Kernthema von Teil 2. Zum ersten Mal versteht der Leser die Welt wirklich, und erahnt die Zusammenhänge. Außerdem wird ein Konflikt gelöst, der im Buch eine Rolle spielt.
Im zukünftigen Buch (werde ich wahrscheinlich im Herbst starten) von Paladinsöldner 3 → wird der finale Widersacher, der im Teil 2 angedeutet wird, aufgesucht und bezwungen. Dieser finale Widersacher, war in Fragmenten auch schon in Teil 1 bekannt, aber das Ausmaß seines Einflusses und die Gründe dafür waren unbekannt. So ergänzen sich alle Teile gegenseitig - funktionieren aber auch allein. (hoffe ich )
Warum erzähle ich das so ausführlich. Überlege dir, ob du einen Spannungsbogen „über die Bücher verteilt“ erzeugen willst. Aber es gibt auch Geschichten, die können unendlich weitergehen (z.B Krimis → immer ein neuer Fall mit Mr. Biff)