Ein Prolog im zweiten Teil einer Geschichte finde ich unangebracht, aber ein Rückblick auf die bisherigen Ereignisse ist sicher nicht schlecht. Etwa in Form eines Monologs oder Dialogs eines oder zweier deiner Protagonist:innen. So ein kurzes Bettgeflüster zwischen Martin und Qui Yue, nachdem sie die deutsch-chinesischen Beziehungen etwas, äh … vertieft … haben, das würde die Story doch noch zusätzlich anheizen. Oder so.
Das wird in erster Linie davon abhängen, wie bedeutsam Inhalte des ersten Buches für die folgenden Ausgaben sind. Nur Beispiele (einer Nicht-Expertin):
Hobbit/Herr der Ringe = Beutlinsche Verwandtschaft erklärt und Erzähler (kurze Vorgeschichte zu Gollum an passenden Stellen); dennoch sind beide Bücher losgelöst voneinander verständlich.
Die ‚Wallander‘-Krimis von Henning Mankell sind sämtlich stand-alone lesbar, sie der Reihe nach zu lesen, erhöht den Genuss bzgl. der Entwicklung der Charaktere. Ähnlich bspw. auch die Mister Mercedes Romane von Stephen King.
‚Harry Potter‘ ist eine durchgehende Story, es wird gelegentlich Bezug genommen auf vorangegangene Bände, aber insgesamt versteht man die Geschichte nur in Folge gelesen.
Ich persönlich lese am liebsten von einander getrennt lesbare Teile, in denen gerade nur für die Situation unbedingte Bezüge auf Vorgänger genommen wird. Gefällt mir das Buch, suche ich ohnehin noch mehr von dem Autor. Schwierig sind tatsächlich Mehrteiler, die nur lesbar sind, wenn man mit der Vorgeschichte vertraut ist. Das setzt Vertrauen des Lesers in den Autor voraus, dass er das ‚Level‘ halten und die Story fertig erzählen kann.
Das finde ich persönlich besonders wichtig. Ich hasse „echte“ Fortsetzungen regelrecht. Solange jedes Buch auch für sich gelesen werden kann, finde ich eine Reihe gut.
Finde ich auch gut.
Glückwunsch - sowas von!!!
Herzen sind schon wieder alle …
Take this - auch für alle, die gratuliert haben, oder gar schon kauften
YEAH!
Also, ich habe keine Ahnung, aber ich denke es wäre doch etwas für den neuen Klappentext? Praktisch einen Übergang schaffen mit dem (alten?) Protagonisten.
In den ersten Sätzen kurz zusammenfassen und dann den neuen Klappentext weiterschreiben. Einen Prolog o.ä. würde ich nicht machen.
Dr. Petersen und … haben das Geheimnis um …gelöst. Jetzt gilt es … zu retten…
Nur so mal gesponnen. Ich weiß ja nicht, was du schreiben willst. So kommt man in die Geschichte rein und hat einen kurzen Abriss vom ersten Teil.
Ein Beispiel von mir: Meine „Mein Leben“-Reihe kann man eigenständig lesen, es wird aber eine Entwicklung der Charaktere sichtbar. Außerdem wechselt ab „Torin - die Welt der tausend Träume“ die Protagonistin. Da ist dann die Tochter von Lilly Jacobsen, Amy Jacobsen an der Reihe, Abenteuer zu erleben. Lilly Jacobsen ist dagegen die Hauptperson bei „Mein Leben ist anders“ und „Mein Leben ist ein Abenteuer“ (den beiden Vorgängern und zwar in genau dieser Reihenfolge). Es lohnt sich trotzdem, die Vorgänger zuerst zu lesen und zwar in dieser Reihenfolge, damit man als Leser bei „Torin - die Welt der tausend Träume“ weiß, dass Lilly z. B. ihre Tochter nicht vernachlässigt hat. Sie hat nur …
Mehr verrate ich nicht!
Gruß
Super Girl
Sicherlich gehöre ich nicht zu den Experten - aber als Leserin mag ich lange Rückblenden zu Beginn eines Buches oder gar Zusammenfassungen des Vorgängers nicht besonders. Ein kurzes „Die zerstörte Stadt XY lag bereits einige Tagesmärsche hinter ihnen, in der Ferne waren die Rauchschwaden der schwelenden Feuer gerade noch zu erahnen“ oder ähnliches reicht völlig aus.
Wenn mir wirklich einmal der Fehler unterläuft, dass ich versehentlich den zweiten Teil einer Trilogie zuerst lese und der Autor überzeugt mich halbwegs in den ersten Abschnitten, werde ich nicht weiterlesen und mir zuerst Teil eins beschaffen. Wenn wir von Fantasyepen (Fantasyepi? Plural von Epos?) sprechen, stört es mich auch null, wenn die einzelnen Bücher für sich selbst nicht abgeschlossen sind, so fern die Geschichte an einem sinnvollen Punkt unterbrochen wurde (z.B. Herr der Ringe Die Gefährten: die Gemeinschaft teilt sich auf, kein Konflikt konnte bis dato gelöst werden).
Ausnahmen wären hier Krimireihen, da finde ich es sehr, sehr wichtig, dass man jeden einzelnen Roman für sich selbst lesen kann.
Ich habe es in fast einem Rutsch durchgelesen - und es hat mir ausgezeichnet gefallen.
Die Sache mit den Kugeln ist sehr logisch aufgebaut; bei sehr vielem hatte man den Eindruck, ok, so könnte sowas tatsächlich ablaufen.
Richtig beeindruckend fand ich, wie einerseits alles sehr unaufgeregt erzählt wird, zum anderen aber die Spannung keinesfalls zu kurz kommt und auch mit der einen oder anderen Überraschung aufwartet. Humor blitzt auch immer mal wieder auf, was ich ganz wichtig finde.
Die ‚Helden‘ sind ganz normale Menschen, aber ohne das volle Programm an Problemen, ohne das mittlerweile kaum noch ein Thriller auszukommen meint. Das war echt mal eine angenehme Abwechslung. Sie sind aber auch keine verkappten Ultraspezialgeheimagenten mit Extrahypersuperastroausbildung, die alles können und mal eben so nebenbei im Alleingang die Welt nebst Universum retten.
Der Schluss kam für mich völlig unerwartet und kann im Grunde so stehen bleiben, schreit aber eigentlich verdammt laut nach einer Fortsetzung. Und ja, die würde ich mir holen!
Zu kritisieren wäre, dass man insgesamt einiges hätte straffen können, auch diverses Feintuning hätte nicht geschadet.
Anyway, das ist Nörgeln auf hohem Niveau, denn das Gesamtpaket stimmt und weiß zu überzeugen.
Von mir eine klare Leseempfehlung!
Man darf nicht vergessen, dass @Koebes das Buch, soweit ich weiß, keinem professionellen Lektorat gezeigt hat.
Einzig ein paar Testleser und dann raus damit. Ich finde das, für einen Erstling auch eine enorme Leistung.
Meinem Kollegen hatte ich während des Testlesens grob davon erzählt. Er war unheimlich gespannt darauf. Dann habe ich ihm ein Buch geschenkt und er fand die Idee und alles sehr gelungen. Jetzt verborgt er das Buch hin und her. Irgendwie gut, nur der Umsatz bleibt auf der Strecke. Aber, wer weiß, vllt. ist das dann Mundpropaganda. Das ist immer die beste Werbung.
Das ist mir auch schon (auch in streaming fernsehen) negativ aufgefallen. Protagonisten müssen immer einen Sack an Problemen mit sich tragen. Außerdem eskaliert ein Konflikt immer in Geschrei. Feine Nuancen versteht niemand mehr
Dabei wäre es durchaus mal in Ordnung, wenn eine Konditorin die Welt rettet. Vielleicht mache ich das im nächsten Buch (mit Keksrezepten im Roman)
Da vermisse ich die feine japanische Art, die eine unglückliche ehefrau ausdrückt, indem sie z.b eine weiße Blüte als Zierde zum Frühstück dazulegen. Von der Sorte, wie sie auch auf Gräbern wachsen.
Das hab ich vor ein paar Jahren mal gelesen, von Janet Evanovich, Zuckersüße Todsünden. Dieses Buch ist das absolute Gegenteil von „feine Nuancen“ und „feine japanische Art“, da wird die derbste Sorte amerikanischen Humors zelebriert - wenn ich mich richtig erinnere, war eine der Hauptfiguren ein Affe, der Leute mit Kot bewarf. War nicht so meins.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erstling, @Koebes
Das gibt mir Mut, dass ich noch nicht zu spät dran bin
@Yoro
Vielen Dank für deine Kritik. Ja, Feintuning hätte nicht geschadet. Aber, wie @EffEss schon richtig schrieb, hatte ich kein Lektorat. Mir fehlte schlicht und einfach das Geld dafür.
Ich hatte (recht spät im Leben) diese Idee und habe einfach drauflos geschrieben. Zum allerersten Mal. Ohne Vorkenntnisse, ohne Schreibratgeber, ohne zu plotten (ich wusste vor einem Jahr noch gar nicht, was das ist). Ich hatte eine grobe Idee von einer ungewöhnlichen Kugel, alles andere kam mit und mit.
Das dürfte nicht so gewesen sein, wie ein geübter Autor schreibt. Das Korrektorat haben Papyrus und ich selber übernommen, beim Lektorat haben meine geschätzten Testleser mir sehr gute Hinweise gegeben. Stilistisch sieht man ganz sicher den Anfänger, einiges würde ich mittlerweile anders schreiben.
Aber ich bin stolz auf mich selber, dass ich mein erstes Buch geschrieben habe. Es wird nicht das letzte bleiben und ich hoffe, dass ich besser werde, meinen eigenen Stil finde.
Ich arbeite bereits daran.
Super! Ich melde mich schonmal an, ich möchte gerne wieder Testleser werden.
Danke, dauert aber noch ein bisschen.
Ich habe festgestellt, dass eine Fortsetzung schwieriger zu schreiben ist. Beim ersten Buch hatte ich keine Vorgaben, die ich hätte einhalten müssen. Jetzt muss es stimmig zum ersten Teil passen, sinnvoll weitergehen. Dabei möchte ich weiterhin auf typische Klischees dieses Genre verzichten und eher ungewöhnliche Ideen einbringen.
Oh ja, das kann ich mir ansatzweise vorstellen. Ich habe meine ganzen Ideen in ein einziges Buch gepackt. Wenn mir beim Überarbeiten für das Ende neue Ideen kommen, die nicht zum Anfang passen, schreibe ich den Anfang - wieder einmal - um. Den Anfang durch die Veröffentlichung schon „in Stein gemeißelt“ zu haben, macht die Fortsetzung mit Sicherheit schwieriger.
Ich habe keine Geschwister, aber ungefähr so, wie dein Post (oder die Posts von @EffEss, @Silberliebe, @michel und vielen anderen hier) muss sich das anfühlen. Wie schön, Euch zu haben!
Ich hoffe, dass ich mit meinem Buch auch so weit komme wie du. Ich werde nächstes Jahr 80 und hoffe, dass ich es bis dorthin schaffe.
Diese dummen Gedanken habe ich auch gelegentlich, schließlich sind wir keine jungen Hüpfer mehr. Aber die bremsen einen nur aus. Also: optimistisch bleiben und weiter schreiben.