Habe ich dann auch so gemacht. Teil 2 kommt im Frühjahr und Teil drei ist in Arbeit.
Das war auch mein Gedanke. @Walta, wieviele Testleser hattest du schon? Wieviele davon haben dir eine Kürzung vorgeschlagen?
Davon hatte ich noch nie gehört, deshalb musste ich mir sofort zehn Amazon-Kundenrezensionen zu “Der Ruf des Kuckucks” durchlesen. Aber dortige Aussagen wie “Die ersten 200 Seiten zogen sich in die Länge, dann wurde es langsam interessant” oder “Auf den ersten 250 Seiten gibt es eigentlich noch gar keine Handlung” oder “Die ersten und die letzten 100 Seiten fand ich spannend, den Mittelteil hätte man um 100 bis 200 Seiten kürzen sollen” oder “Die ganzen Vernehmungsprotokolle hätte man für mich bitte kurz zusammenfassen sollen” haben mich abgeschreckt. Dieses Buch werde ich mir jetzt nicht kaufen.
(P.S.: Ich habe gerade nachgeschaut: Die Krimis von J. D. Robb, die ich gern lese, haben auch alle mehr als 500 Seiten, aber Taschenbuchseiten, nicht Normseiten.)
Ist jetzt die 3. Überarbeitung. Professionell lektorieren zu lassen ist verständlicherweise nicht gratis. Und dann ist immer noch die Frage, ob es der Sache nützt. Bei meinem Sachbuch-Verlag ist dem Lektor in einer Fußnote mal der Griff ins Klo gelungen. Im Manuskript war als Tonart “d-moll” angegeben und die haben dann “m-moll” daraus gemacht. Für alle, denen das nichts sagt: “m-moll” gibt es nicht als Tonart. Ist mir leider auch erst nach der 3. Auflage aufgefallen.
Ich danke euch allen für eure Beiträge. Ich denke, ich werde weiter kürzen und vielleicht sogar einen Nebenstrang ganz rausnehmen.
Bis demnächst.
Weil ich schon mal hier bin…
- Es gibt keine Regeln, nur Empfehlungen. Wenn die Story 500 Normseiten hergibt, dann ist gut.
- Der Umfang ist vom Genre abhängig. Historische und Fantasy Romane tendieren zu längeren Romanen, während Krimis und Liebesromane eher zu den kürzeren zählen. Meine Krimis haben typisch 300 bis 340 Seiten, und die historischen Romane eher 450.
- Professionelles Lektorat: Willst du selbstveröffentlichen und du hast keinen kritischen Testleser, dann würde ich dir dazu raten. Ist es dein allererster Roman, dann rate ich dir zu einem Schriftstellerforum, wo du umsonst feedback bekommen kannst.
Willst du an Agenten oder Verlage, bedenke, dass ein professionelles Lektorat eventuell sehr in deinen Stil eingreift (das passiert vor allem bei den nicht-so-professionellen) - und du praktisch gezwungen bist, mit demselben Lektor*in weiterarbeiten zu müssen.
Unterscheide Lektorat und Korrektorat. Selbst das Lektorat hat einige Unterkategorien. Das Strukturlektorat betrachtet den Roman als Ganzes. Das Stillektorat dagegen Satz für Satz. Das Korrektorat prüft nur Rechtschreibung und Grammatik. Für einen Anfänger ist das Strukturlektorat eventuell wichtiger als ein Stillektorat. - Normseiten geben nur ein ungefähres Druckvolumen, der Verlag (und so auch du im SP) kann mit den Formaten spielen. So gehen Verlage schon mal her und lassen Kapitel nicht auf einer neuen Seite beginnen.
Hoffe, das hilft etwas.
Corinna, es ist natürlich auch eine Geschmacksfrage und man muss sowas mögen. 250 Seiten ohne Handlung stimmt so allerdings nicht, es passiert halt keine Action. Vielmehr wird das Setting allmählich eingerichtet und man erfährt eine Menge über die Hintergründe der Protagonisten. Deren Geschichte ist in der Serie genauso wichtig wie der jeweilige Kriminalfall und nimmt entsprechend viel Platz ein (und nein, es ist keine verkappte Lovestory).
Einige Passagen hätte man allerdings wirklich etwas kürzen können, besonders im letzten Band.
@narratör Brich die Regeln. Sprich mir nach.
@alleanderen Am besten schreibt man von Anfang an eher knapp als ausführlich, dann muss man nach dem Lektorat auch nicht mehr viel kürzen. Die Dreihundert-Seiten-Regel hört man oft, doch generell ist es genreabhängig. Krimi unter dreihundert, Thriller gerne etwas mehr. SF gerne mehr als vierhundert und Fantasy ist sowieso egal. Da man als Fantasyselfpublisher nur eine Handvoll Leser und Fans hat, reißen die einem alles aus der Hand. Fantasy braucht man unter sechshundert Seiten kaum zu veröffentlichen. Liebesroman sind naturgemäß um die dreihundert Seiten, alles andere wäre zäh.
Jetzt mag man einwenden, eine Geschichte ist fertig erzählt, wenn sie fertig ist, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Liebes- und Kriminalroman haben eine recht strikt vordefinierte Handlung und daher auch eine zu erwartende Länge. Alle anderen machen, was sie wollen. Ein King-Roman ist keinem Genre zuzuordnen, deswegen darf der auch Tausendfünfhundert Seiten haben, egal, man wird es ihm aus den Händen reißen. Romane, die es ins Feuilleton schaffen, haben oft nur hundertfünfzig Seiten, auf denen nix passiert.
Ist Horror denn kein Genre?
ich kann gar nicht direkt antworten, da alles auf EIs liegt.
Anyway, Horror ist ein Genre, das zwischen Thriller und Fantasy liegt. 300 bis 400 Normseiten. Wenn der Autor ein Megaseller ist, gelten eh andere Regeln.
King schreibt alles. Da gibt es nicht nur Horror.
Oh. Wusste ich nicht. Als Jugendliche habe ich die Geschichten von ihm verschlungen. Das war alles Horror. Mittlerweile gefällt er mir nicht mehr. Wäre interessant zu wissen, was von ihm kein Horror ist. Vielleicht gefällt mir das ja besser.
Heute hatte ich übrigens einen Eschbach im Adventskalender, 350 Seiten. Zuerst lese ich aber noch unseren Lusmore zu Ende, 280 Seiten.
Die “Dunkler Turm Saga” ist Fantasy, mit dem dazugehörigen “Atlantis” und “Misery” ist Psychothriller. Er hat noch mehr geschrieben, das kein Horror war, aber ist 20 Jahre her, dass ich meine King-Phase hatte.
Misery kenne ich auch. Stimmt. War mir entfallen. Ah. Fantasy. Ich kannte bisher (bis auf Misery) tatsächlich nur die Horrorgeschichten inklusive seiner Kurzgeschichten, die zumindest in Richtung Horror gehen. Die Fantasy-Sachen habe ich dann wohl damals geflissentlich übersehen.
Dieses Zitat passt für mich dennoch nicht ganz. Das hört sich für mich so ein bisschen nach Independent-Storys an, die sich schwerlich irgendwo einordnen lassen. Damit würde ich King aber nun wirklich nicht in Verbindung bringen, obwohl ich ein Schubladen-Einsortier-Hasser bin.
Ich habe viel von King gelesen und von denen, dich ich las, sind folgende keine Horrorliteratur:
Die Arena
Der Fluch
Menschenjagd
Der Todesmarsch
Sprengstoff
Sie
Das letzte Gefecht
Dead Zone – Das Attentat
Frühling, Sommer, Herbst und Tod
Langoliers
Das Spiel
Das Mädchen
The Green Mile
Der Anschlag
Ich tue mich also schwer, ihn dem Genre Horror zuzuordnen. Ich sehe kein durchgehendes Muster. Am ehesten noch, dass er mit den Ängsten seiner Leser spielt, aber das für mich nur in wenigen Büchern so ausgeprägt, dass es Horror ist wie in Shining.
Na ja. Da hast du schon Recht. Habe in seiner Bibliografie 88 Werke gefunden. Davon sind weniger als 20 KEIN Horror. Für mich ist das irgendwie eindeutig. Wie dem auch sei. Ich persönlich verbinde mit dem Mann Horror. Möglicherweise liege ich mit meiner Meinung daneben.
Fakt ist, dass ich ihn früher verschlungen habe und heute doof finde. Ich kann mich dann ja mal irgendwann daran machen, seine “anderen” Bücher zu lesen. Vielleicht entdecke ich die eine oder andere Perle. Vielen Dank für deinen Hinweis @Unbefleckte.
Wenn sogar der IBM Watson Sorge vor Stephen King empfindet und konterkarierend “human connection, even love” betont (in einer sehr sehr netten IBM Werbung), dann kann man dem entnehmen, dass King schon für seinen Horror-Touch bekannt ist. Der Clip endet auch entsprechend
“Der Anschlag” ist meiner Meinung nach (ca. 1 Meter 40 Regalbreite King) einer seiner besten Romane – und lupenreine Science-Fiction.
Sein bester Horror-Roman ist, finde ich, der “Friedhof der Kuscheltiere”.
Das mit dem Anschlag hört sich interessant an. Friedhof der Kuscheltiere kenne ich. Fand ich damals auch gut.
Ich bin im ungekürzten Hörbuch nach nicht mal 20 Prozent steckengeblieben. Dauert zu lange, bis da mal was passiert …
Hab ich im Kino gesehen. Mich gruselt es immer noch, obwohl das schon sehr viele Jahre her ist.
Horror ist gar nicht mein Genre. Wobei: Shining und Misery fand ich nicht schlecht. Die hab ich auch nur gesehen.