Deutsche Sprache - schwere Sprache (?!)

Fantastischer Aufsatz! Er vergleicht ja unter anderem die deutsche Sprache mit dem Ozean, wo man hineinspringt mit Subjekt & Prädikat und dann nach endlosen Einschüben und Nominalgruppen am anderen Ufer mit dem Objekt schließlich wieder auftaucht.

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Dagegen ist die Unbedenklichkeitsbescheinigung sowie der Eierschalensollbruchstellenverursacher ja noch harmlos.

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Dann darf auch das längste Wort nicht fehlen, das sogar im Guinessbuch der Weltrekorde steht:
Donaudampfschifffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaft

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Richtig!! Das ist der Satz, an den ich mich am besten erinnern kann - der Deutsche, der zu Beginn eines Satzes quasi in einen See springt, das Ziel nicht richtig vor Augen, untertaucht und eine Strecke schwimmt, irgendwann kurz auftaucht und Luft holt (Komma), weitermacht, wieder auftaucht (Komma) und schaut, wo er ist … bis er schließlich, nach unzähligen weiteren Kommas und Richtungswechseln dort an Land geht, wo er ursprünglich gar nicht hinwollte …
köstlich :hugs:

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Donaudampfschifffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaft

Wunderbar. An dieser Stelle: mein Großonkel war echter Donaudampfschiffkapitän (auf einem Frachter), ich habe sogar noch seine Kapitänsmütze. Von ihm habe ich vermutlich die Kettenwörterverwendungsberechtigungserlaubnis geerbt!

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Ein unverzichtbarer Gegenstand! Bestes Utensil auf dem Frühstückstisch. :heart_eyes:

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Wird bei uns ebenfalls täglich benutzt.

Oh ja, das kenne ich sehr gut. Vor allem, wenn ich mir ein bestimmtes Wort öfters wiederhole, verliert das Wort für mich seine Bedeutung und klingt nur noch seltsam. Vergleichbar mit einem Kaugummi, der an Geschmack verliert, weil man ihn zu lange im Mund hat.

Es gibt aber Wörter, deren Sinnhaftigkeit sich mir entzieht und ich mir vorstellen kann, dass Leute, die gerade Deutsch lernen, ebenfalls Schwierigkeiten damit haben dürften:
Da wäre zum einen das Wort Flüssiggas. Ein Wort, welches zwei unterschiedliche Aggregatzustände beschreibt, aber dennoch für eine Sache steht.
Dann gibt es noch die Doppelhaushälfte … Ja was denn nun? Wenn ich das höre, entsteht in meinem Kopf immer die Gleichung x = 2 * 1/2. :rofl:

So eine Situation hatte ich auch mal auf der Arbeit: Wir hatten einen iranischen Praktikanten, der auch gerade Deutsch lernte und ein Kollege in seiner flapsigen Art hatte zu ihm gesagt: „Schmeiß mal den Computer an und dann zeig ich dir, was du machen sollst.“
Wenig später kam der arme Praktikant und hat gefragt „Was soll ich auf den Computer schmeißen?“ Zum Glück wurde nichts auf Computer geschmissen. :laughing:

Zum Beitrag von Corinna fällt mir ein: Als meine Nichte noch klein war und das Sprechen erlernt hatte sie immer „Wir haben gegesst!“, anstatt ‚gegessen‘ gesagt. Diese Aussage ist bis heute im Familienwortschatz geblieben.

Solche Wörter würde ich gerne mal beim Glücksrad, oder beim Galgenmännchen-Spiel sehen. Das wird sicher ein Spaß. :joy:

Noch was zu den Artikeln der, die das: Ich habe mich schon oft gefragt, wie man sowas überhaupt lernen kann, obwohl ich es offensichtlich auch beherrsche. Ich kenne Leute, die Deutsch lernten, die es auf Anhieb verstanden haben, und andere, die es nicht konnten. Ich bin nicht dahintergekommen, woran es liegt und vermute, man kann es intuitiv, oder man kann es nicht.
Natürlich gibt es dann noch so Wörter, über den richtigen Artikel sich streiten lässt, wie das Schild, oder der Schild, sowie der Dotter, oder das Dotter. Da kann man durchaus Leute zur Verzweiflung bringen.

Schöne Grüße

Helmut

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Sowas kenne ich auch. Bei uns wurde das auch in die Familiensprache übernommen.
„geaufpasst“ zum Beispiel oder bei der Frage „mit Soße oder ohne?“ kam als Antwort immer „mit ohne Soße!“ Das sagen wir auch heute noch.

Das ist der Klassiker schlechthin. Habe aber auch schon erlebt, dass den nicht jeder versteht, oder sogar kennt.

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Pommes mit ohne alles sind Pommes, auf denen (ja, genau so heißt es) weder Mayonnaise noch Ketchup oder Schaschlicksoße drauf kommt. Wurde zwischen 1967 und 1980 in allen Lintforter (Stadt in NRW) Pommesbuden (Imbisstuben) als offizielle Bestellung verstanden.

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Ach da schau mal einer an! Ich hab das nie vorher gehört und dachte, meine Tochter hätte etwas Neues kreiert. Und im Kindergarten aufgeschnappt hatte sie das nicht, da kam sie erst ein Jahr später hin. Spannend.

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Wow, dann ist die Frage, wo das deine Tochter aufgeschnappt hat. :grin:
Unglaublich, was Kinder so aufschnappen.
„Pommes mit ohne alles“ kannte ich bis jetzt auch nicht.

Was ich kenne ist „Döner mit alles und scharf“ (oder „Döner mit alles ohne scharf“). Ist mir bis jetzt an jedem Dönerstand so angeboten worden und habe immer das bekommen, was ich bestellt hatte. Es gab aber noch Variationen mit „wenig scharf“, „(normal) scharf“ und „viel scharf“, dennoch hat immer funktioniert. Ich fand das immer phänomenal.

Helmut

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Vielleicht ist das eine ganz allgemeine kindliche Logik und Mutter hat mal wieder einen Überflieger in dem Kind gesehen :wink:

Ich bestelle eindeutig zu selten Döner

Ich wollte auch schon danach fragen, ob es für die Artikel eine erlernbare Regelung gibt oder ob nur ich sie nicht kenne. :sweat_smile::grimacing::see_no_evil:

Doppelhaushälfte ist wirklich gaga.

Meine Schwester soll früher zu :
einwandfrei, ein Bein frei gesagt haben.
Das ist auch in den Familienwortschatz aufgenommen worden.

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Also wenn es eine gibt, dann weiß ich sie nicht mehr, und/oder es gibt hierbei zu viele Ausnahmen.
Wenn ich so darüber nachdenke, kann ich mir durchaus vorstellen, dass für Deutschlernende die Artikel, total undurchsichtig sind.
Der Löffel, Die Gabel, Das Messer,
Der Wille, Die Welle, Das All,
Der Wicht, Die Sicht, Das Licht,

Ich könnte hier noch weiter machen, aber ich sehe keine Logik.
Viele auf ‚er‘ endende Substantive sind maskulin und viele auf ‚e‘ endende Substantive sind feminin. Eine der wenigen Regeln, die es dazu vielleicht gibt (jedenfalls fallen mir momentan nicht mehr Regeln ein).
Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Artikel ‚die‘ noch für den Plural verwendet wird. Kann mir durchaus vorstellen, dass das zur Verwirrung für Deutschlernende beiträgt.

Helmut

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Ich würde verzweifeln an der deutschen Sprache. Schon die Mehrzahl… wenn es da eine Regel gibt, habe ich sie vergessen. Das Messer - die Messer, der Löffel - die Löffel … warum ändert sich da nix im Plural?
Der Zahn - die Zähne… aber die Bahn - die Bahnen, nicht die Bähne… da soll noch einer durchsteigen. Liegt das am Artikel in der Einzahl? Der Zahn, Der Hahn, der Kahn… endet im Plural alles auf …ähne. Hmmm…

Und wir haben auch noch Worte, die gar keine Mehrzahl haben. Wäsche, Trauer, Regen, Zorn, Hass… etc.

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Mal ganz nebenbei: Gibt es überhaupt eine Sprache mit einheitlichen Regeln und nur wenigen Ausnahmen? Ohne es zu wissen, behaupte ich wagemutig: Nein!

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Naja, das ist relativ einfach: Ich würde das einfach mit ‚mehr‘ steigern, anstatt einen Plural zu finden: Mehr Regen, mehr Hass, mehr Zorn, usw.
Ich meine aber, der Plural von Wäsche ist Wäschen.
Übrigens: Der Plural von Milch ist Milche. Kein Scherz, das habe ich letztens aus einer Quizshow erfahren.

Helmut

Was wäre der bessere Begriff?