Es ist atemberaubend. So ein Meisterwerk hat die Welt noch nie gesehen.
Und doch hast du Angst: Was halten die Menschen von dir, wenn sie es lesen? Werden sie mich verurteilen? Werden sie den Kontakt zu mir abbrechen? Werden sie mich aus der Gesellschaft ausstoßen?
Du meinst, dass es eigentlich ein gutes Buch ist. Ein inspirierendes Buch. Und doch hast du Angst. Solltest du deinen Klarnamen benutzen? Ich will es rausbringen, und wenn nur unter einem Pseudonym. Aber ich will, dass die Leute wissen, dass ich das geschrieben habe. Aber gleichzeitig habe ich solche Angst vor ihrer Reaktion
Aber muss man nicht gar mit solchen Gefühlen vor die Öffentlichkeit treten, wenn dein Buch etwas können soll? Lebt man denn nicht nur einmal?
Natürlich hat die Welt ein derartiges Meisterwerk noch nicht gesehen. Das steht außer Frage. Jeder, wirklich jeder hat genau darauf gewartet und fragt sich, warum er er erst jetzt auf den Meister aufmerksam wurde (das ist nicht ironisch gemeint).
Selbstverständlich musst du deinen Klarnamen verwenden, woher soll die Welt sonst wissen, wer der Meister ist.
Welche Reaktion du hervorrufen wirst, kannst du vorher nicht wissen. Diese Phase des/deines Schaffensrozesses hat vermutlich jeder Neu-Autor hinter sich bringen müssen.
Das kann alles sein (auch wenn sich das abtörnend anhören sollte) - von genial/absolut lesenswert über ganz interessant/kann man lesen bis hin zu was soll das denn sein/so ein Schwachsinn.
Wenn du denkst, dass dein Werk fertig ist, ‚hau‘ es raus - ansonsten wirst du nie erfahren, was andere davon halten.
Es hat sehr ironisch geklungen, bevor du es dick gemacht hast
Aber danke, ich glaube, ich werde den Schritt tatsächlich wagen. Man lebt ja nur einmal, wie man sagt.
Meine ehrliche Meinung?
Großartige (Verkaufs-)zahlen wirst du als Neuautorin ohnehin nicht erreichen, das gelingt nur wenigen. Du wirst sehen, wenn du das erste Exemplar verkauft hast, gibt dir das einen ungeheuren Schub. Es ist einfach ein saugutes Gefühl, wenn du das eigenen Werk in den großen Shops sehen kannst.
Wenn du allerdings tatsächlich nicht willst, dass es jemand liest, musst du es in der hintersten Schublade verstecken und vergessen.
He du, dort am 5-Meter-Brett! Überlegst du, ob es zu hoch ist? Ob dein Sprung gelingt? Ob alle applaudieren werden? Oder lachen? Ob du dir den Kopf stösst oder die Badehose verlierst? Und sie, ja, die im schwarzen Bikini, mit dem süssen Hintern - ob die zusehen wird? Dich bewundern? Oder dich weiter ignorieren?
Alter, fix ist nur eins: Das Wasser ist nass. Also spring endlich. Die andern wollen auch mal.
Bei Pseudonym musste ich sofort an Schriftstellerinnen denken, die unter männlichen Namen veröffentlichen mussten, weil sie ansonsten keine Chance gehabt hätten; z.B. Emily und Anne Brontë.
Auch wenn ich nicht weiß, welche Form Du für ein Pseudonym gedenkst, zu verwenden, solltest Du Dir klar sein, welches Privileg unsere Generation - Weiblein wie Männlein - besitzt, mit unserem Klarnamen in die Öffentlichkeit zu treten.
Und: Was für ein Buch hast Du denn geschrieben, wenn Du Dir Fragen stellst, wie etwa, dass Du aus der Gesellschaft ausgestoßen wirst?
Eigentlich ist die Frage, Wieviel verrät das Buch über dich?
Ist es einfach nur Unterhaltung: SciFi, Fantasy, Krim, Romanze usw. spricht nichts gegen Klarnamen. Es ist ein tolles Gefühl, das eigene Buch in den Händen zu halten.
Ist es Erotik oder problembehaftet (Autobiographie mit problematischen Inhalten) also ein Buch das Rückschlüsse auf dich zulässt, könnte man die eigene Identität verschleiern.
In der Tat - eine spannende Frage, wenn man zuviel darüber nachdenkt.
Wenn ich in einem Roman etwas über mich einbaue (ich habe es getan), dann kann ich dazu stehen. Egal, ob positiv oder nicht. Interessiert mich nicht, ob ich anhand geschilderter Erlebnisse oder Ereignisse identifizierbar bin. Aber wie immer - nur meine bescheidene Meinung.
Um im Sozial Media Sprech zu antworten, ich fühl das total. (Ironie)
Diese Gedanken kenne ich. Bei mir geht es dann noch soweit, mein Name ist ein Sammelbegriff. Irgendwie muss man sich doch abheben? Er klingt, wie Lisa Müller, Kerstin Schulz usw. Da fehlt doch wirklich der Pepp. Würde ich z.b. wie @Suse heißen, die einen Namen hat, den man kennt, versteht und der trotzdem nicht sooo häufig ist, wäre ich da mit der Entscheidung weiter. Der Name sagt was aus und hat Charakter ( sorry Suse, fürs Vorführen )
Ein Pseudonym habe ich mir schon ausgesucht, der passt für mich und ist eine Hommage an eine Person, die für einen lieben Menschen aus meiner Familie wichtig war. Aber ich finde es wiederum umständlich. Ich bin doch ich ? Mein Mädchenname war exotisch und besonders. Der würde gut klingen, aber ich habe mich doch vor 25 Jahren für meinen Mann und seinen Namen entschieden? Also, du siehst, keine leichte Entscheidung.
Und wie schon geschrieben wurde, es kommt dann auch auf den Inhalt deines Buches an. Kann ich dazu stehen oder nicht.
Haha, sehr witzig. So ging es mir auch. Deshalb habe ich gerne den Namen meiner Frau angenommen … wer sucht schon einen „Schmidt“
Ich hatte tatsächlich auch Probleme mit meinem „Allerweltsnamen“ einen Doppelgänger von mir (gleiches Datum geboren wie ich in Berlin, gleicher Bezirk) bekam sein Arbeitslosengeld gestrichen, als ich damals zu arbeiten anfing. Weil wir die gleiche sozialsversicherungsnummer teilten
Ich bekam manchmal ablehnungen (z.b bei E-plus) weil ich angeblich negativ hinterlegt war: etc
Die Rentenkasse ist übrigens die Institution, die dich dann rettet. Ton am Telefon: „Ach, sie gibt es wirklich? Dann müssen wir die Rentenkonten trennen, denn sie zahlen beide gemeinsam ein“
und ich " "
Aber danach wurde es besser (ich habe die neue nummer, er die alte) und jetzt mit neuem Namen, findet man sogar meine Bücher. Hehe.
Heftig & schräg. Hast Du dann für den mit in die Rente eingezahlt?
Hatten wir damals einmal im Krankenhaus bei einem nicht ganz so alltäglichen Namen. Gruseliges Potenzial für Fehler.
Lustige Variante davon war mein Sohn, ein eher seltener Nachname. Ich wurde von einem Bekannten angerufen, ob mein Sohn jetzt als Fußballer bei einem Erstligaclub verpflichtet wurde. Er selber ist Mannschaftsarzt bei einem anderen. Mein Sohn hatte einen Namensvetter im selben Alter, der bei uns in der Region verpflichtet wurde.
Wir hatten dann sogar die Wette laufen, ob er es mit dem Personalausweis und Maske (Coronazeit) bis in die Umkleide schaffen würde.
Haben wir dann auf sanften Druck meiner Frau doch nicht durchgezogen…
Aber ich kann wenigsten meinen Sohn namentlich bei Fifa finden…
Wenn Du es erstmal rausgebracht hast, dreht sich das vielleicht sehr schnell um und du freust dich über jede Reaktion und hast eher Angst davor, dass die ausbleiben.