Joris ein hübsche junges Mädchen, liebte das Leben und war für jeden Blödsinn zu haben. beinahe täglich ging sie mit ihren Freunden in’s Nordbad zum Schwimmen. dort tummelten sie sich im Wasser oder sprangen auch vom Turm. Einem zehn Meter hohem Sprungbrett. Anfangs hatte sie davor immer einen Bammel, wenn sie oben stand und die Höhe taxierte. Bis sie eines Tages ihren ganzen Mut zusammen nahm und und von da oben in’s Wasser hechtete, was von den Anderen mit großem Applaus quittiert wurde. An den Wochenenden, zog man nach dem Badevergnügen, weiter in’s Allee-Cafe. Da wurde getanzt und auch die älteren Herren veräppelt, die selbst schon über die fünfzig, sich an die jungen Mädchen heran machten.
Es war Fasching und eine ihrer Freundinnen, machte ihr den Vorschlag, mit ihr am nächsten Sonnabend mit ihr auf einen Faschingsball im Mathäser zu gehen. Einer bekannten Bierschänke im Zentrum Münchens.
„Tut mir leid, so wo gehe ich nicht hin“
"Jetzt hab Dich nicht so. Die Veranstaltung ist dort oben, im ersten Stock, im Wappensaal und mein Onkel und meine Tante, sind auch dabei. Einlass, ist um 20 h.
Also gut. Ich komme. Sie zog ein schickes Strickkleid an, das ihre Figur vorteilhaft betonte, steckte sich eine Rose in ihre Locken und los gings.
Beim Mathäser, ging es die zunächst die Treppen nach oben. Dort musste sie an der Saal Türe, erst einmal ihren Obolus entrichten, dann durfte Sie eintreten. Ihre Freundin Gabi, welche ziemlich in der Mitte des großen Saales sass, hatte sie schon erspäht und winkte ihr. Kurz darauf sass Joris neben ihr am Tisch, auf dem für sie freigehaltenen Stuhl. Auf der anderen Seite von Gabi, saßen ihre Tante und ihr Onkel.
Der Saal war brechend voll, mit Gästen, die in der Mehrzahl, die 40 schon überschritten hatten. Vorne
auf der Bühne spielte man Bauern Theater. Für Joris, die gerne die Kammerspiele und die Oper
besuchte, nicht gerade das, was sie vom Hocker riss. Sie hatte sich ein Bier bestellt und trank ein paar Schlucke. Gelangweilt sah sie in die Runde. Lauter alte Leute, nichts für sie, die sie gerade erst 21 war. So wollte sie die gastliche Stätte wieder verlassen und erhob sich.
In dem Moment ging die Saal Türe auf und herein kamen zwei Herren, in ihrem Alter. Der eine, sehr groß und gut aussehend, kam direkt auf sie zu: „Darf ich bitten“? Ihre Blicke trafen sich und ihr Herz fing an zu pochen. Der und sonst Keiner, dachte sie.
Er brachte sie gegen Mitternacht nachhause. Von da an, holte er sie täglich mit seinem Porsche, von der Arbeit ab. Er absolvierte ein Studium für Bauwesen. Joris verliebte sich Hals über Kopf, in den tollen Typ und sie turtelten, wie zwei Turteltauben. Als er Ihr einen Antrag machte, dachte sie, da habe ich wohl den Hauptgewinn gezogen und sie war überaus glücklich. Als sie heirateten, trug sie ein elegantes, schwarzes Kleid und einen Brautstraß, mit gelben Rosen über dem Arm.
Ein halbes Jahr später hatte er seinen ersten Schub, aggressive Schizophrenie.
Weil sie ihn sehr liebte, hielt sie 15 Jahre durch, bis sie mit schweren Herzrhythmusstörungen zusammen brach und sich scheiden ließ.
Dies ist ein Ausschnitt aus meinem Buch „Der Hauptgewinn“ Lyrikfan11