Deine Tipps, Figuren zu schreiben, mit denen du wenig gemeinsam hast?!

Du hast wohl recht, Friese. Ich bin bei dem Versuch meine Auffassung zu verdeutlichen, übers Ziel hinausgeschossen. Aber: Spannend, dass Du es lesen würdest, vielleicht kann ich doch einmal etwas Amüsantes aus der Figur entwickeln. Ich denke einmal bei einem Waldspaziergang darüber nach.

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Ich würde es nicht unbedingt „übertreiben“ nennen. Wenn ich da an Grenouille aus „Das Parfum“ von Patrick Süskind denke, der war nicht weniger versessen auf das, was ihn bewegt hat. Es kommt halt immer auf die Lebensgeschichte der Figur an, und ihre Eigenheiten. Und extreme Charaktere sind doch die interessantesten.

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Das Bedürfnis ist der Motor. Aber natürlich wird es auch erst spannend, wenn etwas auf dem Spiel steht. Die Figur hat etwas, was sie unbedingt will, aber aus irgendwelchen Gründen, äußere oder innere Umstände nicht bekommt. Wenn sie das aber nicht bekommt, dann steht etwas auf dem Spiel. Die Motivation der Figur muss also deutlich werden. Und dann kann es sein, dass das, was die Figur glaubt, unbedingt zu brauchen, nicht das ist, was sie wirklich braucht. Und zusätzlich kann die Figur eine Eigenschaft besitzen, die negative Auswirkungen auf sie und ihre Mitmenschen hat. Das bringt zusätzlich Hindernisse und Spannung.
Das Erfüllen von Bedürfnissen ist der Handlungsmotor, das Want die Leidenschaft mit der die Figur ihr Ziel verfolgt, das Need das unterdrückte, unerfüllte Bedürfnis, dass die Figur erst im Laufe der Geschichte erfährt, sich darüber bewusst wird.
Zusätzlich kann man sich auch noch überlegen, welchen Werten die Figur folgt im Leben.
Und natürlich beeinflussen die Privilegien, die die Figur hat den Charakter der Geschichte. Eine Figur, die täglich ums nackte Überlegen kämpfen muss, hat andere Bedürfnisse, als eine, die in Reichtum und in einer sicheren Gesellschaft lebt.

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Auf jeden Fall. Das Umfeld, die Umwelt, in der die Figur lebt, trägt Wesentlich zur Geschichte bei und generiert ein anderes Want.

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