Darf ich euch um ein Feedback bitten? Auch gerne Kritik

Hallo. Ich hatte gestern einen Einfall für einen neuen Roman. Habe die ersten Zeilen geschrieben und bin mir unsicher ob das ein guter Einstieg ist? Zu wenige Erklärungen zur Person am Anfang? Wie ließt es sich? Macht es Lust auf mehr? Vielen Dank!

Viertes Opfer im Sumpf gefunden! Titelte Louisiana Weekly heute und bescherte mir damit eine Gänsehaut. Innerhalb der letzten drei Wochen wurden drei Frauenleichen gefunden. Nach Angaben des hiesigen Polizeichefs, der zufällig mein Onkel war, zunächst ohne ersichtliche Todesursache. „Wir müssen die Autopsie abwarten. Vielleicht bringt die etwas Licht ins Dunkel!“, sagte er angespannt und kramte nervös mit seinen dicken Wurstfingern einer Bonbonschale, die auf seinem Schreibtisch stand. Jack Norfolk war seit zehn Jahren Polizeichef in Orleans parish. Ein großer etwas dicklicher Mann, mit angegrautem Haar und stechend braunen Augen, den so schnell nichts umwarf. Aber jetzt wirkte er sichtlich aufgewühlt. „Entschuldige mich Allison, ich habe einiges an Arbeit. Grüße bitte deine Mutter von mir. Und wie immer…alles was ich dir erzähle bleibt unter uns.“
„Natürlich Onkel Jack!“, versicherte ich ihm und verabschiedete mich.
Dieses Gespräch ereignete sich vor zwei Tagen!

Nun also eine vierte! Man musste nicht sonderlich intelligent sein, um festzustellen, dass es sich hier um einen Serientäter handelte! Zumindest war das meine feste Überzeugung. Das konnte kein Zufall sein. Verstört las ich weiter. Holly craps! Entweder änderte er sein vorgehen, oder aber dieser Fall hatte nichts mit den anderen gemeinsam. Diese Leiche wurde verstümmelt und ausgeweidet! „Jesus! Das ist widerlich!“ Ich musste laut gesprochen haben, denn meine Mutter steckte ihren rot gefärbten Haarschopf durch die Tür. „Was ist widerlich, Liebes?“
„Äh nichts Wichtiges. Nur ein ekelhaftes Kochrezept.“, beeilte ich mich, zu sagen. „Miesmuscheln mit pürierten Schweinsfüßen an Bananensoße! Etwas ganz Hippes.“ Mom schüttelte sich. „Was ihr heutzutage alles hipp nennt. Früher nannten man das Küchenabfälle!“, gab sie zurück und verschwand.
Gott sei Dank! Wenn meine Mutter erfuhr, dass es eine vierte Leiche gab, würde sie darauf bestehen, mir einen persönlichen Leibwächter zu verpassen! Darauf konnte ich getrost verzichten. Sie akzeptierte einfach nicht das ich mit fünfundzwanzig, eindeutig erwachsen war! Ich meine, wie alt musste ich werden, bis sie aufhörte, mich wie ein Kleinkind zu behandeln? Gut, die Tatsache das ich noch zu Hause wohnte, erwies sich nicht als hilfreich. War aber der Situation geschuldet, dass mein Vater vor drei Jahren plötzlich verstarb und meine Mom mit einem Bed&Breakfast zurückließ, das sie alleine vollends überforderte! Zu meinem Glück hielt sie sich weitestgehend von „negativen Ereignissen“ fern. Sie mied Nachrichten, vor allem Schlechte, las selten Zeitung und konzentrierte sich lieber auf ihre Engelskarten und spirituelle Energien.

Mal sehen, die Frau verschwand am helllichten Tage. Siebenundzwanzig Jahre alt, hinterließ einen Ehemann und ein zweijähriges Kind. Keine Auffälligkeiten bzw. kein Risikoprofil, wie beispielsweise Prostitution oder Drogensucht. Eine ganz normale amerikanische Familie. Zumindest oberflächlich. Alle Frauen wurden in den Sümpfen abgelegt. Festgebunden an Zypressen. Keine äußerlichen Verletzungen, bis auf die Letzte. Seltsam. Vielleicht benutzte der Täter eine Art von Gift? Etwas weiter unten las ich eine weitere Schlagzeile. Frau von Alligator angegriffen! Nun das war hier nichts Besonderes, allerdings behandelte der Artikel nicht nur diesen Vorfall. Innerhalb der letzten Wochen häuften sich Tierangriffe. Nicht nur Krokodile, auch Schlangen, Vögel und Waschbären verhielten sich seltsam. Fielen in Häuser ein, griffen Menschen ohne ersichtlichen Grund an. War das Zufall oder gab es einen Zusammenhang?

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Beim Schnelllesen ist mir das aufgefallen

Der Mann ist nicht zufällig der Onkel des Protas, sondern weil er der Bruder seines Vaters oder seiner Mutter ist - nur mal so am Rand

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Danke!

Hallo Bommel,

ich habe einmal rein gelesen und bin (relativ unkonzentriert, aber trotzdem) über zahlreiche Grammatik- und Rechtschreibfehler gestolpert, Zeichensetzung ist rudimentär und es heißt nicht Holly craps, sondern Holy crap (Heilige Scheiße). Wenn Du schon englische Begriffe verwendest, dann wenigstens korrekt.

Wurstfinger als dick zu bezeichnen ist wie ""Weißer Schimmel, und ihn danach noch einmal als dicklich zu beschreiben, schlicht Wiederholung. Dass so ein Typ Bonbons isst (vor der Schale fehlt noch ein „in“), ist für mich ein Klischeebruch (gewollt?), ich sehe da eher einen kalten, halb gegessenen Burger/Pizza von gerstern oder fettige Pommes … aber das ist schlicht Geschmackssache, bzw. literarische Freiheit.

Du versuchst viel mit „Tell“, statt mit „Show“, und viel zu viele Informationen auf der ersten Seite.
Mir hätte die Schlagzeile, die Interaktion mit dem Polizeichef und die Hinweise auf die aggressiven Tiere dicke gelangt.
Die Information über die Mutter reichen später, und ich würde viel mehr situativ klären, statt in einem Absatz „Infodump“ unterzubringen.

Abgesehen davon klingt es so, als ob es ein spannender Krimi werden könnte.

Das Ganze durch eine Rechtschreibkorrektur zu jagen, bevor Du es postest, führt zu weniger Ablenkung und Verstimmung potentieller Leser.

Schönen Tag noch
gui

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Hi Gui. Ja ich hätte es korrigieren sollen, oder zumindest darauf hinweisen das es nicht korrigiert ist.
Holy craps ist gewollt—Holy crap ist zu übersetzen mit Heiliger Strohsack. Holy craps ist umgangssprachlich und heißt so etwas wie heiliger Mist. Das mit den Bonbons ist gewollt. Danke für deine Kritikpunkte, werde ich umsetzen. Deshalb war ich auch unsicher, ob es nicht zu viel Infodump ist.
Show kommt später:-)

Danke!

Für den Ersten Entwurf als Einstieg ganz gut. :slightly_smiling_face:
Miesmuscheln mit pürierten Schweinsfüßen an Bananensoße :smile:
Engelskarten! :open_mouth: Nicht so unklug, wie es scheint, meiner Meinung nach. :wink:

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Hallo Bommel, ich habe mir deinen Text durchgelesen.
Zu wenige Erklärungen zu den Personen? Ja und nein. Ich hätte mir gleich am Anfang Informationen zum Setting, also wo sie den Artikel liest gewünscht. Und auch mehr Informationen, was diese Mordserie mit ihr macht, immerhin schreibst du in der Ich-Perspektive. Erschreckt es sie? Macht es ihr Angst? Fürchtet sie, eines der nächsten Opfer zu sein? Im Moment wirkt sie auf mich wie eine oberflächliche Nancy Drew, die happy über einen neuen Fall ist.
Unglücklich finde ich auch, dass du praktisch direkt nach den ersten Sätzen eine Rückblende startest und durch das fehlende Plusquamperfekt zumindest mich verwirrt hast, wo und wie sie gerade ihre Zeitung liest.

Bei der Beschreibung des Onkels ganz speziell nehme ich akute Adjektivitis wahr, das würde ich ausdünnen. Ab dem Part, wo die Mutter den Kopf zur Tür reinsteckt, kommt zu viel Infodump, der zu diesem Zeitpunkt noch keinen Leser interessiert.
Insgesamt gesehen überzeugt mich der Einstieg noch nicht so wirklich, was allerdings auch an vielen Orthografie- und Tempusfehlern liegt. Grundsätzlich würde ich aber weiterlesen wollen.

Im Anhang findest du deinen Text mit meinen Korrekturen und Anmerkungen. Wie immer: es ist meine subjektive Meinung, nimm dir, was du brauchst und ignoriere, was nicht passt.
Bommel_rev_RG.pap (12,4 KB)

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Ein bisschen viel Erklärungen Da gehn die wichtigen Dialoge ziemlich unter. Probier mal den Papyrus-Modus, wo Dir im Text nur die Dialoge angezeigt werden. (Button irgendwo unten Fusszeile.) Und jetzt packst Du nur so viele Erklärungen wie irgend nötig dazu. Die Orten detaillierter beschreiben aber lass die Figuren sich selbst erklären.

Bei der Mutter-Tochter-Sache reicht für den Anfang eigentlich, dass, was die Mutter sagt. Da wird ja schon ziemlich klar, was sie von der Tochter hält. Das warum kann dann später immer wieder konkretisiert werden. zum Beispiel in einem Streitgespräch mit der Mutter, wo die Tochter ihr die Dinge „ins Gesicht schleudet“.

Ich würde vorschlagen: Mehr direkte Rede, weniger drumherum. Da kann man sich als Leser - und als Schreiber! - auch besser in die Figuren reinfühlen. Allein mit der Art und Weise, wie Figuren reden kann man sie am besten charakterisieren und de Text wird viel lesbarer.

Grüße

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Danke dir…Ja es sind die ersten Zeilen, gestern Nacht geschrieben und nicht mehr überarbeitet. Ich finde einstiege oft schwierig und freue mich über die Kritik und Tipps.
L.G

Vielen Dank für deine Mühe :pray:

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Danke dir.-))

Erst aufbauen, dann abspecken und korrigieren. Ist doch genau der richtige Weg. :slightly_smiling_face:
Ein Text ist wie eine Diät. Erst nimmt er kräftig zu, danach kommt das Zirkeltraining zur Substanzreduktion. :medal_sports:

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Jupp :grin:

Hallo Bommel, gerne sag ich auch was zu deiner Idee, weil ich sie für durchaus lesenswert halte. Schreib also ruhig weiter daran. Fehler ignoriere ich hier, die bekommt man später beim Bügeln weg. Was mich tatsächlich stört, sind die vielen Ausrufezeichen! Wenn du die so inflationär benutzt, nimmst du ihnen die Wirkung.
„Viertes Opfer im Sumpf gefunden!“ So titelte… verträgt durchaus das Anführungszeichen und eine deutlche Trennung von deinen Reaktionen.
Den zufälligen Onkel würde ich in auch ändern, die dicken Wurstfinger gefallen mir aber.
Du könntest auch versuchen, deinen Teil im Präsens zu schreiben. Das macht es immer nochmal spannender, weil man sozusagen live dabei ist.
Bei einem locker flockigen Krimi aus der Ich-Perspektive kann natürlich einiges rein, um die Situation zu beschreiben. Aber zwischen den Schweinsfüßen -igitttt- und den Engelskarten kannst du tatsächlich straffen. Vater und B&B kann erstmal raus, bleib bei der Beschreibung des Verhältnisses zur Mutter.
Grundsätzlich bist du offenbar auf dem richtigen Weg, wir wollen weiterlesen! :nerd_face:

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Vielen lieben Dank für deine Kritik und das Lob. Wird beides gerne angenommen.
L.G

Sorry.
Holy crap heißt „Heilige Scheiße“.
Einen Plural davon gibt es nicht.

Wenn Du mir nicht glaubst, dann schau bei LEO nach.

gui

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Hi Gui. Mein Ex-Mann ist Amerikaner. Holy Craps ist umgangssprachlich. Ich habe es übrigens gerade in den Google Übersetzer gegeben, der kennt es.

wenn ich Heiliger Mist eingebe, übersetzt Google es aus dem Deutschen ins Englische mit Holy Crap. :grin:

okay.
Ich lasse mich darauf ein, dass natürlich umgangssprachlich alles erlaubt ist, auch wenn „crap“ offiziell keinen Plural hat.
Wird sie denn generell in Slang kommunizieren?, Sonst würde ich trotzdem hier die klassische Schreibweise bevorzugen, außer, Du willst Deine Prota darüber charakterisieren?

Gestolpert war ich auch mehr über das „holly“ mit zwei „l“, was aber wahrscheinlich nur ein Schreibfehler war?

gui

Das du über das Holly gestolpert bist kann ich gut verstehen: Als ich den Text nochmal gelesen habe, habe ich auch gedacht, was hast du denn da geschrieben :thinking: Aber zu meiner Entlastung, der Text wurde in der Nacht geschrieben und nicht mehr überarbeitet. :grimacing: Es ist kein Slang, in dem Sinne. es ist eher eine Verniedlichung. Heiliges Scheißerle oder so ähnlich. Es gibt sogar ein Spiel das Holy Craps heißt. Das wiederum wird aber von Holy Crabs abgeleitet–Krabben- abgeleitet. Obwohl Krabben mit B und nicht mit P geschrieben werden