Na ja. An RalfGs Beispiel sieht man jedenfalls, dass dein Cover (oder das deines Freundes, übrigens sorry, dass ich zuvor Freundin geschrieben hatte) wohl eher kein Alleinstellungsmerkmal sein dürfte.
Und bei mir habe ich sofort die Südküste Australiens (Twelve Apostles, London-Bridge …) vor dem geistigen Auge. Aber so geht es wohl allen. Man erinnert sich bildlich schnell an besondere Augenblicke aus dem eigenen Leben.
Die Kalkfelsen im Hintergrund und davor ein Schiff mit Frank an der Reling stehend, würde meiner Meinung nach gut passen zu dem, was du im Klappentext schreibst.
Frankfurt bei Nacht würde mich – in Bezug zum Klappentext – neugieriger machen.
Besonders bei diesem Abschnitt vermute ich, dass er sich im Großstadt-Dschungel verliert …
Falls man einen Klappentext liest, hat im selben Moment das Cover bereits seine Arbeit gemacht. Ist man durch das Cover dazu verleitet worden, das Buch in die Hand zu nehmen oder anzuklicken, ist dessen Arbeit getan. Wenn der Klappentext jetzt noch neugierig macht, wars das, das Buch wird gekauft. Ich glaube nicht, dass man einen ansprechenden Text hat und der potenzielle Käufer das Buch wieder weglegt, weil ihm das Cover plötzlich doch nicht mehr gefällt.
Trotzdem will ich natürlich Leser nicht enttäuschen, deswegen ist jeder eurer Hinweise wertvoll. Dass es in diesem Buch einen Spagat gibt, ist mir bewusst. Es enthält Spannungselemente, ist aber eher ein Liebesroman. Dennoch ist das Cover ungeeignet, da es zu lieblich daherkommt. Berge gehen leider nicht, da ein Berg auf dem Cover grundsätzlich die völlig falsche Klientel anspricht (Männer). Es spielt zwar in den Bergen, aber nur zufällig, weil sie da sind. Das Meer ist nur am Beginn der Geschichte wichtig, trotzdem bleibe ich dabei, denn ohne das Meer wäre gar nichts geschehen. Großstadt passt gar nicht, weil Stockholm, Frankfurt oder Palermo zwar mitspielen aber nur am Rande.
Ich würde vermuten, dass der Klappentext vor allem Männer anspricht.
Frank in der Midlife-Krisis ist von seiner Familie genervt, erlebt eine Schiffskatastrophe und steigt aus allem aus. Abgehackte Sätze, Hinweis auf Motorräder, und dann „Würdest du es tun? Würdest du springen?“ - bei alldem denke ich, dass es mehrheitlich eher Männer als Frauen ansprechen wird.
Ein Buch mit diesem Cover wäre bei mir in Sekunden aus meiner Wahrnehmung verschwunden.
Überladenes, konfuses Bild → Der Text wird nicht anders sein. Also ungeniessbar für mich.
Scheint mir ein Trugschluss zu sein. Wer das Buch wegen des Covers in die Hand nimmt, wird es nach dem Klappentext weglegen, weil das Cover eine völlig andere Art von Handlung suggeriert.
Und wie gesagt, empfinde ich den Klappentext als aggressiv und denke, dass er eher ein männliches Publikum ansprechen würde. Einen Liebesroman hätte ich danach definitiv nicht erwartet, eher eine Art Roadmovie mit Selbstfindung.
Deswegen stelle ich ja meine Fragen, um schlauer zu werden. Dass beides geändert werden muss, ist ja nach den ersten Antworten eh klar. Ich weiß nur noch nicht genau wie.
Wer etwas schreibt, was vor allem Männer anspricht, wird verhungern, wenn es nicht gerade ein Krimi, Thriller oder Sachbuch ist. Ich seh schon, dass der Klappentext die größere Baustelle ist.
Als möglicher Leser kann ich dir sagen, das damit die Arbeit des Covers nicht erledigt ist. Es ist schon etwas her da hatte ich ein Buch mit einem Tier im Cover. Besagtes Tier wurde sogar im Klappentext erwähnt, im Roman selbst kam es aber nicht im Ansatz vor. Ich war so enttäuscht von dem Buch das ich es wohl nie mehr lesen werde und froh bin es nur geliehen und nicht gekauft zu haben. Dabei war das Buch an sich eigentlich gut.
Ich finde jeden Klappentext gelungen, der mir einen ehrlichen Eindruck vom Inhalt verschafft, so dass ich als Leser vor dem Kauf einschätzen kann, ob mir das Buch gefallen wird oder nicht.
Insofern: Guter Klappentext!
Wenn ein Klappentext mir einen falschen Eindruck vom Inhalt verschafft, ärgere ich mich sehr, dann werde ich auch mal giftig und vergebe 2-Sterne-Rezensionen.
Also, wenn das Buch von der Selbstfindung eines Mannes in der Midlife-Crisis handelt, dann sollte der Klappentext nicht mit einer Liebesgeschichte werben, die in Wirklichkeit nur untergeordnet ist. Es lohnt sich nicht „Mogelpackungen“ zu verkaufen, irgendwann wird man dafür abgestraft.
Nein, dann ist der Klappentext einfach Scheiße, denn so eine Geschichte würde ich nicht schreiben. Ich muss da noch einmal ran, beim letzten Mal hat es auch geklappt. Trotz Genremix waren die Leser begeistert und keiner hat es mir übelgenommen, dass kein reiner Krimi, keine reine Liebesgeschichte und kein reines Drama war. Genau dieser Mix aus dem echten Leben macht meine Geschichten aus.
Ich finde die Klappe auch okay, aber meine Zielgruppe sind eher Frauen. Vielleicht habe ich lesende Männer zu wenig auf dem Schirm? Mogelpackungen finde ich auch blöd, kann sein, dass ich in der Vergangenheit mal welche verfasst hatte, aber jeder fängt schließlich mal klein an.
Vielleicht hat der Verlagslektor die Kapitel mit der Katze zur vor Schluss gestrichen. Sowas kommt vor. Ich kenne das auch. Danke dir, ich werde darauf achten, keine falschen Versprechungen zu machen.
Ob das der Fall war kann ich natürlich nicht beurteilen. Wobei es natürlich eine Erklärung wäre.
Frafür1Freu ist das Pseudonym für einen Running-Gag und die meisten Leute wissen, dass man für sich selbst fragt, egal, was dort steht. Deswegen nimm es nicht so ernst, wenn ich sage, dass ich für einen Freund frage, das ist nichts weiter als ein Meme.
Ich möchte gerne wissen, wie viele Knollenblätterpilze tödlich sind. (Ich frage für einen Freund.)
Dazu muss ich meinem Mann fragen, weil ich, ich weiß kein Bescheid.
Ein Freund sagte mir: Ja, sind sie. Aber nicht krächz … keine Luft mehr … arrrrg sondern laaaangsam durch eine unumkehrbare Leberzirrhose.
Bei einer ehemaligen Freundin reichte einer. Hab ich gehört…
Ein herzliches Danke an die Beteiligten, ihr wart eine größere Hilfe als gedacht. Das Cover ist nun nach zähem Ringen nahezu fertig und der Klappentext ist auf der Zielgeraden.
Einziges Manko, was sich aber nicht mehr beheben lässt, ist die Tatsache, dass der Leser heutzutage wissen will, was ihn erwartet. Das war früher anders, in früheren Jahrzehnten. Klar gab es schon immer Krimifans, aber dass es hunderte Subgenres gab und jedes Buch im Genre schon genau beschrieben wird, das ist neu. Ich bin alt. Altmodisch und verlange meinen Lesern wohl zu viel ab. Sie sollen mein Buch in die Hand nehmen, es lesen und sich überraschen lassen. So etwas war früher Gang und Gebe. Bei Haruki Murakami oder John Irving fragt auch keiner nach dem Genre. Da muss ich hin, denn bei meinen Büchern eins zu erkennen, es genau festzulegen, ist schwierig.
Es ist ein Buch über die größte Katastrophe auf See der Neuzeit; eine Geschichte, wie ein Mann ihr entkommt; wie er die Chance nutzt, die sich ihm bietet, nämlich unterzutauchen; wie er unerkannt und unentdeckt flieht. Dann natürlich welche Leute er trifft, kennenlernt, wie er sich verliebt, scheitert, einen neuen Beruf ergreift, sich unglücklich verliebt … usw. Was soll das für ein Genre sein? Ich bleibe dabei, auch wenn der alte Klappentext martialisch klang, nach einem Männerbuch. Dann war der Klappentext eben Scheiße. Es ist eine Liebesgeschichte, allerdings entsteht sie nicht, wie andere Liebesgeschichten, im luftleeren Raum, wo die Protagonistin in eine neue Stadt kommt, einen Job annimmt und zwei Wochen später mit dem Boss … Es gibt bei mir eher einen langen Vorlauf, der wichtig ist, um die Leute auch kennenzulernen, bevor sie sich begegnen und dann vielleicht verlieben. Ist natürlich für reine Liebesgeschichtenleser zu fordernd, wenn erst einmal ein Abenteuer vorneweg kommt. Das Leben ist schwierig, die Entscheidungen auch.