KI kann aber nur schreiben, was sie zuvor liest. Es steckt keine Eigenleistung dahinter sondern lediglich eine andere Zusammenstellung bekannter Elemente. Wenn der Mensch liest und es anschließend verarbeitet, hat er gelernt und schafft etwas Eigenständiges. Tut der Mensch das nicht, schafft er ein Plagiat und wird ebenfalls verklagt
Ich fürchte, ganz so einfach ist es nicht.
Die KI wird mit so und so viel Text gefüttert, ‚mischt‘ alles kräftig durch und bastelt aus all den Wörtern einen neuen, mehr oder weniger sinnvollen Text.
Ist das wirklich so sehr anders als das, was wir Menschen machen? Wir lesen, sehen, erfahren etwas - und wenden es in eigenen Texten an. Wir erschaffen weder neue Wörter noch neue Buchstaben, wir ‚mixen‘ lediglich Ideen, die wir auf Grund von diversem Input aus unserer Umwelt bekommen haben, zu etwas Neuem zusammen, und dazu verwenden wir all die Wörter, die wir gelernt haben.
Ich würde sagen, noch sind wir zu mehr Gedankensprüngen, Abstraktionen etc. in der Lage als die KI, aber das Funktionsprinzip ist sehr ähnlich.
Ja, eben.
Die Betonung liegt dabei auf dem ‚noch‘.
Ja, da wird mit dem Plagiat, dem „output“ argumentiert. Wenn mein neuer Thriller „Jagd auf Schwarzer November“ zu 89% von Tom Clancy abgeschrieben ist, dann würden mich Clancys Erben für das verklagen, was ich veröffentlicht habe, nicht dafür, dass ich 20 Bücher von Clancy gelesen habe.
Vielleicht wird es irgendwann auf eine „friedliche Koexistenz“ hinauslaufen. Trotz der Erfindung der Fotographie gibt es noch Porträt oder Lanschaftsmaler, trotz Photoshop noch „echte Künstler“.
Man müsste nur immer wissen, mit wem oder was man es gerade zu tun hat.
Die Grenzen sind dabei allerdings nicht einfach zu definieren.
Die Fotokamera ist ein Werkzeug, mit dem manche Fotografen echte Kunst erschaffen, und Photoshop ist auch ein Werkzeug, mit dem manche Künstler großartige Bildkompositionen erschaffen.
Hier im Forum gibt es ja auch schon mindestens einen Autor, @tomP , der ChatGPT als Werkzeug nutzt, um Ideen zu bekommen, und diese dann in seine eigene Fantasyromankomposition einfließen lässt.
Ich lege großen Wert darauf, anzumerken, dass ich selbst denke. Es geht mir darum, Ideen zu bekommen und Probleme zu diskutieren. Genau, wie ich das auch bei echten Menschen (z. B. Testlesern) tue. Keinen Satz habe ich einfach so übernommen. Manchmal auch nur zwei Worte aus einem bildschirmfüllenden Text.
Autoren, die mit Hilfe von ChatGPT ganze Sachbücher zusammenschreiben, halte ich auch eher für zweifelhaft. Aber alles, was erlaubt ist, wird auch gemacht.
Ich hoffe, das hat hier ohnehin niemand angezweifelt.
Mit einer Maschine ernsthaft zu diskutieren halte ich persönlich für grenzwertig und unheimlich. Ich muss bei solchen Aussagen immer zwangsläufig an HAL (A space odyssee) denken.
Darüber bin ich immer eingeschlafen
Das würde ich genauso schreiben, wenn ich es nicht erlebt hätte. Das Ding antwortet dir wie ein Mensch, nur etwa dreimal so ausführlich. Falls du es jemals ausprobieren solltest, musst du wissen: Man stellt diesem Ding keine Frage und erwartet eine perfekte Antwort, sondern diskutiert mit ihm, um zum Ziel zu kommen. Dieser Diskussionsprozess ist wichtig und fühlt sich unerwarteterweise schon beim ersten Mal so an, als ob man mit einem sehr analytischen, fast allwissenden Menschen diskutieren würde.
Achso: Nur lass es niemals rechnen. Das kriegt es nicht hin
Das Erschreckende passiert erst kurz vor Ende. HAL tötet, will sich nicht abschalten lassen und bittet und bettelt, ihn nicht abzuschalten. Er jammert quasi. Ich finde die Vorstellung grauenvoll.
Vielleicht ist ChatGPT eher wie ein Mensch, der sich für allwissend hält, tatsächlich aber nur Halbwissen hat, und lieber Falsches und Erfundenes für die Wahrheit verkaufen will, als zuzugeben, dass er etwas nicht weiß?
Da gab es doch diesen Gerichtsskandal, als eine Anwaltskanzlei darauf vertraut hatte, dass ChatGPT echte Präzedenzfälle herausgesucht hätte, die tatsächlich aber nur erfunden waren…
Ja, doch. An den Teil glaube ich mich zu erinnern. Und irgendjemand nimmt irgendwelche Speicherkarten oder sowas raus.
ChatGPT macht erschreckend häufig darauf aufmkersam, dass es nicht alles weiß.
Und wenn du ChatGPT rechnen lässt, stellst du schnell dessen Grenzen fest.
Wer selbst nicht arbeiten will, hat es nicht anders verdient.
ChatGPT hat aber sehr große Stärken im kreativen Bereich. Dort bestimmst du ja selbst als letzte Instanz, was richtig und was falsch ist.
Wir hatten das Thema zwar vor ein paar Tagen, aber ich möchte da noch mal auf die Details aufmerksam machen:
> In der Klage werden auch konkrete Beispiele angeführt. So habe eine spezifische ChatGPT-Suchanfragen für George R. R. Martin einen „rechtsverletzenden, nicht autorisierten und detaillierten Entwurf für ein Prequel“ zu Game of Thrones erstellt, das den Titel A Dawn of Direwolves trug und „die gleichen Charaktere“ aus Martins Das-Lied-von-Eis-und-Feuer-Büchern verwende.
Interessante AGB Änderungen:
Aha. Dann ist das offenbar doch nicht alles so eindeutig wie hier, also bei uns im Forum, einige immer wieder betont haben. Das ist ja wirklich sehr interessant.
Natürlich ist die Nutzung (wie bei allem unsicher). Wenn du ein Stock-Bild bei Adobe-Stock oder sonstwo kaufst, nimmt Adobe gern das Geld, aber garantiert dir nicht, dass das Bild frei von Rechten Dritter ist. Ich werde ein Cover-Bild von Midjourney verwenden und mal sehen, was passiert. Wenn ich Ärger kriege, schreib ichs hier, damit ihr mir alle sagen könnt, dass ihrs schon vorher gewusst habt
Und für Leute, die ihren Buchtext von einer KI schreiben lassen, hab ich ohnehin wenig übrig. Sich inspirieren lassen allerdings schon.
Ich knipse lieber selbst. Da bin ich dann wirklich auf der sicheren Seite.
Ich denke, ich bin auf der relativ sicheren Seite. Sollte mir mal irgendjemand vorwerfen, ich hätte meine Bücher mit KI geschrieben, wird mich vermutlich die KI verklagen - wegen Rufschädigung.
Soviel ich weiß leider nicht. Persönichkeitsrechte und Bildrechte von Architekten und Künstlern können schnell zu einer Falle werden. Selbst wenn die abgebildeten Personen oder Gegenstände nicht im Vordergrund sind.