ChatGPT Rechtschreibprüfung

Jede größere Umwälzung killt diverse Branchen - und erschafft dafür neue. Das war bei der industriellen Revolution auch nicht anders. Die Entwicklung der KI dürfte für die Geschichte der Menschheit einen genauso großen Schritt darstellen, mit allen Vor- und Nachteilen.

Ob es uns nun gefällt oder nicht, wir stehen gerade an einer Schwelle zu einem neuen Zeitalter und werden in einigen Bereichen sehr stark umdenken müssen. Wohin das alles führen und was schlussendlich dabei herauskommen wird - ich fürchte, das ist noch gar nicht wirklich absehbar.

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Ich teile Deine Meinung. Ergänze aber (mit Druidenmantel umgelegt und erhobenem Zeigefinger): In stabilen politischen Verhältnissen können technologische Umwälzungen ein Segen sein. Doch, was passiert, wenn die Putins dieser Welt diese Veränderungen als Schwäche auslegen und die großen Knallerbsen zünden? Wenn Wissen dann nur noch im Smartphone vorhanden ist und nicht mehr unter Hirnqualen erworben wird? Ist so ein Problem …

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Wenn ich mir so die Nachrichten anschaue, bin ich immer häufiger geneigt, mir zu wünschen, dass eine fähige KI den ganzen Laden übernehmen möge, denn die Menschheit kriegts irgendwie nicht gebacken.
Wo man hinschaut, Gewalt, Brutalität, Zerstörung, Dummheit, Gier, die Regierungen sind im günstigsten Fall unfähig, im schlimmsten siehe Putin & Co (und im November kommt wohl noch Trump mit dazu), die Umwelt ist in weiten Teilen irreparabel geschädigt, die Überbevölkerung schreitet fröhlich voran - und es wird täglich schlimmer.

Wo soll man da ansetzen, um irgendwas zum Positiven zu verändern?

Vielleicht eine positive Geschichte aus meiner eigenen, leicht vernebelten Vergangenheit. Zur Vorbemerkung: Ich bin kein Buchhersteller und was dies betrifft, nicht einmal ein Laie.

Vor über dreißig Jahren hatte ich das Glück, bei der Produktion eines Dokumentarfilms über den Zweitausendeins-Verlag als Assistent dabei zu sein.

Im Nördlinger Ries, genauer in Nördlingen, trafen wir auf den damals schon legendären Buchhersteller Bernd Leberfinger, der zusammen mit seinem Kollegen Dieter Kohler für die Buchherstellung vieler Bücher im Zweitausendeins Verlag zuständig war.

Damals hatte der Computer bereits wesentlich Einzug in die Herstellung von Büchern gehalten.

Leberfinger war nur am ätzen über die neue Technik, da sie keine Seele habe. Er zeigte einige Beispiele von Buchsatz, die am Computer entstanden war. Die unharmonischen Abstände zwischen den Wörtern fielen mir direkt auf. Leberfinger betonte, dass er mittlerweile natürlich auch mit dem Computer arbeite, aber immer würde er bei der zweiten Durchsicht händisch nachbessern und dafür sorgen, dass ein harmonisches Schriftbild entstehen würde – das Auge des Lesers müsse über die Zeilen fliegen können, ohne in ein Loch zwischen den Wörtern und Sätzen zu fallen.

Dann zog er einen gerade in Arbeit befindlichen Gedichtband hervor und streichelte über den, wie er sagte echten Leineneinband mit richtiger Goldprägung am Buchrücken, selbstverständlich mit Lesebändchen. Auf lichtechtem, säurefreien Papier gedruckt, in Fadenheftung gebunden. So etwas vererbt man, das bleibt ewig.

Ja, die gute alte Zeit. Heute geht man in eine Buchhandlung und bekommt als „Buch“ einen am Buchrücken heißgeklebten Seitenstapel als Papierklotz in die Hand gedrückt, für achtzehnneunzig das Stück. Hergestellt in La Flèche mit mehreren Setzfehlern pro Seite. Bewahrt man ein solches „Buch“ auf, verfallen die nichtlichtechten Seiten nach einigen Jahren wie ein Vampir in der Sonne.

Zu meiner Schande greife ich daher, etwa seit 2011 (mein erster Kindle), verstärkt zum eBook. Da ärgert man sich wenigstens nicht darüber, dass beim Seitenwechsel schlecht geklebte Seiten aus dem Buch fallen.

Ich habe zwar keine Antwort auf deine Frage, aber es gibt einen aktuellen Artikel dazu, in dem die Problematik aufgegriffen wird. Für eine bessere Welt: ChatGPT-Macher kündigen Media Manager für Urheber und Verlage an - literaturcafe.de

Hi Yoro, ich fürchte, deine Weltsicht ist ein Ergebnis der Klickgier der Medien und der Berichte der Klassischen Medien, die das Rennen um Aufmerksamkeit mitmachen. Es wird doch jeder Autounfall in einem Dorf in Texas, so tragisch dieser sein mag, bei uns zum Drama gemacht. Mit Video und Bildgalerie. Es gab schon immer Zaren, Schahs, Diktatoren. Gier und Kämpfe um Territorien und Rohstoffe. Seit biblischen Zeiten. Sie wurden nur nicht rund um die Erdkugel diskutiert und bedauert und betrauert, weil sie nicht präsent waren. Man muss nur die eigene Kriegsgeneration befragen, wie es ist, am Abgrund zu stehen und ob sie der Meinung ist, dass heute Vieles besser ist als je zuvor. Seit der Sintflut - wenn wir an sie glauben, gab es immer Lösungen für die großen Bedrohungen und das wird so bleiben. Und das ist zumindest für mich ein Grund zu schreiben, um zu unserem eigentlichen Thema zu kommen. Weil ich glaube, dass die Texte noch lange überdauern und Menschen auch zukünftig Lust auf Anregung, Unterhaltung, Wissen haben werden und ihre Zukunft nicht in steinernen oder mentalen Bunkern verbringen werden. Ansonsten müsste ich den Rechner ja gar nicht erst aufklappen. Ich freue mich, wenn mein Wort zum Dienstag bei dir ankommt.

Denk immer dran, dass der Typ gendert :slight_smile:

Hi JoJosson, ich meinte damit wirklich nicht irgendeinen aufgebauschten Autounfall irgendwo am Ende der Welt!
Aber im Angesicht von zwei richtig üblen Kriegsschauplätzen, dem allgemeinen Rechtsruck in der Politik, der zunehmenden Gewaltbereitschaft der Menschen und noch so ein paar netten Dingen macht man sich schon so seine Gedanken.
Ich glaube nicht, dass die Menschheit vor dem Untergang steht, ich denke aber auch, dass sich viele der Probleme nicht so ohne weiteres bzw. gar nicht mehr lösen lassen.
Wo wir hinsteuern und wie unsere Zukunft aussehen wird - man darf gespannt sein.

Aber nicht in diesem Artikel. Möglicherweise hat er es ganz dran gegeben, was sich jedoch meiner Kenntnis entzieht.

Das liegt keineswegs ausschließlich an der Berichterstattung. Das kann man täglich im Straßenverkehr erleben und beim Einkaufen. Ich hatte meine Beobachtungen schon mal an anderer Stelle ausführlich beschrieben. Und Yoro hat vollkommen Recht. Der Krieg in der Ukraine ist keine Presseerfindung. Er ist real vorhanden.

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Schon schlimm, wenn nur noch die KI zuhört und bereit ist, sich mit Argumenten auseinanderzusetzen. Im realen Leben findet das immer weniger statt. Ich sehe immer mehr Menschen, die statt Argumente einzusetzen, lieber in den rhetorischen Giftschrank greifen oder das Gespräch gleich ganz verweigern. => Wer Frieden will, schickt Diplomaten statt Waffen.

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Mensch: stellt der KI eine Frage
KI: erzählt irgendeinen Blödsinn
Mensch: „KI, das ist aber falsch, aus diesen und jenen Gründen!“
KI: „Ja, du hast recht, tut mir leid.“
Mensch: stellt die Frage erneut
KI: wiederholt, was der Mensch an Gründen genannt hatte
Mensch: „Ja, das wusste ich doch schon, bitte beantworte meine Frage.“
KI: schreibt neuen Blödsinn

Rapyuta: „Schon schlimm, wenn nur noch die KI bereit ist, sich mit Argumenten auseinanderzusetzen“ :wink:

Also ich habe mit der Engine schon mehrere Diskussionen geführt. Das war weit realistischer, als Dein Beispiel. Ja, es kommt vor, dass die Engine sich in Widersprüche verwickelt, wie bei Menschen auch. Aber ich wurde von der KI noch nie beleidigt oder mir wurde irgendwelches Zeugs unterstellt. So verbuche ich den Eintrag mal unter „Fantasievorstellung“ :wink:

Das wäre ja wohl der Gipfel, wenn mich eine Maschine beleidigen würde. Das Schlechte an www-Technik ist, dass man keinen Stecker ziehen kann, wenn sie einem auf den Geist geht. Und was machen Forianer in einem solchen Fall? Richtig! Sie nehmen ein Buch zur Hand und lassen sich davon unterhalten.

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Wenn ich da so an den ersten Chatbot von Microsoft denke, den haben sie nachher abgezogen, weil der die „Kraftausdrücke“ der Chatpartner übernommen hatte. :thinking:

Um auf den Ausgang hier zurückzukommen: Lektorieren lassen würde ich meinen Roman allerdings nicht von der KI. Selbst die Rechtschreibprüfung kommt da zu merkwürdigen Ergebnissen und Corinna hat in dem Bereich allerdings Recht. Wenn man dann anfängt darüber mit der KI zu diskutieren, sieht das Gespräch allerdings so aus.

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Hi, falls es nicht so angekommen ist: Ich wollte deinen Gedanken und Kriege keinesfalls banalisieren. Hoffen wir das Beste.