Buchwerbung oder: Was tut ihr, um Leser zu finden?

Moin ihr Lieben,

ich bin hier kürzlich - nicht ganz zu Unrecht - ermahnt worden, dass ich nicht dauernd mein fertiges Projekt verlinken soll. Ich kann das verstehen und habe Besserung gelobt. Zugleich finde ich es sehr gut, dass man hier grundsätzlich (dezent) Werbung machen darf. In sehr vielen Gruppen ist das bekanntlich anders. Aber wie, verflixt, macht man, wie macht ihr denn so auf eure Werke aufmerksam, dass ihr nicht nervt und doch Wirkung erzielt?

Hier eine kurze Übersicht, was ich bisher versucht habe:

Werbung über einen eigenen Blog zum Thema Memoir-Schreiben (dieser Blog hat mich zugleich motiviert, mein Buchprojekt endlich zu beenden)

Erzählungen im Freundes- und Bekanntenkreis

Verlinkung meiner Blogbeiträge über Twitter und Facebook

Werbung über Amazon Advertising (leider nicht kostenlos, ganz im Gegenteil - da kann man ein Vermögen loswerden, allerdings gibt es die Möglichkeit, ein Tagesbudget festzulegen)

Ich habe mich nicht getraut, mich an die Lokalpresse zu wenden bzw. habe eine erste zarte Anfrage wieder zurückgezogen, weil meine autobiografischen Bücher doch sehr offen sind und damit vielleicht zu „privat“ für die örtliche Zeitung. (Ich war selbst gut zehn Jahre lang (bis zur Rente) als freie Journalistin unterwegs. Meine ehemalige Redakteurin, die in Band 1 hineinlas, fand das Buch selbst zu privat, um einen Beitrag im Anzeigenblatt darüber zu schreiben. (Grundsätzlich wird das für lokale AutorInnen gern gemacht und ist damit also eine gute Methode, um kostenlos Werbung zu machen).

Nun bin ich gespannt auf eure Erfahrungen und Gedanken zu diesem Thema, denn was wären AutorInnen ohne unsere LeserInnen und wie sollen die beiden Seiten zusammenfinden, wenn nicht über Werbung in irgendeiner Form?

Bin sehr gespannt auf euer Feedback und eure Gedanken zum Thema.

Liebe Grüße
Sigrid

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Einen ähnlichen Thread mit dem Thema hatten wir schon, schau da mal rein, dort findest du schon viele Ideen verstreut:
https://community.papyrus.de/t/mamma-mia-marketing-machen-muss-man/13386/54

Generell ist es natürlich eine widersprüchliche Konstellation, wenn man einerseits bekannt werden will, andererseits in der Heimat, wo du die größten Einflussmöglichkeiten (Freunde, Vereine, „Klinkenputzen“) hast, lieber „die anständige Frau Kommerzienrat“ bleiben will. Ich fürchte, einen Tod wirst du da sterben müssen.

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Sollten sie zu offen sein und du hast dabei ein schlechtes Gefühl, hättest du sie gar nicht erst veröffentlichen dürfen. Wie willst du an die Öffentlichkeit treten und einen bestimmten Personen- bzw. Wohnkreis ausschließen?
Wer garantiert dir, dass hier in diesem Forum niemand aus deinem Ort zugegen ist oder bei Facebook oder bei Twitter oder dich bei Amazon entdeckt?

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Danke dir, Ralf. Den Link gucke ich mir an. Und ehrenwert will ich gar nicht unbedingt sein. Du weißt ja: Ist der Ruf erst runiniert, lebt es sich ganz (na ja, fast) ungeniert. :slight_smile:

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So ist es auch wieder nicht, Suse. Ich mach ja schon Werbung über Facebook, da sind auch Leute aus meinem Ort dabei. Aber da ich unter Pseudonym geschrieben habe, ist es mir irgendwie lieber, wenn „fremde“ Menschen meine Bücher kaufen. Muss da echt noch mal in mich gehen …

Du verwirrst mich. Dann ist das mit der Lokalpresse doch kein Problem?
Wie dem auch sei: Ich wünsche dir viele Fremdleser. :slight_smile:

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Was nützt dir das Tagesbudget, wenn die Werbung das Geld nicht wieder einspielt, was sie kostet? Damit AMAZON-Werbung überhaupt etwas bringt, muss man schon ein kleines Vermögen für einen Spezialisten ausgeben und hat damit noch keine einzige Anzeige geschaltet. Falls man zudem das falsche Produkt hat, kann man sich dumm und dusselig zahlen und es kommt nie etwas dabei heraus.

Ich habe jetzt 23 E-Books innerhalb von 11 Tagen verkauft - das bedeutet etwa plus minus Null, aber es gibt (hoffentlich) weitere Rezensionen und die Trilogie wird bekannter. Außerdem verdiene ich noch über Kindle Select (KENP-Seiten). In den Wochen davor (ohne Werbung) verkaufte ich deutlichst weniger. Ich probier mich halt aus und taste mich ran. Hin und wieder gucke ich mir Videos bei Nomad Publishing zum Thema an und mache mich schlau. :slight_smile:

Hallo Sigrid55,
bin ich von einem anderen Stern? („Codo“ brachte 1983 die Liebe mit - in einem Lied von DÖF. „Codo“ war mein Spitzname ab der 8. Klasse.)
Irgendwie habe ich das Gefühl, ziemlich blauäugig (weil ohne Erfahrung…) an das Thema Werbung herangegangen zu sein.
Als „Der Bronzerücken“ fertig war, wollte ich nicht Klinken putzen, und auch nicht im eigenen sozialen Umfeld ständig darauf hinweisen. Und in sozialen Netzwerken war ich vor Papyrus nicht unterwegs. Es ist einfach nicht mein Ding. Einigen wenigen Kollegen habe ich von meinem Projekt - und später von der Veröffentlichung - erzählt. In der Firma hat dann der Buschfunk seine Arbeit aufgenommen.
Über meinen Selbst-Verlag fand ich die Möglichkeit einer Verlinkung zu Bloggern und Blocktubern und auch die Pressemitteilung. Beide Marketing-Möglichkeiten habe ich gekauft.
Mit dem Einholen von Autorisierungen meinte eine Band-Managerin, ich solle meine Bücher nicht zu Marketingzwecken verschenken. (Bitte nicht verwechseln mit dem Geschenk an sich…)
Ich habe keine Ahnung, was die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig (2023) bewirken. Aber sollte ich die bisherigen Kosten wieder reinholen können, gehen diese 1 zu 1 in das neue Projekt. Es gibt Leute, die verschulden sich für sonstwas. (Das ist hier nicht das Thema.) Aber mit Literatur hinterlässt man eine Spur…
Gruß, Udo

Vor einem ähnlichen Problem stehe auch ich. Ich habe mein ‚intimes‘ Memoir zu meiner Generalisierten Angsterkrankung veröffentlicht, da ich u.a. einen Beitrag zur Enttabuisierung leisten möchte. Leider verbietet mir genau diese psychische Behinderung sämtliche Marketing-Maßnahmen, die über Social Media und Website hinausgehen, wie zum Beispiel ein redaktioneller Beitrag in lokaler Presse oder kleine selbstorganisierte Lesungen. Auch bin ich nicht fähig, mich selbst (Fotos) zum ständigen Content meiner Beiträge zu machen. Vielleicht kannst du etwas davon?

Letztlich müssen wir einen Weg gehen, der stets einen Kompromiss beinhalten wird, um uns selbst treu zu bleiben.

Ganz viel Erfolg!

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Meine Werbung für Furzi Flattermann:

  1. Website online gestellt
  2. Instagram-Profil eingerichtet und befeuert
  3. Facebook-Profil eingerichtet (wird noch nicht richtig betrieben)
  4. Bei LovelyBooks registriert
  5. Online-Werbung geschaltet für 70.000 Blickkontakte
  6. Der heimischen Bücherei ein Exemplar untergejubelt
  7. Ein Haushaltswarengeschäft im Stadtzentrum als Handelspartner gewonnen (das war gar nicht so einfach, weil das Geschäft bei Libri nicht gelistet wurde. Ist halt kein Buchladen. Mussten wir dann direkt über BoD machen. Aber BoD war in dieser Hinsicht echt klasse).
  8. Jetzt läuft ein Preisausschreiben zum Buch in einem Regionalmagazin mit 60.000 Auflage
  9. Ende November erscheint im selben Magazin noch ein großer Bericht zum Buch und zum örtlichen Handelspartner. (ca. 1/2 Seite).

Nachtrag: Den Reihentitel habe ich noch als Marke schützen lassen = 300,00 Euro

Problem: Da ich ewig auf Verkaufszahlen warten muss, ist das Ganze der reinste Blindflug. Ich kann nur anhand eines täglichen Monitorings sehr vage Einschätzungen vornehmen.

Zwischenfazit: Irgendwie komme ich mir reichlich bescheuert vor. Als Selfpublisher ist man ziemlich in den Allerwertesten gekniffen. Ich verdiene von allen Beteiligten (laut gängiger Margenschlüssel) am wenigsten und muss auch noch Geld für Werbung ausgeben. Anders geht es aber nicht. „Der kleine Klobold“ ist ein Weihnachtsbuch und da habe ich schon zeitlich nicht so viele Schüsse im Revolver.

Prognose: Am 1. Januar bin ich schlauer oder pleite oder beides :wink:

Eine kleine Idee, die mir spontan kam: Hast du auch den örtlichen Kindergärten ein Vorleseexemplar überlassen?
Erleichtert die Arbeit für Betreuer und könnte den Großeltern in der Umgebung eine Antwort auf die Frage an die kleine Nala-Sophie „Was willst du denn zu Weihnachten?“ liefern. :wink:

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Super Idee, @anon37238882 … mal sehen, ob ich die zentral über die Stadtverwaltung bedienen kann.

Ich drücke Dir trotzdem die Daumen!
(Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Im Moment bin ich nicht bereit, die Rechte an meinem neuen Werk, „Kurt im Spiegel - ein analoger Geist“, zu verkaufen. Die Geschichte spielt im Jahre 2035. Die junge Generation ist nicht mehr bereit, das Spiel um Höher, Schneller, Weiter mitzuspielen. Also bleibt nur der Selbstverlag…)

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Danke fürs Daumendrücken! Und ich drücke zurück für deinen Kurt. :slight_smile:

Dankeschön, liebe Heather! Das mit der Enttabuisierung kann ich gut verstehen. Glückwunsch zu deinem Mut! Bei mir geht es neben der Hochsensibilität um das Thema Beziehungsphobie. Betrifft viele und ist wahrscheinlich doch nicht bekannt genug. Deshalb möchte ich nicht zuletzt Betroffene informieren und nachdenklich machen. Zumindest hat es bei mir ewig gedauert, bis ich es verstanden habe, und ich wünschte ehrlich, ich hätte es früher begriffen, statt drei Scheidungen dafür zu brauchen. :frowning:

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Ich denke, da könntest du auch persönlich erscheinen …
mfg Os/<ar

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mhm … wir haben hier, glaube ich, acht Kindergärten. Mal abgesehen vom brutto-Warenwert von ca. 20 Euro pro Buch, wäre das auch sehr zeitintensiv, die alle abzuklappern.
Aber du bringst mich auf eine Idee, @oskar21 … die Kindergärten schmücken alljährlich Weihnachtsbäume in der Einkaufsmeile. Vielleicht kann ich die örtliche Werbegemeinschaft überreden, jedem Kindergarten als Dankeschön ein Buch von mir zu schenken. Die bezahlen das sicher auch. Super Tipp!

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