Bücher mit Einfluss auf euer Leben

Hi Community!

Welche Bücher haben in einer bestimmten Phase eures Lebens so richtig eingeschlagen oder euer Leben vielleicht sogar verändert?

Klar, ich wäre jetzt auch versucht zu schreiben, dass jedes Buch etwas in mir hinterlassen hat. Aber das meine ich hier nicht. Ich meine so richtige “Game Changer” für euch und euer Leben (entschuldigt mal wieder den Anglizismus).

Genre egal. Das Warum ist natürlich das interessanteste. Merci für eure Beiträge.

4 „Gefällt mir“

Leider überhaupt keine. Oder sollte ich “leider” streichen, weil der fehlende Einfluss von Charakterstärke zeugt? Wie dem auch sei. Es gibt Bücher, die mich zumindest für kurze Zeit “beeinflusst” haben.
Vor 10.000.000 Jahren - vermutlich ist es noch nicht so lange her - habe ich ein Buch von Stephen King gelesen, bei dem sich jemand in einer Notlage stückchenweise selbst aufgegessen hat. Mir ist während des Lesens so kotzübel geworden, dass ich mich auf dem Weg zur Arbeit (hatte im Zug gesessen) erst mal auf dem Bahnhof ausruhen musste. Es kamen dann noch Leute, die haben gefragt, ob es mir gut ginge. Offensichtlich war ich kreidebleich.
Dann noch ein Stephen King, der mir überhaupt nicht gefallen hat, mit Ausnahme einer einzigen Szene. The Shining: die schimmelige Frau in der Badewanne. Ich habe die Szene im Bett gelesen, neben meinem schlafenden Mann. Der hat im Traum mit den Fingern gezuckt (er hatte seine Hand auf meinem Arm liegen). Ich habe solche Angst bekommen, dass ich das Buch zuklappen musste. Nächtelang hatte ich noch ein schlechtes Gefühl, wenn ich nachts zum Klo musste. Jedes Mal habe ich die schimmelige Frau in unserer Badewanne gesehen.
Das dritte, das mich wochenlang beschäftigt hat, war eine Stelle aus Jean Paul Sartres “Das Spiel ist aus”. Da ist jemand gestorben und musste auf dem Weg ins Jenseits seine Zahnbürste abgeben. Auch das hat mich lange beschäftigt, was sicherlich nicht Sartres primäre Absicht war.

Nachhaltig verändert hat mich bisher kein einziges Buch. Ist das gut oder schlecht oder habe ich noch nicht genug gelesen?

Die Frage nach dem Warum ist einfach. Weil die o.g. Szenarien so geschrieben worden sind, dass ich quasi ein Teil des Erzählten geworden bin. Besser geht es wohl nicht.

7 „Gefällt mir“

“Spuren im Schnee” von Patricia St. John, als ich so ungefähr 11,12,13 Jahre alt war.
Das ist ein christliches Buch und hatte mir zu einem Glaubensschritt verholfen, für den ich sonst wohl Jahre länger gebraucht hätte.

5 „Gefällt mir“
  1. Die Bibel
  2. “Die Sterne von Babylon”, von Werner Papke
3 „Gefällt mir“

Hab sie mehrfach in verschiedenen Varianten gelesen. War auf einer katholischen Grundschule. Schon dort habe ich mich mit dem Werk auseinandersetzen müssen. Mich hat es eher verwirrt als irgendwie nachhaltig beeinflusst.

3 „Gefällt mir“

Das liegt wohl nicht am Werk selbst, sondern an den Lehrern.
Aber genau das sagt die Bibel selbst schon dazu.

Über den http://bibelserver.de kann man heute sogar mehrere Übersetzungen nebeneinander legen!
Mir fehlen da nur die Original-Sprachen, aber das ist (ich bin) ein Sonderfall :wink:

1 „Gefällt mir“

In einer Zeit, vor Spotify und Freunde, hörte ich im Radio ein Hörspiel.
Stadt aus Glas, von Paul Auster

Die Geschichte begann wie ein grundsolider Krimi und verwandelte sich mit jeder Minute in ein surreales, doppelbödiges Verwirrspiel.
Beim ersten Hören habe ich der Handlung kaum folgen können. Trotzdem konnte ich nicht aufhören, über die Geschichte nachzudenken.
Also, ab mit mir in die Buchhandlung.

Stadt aus Glas ist eine von drei Geschichten, die sich in der New-York-Trilogie von Paul Auster befinden.
Dieses Buch brachte mich zum Lesen, brachte mich zum Nachdenken.
Es drückte anscheinend auf die richtigen Knöpfe, denn ich bekam Lust, eigene Geschichten zu schreiben.
Stadt aus Glas hat tatsächlich mein Leben positiv beeinflusst.

11 „Gefällt mir“

Dennis Meadows Die Grenzen des Wachstums (Club of Rome) von 1970.
“Musste” ich in den 80ern lesen.
Wichtiger noch als das Werk war für mich mein “Mentor”, der es mir aufs Auge drückte. Von dem bekam ich einige Bücher. Immer schön eines nach dem anderen. Und nur leihweise. Dann wurde der Inhalt diskutiert (meist bei der ein oder anderen Flasche Bier) und erst wenn er der Ansicht war, ich hätte es kapiert, bekam ich das nächste. So habe ich einige wirklich wichtige Bücher kennengelernt.

8 „Gefällt mir“

Naokos Lächeln von Murakami. Irgendwann mitten in finstersten Teenagetagen. :laughing:
Es handelt von Studenten, macht sich aber eigentlich thematisch perfekt als Jugendliteratur:
Eine Geschichte über Desillusionierung, den jugendlichen Hang zur Selbstzerstörung, den Kampf um Emanzipation von gesellschaftlichen (und romantischen) Erwartungen. Das Ganze in einem eigenwilligen Schreibstil, völlig ohne Affektiertheit: Ich erinnere mich noch an den Sex. Der ist so derartig unerotisch darstellt, es ist faszinierend / eine Kunst für sich. Andererseits trieft die Geschichte vor Emotion, vor Nostalgie, vor Erinnerungen und der Angst vorm Vergessen, …

Warum mich das, abgesehen vom abgefahrenen Stil, so fasziniert hat? Ganz klassisch: In einer Phase absoluter „teenage angst“ ist es wohl beruhigend Teile des eigenen emotionalen Kampfes mit dem Erwachsenwerdens in einer Geschichte wiederzufinden. :smiley:

Den Film fand ich übrigens sehr enttäuschend.
Wer filmisch eine ähnlich melancholische Stimmung sucht ist mit einem Streifen wie Bin-Jipvermutlich besser bedient.

11 „Gefällt mir“

Tolle Beiträge! Ich danke euch!
Nur ganz kurz:

Von einem Buch geändert oder entwickelt werden zu können, sehe ich jetzt nicht im Kontext zu Charakterstärke. Wenn man auf dieser Ebene bleiben will, kann man es Persönlichkeitsentwicklung nennen, da gibt es ja auch sehr viel Literatur.

Ein Buch, das unter diesen Thread fallen könnte, wäre z. B. auch eines, aus dem man etwas völlig Neues gelernt hat oder bisheriges Wissen erweitern konnte, welches einen nachhaltig begleitet.

6 „Gefällt mir“

Ich habe viele Bücher gerne gelesen und manche Bücher haben mich auch nachhaltig beeinflusst (Filme noch mehr). Aber das eine Buch, das tatsächlich mein Leben verändert hat, war: »So denken Millionäre« von T. Harv Eker. Millionär bin ich nicht, aber tatsächlich glücklicher und mutiger und das schreibe ich zu großen Teilen dem Buch zu.
Ich habe das damals in der Bücherei in die Hände bekommen. Da war ich so Anfang 20. Ich war immer noch überfordert mit mir selbst und der Welt und kam nicht wirklich klar mit mir. Ich habe zwei mal ein Studium abgebrochen und dachte schon ich bin ein Totalausfall. Da habe ich das Buch gelesen und was die ganzen Finanzstrategien und so Kram angeht, ist gar nichts hängen geblieben. BUT: Ich habe gelernt, dass ein erfolgreicher Mensch gut zu sich und der Welt ist. Und fuck, das hat mich echt rausgerissen. Irgendwie kam das genau zur richtigen Zeit. Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr schlecht über mich und andere zu denken, vor allem aber über mich. Das habe ich über Monate ganz aktiv gemacht und mich innerlich immer reproved, was ganz schön oft der Fall war. Das war der erste Schritt, mich mit mir anzufreunden und damit kam irgendwie alles ins Rollen. Ich hab mich dazu gezwungen, mir selbst wichtig zu sein. Also hab ich ne Therapie gemacht, da hab ich gelernt mich selbst besser zu verstehen und die Ursachen für meine Selbstzweifel und endlosen Denkereien anzunehmen und damit umzugehen. Ich habe eine Ausbildung angefangen und auch abgeschlossen, weil ich das, was ich mache sehr gut kann und es mir Freude macht. Ich glaube es war eine glückliche Fügung, dass mir das Buch unter die Hände gekommen ist und tatsächlich liegt das heute noch in meiner Nachttischschublade und wenn ich mal so nen richtigen Scheißtag hatte und genervt von Menschen bin, dann lese ich ab und an immer noch rein und bleibe positiv. Ich bin da sehr froh drum, keine Ahnung, ob ich ohne das Buch den Weg gegangen wäre, eine Therapie zu machen und mich um meinen Kopf zu kümmern. Der ist nun mal das Wichtigste, da findet ja mein ganzes Leben drin statt und den muss ich gesund halten. Auf jeden Fall war dieses Buch für mich das Prägendste, das tatsächlich etwas angestoßen hat, das ich so alleine, zu diesem Zeitpunkt, sicher nicht angegangen wäre.

Ich mag den Thread @Ennui das war eine schöne Idee. Danke dafür

14 „Gefällt mir“

THE HUNGERGAMES (DIE TRIBUTE VON PANEM) von Suzanne Collins haben mich dazu bewogen, meine aktuelle Geschichte in Ich-Form zu schreiben. Ich fand es sehr berührend, wie Suzanne Katniss selbst ihre Geschichte erzählen ließ. Ich hab mich der Protagonistin gleich viel näher gefühlt. Seit dem schreibe ich am liebsten in dieser Perspektive.

DIE GILDE DER SCHWARZEN MAGIER von Trudi Canavan,
die
MYTHOS ACADEMY von Jennifer Estep
und eventuell noch der
DEMON ZYKLUS von Peter V. Brett

haben mich zum Teil stilistisch inspiriert, aber auch meine Fantasie sehr beflügelt.

10 „Gefällt mir“

Samuel Shem „House of God“
Hat mich als Medizinstudent sehr nachdenklich gemacht und angeregt, mich mit meiner Einstellung zu Gesundheitssystem und Arztberuf nachhaltig auseinander zu setzen.

9 „Gefällt mir“

James Clavells „Shogun“ Es beruht auf einer wahren Begebenheit und hat mich vor vielen Jahren fasziniert. Vor allem das Aufeinanderprallen der Kulturen.
Die Verfilmung mit Richard Chamberlain in der Hauptrolle, ist für mich eine der besten Literaturverfilmungen überhaupt.

Ein Buch das mein Leben verändert hat war „Morning After Dark“ von Ariana Morrigan. Es gab letztendlich den Anstoß, selbst einen Liebes/Erotikroman zu schreiben. Bzw. überhaupt mit dem Schreiben anzufangen.

11 „Gefällt mir“

Oh, das ist ein schöner Thread! Da mache ich gerne mit. Lieben Dank für die tolle Idee!

Die ersten Bücher, die mich geprägt haben, waren die 5 Freunde von Enid Blyton. In unserem Dorf gab es eine katholische Bücherei, die von Nonnen geführt wurde. Und da bin ich immer mit meiner katholischen Freundin hin. Auch wenn ich evangelisch war, durfte ich dort Bücher ausleihen. Immer 10 Pfennig pro Woche und Buch. Dafür durfte man sich noch ein Was-Ist-Was - Wissensbuch kostenlos dazunehmen. Meine Freundin und ich haben die Bücher rauf und runter gelesen. Das war eine sehr schöne Zeit, weil wir auch viel darüber geredet haben. *Und die Bücherei war in einem sehr alten Teil des Gemeindeshauses neben der katholischen Kirche, es ging eine enge Holzstiege hinauf, die richtig historisch knarrte, wenn man sie benutzte. Die Bücherregale waren dunkel, eng zusammenstehend und gingen bis zur Decke. Und am Ende saß eine Nonne an einem uralten Holztisch mit einem dicken Buch vor sich, wo sie jede Ausleihe akribisch mit der Hand eintrug. Diese Bücherei hatte Stil und bleibt mir unvergessen. Leider wurde das Gemeindehaus renoviert und dieser Teil davon komplett zerstört…
*
Mit derselben Freundin habe ich dann parallel Die unendliche Geschichte von Michael Ende gelesen. Die zweifarbige Schrift und die Fantasie war für mich damals überwältigend. ich habe das Buch geradezu aufgefressen! Leider sind die Verfilmungen wirklich grottig geworden. Gut, der erste ist eventuell noch erträglich. Aber die Umsetzung des Drachens fand ich richtig doof. Und auch den Schluss, der ja gar nicht so im Buch vorkommt.
„Die unendliche Geschichte“ war die Grundsteinlegung für meinen Hang zur Fantasy.

Für Tolkiens Herr der Ringe brauchte ich zwei Anläufe. Ich scheiterte das erste Mal bei den Reitern von Rohan und den endlos erscheinenden Landschaftsbeschreibungen. Trotzdem hatte mich das Buch so gefesselt, dass ich es ein paar Monate später noch einmal von Vorne versucht habe und zu Ende lesen konnte (habe nichts übersprungen, das mag ich nicht). Fanatasy pur eben. Ich war sehr begeistert (sonst hätte ich es nicht noch einmal versucht).

Weiter ging es mit der Fantasy:

Die Drachenlanzen-Reihe von Margaret Weis und Tracy Hickman. Ich habe nie wieder so einen zwiespältigen Zauberer erlebt wie Raistlin, anziehend und abschreckend zugleich. Ich war ihm verfallen und gruselte mich gleichzeitig vor ihm. Der helle Wahnsinn! In diesen Geschichten bin ich auch aufgegangen und habe ein paar Tränen bei Raistlins Tod vergossen. Man fiebert ja doch irgendwo mit, ob die Figur sich nicht doch noch ins gute Licht zurückzieht. Aber nö, der wollte böse bleiben. Als allerdings nur noch die Fan-Fiction-Bücher von anderen Autoren herauskamen, wollte ich nicht mehr lesen und habe mich ausgeklinkt.

Und dann kam die Sternstunde mit Humor: Terry Pratchetts Scheibenwelt! Selten so viel gelacht! Und einige Bücher lese ich heute noch ab und zu. Am liebsten MacBest. Oder überhaupt die drei Hexen. Oma Wetterwachs und Nanny Ogg sind einfach klasse!

Robert Asprins Dämonenreihe um Skeeve und Aahz waren auch klasse und humorvoll, hatten aber einen anderen Charme wie die Scheibenwelt. Am Ende ging der Reihe ein bisschen die Luft aus. Lustig und unterhaltsam waren sie trotzdem.

Ja. Und dann oute ich mich mal mit meinem schlechten Geschmack: ich fand die ersten Ayla-Bücher von Jean M. Auel toll. Ich habe sie geliebt! Auch wenn einige Autorenfreunde sagen, dass das unterirdisches Zeug ist. Mir hat es megagut gefallen. Ab Band 5, das 12 Jahre nach Band 4 erschien, hat es mir nicht mehr gefallen. Band 5 fand ich so enttäuschend, dass ich mich gar nicht mehr weiter dafür interessiert habe. Erste jetzt habe ich erfahren, dass es 2011 noch einen weiteren Band gab.

Weiter geht es in der Chronologie: Nicht unerwähnt soll hier auch das philosophische Werk Ismael von Daniel Quinn bleiben. Auch ein Buch, das ich mehr als einmal gelesen habe.

Und auch - mit einer Unzahl an Zitaten gespickt - Die Stadt der träumenden Bücher von Walter Moers will ich hier noch erwähnen. Das Werk hat mich umgehauen mit seiner Fantasie und den tollen Namen der Figuren. Auch die Seite 333 war sehr gruselig. :thumbsup: Leider rutschte sie im Taschenbuch auf die Seite 154 (wo sie in anderen Ausgaben zu finden war, weiß ich nicht).


Tja. Haben mich diese tollen Bücher zum Schreiben verleitet? Ehrlich gesagt, nein. Ich habe sie sehr gerne gelesen. Und irgendwo in mir drin haben sie sich wie ein Teil von mir verfestigt. Aber zum Selbstschreiben wäre ich durch sie nicht gekommen. Ich möchte ja auch nicht Regisseur werden, nur weil ich gerne ins Kino gehe (auch so eine Leidenschaft von mir).

Also warum schreibe ich dann?
Ich schreibe, weil ich nachts die tollsten Geschichten träume und mir beim Aufwachen immer denke: Wow, das würde ich gerne mal als Buch lesen. Aber wer soll die Story denn schreiben, wenn nicht ich? Hab mich lange gewehrt, dachte, ich könnte das nicht. Habe Mitte der 90er Jahre die ersten echten Schreibversuche unternommen.
Zwar habe ich mir schon als Jugendliche Geschichten ausgedacht und aufgeschrieben, aber das war mehr so der Spaß an der Freude. Genauso das Tagebuch, das ich, seit ich 12 Jahre alt bin, fülle. Da wollte ich weniger Schriftstellerin sein, sondern mehr meine eigenen Gedanken sortieren. Aber mit Mitte 20 änderte sich das. Da wollte ich dann für ein Publikum schreiben und merkte, dass mir dazu noch das Handwerk fehlte.
Mittlerweile gibt es zwei Veröffentlichungen von mir in Anthologien. Kleine Kurzgeschichten, mit denen ich mich schon in die Öffentlichkeit wage. Mein großes Projekt wartet noch auf den richtigen Schliff. Hab meinen Traum von damals nun schon zum dritten Mal geschrieben und bin immer noch nicht zufrieden. Ich fang jetzt noch einmal an. Vier Bände. Durchgeplottet und mit Verstand. Mal sehen, ob ich es mal schaffe, das Dings auf die Beine zu stellen. Vielleicht habe ich auch einfach nicht genug Mumm in den Knochen. … :kissing:

Ja. Doch ein bisschen lang geworden. Aber ist - wie gesagt - ein schöner Thread.

Liebe Grüße,
Vroni

16 „Gefällt mir“

Langfristig hat gefühlt kein Buch mein Leben verändert. Konsumiert, für interessant und nochmal lesenswert empfunden ja, evtl. auch hier und da einen Impuls zum Nachdenken bekommen. Allerdings sind das max. Momentaufnahmen.
Das einzige Buch, nachdem ich Albträume und Gewaltfantasien hatte, war “The Girl next Door” von Jack Ketchum. Da es auf einer wahren Geschichte beruht, hat mir die eigene Hilflosigkeit sehr zu schaffen gemacht.

5 „Gefällt mir“

Nicht lachen - die Anne-Bücher von Berte Bratt. Aus heutiger Sicht ziemlich viel Pathos und etwas platte Story, aber ich fand es toll, mitzuerleben, wie sie sich durchgebissen hat. Die Beate-Reihe (ebenfalls Berte Bratt) dagegen hat mir aufgezeigt, wie ich es für mich nicht haben wollte.
Blyton habe ich auch rauf und runter gelesen, alle Reihen außer denen “explizit für Jungs”, und fand sie spannend. Ich habe mir keine Gedanken gemacht über das Mädchen- und Frauenbild, das sie gezeichnet hat, sie lebte in ihrer Zeit. Die heutigen Diskussionen darüber finde ich albern.
Später habe ich Mercedes Lackey und Anne McCaffrey entdeckt. Und Marion Zimmer Bradley. Wenn irgend möglich, im Original, die Übersetzungen, wenn es denn welche gab, fand ich furchtbar.

Aber dass mich ein bestimmtes Buch nachhaltig geprägt hätte, kann ich nicht behaupten.

6 „Gefällt mir“

Mir haben ausgerechnet Berte-Bratt-Bücher vor 5 Monaten den Anstoß gegeben, selbst ein Buch zu schreiben.
Ich hatte innerhalb von 5 Tagen ca. 15 Berte-Bratt-Bücher gelesen. :smiley: (hat Spaß gemacht, pure Nostalgie)
Am letzten Tag drei Romane hintereinander, die Gruppenreisen beschrieben. Also zwei Drittel des Buches Beschreibung der Sehenswürdigkeiten und Reiseroute, ein Drittel Zwischenmenschliches der Reiseteilnehmer.
Dann lag ich abends im Bett und dachte: Wenn man sich nur ein Drittel eigene Geschichte ausdenken muss, und ansonsten ein Reiseprogramm beschreibt, dann könnte sogar ich fast ein Buch schreiben. Nein, natürlich könnte ich kein Buch schreiben. Oder doch…? :wink:

7 „Gefällt mir“

Ein schönes Thema, Ennui!

Als Teenie habe ich die Karl May Bücher verschlungen. Der Schut, Durchs wilde Kurdistan, Winnetou, … Alle 74 Bände. Ich glaube, die haben mir den Sinn für Gut und Böse, Hilfsbereitschaft und Freundschaft vertieft.

In einer sehr schlimmen Phase meines Lebens habe ich das Buch “Als Gott Harley Davidson fuhr” in die Finger gekriegt. Es war schlicht heilsam. Inzwischen habe ich es wohl sechs oder sieben Mal gelesen - immer, wenn ich eine schwierige Zeit hatte. Und jedesmal hat es mir gut getan im Sinne von “ich komme da raus, ich habe die nötige Kraft und lasse los”.

Die “7 Wege zur Effektivität” von Stephen R. Covey. Der Titel ist leider falsch übersetzt: Original heisst es “the 7 Habits of highly effective people” - Gewohnheiten, nicht Wege. Als ich dann auch noch den Workshop besuchen durfte, hat sich wirklich Einiges in meinem Leben verändert. Schlussendlich habe ich Dank dieses Buchs die innere Einstellung gefunden, die mir hilft, meinem Schreiben den Raum zu geben.

Und jetzt gehe ich weiterschreiben. Ich habe ein Ziel und es ist mir wichtig! :slight_smile:
Danke, Herr Covey!

6 „Gefällt mir“

Mich haben damals in meiner ziemlich unerträglichen Pubertät (okay, zugegebenermaßen ist die eigentlich für jeden unerträglich) zwei Bücher sehr beeinflusst, beide von Paul Watzlawick.
Das eine hieß “Anleitung zum Unglücklichsein” und das andere “Vom Unsinn des Sinns oder vom Sinn des Unsinns”.
Gerade letzteres hat mich ein ganzes Stück weiter gebracht, weil es mir klar gemacht hat, dass auf unsere Wahrnehmung einfach kein Verlass ist. Was dementsprechend auch meine eigene, miesepetrige Wahrnehmung von der Welt relativiert hat. Klingt banal, hat mich aber ein ganzes Stück auf meinem Weg begleitet. Vielen Dank, Herr Watzlawick! Ich hätte gern mal eine Vorlesung von Ihnen besucht… :wink:

In der Belletristik war es “Das Mädchen von Atlantis” von Wolfgang Hohlbein, das mich total in seinen Bann gezogen hat. Solche Bücher kannte ich zuvor nicht. Die Spannung, die Figuren, das Setting. Ich war total verliebt in die Geschichte. Ich habe dann unglaublich viel von Hohlbein gelesen, bis ich ihm ein paar Jahre später “entwachsen” bin.

Last, but not least: “Jonathan Strange und Mr. Norell” von Susannah Clarke. Das erste Buch, das ich weggelegt habe, weil ich nicht wollte, dass es aufhört. Ich war im letzten Viertel angekommen und es war klar, die Geschichte neigt sich ihrem Ende, und ich wollte einfach nicht, dass es zu Ende ist. Bin dann tatsächlich ein paar Tage drum rumgeschlichen, ehe ich auch den Rest verschlungen habe. Das ist mir seitdem nie wieder passiert, daher finde ich es erwähnenswert. :cool:

10 „Gefällt mir“