Beschreibung von Gesten

Das ist im Kern exakt, was ich meine.

„sie schrak auf, wie vom Blitz getroffen,
landete, wie eine Katze auf ihren Beinen“
und kämpfte, wie eine Löwen Mutter um ihre Jungen"

Abgegriffen.

Ich bin da auch kein Held (ebenfalls abgegriffenes Bild :upside_down_face:), freue mich aber höllisch (puh…:face_with_peeking_eye:) über das Sprachkunst Kompliment! :smiley:
Ungeschlagen finde ich da die Sprachbilder von Antonia Michaelis und Robert MC Cammons ‚boy’s life‘. Nach deren Lektüre gebe ich mir immer etwas mehr Mühe beim Schreiben. Coaches. :martial_arts_uniform:
Lee Child (Reacher) funktioniert da ja anders. Eher deskriptiv choreographisch - aber so visuell, wie ein Film. Das kann er gut.

Über vieles an Stereotypen kann ich hinwegsehen, hinweglesen. Aber die Ausnahmen, die kreativen Sprachkonstrukte, begeistern mich. Das macht die anderen nicht automatisch schlecht, aber die Herausragenden, ähm, herausragend.

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Erinnert mich an Our house von Madness: Sees them off with a small kiss.

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Tatsächlich ein Lied, was jeder kennt und von dem ich weder Bandname noch Text (ausser Refrain) kannte.
Aber eigentlich perfektes Beispiel! Liedtexte sind oftmals herausragend in Bildsprache! Oftmals gesungene Poesie.
Tory Amos ist da auch so ein Genie!
Auf deutsch eher selten. Leider.

, „verabschiedete sie mit einem kleinen Kuss“ - das ist schön formuliert, aber eher „gewöhnlich“ - „aus dem Haus küssen“ ist dagegen ein starkes Bild (auch weil man ja eher an „aus dem Haus schicken/jagen/komplimentieren“ o.ä. denkt, mit „aus dem Haus küssen“ wird dagegen sehr viel Liebe ausgedrückt)

aber stimmt schon „see them off“ - das hat eine gewisse Ähnlichkeit

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seufz. Ich nicht.

Ein nettes, kleines Liedchen über den Alltag einer englischen Normalofamilie in einem Reihenhäuschen.

… ich kann hier nicht wirklich mitreden, meine musikalische Welt ist Jahrhunderte zurück verortet, aber manches Moderne mag/höre ich durchaus aufmerksam und gerne, die Texte z.B. von Grönemeyer faszinieren mich manchmal, durchaus auch - man möge mich dafür verbrennen - die Texte von Taylor Swift - …

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wie wäre es mit „Er klopfte sich imaginären Staub von den Händen“?

Ich habe lange nachgedacht und zu meinem Erstaunen festgestellt, dass ich diese Geste noch nie - oder seit gefühlt 100 Jahren - nicht mehr verwendet habe. Ich bin wohl eher der „Hand an der Hose abwisch“-Typ. Und mit ein bisschen Glück trage ich dann eine Arbeitshose.
Die Folge ist, dass mein Lesefluss dann unterbrochen wäre, weil ich erst einmal überlegen müsste, was der Typ da macht. Und wenn ich drauf komme, frage ich mich, warum er das macht, weil eine Folie ja nicht schmutzig ist … vermute ich mal. Mein nächster Gedanke wäre: vielleicht mag er das Gefühl der Folie nicht. Aber dann reibt man sich doch eher die Hände, um das eklige Gefühl wegzurubbeln.
Ich würde es einfach komplett anders schreiben. Vielleicht: „Mit einem zufriedenen Lächeln rieb er sich die Hände“ . Mir gefällt auch der weiter oben genannte Satz mit dem Abreiben getaner Arbeit.

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Neeee! Sorry, ich wertschätze Deine Beiträge sehr, doch hier hast Du den großartigen Humor versaut. :slight_smile:

Richtig: In einem Sketch (und nachher vor Gericht, wo er ihn nachspielen musste), hebt er seinen Arm zum Hitlergruß nur halb hoch, also ca. 90° vom Körper weg. Und auf die Frage, was das sein sollte, antwortete er: „Eingeschränkte Rechte!“

Sorry, an der Stelle muss es genau sein. :smiley:

Für mich eines der großartigsten Bücher: Hermann Hesse - Narziß und Goldmund

Zitat aus einer Liebesszene: „Er schmeichelte ihr die Kleider vom Leib.“

Das ist einzigartig und jeder kann sich vorstellen, was da passiert ist. :wink:

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… ich rede mich mal darauf hinaus, dass mir das nur erzählt wurde. Und das Finck diesen Gag womöglich in Variationen abgeliefert hat?

Aber am meisten freut mich, dass es überhaupt noch Jemanden gibt, der Werner Finck kennt!! :+1::wink:

Ein rituelles Bewegungsmuster ist aber etwas anderes. Dazu zählen das Abklopfen von Staub oder das Zeigen des Vogelzeichens ganz sicher nicht.
Der Hitlergruß oder das Bekreuzigen gehören hingegen dazu und haben auch Namen.

„Auf Holz klopfen“ kann Geräusche machen (je weniger Haare, desto besser), ebenso wie ein „Luftkuss“.

@Silberliebe Ja, fantastisch. Solche bildhaften Ausdrücke sind einfach die Oberliga!

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Es ging mir tatsächlich auch nicht um eine linguistische Facharbeit, sondern um eine hilfreiche Antwort in einem Autorenforum zu o.g. Bewegung. Ich nehme an, dass der Großteil der Teilnehmer und die Fragestellerin meine Antwort trotzdem verstanden hat. :grinning:

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Ich hab’s (richtig) verstanden! :wink:

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Darf ich die Idee der Szene etwas überzeichnen? :stuck_out_tongue:

Ein kehliges, kaum wahrnehmbares Lachen kroch über Xs Lippen, während er mit einem letzten Blick über die Balkonbrüstung in die Tiefe spähte. Die Dunkelheit verschlang das, was er soeben geworfen hatte, wie ein hungriger Abgrund. Zufrieden wandte er sich ab und trat mit bedächtigen Schritten zurück in den Raum, als hätte er ein uraltes Ritual vollzogen. Mit einem fast mechanischen, langsamen Klatschen schlug er die Handflächen gegeneinander, als wolle er den unsichtbaren Staub einer längst vergangenen Schuld abschütteln. Die Geste wirkte beiläufig, doch etwas an ihr verriet eine tiefe, innere Genugtuung. Seine Hände fielen herab, wie schwere Gewichte, und ein unheimlicher Frieden legte sich über sein Gesicht."

Ich will damit sagen, es ist vielleicht gar nicht so wichtig „die richtigen Worte“ zu finden, sondern die Stimmung für sich sprechen zu lassen.

Vielleicht hilft ChatGPT mit ein paar Anregungen? (Natürlich wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit)

Für die Geste, bei der jemand symbolisch die Hände aneinander abwischt, um sich von Schmutz, Staub oder einer getanen Arbeit zu reinigen oder sich von einer Sache innerlich zu distanzieren, gibt es einige Varianten in der Formulierung. Hier sind einige Möglichkeiten, wie eine solche Geste in der deutschen Sprache beschrieben werden könnte:

  1. „Er wischte sich den Staub von den Händen.“
    – Diese einfache Formulierung legt den Fokus auf das Entfernen von Staub oder Schmutz nach der getanen Arbeit. Sie kann sowohl wörtlich als auch metaphorisch verwendet werden.
  1. „Mit einer schnellen Bewegung rieb er die Hände aneinander, als wolle er sich von der Last seiner Arbeit befreien.“
    – Diese Variante betont die symbolische Geste stärker, indem sie die metaphorische Bedeutung der Entlastung und Befreiung hervorhebt.
  1. „Er klopfte sich den Schmutz von den Händen, als wäre die Sache für ihn nun erledigt.“
    – Hier liegt die Betonung auf dem „Abklopfen“ von Schmutz, was auf ein beendetes Kapitel oder eine erledigte Aufgabe hinweist.
  1. „Mit einem zufriedenen Grinsen wischte er sich die Hände ab, als wolle er sagen: ‚Geschafft!‘“
    – Diese Version betont den Abschluss der Handlung und fügt ein emotionales Element hinzu, nämlich die Zufriedenheit über die Erledigung.
  1. „Er rieb sich die Hände aneinander, als wolle er sich jegliche Verantwortung von ihnen streifen.“
    – In dieser Formulierung steht die Geste für das metaphorische „Abstreifen“ von Verantwortung, was auf die innere Distanzierung von der Aufgabe hinweist.
  1. „Mit einem kurzen, ruckartigen Wischen an den Hosenbeinen entfernte er den imaginären Staub, als sei die Sache damit aus der Welt.“
    – Diese Variante beschreibt eine etwas subtilere Geste, bei der der Staub als „imaginär“ dargestellt wird, was die symbolische Natur der Handlung betont.
  1. „Er schlug die Hände gegeneinander, um den letzten Dreck von sich zu werfen, als sei damit alles gesagt.“
    – Diese Version kombiniert das „Schlagen“ der Hände mit einer abschließenden Geste, die das endgültige Ende der Arbeit oder einer Situation symbolisiert.
  1. „Nachdem er fertig war, strich er sich beiläufig über die Handflächen, als wollte er die Angelegenheit endgültig hinter sich lassen.“
    – Eine etwas zurückhaltendere Formulierung, die die beiläufige Natur der Geste betont und sie dennoch mit der symbolischen Bedeutung des Abschlusses verknüpft.

Diese Beispiele zeigen verschiedene sprachliche Möglichkeiten, um eine Geste zu beschreiben, die sowohl wörtlich (die Reinigung der Hände) als auch symbolisch (das Beenden oder Ablegen von Verantwortung) verstanden werden kann. Solche Formulierungen lassen sich gut in literarischen Texten einsetzen, um subtil auszudrücken, dass eine Figur mit einer Handlung abgeschlossen hat.

wie schön, ChatGPT hat mein „imaginär“ übernommen :slight_smile: Aber ernsthaft: Wirklich originell im Sinne von „einzigartig kreativ“ ist nichts davon. Muss ja vielleicht auch nicht, aber wenn dies der Anspruch sein sollte, ist man mit dem Denkbrett und 5 Minuten Brainstorming eher bei Lösungen, die diesem Anspruch gerecht werden. @Tapio hat es oben gezeigt. Gut, vielleicht nach 3 Minuten.

Aber wie anders sollte die Stimmung sprechen, wenn nicht mit den „richtigen Worten“?

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