Begegnung

Sag doch einfach: Oh, ja, da war ich ungenau, du hast ihm gar keinen Hass unterstellt.

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Das finde ich auch, egal ob woke oder frustriert oder gar dem Leben entrückt, es geht um den Moment der Begegnung… das ist das Hauptthema… Danke dir…

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Liebe Diskutanten, ich find’s schade, wie hier das Feedback zu einer Geschichte entgleist und daher keine Aufmerksamkeit mehr bekommt - bitte das Thema wieder zurückbringen. Danke.

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Vielleicht ein klärender Teil des Beitrages. Ich schreibe weitgehend aus dem Leben, in meinen Szenen und Geschichten schwingt immer ein Teil der Wahrheit mit. So auch zu dieser Geschichte, die heute über 35 Jahre zurückliegt. Ich wartete eine Ampelphase ab, lief der Frau nach und lud sie in ein nahegelegenes Café auf ein Kaffee ein. Meine obere Schilderung, was diese Frau denkt und wie sie fühlt liegt darin begründet, weil ich es weiß - ich bin mit Ihr seit 34 Jahren verheiratet. Wir haben zwei wundervolle Töchter die erwachsen sind und feiern jedes Jahr an dieser Kreuzung unsere Begegnung, danach gehen wir in dieses Café auf ein Kaffee… Und ja, sie ist eine verdammt tolle Frau und keine moderne Frau, eine sogenannte Gebärdende…

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Wie schön! Und ebenso schön, dass es das Café noch gibt.

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ja, der Landtmann… genauer gesagt das Café Landtmann…

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Hallo @Miki

eine nette Idee, einen Text über eine besondere Begegnung zu verfassen und es kann diesbezüglich sehr schicksalhaft zugehen oder einfach ein flüchtiger Moment sein, der in Erinnerung bleibt.

Zu deinem Text habe ich versucht mehrfach reinzukommen, bleibe aber leider an manchen formellen und handwerklichen Mängeln hängen, die den Text noch sehr unfertig und unausgegoren erscheinen lassen.

Bereits zu Beginn

kommt ein Klopper rein mit „es“ und „der Moment“. Hier müsste es „ihn“ im ersten Satz heißen, da sich auf den Moment bezogen wird.

Du- bzw. Ihr-Ansprachen in Texten können klappen. Hier, gleich zu Beginn, hat für mich als Leser noch keinen richtigen Bezug, zeigt es mir lediglich, dass ich einen Text aus der Ich-Perspektive vor mir habe, in der mir, dem Leser, der Erzähler etwas mitteilen möchte.
Verwundert bin ich aber dann sehr, dass nach dem darauf folgenden

„mir“ und dem unnötigen Infodump (kann eingespart werden, denn diese Infos kommen später im Text wieder) im gesamten Text anschließend aus der 3.Person (Der Mann/Er) berichtet wird und ich mich frage, wo ist der Ich-Erzähler geblieben und wer erzählt hier eigentlich.

Was dann folgt ist sehr viel uninteressantes Blabla über die Frau. Der Ich-Erzähler, der sich zu einem Er-Erzähler wandelt, versprach mir einen besonderen Moment und verfängt sich zunächst in sehr viel Geschwafel über die Frau und andere Frauen und macht mir sehr den Eindruck, da hört sich jemand sehr gerne selbst reden, aber den besonderen Moment, den verweigert mir der Erzähler zunächst.

Und zusätzlich kommen irritierende Passagen wie z.B. diese zitierte:

wo der Erzähler plötzlich mit der Leser-Ansprache und weltmännischen Ratschlägen kommt, mMn unnötig ausschweift, und ich mich frage, wo ist der Zusammenhang hier mit dem Versprochenen besonderen Moment.

Der Plauderton des Erzählers verleitet zu sehr zum Plaudern und für mich leidet der Text dadurch enorm. Erst nach fast der Hälfte des Textes kommt es endlich zur Begegnung und dem besonderen Moment. Mich als Leser hat der Erzähler bereits verloren, denn es macht mir nicht den Eindruck, als ginge es hier primär um den besonderen Moment, sondern um eine Art Selbstdarstellung des Erzählers.

Es wird mit sehr übertriebenen Vergleichen gearbeitet
Beispielsweise

Viel zu dick aufgetragen, wodurch der Text für mich sehr unfreiwillig komisch wirkt, ich den Erzähler nicht ernst nehmen kann und das Besondere an der Begegnung zu sehr in den Hintergrund tritt.

Wortwiederholung.
Was sind sanfte Grübchen?

Leider hat der Text eine sehr eigenwillige Komma- und fast schon inflationäre Gedankenstrichsetzung (beim Gedankenstrich wechseln sich doppelte und einfache Gedankenstriche im Text ab. Hier wäre zu prüfen, ob die gewählte Setzung korrekt und notwendig ist).
Das Komma fehlt an Stellen, wo eines hingehört, oder das Komma ist zu viel gesetzt.
Z.B.

Ist der doppelte Gedankenstrich als Pause gedacht? Oder als Ersatz für ein Komma?

Diesen Satz würde ich überdenken. Scheint etwas aus dem Leim geraten zu sein.

Diesen Satz würde ich auch überdenken:

Insgesamt überzeugt mich der Text leider nicht. Der Ich-Erzähler wird zum Er-Erzähler und dieser hört sich gerne selbst beim Reden zu. Das Weltmännische wirkt zu aufgesetzt und lächerlich, wodurch ich als Leser den besonderen Moment nicht wirklich wahrnehme und dieser zu sehr in den Hintergrund rückt.
Der Aufbau des Textes gewinnt mich leider nicht, auch nicht der Stil, die zu dick aufgetragenen Vergleiche, die eigenwillige Komma- und Gedankenstrichsetzung, die mich in den Sätzen beim Lesen stocken lassen.
Meiner Meinung nach müsste im Text noch ordentlich gefeilt und überarbeitet werden.

Soweit meine Meinung zum Text.

LG Monsieur_FU

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Wie wäre es mit diesem Anfang? Nur als Vorschlag gedacht, damit das Ganze etwas runder wird.
+++

Habt ihr es schon mal erlebt? Eine Begegnung in einer unerwarteten Situation?

An einem verregneten Sonntagmorgen geschah es. Mitten in Wien. Sie war in jenem Alter, in dem man genau weiß, wo es langgeht, in dem es keine Barrikaden zum anderen Geschlecht gibt, keine inneren Zwänge, die man dem Anderen um die Ohren schmeißt. Diese Frau schöpfte aus ihren Erfahrungen. Sie war im Stande, das Leben zu genießen, hätte die Welt umarmen können.
In der Männerwelt kannte sie sich aus. Ich sehe sie wie heute. Sie strahlte das gewisse Etwas aus, eine Persönlichkeit, die nie verletzt worden war, aggressionslos und ohne Vorurteile. Selbstbewusst erschien sie mir. Neue Ansichten, vermeintliche Gleichberechtigung, lehnte sie ab. Sie war eine Frau, die auch so bezeichnet werden wollte, die Begrifflichkeiten wie gebärdende Person, nicht in Einklang mit ihrem Charakter bringen konnte, wie ich später erfuhr.
Sie schritt über die Straße, elegant, chick, weiblich.

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Eieiei, hier war ja was los. Das liest sich teilweise sehr unangenehm und doch erstaunlich, wie mutig ihr alle dabeigeblieben seid. Aber, wie angemahnt, zum Text.

Dieser ist für mich, wie du ja weißt, wieder erst nach mehrmaligem Lesen zu erfassen. Es sind erstmal die Worte, dann deine spezielle Art zu schreiben, dann was du offenbar ausdrückst und dann noch, was du wohl ausdrücken willst - soweit ich das mittlerweile weiß.

Einige der Kritiken kann ich sehr gut nachvollziehen und muss da auch leider Recht geben.
Du hast einen sehr eigenwilligen Schreibstil, der sich oft nicht an die Regeln hält. Kann man machen. Sprachlich ist es für mich so eine Art Miki-Esperando. Es beinhaltet irgendwie von überall wo du warst kleine Eigenarten und das finde ich sehr individuell und irgendwie auch schön.
Aber z.B. die Kommas an den richtigen Stellen wären schon angenehmer.

Deine Einstellung bezüglich Männern und Frauen kommunizierst du ja sehr offen und authentisch. Du propagierst den Mann als Mann und die Frau als Frau, die sich in ihrer Gegensätzlichkeit wunderbar ergänzen. Und ein solches Paar erlebt hier einen solchen Augenblick, den du beschreiben willst. Alles wunderbar. Für dich um so schöner, dass er so lange, glückliche Folgen hatte. ^^

Den Zauber dieses Moments, den du da beschreiben willst, minderst du aber, indem du Informationen in die Beschreibung mischst, die diese Magie zerstören. Mal durch den abfälligen Ton, mal dadurch, dass du sie erhöhen willst, indem du andere erniedrigst. Das funktioniert für mich irgendwie nicht.
Wenn ich das alles weglasse, nur bei diesem Mann und dieser Frau bleibe, beide so stimmig in sich selbst, dann die bildgebenden Beschreibungen der Stadt und des Wetters dazu - dann wäre das tatsächlich eine zauberhafte Begegnung.
Ich mag diese Vorstellung total, dass sich da zwei begegnen, diesen Zauber spüren, und sich dann doch mit einem schönen Gefühl trennen, ohne eine gemeinsame Geschichte versucht zu haben. Das wäre für mich großes Kino.

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Danke dir für deine Einschätzung…

Ja, … danke dir…

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Ich danke dir, ja der Text liegt sehr lange zurück und ich veränderte ihn nicht. Hätte ich tun sollen, da heute vieles anders verstanden wird zumal auch ich selber anders schreibe. Nun steht er da, wie er ist. Der breiten Masse preisgegeben - und ich für mich werde daraus lernen…

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Genau das ist mir neulich auch passiert. Leben ändert sich eben und Schreiber entwickeln sich :wink:

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Du sagst es - zwischen meinen ersten Roman und den letzten Historischen liegen Welten, ach was sage ich, es liegen Universen dazwischen…

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Jessas! Hier sitze ich … mit großen, runden, schreckgeweiteten Augen. Aber Respekt, dass ihr zurückgefunden habt zum Thema. Es ist oft schwer, Worte einfach so stehen zu lassen und sie nicht in der eigenen Betonung vollkommen in der Bedeutung zu ändern. Aber so what, kommen wir zum Thema:

@Miki Ja, diesen Moment kenne ich und ich finde, du hast ihn wundervoll eingefangen. Zwar ist auch mir das eine oder andere aufgefallen, was - egal aus welcher Sicht - ein wenig schräg oder abwertend wirkt. Aber ich habe das einfach gar nicht interpretiert, sondern als deine persönliche Erfahrung genommen, die dein Frauenbild geformt hat.
Verrückt ist: Ich habe so einen ähnlichen Moment ebenfalls in einem Text beschrieben. Aber aus Frauensicht. Und bevor du fragst: der gehört hier nicht her. Aber ich habs erlebt. Das war ein Moment, in dem die Zeit stehen bleibt, Geräusche verstummen und gar nichts anderes mehr wahrgenommen wird. Ich nenne das Herzensmomente. Und ich mag deinen Text.

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Sehr gerne.

Was sind sanfte Grübchen?

Es scheint sich um einen alten Schubladentext zu handeln, der leider deutliche handwerkliche Mängel aufweist. Wie du heute schreibst, kann ich leider nicht beurteilen und es geht in diesem Faden um diesen Text, der für sich allein stehen sollte. Ja, ich denke, eine Überarbeitung mit deinem jetzigen Schreib-Know-how hätte dem Text vielleicht gut getan.

Ich vermute, du beziehst dein „heute vieles anders verstanden wird“ auf Inhaltliches deines Textes. Das war für mich eher sekundär, da mich bereits die handwerkliche Umsetzung nicht überzeugt hat und ich an vielen Stellen in meinem Lesen hängen geblieben bin.
Was du aus dem Feedback zu deinem Schubladentext lernst, weiß ich leider nicht, da du heute anders schreibst.
Vermutlich dies:

LG Monsieur_FU

Kaffeepause somit verlängert… Ich danke allen die zu meinen Beiträgen kommentiert haben. Ich wünsche euch eine besinnliche Weihnachtzeit und einen guten Übergang ins neue Jahr. Bleibt heil und ganz und vor allem - G´sund…