Arztromane

Hi,
liest hier jemand gerne Arztromane? Mich würde interessieren, was den Reiz von Arztromanen für euch persönlich ausmacht. Ich benötige das für eine kurze Szene und habe keine Lust, 2 oder 3 Arztromane zu lesen, um dahinterzukommen. Beim Entchen wird man natürlich auch fündig, doch mich interessieren eure eigenen Ansichten. Dann wird es nachher authentischer, wenn ich kapiert habe, warum ihr Arztromane gut findet.
Ich bin glücklich, wenn ich Antworten bekomme wie „Ach, der Arzt war so schön beschrieben“ oder „Mir hat besonders gefallen, wie sie sich geküsst haben“ oder „Ich mag an Arztromanen …“

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Ich habe sehr gern tatsächlich eine Krankenhausreihe gelesen, wenn auch gerade Ärzte im praktischen Jahr, oder so.

Aber bei einem gefiel mir damals besonders gut: Er war der (klassische) gebrochene Held, der jeden Tag zig Menschenleben rettet und dann sie braucht, damit sie ihn rettet, weil es sonst niemand kann.

Super kitschig, super schnulzig - aber mit gebrochenem Herzen passte das :smiley:

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Wer oder was ist „Entchen“?
Ich bin nicht die Zielgruppe für Arztromane oder ist es nicht Arztromanspezifisch?
Den einzigen Arztroman den ich kenne ist Dr. Schiwago.

Gruß aus MG
Klazs

Das Entchen ist eine Suchmaschine namens Duckduckgo, die ich anstelle von Google verwende.

Mich interessiert insbesondere, was Leute an Arztromanen gut finden.

Den Schinken kenne ich auch (als Film). Ist das ein Arztroman? Oder willst du mich verarzten? :crazy_face:
Ich dachte, das ist ein „ganz normaler“ Liebesroman. Episch, dramatisch, mit Arzt, aber doch kein klassischer Arztroman, oder doch? Ich kenne mich da wirklich überhaupt nicht aus.

Ich dachte eher an diese dünnen Heftchen, die man am Kiosk kaufen kann oder in der Lottobude.

Die Suchmaschine verwende ich auch, ich nutze aber den englischen Namen DuckDuckgo. :wink:

Da kann ich dir nicht weiterhelfen, Ich habe früher „Jerry Cotton“ gelesen. Auch ein Heftroman, aber Schaupaltz ist USA und Jerry fuhr/fährt einen Jaguar E-Type. Etwas für Jungs. ;), um ein Klische zu bedienen.

Ich würde mir nie erlauben Dich zu verarzten, zumal mir dein Krankheitsbild nicht bekannt ist. :wink:
Dr. Schiwageo ist kein typischer Arztroman, aber der Dr. im Titel ist ein Doktor der Medizin. Den Fim kenne ich auch, das Buch ist ein Klassiker. Boris Leonidowitsch Pasternak erhielt 1958 den Nobelpreis. Er konnte ihn aber aus politsichen Gründen nicht annehmen.

Gruß aus MG
Klaus

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Der perfekte Arztroman ist „house of god“ von Samuel Shem.
Aber anders, als du sicherlich meinst.
Ansonsten denke ich, dass du eher die Bastei Formate meinst. Also Liebe, Konflikt, Auflösung und Happy end. Gutaussehender Arzt (:smiley:), unerfahrene Krankenschwester, ein unlösbarer Fall (Tumor war nur einer Verstopfung) und ein logisches Happy end („Der Bestatter lag falsch - Ihr Mann ist gar nicht so tot!“).
Irgendwie so.

Für 1,60€ bei Ihrem Kiosk. Gleich neben „John Sinclair“.

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Aber ich habe keine Lust, mir so ein Ding oder mehrere reinzuschrauben. Deshalb ja meine Frage.

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Das Grundrezept s.o.
Mit Variationen. Hab mal einen Sammelband geschenkt bekommen. Und 4 Romane in 10 Minuten überflogen. Weil ich das Erfolgsrezept (Bedürfnis und Marktangebot) verstehen wollte.

Die besten authentischen Romane sind House of God von Samuel Shem, wie Michel schon schrieb, und This Is Going to Hurt von Adam Kay;von ihm gibt es dann noch Nightshift Before Christmas und Undoctored, wo er seinen Weg vom Arzt zum Autor beschreibt, und anderes. Sehr böse auch die Musik von den Amateur Transplants, zu denen er auch gehörte.
Von einem Nicht-Mediziner gibt es noch Arztroman von Kristof Magnusson. Jedenfalls ist das empfehlenswert …
Die Groschenhefte folgen eh einem eigenen Rezept, das zigfach neu aufgegossen wird (wofür ich die AutorInnen bewundere). Da braucht man nur einen lesen.

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Ihr seid alle lieb, aber ich möchte keine Romanempfehlungen in diese Richtung, weil ich keine Lust habe, einen zu lesen. Ich möchte wissen, was euch an den Romanen gefallen hat, damit ich mir das Lesen ersparen kann.

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Da ich selbst Arzt bin: House of God und This Is Going to Hurt nimmt den Glamour raus, das Gottgleiche, das in Groschenheften / TV-Serien (von Schwarzwaldschwachsinn bis Dr. House-Käse) so abgefeiert wird, zeigt den Dreck, die Angst, den Zweifel und das Versagen, das keinen Arzt verschont.
„Arztroman“ ist eher vor der Kulisse Notarztwagen ein nettes Buch.

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Ich habe mal als Sommerlektüre einen umgekehrten Arztroman gelesen. Sie, Ärztin, muss/möchte das Landgrundstück mit Alpakas ihrer verstorbenen Eltern übernehmen und als Landartzt arbeiten. Null Ahnung von Tieren, kritisch von den Dorfbewohnern beäugt die lieber ihre Kräuterfrau aufsuchen, probiert sie Fuß zu fassen … Während der ex-arzt sie in die Stadt zurück locken will.
Natürlich hilft ihr ein mürrischer Wildhüter, der eigentlich reich ist und sich vor seiner Familie versteckt.

Warum fand ich das gut? Gute Laune machend. Es gab ein paar Alltagskonflikte, die auf witzige Weise gelöst wurden. Auch ein bisschen Drama. So ein bisschen wie die Weihnachtsfilme :wink:

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Aber genau deren Inhalt interessiert mich doch. Ich möchte wissen, was an diesen Groschenheftchen für die, die sie so gern mögen, das Tolle ist.

Vielleicht hättest du nicht spezifisch Arztroman schreiben sollen, sondern ganz generell Groschenroman :see_no_evil: Ich denke das Prinzip ist bei allen in etwa gleich.

Man will sich leicht unterhalten lassen, seichte Spannung (bei Horror-Romanen), leichtherzige Liebschaften (bei deinen Arztromanen), Kopf ausschalten, sich vielleicht ein wenig treiben lassen (sind das diese Angelique-Romane?), aber eben ja nicht zu viel.

Ich vermute daher mal, alles was auch sonst auf „cozy“ anspringt, würde auch einen Arztroman lesen.

Ich brauche für meine Geschichte aber nun einmal den typischen Arztroman.

Aber der Grund ist doch bei all diesen Heftchen der gleiche, warum man sie liest?

Das Grundrezept ist einfach, quasi eine Backanleitung:
Man nehme 1 Arzt/Ärztin, bevorzugt jung und verpflichtend gutaussehend. (neben 1er Abi Pflicht).
Ein Krankenhaus/ Praxis als Kulisse. Gerne auf dem Land. See in der Nähe ist von Vorteil.
A) verliebt sich in B). B kann Krankenschwester, Patientin, Nachbarin etc sein (mwd vermutlich möglich).
Kurzkonflikt auf 15 Seiten. (Expartner, Schulden, Krankheit, Haustier)
Reden. Lieben. Reden. Reden. Küssen.

Irgendwie so. Als einmaliger Roman oder auch als Serie denkbar.
Genauso, wie Gespensterkrimis, Westernromane, Adelskrams, etc… Schablone.
Aber das Muster ist erfolgreich, weil die menschliche Psyche Muster liebt.

Sag ich als jemand, der über 400 Gespensterkrimis in seiner Jugend gelesen und geliebt hat. Nichts desto trotz sind sie „Schablonenware“. :joy: :stethoscope: :ghost: :ghost:

Das weiß ich eben nicht, weil ich sie nicht lese. Darum frage ich ja.

Nochmal: Was findet ihr an Arztromanen gut? Die Frage ist an die gerichtet, die sie gern lesen.
Mich interessiert, was ihr daran gut findet, nicht welche ihr gut findet.
Und ja, es muss unbedingt ein Arztroman sein, weil in meiner Szene ein Arztroman vorkommt.

Romantik & Happy End.
Punkt.
Ggf. das Setting.

Ach, es geht um Groschenromane. Hatten wir mal als Nebenaufgabe beim Buchclub. Priester, Adelige, und ich hatte (Sinngemäß) „Dr Linda in: Was hat sich Dr. Piff dabei gedacht?“

Dabei ging es um eine Kinderarztpraxis, die Verstärkung bräuchten. Dr. Piff Skandal war, er kam im Schottenrock zum Bewerbungsgespräch und konnte als einziger zu einem traurigen, wütenen Jungen durchdringen, dessen reiche Eltern ihn ignorierten.
Das war wirklich schlimme (im Sinne von mies geschrieben) Lektüre. Die Spannung war, dass es ein offenes Ende hat, und man das nächste Heft lesen muss, um zu wissen, wie es weitergeht.
Protagonisten eher skizziert.