Anteil wörtliche Rede

Hallo zusammen

Ich kann mir von Papyrus die Passagen mit wörtlicher Rede anzeigen lassen. Gibt es auch eine Funktion, die den prozentualen Anteil der wörtlichen Rede zum Gesamttext anzeigt?

Hi,
ich glaube nicht.

2 „Gefällt mir“

Schade. Ich bin so ein wenig der Statistik-Freak. Es hätte mich einfach mal interessiert, wie hoch der Anteil ist.
Gibt es dafür eigentlich einen optimalen Wert?

Nein. Das denke ich jedenfalls, denn es kommt ja ganz darauf, welche Art von Roman du schreibst, was du wie hervorheben willst, etc. Kritiker bemängeln bei mir schon mal, dass meine Geschichten zu dialoglastig wären, Wohlgesonnene finden die Dialoglastigkeit gut, weil es die Geschichte ohne viel Tell voranbringt - eben durch die Dialoge oder weil sie meinen, das entsprechende Werk wäre herausragend als Hörspiel geeignet.
Es kommt auf eine ausgewogene Mischung an - wie fast immer.
Oder man schraubt den Dialoganteil eben absichtlich nach oben.
Da wird es wohl keine Richtschnur geben.

Gib mal in die Suchmaske „Dialoge“ ein. Wir haben die Thematik hier schon öfter in unterschiedlichen Zusammenhängen thematisiert. Ich hatte vor Jahren auch mal danach gefragt, wie viel Dialog denn sein „muss“.

2 „Gefällt mir“

Danke, Suse.

Mir war aufgefallen, dass manche Passagen, die ich zunächst nur beschrieben hatte, doch recht trocken wirkten. Also habe ich einen Dialog draus gemacht und der wirkte dann leichtfüßiger. Allerdings wurde der dann auch länger als die vorherige Beschreibung. Ich ertappe mich dann schnell dabei, dass ich nicht beim Wesentlichen bleibe, sondern eine ausführlichere Unterhaltung führe.

Das Ergebnis ist aber immer das gleiche: Unterhaltungen liegen und gefallen mir mehr als nackte Tatsachenbeschreibungen.

2 „Gefällt mir“

Na, dann ist genau das eben dein Schreibstil. Was sollte daran schlimm sein oder schwierig? Ich bin sicher, dass sich hier die Leser genauso verhalten wie bei Musik: die einen flippen aus bei viel Bässen, die anderen rennen weg und bekommen Kopfschmerzen. Du kannst es also nie allen Recht machen.
Ich zum Beispiel mag Dialoge. Ich möchte selbst herausfinden, wie die Personen reagieren und denken und es nicht in einer Beschreibung vorgekaut bekommen. Das klappt aber auch nur, wenn die Dialoge gut sind. Dann dürfen sie auch gern länger sein. Wahrscheinlich machts die gesunde Mischung und die ist in jedem Kapitel anders.
PS: Für deine Frage habe ich aber auch keine Antwort :wink:

2 „Gefällt mir“

Weil eine allgemeingültige Antwort vermutlich gar nicht existiert.

„show“ oder „tell“ hat meiner Meinung nach eigentlich nichts mit dem Anteil der Dialoge zu tun. Wir hatten hier im Forum ja gerade erst das Thema „Infodump in Dialogen“. Ob der Erzähler im Fließtext oder die Figur in ihrer wörtlichen Rede dem Leser lang und breit die Umgebung erklärt, macht für mich keinen Unterschied.

1 „Gefällt mir“

Du hast Recht, liebe Corinna, aber es kann einem einen wenig über Telleritis hinweghelfen. Auch da kommt es eben wieder darauf an. Mir persönlich helfen Dialoge, Infodump einzudämmen.

Edit: Ich schreibe übrigens gerade an einer Kurzgeschichte ganz ohne Dialoge.

1 „Gefällt mir“

Die Testleser (7 Leute) meines Werkes haben mir auch verschiedensten Feedback zum Thema Wörtliche Rede gegeben.
Die Einen finden schon eine halbe Seite Dialog anstrengend, die Anderen fanden den einen oder anderen Dialogblock, den ich drin habe, total super. Ich glaube, da kann man es einfach niemandem rechtmachen.

Wie handhabt ihr es eigentlich, wenn ihr mehr als 2 Leute miteinander sprechen lasst? Das kann ja schnell in Chaos ausarten. Ich habe mich da für das Theater-Format entschieden (keine Ahnung, wie das wirklich heißt). Also:
A: „Blabla“
B: „Blublu“
C: „Bloblo“
A: „Blibli“
C: „Bleble“

Das kam erstaunlicherweise gut bei allen an, obwohl es anfangs dem Lesefluß etwas entgegensteht durch den Namen, den man ja immer im Kopf mitliest. Das konnten aber alle erstaunlicherweise ausblenden.

Igitt!!! Schrecklich.
Ich hasse Texte, die nur aus Gedanken- und Handlungsbeschreibungen sowie Monologen bestehen.
Da ist kein Leben drin.

Könnte ja auch eine Geschichte aus der Sicht eines Tiers sein… Dann wären Dialoge komisch… :smile:

Echt? Oh! Schade. Dann gefällt dir meine Geschichte mit dem Klavierspieler auch nicht?

Aber schön, dass du wieder da bist.

1 „Gefällt mir“

Wenn das Tier eine Geschichte aus seiner Sicht erzählen kann, kann es auch mit anderen kommunizieren. Der Bestseller „Glenkill“ ist voll von Dialogen zwischen Schafen und Dialogen zwischen Menschen, die von den Schafen belauscht werden.

Danke, liebe Suse.
Ich bekenne mich halt klar zu dialoghaltigen Texten, die für mich lebendiger sind als reportagemässige Beschreibungen von Geschehnissen.
Aber du lässt dich sicher nicht von mir Beeinflussen. Schreib, was und wie es dir gefällt, das ist doch das wichtigste.

1 „Gefällt mir“

Das „Problem“ ist, dass mir so vieles gefällt.

1 „Gefällt mir“

Oh, da schließt du aber eine Menge guter Sachen aus. Saramago oder Garcia Marquez etwa verzichten über weite Strecken auf Dialoge und erzählen trotzdem wahnsinnig gut.
Letztens las ich „22 Bahnen“ von Caroline Wahl. Ihr Umgang mit direkter/indirekter Rede, inneren Monologen und selbst Anführungszeichen war durchaus gewöhnungsbedürftig, taten aber weder der Spannung noch der Message der Story schlecht. Gleiches gilt für Rita Bullwinkels „Schlaglicht“ (Ganz große Empfehlung!) oder Sibylle Bergs „GRM.Brainfuck“. (Die war dann aber auf 640 Seiten schon etwas anstrengend,.) Dennoch: Think out, of the box!

Das reine Theater-Format (weiß auch nicht, wie das genau heißt) finde ich sehr statisch und kommt mir meistens etwas zu unnatürlich rüber. Ich schaue auf jeden Fall, dass ich da variiere, z.B:

„Blablabla“, sagte A.
„Blublublub?“ B bekam seinen ‚ich weiß eh alles besser‘ - Gesichtsausdruck. „Blablublaber!“
C konnte sich das Grinsen kaum noch verkneifen. „Blublaberschwafel.“
„Laberschwafelschwall“, sagte B und seufzte.
„Blablubschwafelrülps.“ Damit hatte A mal wieder das letzte Wort und das Thema war vom Tisch.

Ich finde, es kommt immer drauf an, was und wie mans macht. Es gibt Dialoge, die sind einfach nur gähnend langweilig und toter als eine Mumie, im Gegenzug hab ich schon Beschreibungen (auch von Geschehnissen) gelesen, die waren wirklich mörderisch spannend.

2 „Gefällt mir“

Oder totlangweilig, weil immer wieder detailliert beschrieben wird, was die Prota sich anzieht und sich dabei denkt. Und das X-mal im Verlauf der Geschichte.

Ich galube nicht. Du weisst doch, das ist echt Geschmacksache. So reportagemässig vorgetragene Erzählungen im Infodumpstil, oft auch noch ‚besserwisserisch‘ vorgetragen’, bringen mich schnell dazu, das Buch wegzulegen.
Ich liebe nun mal lebendige Geschichten mit nahem Kontakt zu den Protas.

Ich mag es mal so, mal so. Letztendlich muss das sowieso jeder für sich selbst entscheiden.