Anpassung an den Buchmarkt?

Sehr reißerisch ausgedrückt. :wink:
Ich würde auch unter diesen Widrigkeiten schreiben, beziehungsweise, mir einfach meine Geschichten ausdenken, denn ich habe, Gott sei Dank, ein Gedächtnis, dass es mir ermöglicht, etliche Geschichten gleichzeitig im Kopf zu haben, die ich mir ohne Notizen merke.

Noch mehr würde es mich allerdings freuen, wenn auch andere in meinen Werken Vergnügen finden und vielleicht auch Lehre ziehen können. Dass ich mich nicht an die Genre-Kriterien anpasse, ist für mich eine klare Sache. Nur suche ich nach Möglichkeiten, wie ich eine kleine Leserschaft mit ähnlichem Geschmack erreichen kann, die meine Bücher so mögen, wie sie sind.

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Wenn du für ein besonderes Publikum schreibst, brauchst du wohl den entsprechenden Verlag. Reclam, Insel, Manesse. So etwas. Die haben noch diese Kundschaft.

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Danach suche ich auch noch, wobei ich schon ein paar zusammen habe.

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Ja, aber Verläge für Klassiker veröffentlichen eben Klassiker, wozu meien Werke, wenngleich in einem ähnlichen Stil, nicht zählen. Oder irre ich mich?

Ich leider noch nicht.

Ich habe nicht das komplette Verlagsprogramm im Kopf, aber auch diese Verläge (gefällt mir gut mit ä) bringen neuere Titel raus. Muss halt ins Programm passen, und das ist ja scheinbar so.

Oh, dass wäre wirklich sehr interessant, wenn es zuträfe. Danke für den guten Hinweis!

Freut mich. :rofl:

Ich veröffentliche aber auch schon seit 19 Jahren.

Ja, solange bin ich noch nicht dabei.

Veröffentlichst du im Eigenverlag?

Das ist in der Tat so, war allerdings auch in der Vergangenheit schon sehr unterschiedlich nach Herkunft. In unserer Familie war es beispielsweise gang und gäbe, dass man bei Zusammenkünften nach dem Mittagessen ruhte, oder Bücher las. Der TV wurde nie angemacht in der Zeit. Als ich das erste Mal zur Familie meiner Frau mit „durfte“ hat sie mich ganz entsetzt angeguckt, als ich ein Buch einpackte. „Du kannst doch da nicht einfach ein Buch lesen!“

Wenn heute Menschen lesen dann auch vor allem Sachbücher, Ratgeber etc. Ansonsten werden vor allem die grossen Namen gelesen, die sich gerade in der Thrillerbranche immer absurdere Plots ausdenken. Oder aber es werden Autoren von Verlagen stark gefördert, dann aber auch gerne im „Gesamtpaket“. Da geht es dann nicht mehr um das Werk alleine…

Die Welt ist so, wie wir sie als Gesellschaft gestaltet haben.

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Als es noch keine Filme und elektronischen Medien gab, hat fast jeder gelesen, der lesen konnte - also einen gewissen Bildunsgrad hatte. Zu dieser Zeit war man kein Vollblutstreber, wenn man Shakespeare zitiert hat. Es war so, wie wenn man heute Star Wars zitiert: Fast jeder weiß, wovon du sprichst.

Ja. Bei epubli.

Korrekt wäre wohl: „Ich glaube, Erfolg ist für mich nicht planbar…“

Ansonsten hätte ich für die oben genannte These gerne einen Beleg, weil Du da für jeden sprichst. Pedro Urvi, Sam Feuerbach, Torsten Weitze und etliche mehr haben bereits bewiesen, dass es für sie möglich war, Erfolg zu planen. Sie haben sich so aufgestellt, dass ihre Interessen und die Interessen der Zielgruppe aufeinander abgestimmt waren und konsequent daran gearbeitet die Zielgruppe zu bedienen. Das geht mit Serien, aber auch mit einzelnen Romanen in einem Genre.

Ich glaube eben, dass Erfolg, wie du sagtest, planbar ist, aber dafür muss man sich an die Genre-Kriterien des Buchmarktes anpassen. Wenn deine eigenen Vorlieben damit übereinstimmten, ist das natürlich günstig. Das ist aber bei mir nicht der Fall.

Ich habe übrigens gerade die Leseprobe von " Kurz angebraten, leicht gewürzt" gelesen und die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Nur muss ich gestehen, dass ich ein Weilchen brauchte, bis ich verstand, dass es nicht um Bienen geht…

Nicht unbedingt. Aber das müsste man tatsächlich konkret ausarbeiten. Mit so unbestimmten Antworten, wie sie hier gefallen sind, lässt sich allerdings keine Analyse machen.

Der wichtigste Faktor ist allerdings, dass man sich ein Ziel setzt und an sich glaubt. Wenn es daran schon fehlt, dann kann man auch 19 Jahre lang einem Hobby nachgehen und damit glücklich sein, wenn dazu die Einstellung passt. Das liegt bei jedem selbst.

Ich passe mich gar nicht an den Buchmarkt an. Ich schreibe vor allem Bücher, die ich selbst gerne lesen würde. So analysiere ich Bücher und Stories, die mir besonders gut gefallen und warum sie mir gefallen. Und ich bin ehrlich zu mir und zu anderen: Ich schreibe Unterhaltung. Ich möchte, dass Leute Spaß beim Lesen haben. Es kommen auch Gedanken zum Nachdenken vor, aber ich versuche das äußerst subtil in irgendwelchen Dialogen zu verstecken.

Warum erwähne ich das? Es gibt Bücher, die … sollen Außschließlich zum Nachdenken anregen und sind nicht unbedingt Bücher, bei denen man sagt: „Wow,das macht Laune“.
Dazu gehören die Bücher von Neal Stephenson, der SciFi schreibt mit Tendenzen des Cyberpunk. Es geht viel um Politik, Menschheit, Technology. Gesellschaft. Snowcrash und Diamond Age habe ich von ihm gelesen. Hartes Zeug. Er philosophiert viel, bestimmte Gedanken fand ich sogar wegweisend: Aber eine spannende Handlung ist ihm eher egal :wink:

In meiner Jugend und bis mitte Zwanzig war ich ein großer Fan von Wolfgang Hohlbeins Bücher. Dadurch das er damals ein sehr erfolgreicher Autor war, schwankt die Qualität seiner Bücher von grandios und total daneben. Sein Verlag hat einfach alles veröffentlich, bei dem sein Name drauf stand.

Was gefiel mir bei ihm? Er konnte „Unheimlichkeit, Mystik, Gefahr, Bedrohung“ in Alltäglichkeit erzeugen. Er brauchte keine bombastisches Effekte. Ich glaube, ich kenne keinen, der seinen Protagonisten soviel Selbstzweifel mitgab wie er. Außerdem bewegte er sich äußerst nah am Protagonisten, sodass man schnell in seine Story hineingezogen wurde. Ich glaube er hat von Genres auch noch nie was gehört. Man liest ein Fantasybuch mit Drachen, dass sich im zweiten Teil als dystopischer Science Fiction entpuppt. (Töchter der Drachen / Thron der Libelle)
Hat man viel von ihm gelesen, braucht man eine Weile eine Pause. Denn er erzeugt Spannung immer auf dieselbe Weise. (z.b zwei Leute streiten sich und kommen ein paar Kapitel nicht dazu sich auszusprechen, etc)

Dann mag ich Markus Heitz. Er schreibt nicht mal sonderlich gut :wink: (auweia, wer bin ich, dass zu behaupten) Aber → er hat wirklich tolle und verrückte Ideen. Ich höre Markus Heitz Bücher nur noch als Hörbuch - am besten wenn Uve Teschner ihn liest. Er kann „all die Emotion“ die nicht im Text steht, im Lesen unterbringen. Habe schon überlegt Uve Teschner selbst anzuheuern, denn diese Fähigkeit muss man erstmal haben. :stuck_out_tongue:
Auch bei Heitz bin ich recht sicher, Genres sind ihm auch egal.

Was will ich damit sagen?
Ich glaube, es reicht aus Bücher zu schreiben, die dir gefallen. Dadurch werden sie automatisch besser. Ich glaube den Buchmarkt zu analysieren und danach ein Buch zu konstruieren, ist der falsche Weg. Wer hätte gedacht, dass Harry Potter plötzlich ein Hype wird? Ich hätte das nicht erwartet (denn im Vergleich zur ähnlich schrägen Scheibenwelt, ist der Humor viel schlechter)
Liegt es daran, dass es eine Art „High-School-Internat“ Literatur ist? Eine Art von Young Adult mit Magie? Irgendwie nicht, denn das gab es ja schon vorher. (Oft Thema in Animes)
Wer hätte gedacht, dass Leute 50-shades of something lesen?
Reicher Schnösel verführt junges Ding und zeigt ihr die Geheimnisse seines Spielzimmers? Warum ist das plötzlich interessant?
Man kann nicht vorhersehen, was der Buchmarkt morgen möchte.

Aber ich glaube, wenn du deinen Stil und deine Art von Erzählung entwickelst, finden sich Fans die deinen Stil mögen und immer mal wieder zugreifen. (bei mir z.b Dean Koontz. Eine Art amerikanischer Hohlbein :wink: )

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Erstens: Ich schreibe gerne Bücher, die von ihrem Stil her mit Klassikern der Literatur-Epoche der Romantik vergleichbar sind. Ich habe vor, demnächst noch ein Thema im Forum im Bereich „Kennenlernen“ zu eröffnen, in welchem ich meinen Stil genauer ausführe, weil mich auch interessiert, was andere Autoren dazu denken.

Zweitens: Der Leserkreis ist jener, der gerne klassische Literatur liest. Dieser ist freilich stark zurückgegangen, aber dennoch nach wie vor nicht klein. Genaue Zahlen kann ich leider nicht geben. Wenn es Statistiken gibt, an denen man so etwas ablesen kann, wäre ich für jeglichen Hinweis natürlich sehr dankbar.

Drittens: Ich schreibe großteils im selben Stil, der aber keinem der verbreiteten Genres entspricht. Man könnte es so ausdrücken, dass ich bei meinem eigenen „Genre“ bleibe. Die Romane sind stets historisch, spielen also in alter Zeit und haben meistens auch einen kriminalistischen, einen unheimlichen, einen religiösen und einen psychologischen Aspekt - sind also recht vielseitig. Wie bereits gesagt, wollte ich das in einem anderen Thema weiter ausführen.

Sehr schön geschrieben. Danke. So denke ich auch, doch ich wollte gern auch andere Meinungen dazu hören und vielleicht auch den einen oder anderen nützlichen Rat für die Vermarktung erhalten, was bereits geschehen ist. Also danke nochmal.