Um meine Frage zu stellen, muss ich ein wenig ausholen: Der Buchmarkt von heute ist bekanntermaßen sehr stark in Genres eingeteilt. Ich persönlich lese ungern Bücher, die nach dem selben Muster sind, wie viele, die ich bereits gelesen habe. Ebenso erwarte ich auch von meinen eigenen Büchern, dass sie etwas neues und origenelles sind. Ich möchte, dass der Leser nicht auch hunderte andere Bücher stattdessen lesen hätte können, und dabei dasselbe empfunden hätte.
Daraus ergibt sich freilich, dass ich einen recht ungewöhnlichen Stil habe. Mit einem solchen fällt es allerdings schwer, einen Verlag zu finden, was natürlich an sich schon knifflig genug ist. Da Verläge (ja, ich schreibe die Mehrzahl mit ä - kein Kommentar dazu) aber ungern Bücher annehmen, die nicht in eine Genre-Schublade passen, hat man es in diesem Fall noch schwerer (bis hin zu fast unmöglich) - ganz gleich wie gut dein Buch ist. Denn Verläge achten eben nicht nur auf Qualität, sondern vor allem auch auf Vermarktungspotenzial.
Nach dem, was ich herausgefunden habe und was ich auch von erfahrenen Personen in dem Bereich las, hat man im Grunde zwei Möglichkeiten: Entweder man studiert die Genre-Kriterien des Buchmarktes und passt sich daran an, oder man schreibt sein Herzensprojekt ganz nach den eigenen Vorstellungen, muss aber damit leben, dass man wahrscheinlich keinen Verlag finden wird. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit des Eigenverlags (Selfpublishing), aber gemäß meiner Erfahrungen, hat man damit auch keine großen Erfolgschancen, weil man selbst eben nicht über die Werbemittel eines Verlags verfügt. Die erfolgreichen Selfpublisher, die ich mir ansah, geben wiederum den selben Rat, wie bei großen Verlägen: Also den Markt studieren und dann ein Buch gemäß den Genre-Kriterien zu schreiben. Macht also auch keinen grßen Unterschied.
Nur damit das nicht falsch verstanden wird: Es ist natürlich nicht meine Vorstellung, mit dem Schreiben Millionär zu werden, sondern ich schreibe aus Freude, weshalb es für mich auch nicht in Frage kommt, meine Geschichten zu verändern, damit sie besser in eine Genre-Schublade passen. Mir geht es lediglich um eine geringe monatliche Zahl von Lesern, da es schließlich die Absicht jedes Schreibers ist (Franz Kafka ausgenommen), auch gelesen zu werden.
Nun lautet meine Frage: Wie sieht es bei euch aus? Passt ihr eure Bücher an die Genrekriterien des Buchmarktes an, oder kommt das für euch nicht in Frage, und ihr schreibt ganz so, wie es euch gefällt, ohne Rücksicht auf Verluste. Möchlicherweise, stimmt euer persönlicher Geschmack ja auch sehr gut mit den Anforderungen des Buchmarktes überein und ihr müsst euch gar nicht verstellen? Vielleicht habt ihr aber auch ganz andere Erfahrungen gemacht und seit mit einem ungewähnlichen Stil gut gefahren? Ich bin gespannt auf eure Antworten!
PS: Meine Feststellungen zum Buchmarkt sind natürlich keine endgültigen Fakten, sondern beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen und dem, was ich darüber gelesen habe. Was mich nun interessiert, sind eure Erfahrungen.