Anfrage Leseprobe Dialogform (philosophisch inspiriert)

Hallo in die Runde!
Auch wenn ich jetzt schon zweimal ermutigt wurde, will ich trotzdem das Interesse ausloten: Hat jemand Lust auf eine Leseprobe aus meinem neuen Werk „Kurt im Spiegel - ein analoger Geist“?
Worum geht es?
Im Jahre 2035 reden Kurt (Betriebswirt i. R. und Autor von „Geraderücken - ein Rückgrat“ (fiktiv) und Dieter (ehem. Topmanager eines deutschen Konzerns) über gesellschaftliche Fragen, die sie bewegen.
Kurt ist Platon-Fan. Dieter mag Nietzsche.
Das Werk ist nicht jedermanns Sache.
Aber ich hatte so viel Spaß mit Nietzsche…
Gruß, Udo

Dann zeig doch mal.

Am Wochenende. Muss früh raus…

Oh je. Gute Nacht und inspirative Träume.

Einfach einstellen, würde ich sagen. Wer keine Lust darauf hat, liest es eben nicht.
Und wer es gelesen und hinterher keine Lust mehr darauf hat, kann das ja begründen. Kein Werk wird jedem gefallen …

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So liebe Community,
hier nun meine Leseprobe aus „Kurt im Spiegel“
Viel Vergnügen…

„Energie und Resonanz. Heute schaffen wir das Thema wirklich nicht mehr, Kurt. Aber tue dir selber den Gefallen, und bleibe als Mensch bescheiden. Hochmut kommt vor dem Fall.“
„Darauf gebe ich dir mein Wort, Dieter! Aber nimm mir bitte nicht übel, wenn ich mich zur Zunft der strengeren Autoren zähle. Aber das sagtest du ja schon… der strengste Schriftsteller der Welt.“
„Im Gegensatz zu Kurt Tucholsky? Der Mann hätte es verdient, dass wir auch ein Wort über ihn verlieren. Wie wäre es mit einem Tagebucheintrag? Es gibt einen solchen bei Franz Kafka…“
„Du bist dessen würdig, Dieter. Ich höre Dir zu!“
„… ein ganz einheitlicher Mensch von 21 Jahren. Vom gemäßigten und starken Schwingen des Spazierstocks, das die Schulter jugendlich hebt, angefangen bis zum überlegten Vergnügen und Mißachten seiner eigenen schriftstellerischen Arbeiten. Will Verteidiger werden …“
„Hätte man es besser sagen können? Apropos Energie: Hast du Lust auf eine kleine Wette, Dieter?“
„Etwa auf Staatspleiten? Das ist menschlich unreif. Ich werde es in Davos zur Sprache bringen.“
„Auf zum Weltwirtschaftsforum! Wer will in diesem Punkt schon erkannt werden?“
„Wetten passt außerdem doch gar nicht zu dir, Kurt. Das liegt an deiner sozialen Herkunft und an deiner Art als Mensch.“
„Dann passt meine Einladung ja erst recht! Eines Tages werden wir die Seiten wechseln. Unsere Kinder meinten, der Geist von Karl Marx lebe noch immer.“
„Und wir zwei konnten heute den Geist des Erzbischofs von Canterbury beruhigen…“
„Für den Moment gebe ich dir Recht, Dieter. Aber Bernd hat vielleicht mit seiner Äußerung nicht Unrecht.“
„Was sagt er denn?“
„Bernd sagt, dass in der Demokratie massiv Hausaufgaben anstehen. Und durch die mediale Dominanz, wird diese in der Unterhaltungsindustrie am deutlichsten ausfallen.“
„Bernd sagt, Bernd sagt… Hat Bernd auch einen Nachnamen?! Mir scheint, er heißt nicht Lehmann, Meyer oder Schulze.“
„Konzius. Bernd Konzius…“
„Dachte ich es mir doch! Der Mann hat eine Ahnenlinie. In der Überlieferung ist die Silbe fu wahrscheinlich nur verlorengegangen. Und welche Hausaufgaben meint Bernd konkret?“
„Bernd sagt…“
„Ja!“
„Er meint, wir müssten in der Demokratie begreifen, dass diese nach innen nicht geschwächt werden darf. Durch die sich abbauende Kluft zwischen Natur- und Geisteswissenschaften muss klar sein, dass das Leben irgendwie doch das Werk der Gedanken sei.“
„Der Mensch denkt - Gott lenkt. Soweit waren wir schon. Weiter!“
„Gewalt- und Kriegsspiele am Computer sollten automatisch die Verpflichtung zum Wehrdienst oder wenigstens zum Zivildienst nach sich ziehen. Eben, weil das Spiel kein Spiel sei. Post hoc – ergo propter hoc. Den Unterschied sollten… müssen (!) die Spieler erleben.“
„Das umzusetzen, dürfte nicht so einfach werden, Kurt. Grundsätzlich bin ich aber bei dir. Erst kürzlich bekam ich ein Gespräch zwischen zwei Männern mit. Der junge Ungediente prahlte geradezu damit, wie gut er mit der Maschinenpistole im Computerspiel sei. Daraufhin fragte ihn der ältere gediente Mann, ob er denn auch für sein Land in die Verteidigung gehen würde. Der Grünspan entgegnete, er würde dann den Dienst einfach verweigern. Kurt, ich frage dich, was willst du mit solchen Leuten anfangen? Pazifismus muss man sich auch leisten können.“
„Soll heißen?“
„Wenn ich schon den Militärdienst verweigere, dann bitteschön auch im Computerspiel. Sonst wird es unglaubwürdig.“
„Oder heuchlerisch, Dieter.“
„Der Mann der klaren Sprache. Hau!“
„Du bist aber auch nicht schlecht!“
„Wenn die Heuchler wenigstens das Maul halten würden! Brauchen wir wieder die Wehrpflicht und alternativ den Zivildienst?“
„Ich denke, so manchem Verspielten dürfte es im Kopf so einiges geraderücken. Und das scheint mir geradezu zwingend zu sein. Sonst geht die Demokratie eines Tages wirklich noch den Bach runter!“
„Das würde ich anders sagen – mit Siegmund Freud.“
„Was du wieder hast, Dieter! Bin ich dir nicht gebildet genug?“
„Eigentlich wollte ich für dich sprechen, Kurt…“
„Also?“
„Den genauen Wortlaut bekomme ich nicht mehr zusammen. Freud sprach aber wohl davon, dass Leute, die Neues denken, ohne es aufzeigen zu können, wohl ziemlich wichtig wären.“
„Aber ich zeige es doch auf! Und ich bin wahrlich nicht der erste Schriftsteller. Was meinst du wohl, wie Rudi Stimmig sich fühlt?“
„Das lassen wir mal so stehen, Kurt.“
„Themawechsel. Es wird noch einmal spirituell, Dieter.“
„Auf dem Terrain bin ich aber kein Meister. Was hast du vor, Kurt?“
„Möchtest du mit mir etwas herausfinden – etwa, wie lange sich unsere Geister erhalten?“
„Das dürfte spannend werden… Kitchi Manitou!“
„Du bist auf dem richtigen Pfad, Dieter! Mit Bernd habe ich mich mal sehr lange unter vier Augen unterhalten. Die Beziehung zu Ronja war noch so frisch, dass es vielleicht noch gar keine richtige Beziehung war.“
„Ich liebe jede Stunde…“
„Zu dieser Zeit bestimmt noch nicht…“
„Also hat sich doch nicht Ronja den Mann ausgesucht, sondern ihr Vater sich seinen Schwiegersohn? Konzius sagt…“
„Du musst mir nicht jedes Wort im Mund umdrehen!“
„Dann komme doch mal langsam auf den Punkt! Wir haben unsere Körper verlassen. Unsere Geister und Seelen sind jetzt völlig losgelöst, müssen niemandem mehr gefallen… Das ist ja völlig abgefahren, Kurt!“
„Ich möchte wissen, wie sich Bernds Feststellung in der Zukunft entwickelt.“
„Feststellung hört sich so nach Erkenntnis und Wahrheit an. Derer gibt es aber viele.“
„Eben, Dieter! Bernd sagte damals: Der Ehrliche ist der Dumme.“
„Ist es nicht so? Läuft das Spiel nicht genau so – selbst in der Saubermann-Gesellschaftsform, der Demokratie?!“
„Dieter, ich denke…“
„Das lassen wir mal so stehen – schon wieder!“
„Ich denke, das Spiel ist nicht zu halten – wegen der Disziplin und den globalen Herausforderungen.“
„Und den Machtverhältnissen… Disziplin ist Macht!“
„Ich möchte dich einladen, als Geist mit mir um die Häuser zu ziehen und die Entwicklung auf diesem – unserem - schönen blauen Planeten weiter zu beobachten.“
„Ohne Angst?“
„Ohne Angst! Was meinst du? Machen wir das?“
„Das machen wir! Dann könnten wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Möchtegern-Saubermann-Gesellschaftsform und Demokratie in der Idealform erforschen.“
„Das klingt interessant!“
„Das wird interessant! Du hast immer das letzte Wort…“
„Es ist nach wie vor am einfachsten, bei sich selbst zu bleiben.“
„Ich höre schon die Radiowerbung: Das Dieter-Kurt-Gespräch – geht ans Herz – bleibt im Kopf. Der Anspruch ist hoch!“
„Ach, Dieter, nun sei mal nicht so streng mit dir! Es gibt nichts Schöneres als zu lieben. Aber lieben muss man lernen. Volker Lechtenbrink – falls du fragen wolltest…“
„Mensch, Kurt, sollten wir den heutigen Abend nicht mit etwas Heiterkeit ausklingen lassen? Wir sind doch unter uns. Wir können uns doch nicht nur mit dem Ernst der Welt beschäftigen. Die Welt ist es wert, geliebt zu werden!“
„Gerade, weil die Welt mal wieder mit Schrecken feststellt, dass es durchaus sinnvoll sein kann, gelegentlich sich selbst zu reflektieren…“
„Wer bin ich?“
„Und sich bewusst zu machen, dass alles auch ganz anders kommen kann…“
„Wer war ich?“
„Weil es in der Welt sehr unterschiedliche Auffassungen von Moral und Wahrheit geben kann. Mensch, Dieter!“
„Kurt, ich bin für die Heiterkeit.“
„Wir lieben die Heiterkeit!“
„Aber, weil im Moment alle so empfindlich sind, würde ich in der Historie etwas weiter zurückgehen.“
„Wie weit willst du gehen?“
„1823 sollte schon ausreichen.“
„Wir sind ja unter uns. Ich höre dir zu, Dieter.“
„Also dann - ich zitiere: Wir sprachen sodann über den Text der „Zauberflöte“, wovon Goethe die Fortsetzung gemacht, aber noch keinen Komponisten gefunden hat um den Gegenstand gehörig zu behandeln. Er gibt zu, daß der bekannte erste Theil voller Unwahrscheinlichkeiten und Späße sei, die nicht jeder zurechtzulegen und zu würdigen wisse; aber man müsse doch auf alle Fälle dem Autor zugestehen, dass er im hohen Grade die Kunst verstanden habe, durch Kontraste zu wirken und große theatralische Effekte herbeizuführen. Irgendwie passt das Zitat von Eckermann über den alten Goethe doch auch gut zu dir und deinem Jungfernwerk Geraderücken – ein Rückgrat. Findest du nicht auch, Kurt?“
„Wenn du es sagst, Dieter! Aber wie stufen wir das Werk jetzt ein?“
„Was meinst du?“
„Welcher Geist hat mich wohl mehr beeinflusst?“
„Woher soll ich denn wissen, welcher Geist dich beeinflusst hat? … Himbeergeist!“
„Du wirst ja albern, Dieter! Ist Geraderücken mehr vom Geist Martin Luthers oder vom Geiste Platons inspiriert?“
Dass du Geraderücken überhaupt schreiben durftest, dürfte in Luthers Sinne gewesen sein. Was du geschrieben hast, erfordert eher eine gewisse geistige Autonomie im Sinne Platons.“
„Platon war ein Freigeist. Du hast es erkannt, Dieter!“
„Das habe ich so nicht gesagt, Kurt! Und mancher Mächtige, der gut fahren wollte mit dem Volke, spannte vor seine Rosse noch – ein Eselein, einen berühmten Weisen. […] Mußt du Diener sein, so suche den, welchem dein Dienst am besten nützt! (Nietzsche)… Viel spannender ist doch die Frage, ob du es selbst schon wusstest, oder ob dir diese Erkenntnis erst gereift ist.“
„Ist es so wichtig, mich in einer solchen intellektuellen Tiefe zu zeigen?“
„Es ist nicht auf der intellektuellen Ebene wichtig. Es ist auf der ethischen Ebene unabdingbar… Rede, damit ich dich sehe! Sokrates.“
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll…“
„Genau das ist der Kern, Kurt! Platon wollte so schreiben, dass sich der Leser nicht belehrt fühlte. Er wollte es demjenigen, der es zulassen konnte – es ist wirklich ein großer Schritt - ermöglichen, den Schritt vom vermeintlichen Wissen zum eingestandenen Nichtwissen selbst nachzuvollziehen.“
„Davon bin ich wohl noch weit entfernt…“
„Meinst du deine eigene Erkenntnis, oder beleuchtest du gerade deinen Schreibstil?“
„Ich weiß auch nicht, Dieter. Manchmal weiß der Bauch einfach mehr als der Kopf. Das macht es nicht gerade einfacher.“
„Möchtest du zurück?“
„Wohin?“
„Zurück zur Heiterkeit! Wir waren in der Historie im Jahre 1823.“
„Und wenn wir noch etwas weiter auf der Zeitachse zurückgehen? Bernd sagt…“
„Bitte nicht schon wieder, Bernd sagt! Dann lieber Konfuzius… aus seiner Ahnenlinie: Konfuzius sagt: Wenn du einen Würdigen siehst, dann trachte ihm nachzueifern. Wenn du einen Unwürdigen siehst, dann prüfe dich in deinem Innern!
„Wir bleiben in Verbindung, Dieter!“
„Hast du dich auch selbst geprüft, Kurt?“
„Was meinst du?“
„Ich finde, dass man deinem Buch viel zu sehr die Jungfräulichkeit deiner politischen Erfahrung anmerkt. Ich hätte das Buch nicht geschrieben. Aber nun ist es zu spät. Die Welt wird sich jetzt wohl neu ordnen…“
„Du hast ja ein wunderbares Talent, Menschen zu fördern, Dieter! Entweder müssen sie zweimal pro Jahr ins asiatische Kloster, oder du übernimmst die Lohnfortzahlung in Askese, und jetzt baust du mich auch noch richtig auf. Das ist mein erstes Buch! Bist du jetzt auch noch Literaturkritiker? Möchtest du eine eigene Fernsehsendung?“
„Darum geht es mir doch gar nicht, Kurt! Du warst ganz schön naiv.“
„Weil?“
„Kennst du von Niccolò Machiavelli die Schrift Il Principe (Der Fürst)? Das Werk ist von 1532.“
„So alt? Nein, die Schrift kenne ich nicht.“
„Das merkt man. Mensch, Kurt, das ist Basisliteratur! Auch Rudi Stimmig, dein Nachbar, sollte Machiavelli lesen, bevor er wieder meint, sein Finger in der gesellschaftlichen Wunde würde die Moral in der Welt verändern und die Welt besser machen.“
„Und was machen wir jetzt?“
„Jetzt ist es raus. Du wirst damit leben müssen. Irgendwie wird es schon gehen. Euer Mut verlangt ja auch Respekt.“
„Schwingt da etwa etwas Neid mit, Dieter? Mein Chef hat früher immer gesagt: Wenn es einfach wäre, würde ich es ja selber machen… Manche Frauen übrigens, die mich noch von früher kennen, haben mein Buch bewusst nicht gelesen. Sie wollten mich so in Erinnerung behalten, wie ich halt früher war…“
„Kurt, ich gönne… ich wünsche dir jeden Erfolg mit deiner Weltanschauung und deinem Idealismus… und deinen Erinnerungen… Aber sei nicht traurig, wenn du eines Tages feststellen wirst, dass sich das Universum doch nicht um Kurt Sträuber dreht. Es gibt einfach zu viele verschiedene Interessen! Machtinteressen! Deshalb ja auch Machiavelli!“
„Das sehe ich jetzt mal als Vorteil, Dieter! So verschwinde ich wieder in der Versenkung. Es war alles halb so schlimm. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“
Die Menschen beurteilen alle Dinge nach dem Erfolg. Jeder sieht, was du scheinst, und nur wenige fühlen, was du bist. (Niccolò Machiavelli)“
„Aber das sage ich doch, Dieter! Habe ich mich so unklar ausgedrückt?!“
„Es reicht aber nicht aus, Kurt! Jemand, der es darauf anlegt, in allen Dingen moralisch gut zu handeln, muß unter einem Haufen, der sich daran nicht kehrt, zugrunde gehen.“
„Aber es geht doch um Menschen, Dieter!“
„So langsam fehlen mir die Worte! Denn man kann im allgemeinen von den Menschen sagen, daß sie undankbar, wankelmütig, heuchlerisch, feig in der Gefahr, begierig auf Gewinn sind: solange du ihnen wohltust, sind sie dir ganz ergeben, wollen Gut und Blut für dich lassen, ihr eigenes Leben aufopfern, das Leben ihrer Kinder. So ist es, […] solange die Gefahr entfernt ist; kommt sie aber näher, so empören sie sich.“ (N.M.)
„Komme ich aus der Nummer wieder raus?“
„Kurt, lasse es jetzt einfach mal so stehen! Ich bin ja an deiner Seite.“
Auf meiner Seite wäre mir noch lieber… Egal, es wird schon weitergehen.“
„Schön, dass es für dich so einfach ist…“
Wohl selbst überrascht von dem Gedanken, welcher Dieter urplötzlich überkam, stockte er.
„Was ist los, Dieter?“
„Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll…“
„Was kommt denn jetzt schon wieder?!“
„Hegel!“
„Wie Hegel!?“
„Ich hätte an deiner Stelle Geraderücken – ein Rückgrat wenigstens mit einem Zitat von Wilhelm Friedrich Hegel ausklingen lassen.“
„Ausgerechnet Hegel! Der denkt doch so kompliziert!“
„Trotzdem zähle ich ihn zu den Wissenden, Kurt.“
„Und was willst du mir sagen? Was habe ich denn jetzt wieder falsch gemacht? Wo ist der Fehler?“
„Es gibt keinen Fehler. Es ist eine Entwicklung. Nach Hegel entwickelt sich sogar das Göttliche.“
„Und damit sollte mein Buch enden?“
„Genau!“
„Ist es nicht ein wenig anmaßend? Mich kennt doch keiner!“
„Nein, es ist nicht anmaßend. Sei froh, dass dich niemand kennt!“
„Aber?“
„Es gibt kein Aber!? Ich hätte es getan. Ich hätte an deiner Stelle das Zitat gebracht…“
„Dann hilf mir, Dieter!“
„Alles ist im Fluss, in der Bewegung, in der Entwicklung.“
„Noch kann ich dir folgen… und irgendwie auch wieder nicht.“
„Deinem Buch Geraderücken - ein Rückgrat fehlt die Erkenntnis, dass die Protagonisten auf der Weltbühne einer höheren, einer metaphysischen Ebene, vielleicht nicht gewachsen sind. Und so manchem, der den Mund aufreißt, fehlt diese Erkenntnis sehr wahrscheinlich auch!“
„Hallo? Was wird das?!“
„Ich muss es wohl anders sagen: Deine Protagonisten sind selbst in der Entwicklung, merken es aber nicht, weil die Demut fehlt.“
„Aber das sollen die Spieler doch von alleine merken – wie bei Platon!“
„Deshalb hätte ich ja auch das Zitat von Hegel gebracht!“
„Und welches, Dieter? Du machst es aber auch spannend!“
Aber zugleich waren sie denkende, die eine Einsicht hatten von dem, was […] an der Zeit ist.“
„Das geht nicht, Dieter!“
„Warum?“
„Ich muss an Steuern und Steuergerechtigkeit denken! Das möchte keiner…“
„In dem Zitat steht etwas von Einsicht!“
„Eben, Dieter, die Einsicht fehlt!“
„Dann gehen wir halt weiter den harten Weg… Haushaltssperre durch Inkompetenz.“
„Dieter!“
„Was?!“
„Du bist zu hart…“
„Sicher… Haushaltssperren durch Fehlinterpretation der Veräußerungserlösgewinnsteuer, durch Tricksereien beim Erbrecht sowie Cum-Cum und Cum-Ex sind nicht gut. Börsenspekulationen mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen gefährden auf lange Sicht den sozialen Frieden. Das sagt nicht nur meine Frau.“
„Nathalie?“
„Ich habe keine andere.“
„Ist das für Ökonomie first nicht viel zu kompliziert gedacht? Es ist doch viel zu groß, viel zu… weitsichtig! Es ist Hegel!“
„Nein, das ist nicht zu kompliziert gedacht! Und ja, es ist Hegel, was das Zitat mit der Einsicht angeht. Einer muss den Durchblick haben, Kurt! Anderenfalls könnten wir uns ja das ganze Theater sparen. Das Göttliche entwickelt sich ja auch. Nach Hegel versöhnt sich eines Tages die Natur auch mit dem Menschen - und umgekehrt! Außerdem hast du mich eingeladen, mit dir eines Tages um die Häuser zu ziehen…“
„Ich weiß nicht!“
„Du musst es auch nicht wissen! Dein Buch ist trotzdem ganz gut.“
„Ganz gut… So ´la ´la…, na schönen Dank!“
„Jetzt nimm´ es doch nicht persönlich, Kurt!“
„Wie soll ich es denn sonst nehmen, Dieter?! Entweder ist meine Sprache geschwollen, oder ungebildet, dann schaue ich von ganz, ganz oben auf die Machtsuchenden, und jetzt vergesse ich auch noch die größten Denker!“
„Das ist das, was ich sagen wollte… Mehr nicht! Es ist alles gut! Alles ist im Fluss.“
„Wirklich?“
„Wirklich!“
„Man könnte meinen, irgendeine höhere Kraft wollte, dass sich unsere Wege des Lebens kreuzten…“
Es klingelt an der Tür. Die Frauen dürften zurück sein. Dieter und Kurt werden sich bewusst, sich nunmehr kurz fassen zu müssen.
„Mensch, Dieter, ich habe auch meine Macken. Ich lese Platon und Tolstoi, schreibe so, wie mir die Feder gewachsen ist, und ich erlaube mir selber, ein Mann zu sein.“
„Vincent van Gogh hat einst so gemalt, wie ihm der Pinsel gewachsen war… Du solltest Friedrich Nietzsche als postmodernen Denker mit dazunehmen!“
„Oh Gott, ausgerechnet Nietzsche! Haderte er doch mit Platon, der griechischen Antike und so vielen anderen Denkern! Warum?“
„Warum? Weil unter Platon und unzähligen anderen Philosophen das Triebhafte, das Dionysische, die Aggression, die zutiefst verwurzelten menschlichen Instinkte, zunehmend ausgeklammert wurden. Was aber nicht raus kann, bleibt innen aktiv, kann sich noch verstärken, und es richtet sich zuweilen auch gegen sich selbst. Das darf man nicht ignorieren! Außerdem meinte Nietzsche doch einst: Gott ist tot!
„Gott ist tot! Nietzsche war ja fordernd, Dieter. Und du bist es auch!“
„Du forderst mich ja auch geradezu heraus, Kurt! Darf ich?“
„Was denn? Willst du etwa den Beweis antreten?“
„Aus Zarathustra von Nietzsche zitieren, damit du ein Gefühl dafür bekommst, was ich meine.“
„Da muss ich jetzt wohl durch, Dieter…“
„Wehre dich nicht! Siege nicht!“
„Es wird nicht leicht, aber ich will es versuchen.“
„Seht mir doch diese Überflüssigen! Krank sind sie immer, sie erbrechen ihre Galle und nennen es Zeitung. Sie verschlingen einander und können sich nicht einmal verdauen. […] Reichtümer erwerben sie und werden ärmer damit. Macht wollen sie und zuerst das Brecheisen der Macht, viel Geld, diese Unvermögenden! […] Seht sie klettern, diese geschwinden Affen! Sie klettern übereinander hinweg und zerren sich also in den Schlamm und in die Tiefe.“
„Dieter… So schlimm?!“
„Hin zum Thron wollen sie alle: ihr Wahnsinn ist es – als ob das Glück auf dem Thron säße! Oft sitzt der Schlamm auf dem Thron, oft auch der Thron auf dem Schlamm.“
„Wirklich so schlimm?!“
„Wahnsinnige sind sie mir alle und kletternde Affen und Überheiße. Wollt ihr denn ersticken im Dunst ihrer Mäuler und Begierden? […] Lieber zerbrecht doch die Fenster und springt ins Freie!“
„Dieter!“
„Geht doch dem schlechten Geruch aus dem Wege! […] Frei steht großen Seelen auch jetzt noch die Erde. Leer sind noch viele Sitze für Einsame und Zweisame, um die der Geruch stiller Meere weht. Frei steht noch großen Seelen ein freies Leben.“
„Dieter… Dieter!“
„Was?!“
„Du redest dich ja in Rage!“
„Nein, es musste einfach nur mal raus! Kein Mitleid mit den Konsumenten!“
„Das ist dein Nietzsche?“
„Das ist Nietzsche, mein Freund!“
„Aber Bauer und Bäcker sind weder überflüssig noch wahnsinnig, Dieter! Hier denkt jemand in Schwarz und Weiß.“
„Habe ich das gesagt?“
„Es kommt so rüber!“
„Siehst du, Kurt, genau das meine ich.“
„Was meinst du? Was meint dein Nietzsche?“
„Kurt, ich kann nur für mich sprechen, aber erahnen, was Nietzsche wohl gemeint haben könnte.“
„Nämlich?“
„Dass die Metaphysik des willigen Konsumenten wahrscheinlich wenig zielführend, und schon gleich gar nicht zielerreichend, ist. So ginge Hegel leer aus! Das Göttliche könnte sich nicht entwickeln…“
„Aber wo bleibt die Hoffnung?“
„Also sprach Zarathustra. […] Aber bei meiner Liebe und Hoffnung beschwöre ich dich: wirf den Helden in deiner Seele nicht weg! Halte heilig deine höchste Hoffnung!“
„Die Instinktsicherheit… Du musst es in Davos ansprechen, Dieter!“
„Die kommen schon ganz von alleine drauf – wie bei deinem Platon! Es hat sich im letzten Jahrzehnt so viel geändert.“
„Stimmt! Damals habe ich unsere Kinder nicht verstanden. Sie meinten einmal, die Dinge würden sich ändern… Es ist gar nicht so leicht, alles zu durchschauen und richtig einzuordnen.“
„Die Geisteswissenschaften sind wunderbar, Kurt, keine Frage, aber du erlaubst dir auch selbst, ein Mann zu sein…“
„Dieter, die Frauen stehen an der Tür…“
„Von der Venus entlassen, wird man gern eine Aufheiterung beim Bakchus suchen.“
„Dieter! Etwa schon wieder Nietzsche?!“
„Nein! Arthur Schopenhauer…“
„Ausgerechnet Schopenhauer! Geht es noch pessimistischer?“
„Nicht doch, Kurt! Bakchus ist der römische Gott der Fruchtbarkeit und der Ekstase, und bei den Griechen ist er ein Beiname des Weingottes Dionysos. Ich kann hier keinen Pessimismus erkennen…“ Lacht!
„Verkehrte Welt! Nietzsche hat sich doch von Schopenhauer einst abgewendet, eben wegen dessen pessimistischer Betrachtung der Welt. Aber, im Gegensatz dazu, verfasste Tolstoi 1869 geradezu eine Lobschrift auf Schopenhauer. Er schreibt: „Wissen Sie, was der diesjährige Sommer für mich bedeutet hat? Ununterbrochene Begeisterung für Schopenhauer und eine Reihe geistiger Genüsse, die ich niemals zuvor erfahren habe. […] Ich weiß nicht, ob ich meine Meinung einmal ändern werde, jetzt jedenfalls bin ich überzeugt, dass Schopenhauer der genialste aller Menschen ist […]. Wenn ich ihn lese, ist mir unbegreiflich, weshalb sein Name unbekannt bleiben konnte. Es gibt höchstens eine Erklärung, eben jene, die er selber so oft wiederholt, nämlich dass es auf dieser Welt fast nur Idioten gibt.“

DAS WAR ES SCHON… :face_holding_back_tears:

Hallo, @Bronzerücken,

nimm es mir nicht übel, aber ich fürchte, ich gehöre nicht zu deiner Zielgruppe. Ich habe vielleicht 1/8 des Textes geschafft, aber dann bin ich ausgestiegen. Ich hatte das Gefühl, die zählen nur Namen auf. Aber worum es genau gehen soll, hat sich mir nicht erschlossen.
Ich lassen den Philosophen unter unseren Mitgliedern gerne den Vortritt.

Hallo Pamina22,
danke für Deine Rückmeldung! Sie ist mir wirklich willkomen.
Ein Spiegel…

Ich habe im Gegensatz zu @Pamina22 alles gelesen, kann mit dem Text aber auch wenig anfangen. Auch ich hatte das Gefühl, es würden nur Namen aufgezählt. Die Essenz des Dialoges ist mir nicht klar. Die beiden kommen von Hölzken auf Stöcksken, wie man (bzw. die ältere Generation) bei uns sagt. Mir fehlt der rote Faden.
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, fallen mir Rosenkranz und Güldenstern ein. Der Dialog zwischen den beiden beim Ballspiel ist absolut genial, fesselnd, auch wenn man nicht sofort folgen kann. Dein Text hingegen fesselt mich leider kein bisschen. Das liegt an den folgenden Dingen, wie ich meine:

  • fehlender roter Faden
  • zu viele Auslassungen, markiert durch […], die ich als störend empfinde
  • zu vielen Zitaten, die sich im Lauf der Zeit als Allgemeinplätze etabliert haben. Gerade am Anfang ist so etwas schädlich, um die Aufmerksamkeit des Lesers auf den weiteren Text zu lenken

Als ich das hier

.gelesen hatte, hatte ich spontan keine Lust mehr weiter zu lesen und habe das nur gemacht, weil ich dich dazu ermutigt hatte, deinen Dialog der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Da wäre es unfair gewesen, wenn ich mich nicht mit dem Text auseinandergesetzt hätte. :slight_smile:

  • Volker Lechtenbrink wirkt auf mich in diesem Kontext wie unfreiwillige Komik
  • Die beiden Charaktere sind keine Charaktere. Es sind leblose Marionetten, die man nicht auseinander halten kann. „Sluga - Immer für Dich da“ (mein vorletzter Roman) wurde von einigen Lesern kritisiert, weil ich die Figuren nicht mit einem Wiedererkennungswert gezeichnet hätte. Man wisse nie, wer spricht. Ich konnte das bisher nicht wirklich nachvollziehen. Wenn ich nun deinen Text mit meinem (inhaltlich komplett anderen Werk) dennoch vergleiche, verstehe ich, was die Kritiker meinten. Jedenfalls zum Teil. In meinem Roman spielen Roboter eine wichtige Rolle und die habe ich daher absichtlich austauschbar angelegt.
    Bei dir sollte eine Austauschbarkeit jedoch in keinem Falle gegeben sein. Die beiden in ihrer Weltanschauung doch recht unterschiedlichen Herren werden von dir nur durch die Aussagen unterschieden, nicht jedoch durch Charakterzüge, die man erkennen könnte. Ich kann das jedenfalls nicht.

Wenn ich ganz ehrlich bin, wirkt dein Text auf mich durch die Aufzählung aller möglichen Persönlichkeiten wie ein Versuch zu zeigen, wen du als Autor alles bewunderst oder wer dich beeinflusst hat. Das ist mir in einem solchen Text jedoch zu oberflächlich bzw. zu oberflächlich dargestellt.

Für meinen persönlichen Geschmack müssten da noch einige Stellschrauben gedreht werden. So, wie es jetzt ist, ist es für mich nur der Entwurf einer Idee.

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Danke Suse,
dann war es doch richtig, den Schritt zu gehen. Die Leseprobe ist Teil des Finales. Schon meine Deutschlehrerin meinte, allein die Dialogform sei hinreichend, dass das „Werk“ nicht für jeden sei.
Bis heute sehe ich mich nicht wirklich als Schriftsteller. Ich bin da ganz entspannt, nehme Deine Aufarbeitung - aus Deiner Erfahrung heraus - gern an.
Ich warte einfach weitere Stellungnahmen ab. (Bloß gut, dass mein Ego nicht so groß ist…)
Danke!

Das ist gut. Mehrere Meinungen können nie schaden.

Ich bin nicht sicher, ob das stimmt. Dann müsste das ja auch für Theaterstücke gelten.

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Punkt an Dich, Pamina…

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Hallo Bronzerücken,

ich gehöre nicht zu deiner Zielgruppe. Aber der Teaser von dir hat mir gestern gereicht um zu wissen, was ich dieses Wochenende lesen werde - deine Probe.
Auch wenn ich den ein oder anderen hier im Kopf habe, der dir eine wesentlich bessere Rückmeldung geben könnte, da er Dinge die du schreibst zumindest auch versteht :sweat_smile: ( Ich denke die Rückmeldungen von den betreffenden Personen kommen noch :wink:) - lass ich dich trotzdem an meinen wenig geistreichen Gedanken teilhaben, vielleicht gibts ja dann irgendwann eine Version für Menschen, die kein Nietzsche gelesen haben.

Kurt spricht mit Dieter weil Karrer in der Klapse ist, richtig?
Kleiner Scherz, Entschuldigung.

Ich musste Resonanz erstmal googeln. :grimacing: Jetzt weiß ich, dass ich eine Schaukel im richtigen Moment anstoßen muss - damit sie höher schwingt. „Heute schaffen wir das Thema nicht“ = Bremse; Aber tue dir selber den Gefallen, und bleibe als Mensch bescheiden. Das hat dann aber nichts mehr mit Resonanz und Energie zu tun oder? Wenn ich Kurt erst anschubsen muss … warum hält er dann überhaupt so viel von sich. Adaption: Eigentlich sind alle von ihm gelesenen / gehörten Werke ein anschubsen :hugs:

Ist das ein Witz? Ansonsten verstehe ich es nicht. Ich habe nicht viel von ihm gelesen. Aber was ich von ihm gelesen habe war absolut streng amüsant :flushed: Hätte da Bukowski gestanden, ja dann kein Witz.

So und jetzt weiß ich nicht wie ich diese ganzen Gedanken miteinander verbinden soll.

  • Energie und Resonanz
  • Wetten / Staatspleiten / Demokratie / Verteidigung / Wehrdienst
  • Unterhaltungsmedien / Gewalt- und Kriegsspiele
  • Gott / Konfuzius / Geister
  • Freud / die objektive Wahrheit / Moral
    etc etc.

Ich sags mal kurz, ich glaube 2 % der Leser haben hier wirklich ihre Freude dran - weil sie wie du, alle der von dir genannten Namen kennen, deren Werke gelesen haben und sich dadurch beim Lesen bei ihnen direkt Verknüpfungen herleiten lassen. Da brauch es nicht viel Anstoß um die Schaukel zum Schwingen zu bringen, da reicht ein Wort, ein kurzer Satz wie hier und :boom:
Für jemanden wie mich, der nicht so gebildet und belesen ist, fehlt der rote Faden. Ich wäre deinem Werk nicht gänzlich abgeneigt, wenn alles was du hier geschrieben hast, nicht auf 5 Seiten im Schnelldurchlauf behandelt würde, sondern auf 100 Seiten, sodass ich die Chance habe, mit mehr „Futter“ Schritt für Schritt mitzudenken. Dafür müsstest du mich aber an die Hand nehmen. Und an die Hand genommen fühle ich mich hier nicht sondern der Text sagt mir nur: Kapiers oder du bist halt zu doof dafür.

Ich glaube das Wissen hast du, du kannst definitiv Schreiben - als Schriftsteller kannst du dich schon sehen. Die Frage ist eher, ob du dich herablassen kannst, die Dinge die in deinem Kopf passieren auch für Menschen die … hm… anders sind, etwas besser verständlich zu machen ohne dass du dich dabei verstellt fühlst.

Fühl dich gedrückt und liebe Grüße
Hildtrud

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Der „rote Faden“ ist die Auseinandersetzung mit der Staatsform Demokratie.
Kurts Sohn, Michel, fragt seinen Vater an früherer Stelle, ob wir schon oder noch Demokratie haben. Das ist an Platons These angelehnt, aus der Demokratie würde die Tyrannei entstehen.
Mit schon oder noch sind Entwicklungen gemeint, die die Demokratie einerseits ermöglicht hat, andererseits nunmehr aber genau diese unterhöhlen. Man betrachte das Thema Haushaltssperre in den USA. Einzelpersonen kaufen ganze Socialmedia-Plattformen, ohne steuerlich in Erscheinung zu treten. Das geht auf lange Sicht schief…

Mh. Das ist für mich - zumindest in deinem Textausschnitt - nicht erkennbar oder zu undeutlich geschildert.

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Auch Dir, Hiltrud, vielen Dank!
Wenn ich eines rauslese: Hier im Forum gibt es Leute, die einen echt - also wirklich - weiterbringen können!
In den letzten Jahren ist so viel passiert. Ohne Euren Spiegel würde ich mich vielleicht verrennen. Das Autorendasein ist so neu.
Und ja, die Philosophie berührt mich. Inzwischen fühlt es sich aber an, als sei ich gerade eingeschult worden, bewerbe mich aber schon für einen Lehrstuhl. Das geht natürlich nicht… Aber trotzdem: Es hat schon Spaß gemacht. Ihr müsst mich ja draußen (außerhalb der Community) nicht verraten…
Gruß, Udo

Das war auch nicht zu erkennen…

Vor allem sollte es keine zusätzliche Erklärung brauchen, um den Text zu verstehen. Man müsste dies aus dem Text selbst herauslesen.
Ich wäre da auch nicht drauf gekommen. Aber ich habe ihn natürlich auch nicht so intensiv gelesen wie man es in einem Philosophie-Seminar tun würde. Dazu habe ich aber auch keine Ambitionen bei diesem Genre.

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Hallo @Bronzerücken ,
erst mal, was mir sprachlich auffällt…
Ich habe den Text gelesen. Er ist nicht sehr komplex - wenigstens nach meinem Empfinden nach nicht. Er ist schwer lesbar geschrieben. Die direkte Rede spielt in meinem Gehirn Ping-Pong. Ein paar Einlagen sind ok, aber in dem Ausmaß zu viel. Sprachlich ist fast alles im Präsens. Irritierend sind die Zitate, die wie die direkte Rede daherkommen nur in Kursiv. Die Interpunktion ist aggressiv. Sehr viele Rufezeichen. Das passt zu Text, würgt in seiner Bestimmtheit aber das Denken des Lesers ab.
Es ist ein konfrontativer Text, der keine Interaktion mit sich zu lässt. Die harte Interpunktion würgt das Mitdenken ab, wer sich mit dem Text beschäftigt, muss sich bewusst damit beschäftigen. Der Text selber ist inhaltlich gut und schlecht lesbar. Ein bisschen wie Rohkost, einfach unter Umständen schwer verdaulich :wink:

Es ist jetzt keine Kritik im Sinn, von das ist schlecht. Es sind Punkte, die ich einfach sehe und, die man als Autor ja vielleicht auch so möchte. Denn es drückt auch etwas aus. Immer soll gelten „Die Dosis macht das Gift!“

Um den Bogen zum Inhaltlichen zu spannen, postuliere ich, dass du a Priori viel voraussetzt. Wer nicht nicht die didaktischen Feinheiten der handelnden Personen vertraut ist - damit seine nicht die fiktiven Sprecher alleine gemeint - sondern durchwegs auch die der zitierten und interpretierten Personen. Dass es um die Demokratie und um Gesellschaftsformen geht, kommt im Text vor. Aber genausogut könntest du Ying und Yang meinen. Panta rhei (πάντα ῥεῖ) mag in der Demokratie zwar auch gelten, trifft aber eine ganz andere Ebene. Denn es ist immer alles in Veränderung begriffen.

Du hast vielleicht bewusst entschieden, nur eine recht kleine Leserschaft zu adressieren. Ich würde aber sagen, dass es für diesen Leserkreis, dann doch zu wenig Substanz hat.

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

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