Anfang meines Debütromans Feedback/Kritik

Ich habe vor wenigen Wochen begonnen, mit Hilfe von Papyrus meinen eigenen Debütroman zu beginnen.
Unten ist der Anfang meiner Geschichte. Ich freue mich über Feedback und konstruktive Kritik. Falls jemand Lust hat, mehr zu lesen, gerne.
Vielen Dank
Sion

1 Kapitel 1

Mordlust. Er blickte seinem Gegner direkt in die Augen. „Für das, wessen du dich schuldig gemacht hast, wirst du büßen“, er glitt auf ihn zu und die Klingen der Schwerter klirrten gegeneinander. Das Geräusch von Stahl, das auf Stahl trifft. Er drehte sich um die eigene Achse und der Gesang der sich trennenden Luft erklang. Dann stoppte die Klinge vor dem Hals des Kontrahenten.
Die Menge applaudierte.
Dermion ging zum Bühnenrand, und lies seinen Blick mit gehobenem Kinn über die vielleicht fünf dutzend Menschen schweifen. Bauern, Schmiede, Köchinnen und Obstverkäufer hatten sich auf dem Marktplatz versammelt, um ihm zuzujubeln. Das Klatschen der Bürger bewegte Dermion dazu, seinen Blick und sein Kinn noch ein wenig weiter zu heben. Sie schauten zu ihm auf, strebten an, so zu sein wie er, bewunderten ihn. Natürlich tun sie das, sie sind dumm. Und sie merken es nicht einmal. Er verbeugte sich kurz, genoss einige Herzschläge lang die Hochrufe. Dann drehte er sich um und schritt durch den dunkelroten Vorhang der Bühne, hörte das Klatschen hinter sich erlahmen. Er setzte sich an den klapperig, verkratzten Holztisch, während Sacharias sein Schauschwert in die Halterung hängte und seinen dreckigen Umhang beiseitelegte. Der einst schwarze Mantel war schlammverkrustet, da Dermion Sacharias mehrmals zu Boden befördert hatte. In den Matsch.
Und wenn sich nicht etwas änderte, würden sie es bald alle sein. Im Match, dreckig, ärmlich. Es waren nicht genug Zuschauer gekommen. Dem war Dermion sich bewusst. Auch ohne darauf warten zu müssen, dass Santares ihm die Zahlen nannte.
„Vierhundertvierzig“, die Stimme des Mannes war leise, rau, „443 Taler“ Santares strich sich die braunen, gräulichen Haare aus der Stirn, und sah auf, „Unser nächstes Stück muss fast das doppelte einbringen. Sonst wird es unser letztes sein.“
„Aber, was machen wir denn falsch“, Sacharias wischte sich mit einem nassen Tuch durchs Gesicht. Der junge Blonde hatte sich wegen des Drecks die Stirn gewischt. Trotzdem war „jämmerlich“ das Erste, das Dermion dazu einfiel.
„Nichts“, antwortete Dermion ihm, „die Menschen zahlen das Geld nicht häufig, mit dem wir das hier finanzieren. Sie geben es lieber für ihre Nahrung aus“. Auch wenn ich mich frage, wozu man solche erbärmlichen Leben fortsetzen will.
Es war schon süß, wie der junge Mann ihn mit großen Augen ansah. Und traurig.
Dermion ging an den Holzhüttchen der kleinen Stadt vorüber und nickte den Bewohnern zu, die ihn grüßten, und vor ihm leicht das Haupt neigten. Er hatte die Jacke aus rotem Leder an, die er so gerne trug, den Gurt, der die Scheide seines Schwertes auf dem Rücken hielt. Denn so würde ihn jeder hier erkennen.
Dermions Haus war groß und mit steinernen Wänden, es hatte zwei Stockwerke, und war damit das einzige dieser Stadt. Er schloss die Tür auf, und kurz darauf stand Dermion vor seinem Arbeitstisch. Er setzte sich, und lies seine braunen Augen über den Papierberg schweifen. Ausstehende Zahlungen, Schulden wegen Materialkosten, Kündigung, Beschwerde, Morddrohung. Wenigstens hat mir mein Vater nicht geschrieben, Dermion lachte freudlos auf bei seinem Gedanken. Das Schreiben eines wahnsinnigen Alkoholabhängigen konnte Dermion nicht gebrauchen.
Das Einzige, was er kann, ist Leben zerstören, dachte er, und ballte die Hand zur Faust, löste die Finger wieder. Strich seine haselnussbraunen Haare zurück und betrachtete seine Handfläche. Drehte sie langsam, um dann sein Amulett mit seinen Fingern zu umschließen. Du wirst leiden, so, wie andere es deinetwegen tun. Du hast einen Spiegel zertrümmert, und über deine Hände läuft das Blut. Dein Blut und das der anderen. Doch die Splitter werden noch mehr tun als das, viel mehr. Sie werden deine Seele verzehren. Und so wie der Spiegel niemals wieder ganz sein wird, wird auch dein Geist auf ewig in Stücke zerbrochen und von Rissen durchzogen sein. Die Spitze des Brieföffners bohrte sich einen Fingerbreit in die Tischplatte hinein und durch Umschläge hindurch. Rache. Dermions Hand lies den Griff los, während er aufstand, und fing an, in dem großen Raum, auf und ab zu wandern.
Das nächste Stück musste gut werden. Sehr gut. Er brauchte das Geld. Sie mussten es schaffen, die Menschen zu fesseln. Er benötigte mehr Publikum. Mehr Begeisterung. Mehr Geld. Ihm blieb keine Wahl, als die Schulden abzuzahlen. Genau wie die Theatergruppe. Er, Dermion durfte kein Geld mehr verlieren. Er durfte nicht verarmen. Er brauchte seine Stellung. Seinen Titel würde zwar bestehen, aber seine Macht würde schwinden.
Und er wollte Macht, er brauchte Aufmerksamkeit, er benötigte Anerkennung.
Dermions Schritte stockten vor dem kleinen Schränkchen am anderen Ende des Zimmers. Seine Augen wanderten über das helle Holz, zu den Griffen der Flügeltüren in Miniaturformat. Er seufzte und öffnete den Schrank. Sah träge über die Flaschen hinweg, griff hinein, holte eine hervor, schloss das Türchen wieder. Dann nahm er sich ein passendes Glas, schlurfte zu seinem Arbeitsplatz zurück. Er nahm ein Messer aus seiner Tasche und stieß es in den Korken der Flasche.
Während Dermion der Flasche den Korken entwand, funkelten die Strahlen der untergehenden Sonne, die auf den Tisch fielen, in der sich rekelnden Flüssigkeit. So, als wolle der Stern der Gestorbenen auf dem Feld des Krieges gedenken.
Ein Lächeln schlich sich auf Dermions Lippen. Dunkelheit, Schmerz und Leid. Er verzog das Gesicht, von den Erinnerungen heimgesucht, die sein Gedächtnis ihn bei seinen Gedanken unweigerlich erneut erleben ließ. Seine Kindheit. Wie Blut schwappte der rote Wein in das Glas auf dem Tisch. Was sich in ihm spiegelte, war Dermions braun umrahmtes Gesicht, das fast ausdruckslos, und doch so unendlich traurig dem Blut entgegenblickte. Ich hasse ihn. Für so vieles. Aber auch dafür, dass er oft betrunken war. Und jetzt, wo es mir schlecht geht, und ich an ihn denke, greife ich zum Glas, dachte Dermion, und spuckte sich geistig selbst vor die Füße.
Dann hob er das Glas zu den Lippen, und trank.

Das erste Wort, Mordlust, würde ich persönlich weglassen. Einige Handlungen sind für mich nicht ganz schlüssig. Erst betrachtet er seine Handflächen, im nächsten Moment umfasst er ein Amulett und direkt danach stösst er einen Brieföffner in die Tischplatte. Ist für mich nicht so eindeutig . Die Rechtschreibung lasse ich mal aussen vor, ist ja die Rohfassung, denke ich. Dermion ist mir noch nicht wirklich sympathisch. Vielleicht muss er das auch nicht sein, ich weiss ja nicht, wie sich seine Geschichte entwickeln wird. Dass du mit einer vermeintlichen Kampfszene beginnst, finde ich gut. Keine lange Einleitung, sofort mittendrin.

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Hi Sion. Ich habe gesehen du bist erst 16- Hut ab für deinen Schreibstil :-))
Allerdings hier einige Anmerkungen:

[quote=„Sion, post:1, topic:28362“]
Das Geräusch von Stahl, das auf Stahl trifft. Er drehte sich um die eigene Achse und der Gesang der sich trennenden Luft erklang.
[/quote] Hier ist der Satzbau nicht so schön. Beispiel: Stahl traf auf Stahl. Elegant drehte er sich um die eigene Achse und stoppte die Klinge vor dem Hals des Kontrahenten. Der Gesang der sich trennenden Luft ist nicht schön…würde ich weglassen oder umformulieren.

[quote=„Sion, post:1, topic:28362“]
Dermion ging zum Bühnenrand, und lies seinen Blick mit gehobenem Kinn über die vielleicht fünf dutzend Menschen schweifen.
[/quote] Besser : Dermion ging mit hocherhobenem Kinn zum Bühnenrand und ließ seine Blicke schweifen.

Würde ich weglassen-das sie zu ihm aufschauen ergibt sich aus dem Klatschen.

[quote=„Sion, post:1, topic:28362“]
Der einst schwarze Mantel war schlammverkrustet, da Dermion Sacharias mehrmals zu Boden befördert hatte. In den Matsch…
[/quote] In den Match kannst du weglassen…das ergibt sich aus schlammverkrustet…Oder : Der einst schwarze Mantel war vom Kampf schlammverkrustet.

[quote=„Sion, post:1, topic:28362“]
Und wenn sich nicht etwas änderte, würden sie es bald alle sein. Im Match, dreckig, ärmlich. Es waren nicht genug Zuschauer gekommen. Dem war Dermion sich bewusst. Auch ohne darauf warten zu müssen, dass Santares ihm die Zahlen nannte.
[/quote] Wenn meint er mit alle? Seine Kollegen? Freunde?— Beispiel: Und wenn sich die Lage nicht bald änderte, würde das gesamte Ensemble im Schlamm versinken.

[quote=„Sion, post:1, topic:28362“]
Auch wenn ich mich frage, wozu man solche erbärmlichen Leben fortsetzen will.
[/quote] ??? Warum erbärmlich? Nur weil sie Nahrung kaufen? Müsstest du mehr ausführen.

Das sind nur ein paar Beispiele. Der Text müsste als ganzes noch ein wenig überarbeitet werden.
Aber sonst toll. Gefällt mir L.G Tanja

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Vielen Dank für das Feedback erstmal.
Ja, Rechtschreibung ist noch irrelevant, da es wie du sagst, noch nicht fertig ist.
Bei dem ersten Wort habe ich mir auch schon überlegt, ob das weg sollte.
Dermion soll nicht sympathisch wirken, dass ist absolut gewollt.
Cool, dass die der Einstieg an sich gefällt.
Dass es nicht schlüssig klingt, seine Handflächen zu betrachten, zu drehen und dann an sein Amulett zu greifen, war mir nicht klar. Danke

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Naja, ist noch nicht fertig. Von dem her ist Grammatik erstmal egal. Beim ersten Wort dachte ich mir das fast schon.
Was mich allerdings interessiert, inwiefern gefällt dir der Text stilistisch nicht so gut? Könntest du mir dabei einige Beispiele aufzeigen?
Vielen Dank fürs lesen :kissing_heart:

Danke für dein ausführliches Feedback Tanja!

Dei den meisten Dingen die du ansprichst, kann ich dir nur zustimmen. Danke dafür!
Hier das, das ich nicht so ganz nachvollziehen kann: „Das Klatschen der Bürger bewegte Dermion dazu, seinen Blick und sein Kinn noch ein wenig weiter zu heben.“ Das steht in meinem Text. Die Kritik dazu: „Würde ich weglassen- dass sie zu ihm aufschauen ergibt sich aus dem Klatschen.“
Kann es sein, dass du das an die falsche Stelle geschrieben hast? Jedenfalls ergibt dieser Kommentar dazu für mich wenig Sinn. Denn in dieser Passage schreibe ich lediglich, dass er sich wegen des Klatschens gut fühlt.
Mit dem „auch wenn ich mich frage, wozu man solche erbärmlich Leben fortsetzen will“ wollte ich ausdrücken, dass er auf die „normalen Bürger“ herab sieht. Kommt das nicht an? Oder zu extrem?

Würde mich freuen, wenn du auf meine Fragen nocheinmal eingehst.
Cool das dir der Stil an sich gefällt.
Viele Grüße Sion

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Ich meinte damit das du den ganzen Satz weglassen kannst…Mein Fehler :-))

Beispiel: Sie schauten zu ihm auf, bewunderten und beklatschten ihn, verehrten ihn. Der Applaus war Balsam für seine Seele—oder so ähnlich. Dann hast du das Kinn und den Blick nicht doppelt drin

Nein zu extrem finde ich den Satz nicht. Du müsstest nur näher darauf eingehen warum Dermion ihre Leben erbärmlich findet. Beispiel: Sie leben wie Ratten, ernähren sich von Müll und Unrat…irgendwie so…

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Okay, :ok_hand:jetzt ergibt es Sinn. Danke für’s nochmal ausführen

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Hi Sion! Ich fasse mich kurz, um dich nicht vom Weiterschreiben abzuhalten. Mir gefällt die Szenerie, es deuten sich einige Konflikte an. Zunächst einmal solltest du einfach weiterschreiben. Nach drei/vier Kapiteln bietet es sich an, den Stil zu überprüfen. Willst du so poetisch weiterarbeiten („Gesang der sich trennenden Luft“, „…sie werden deine Seele verzehren“, „sich rekelnde Flüssigkeit“, „wie Blut schwappte der rote Wein“)? Mir bringt es auch Spaß, so zu formulieren. Meinen Testlesern wird das auf die Dauer zu anstrengend :frowning: Es gibt sicherlich schlichtere aber nicht weniger starke Möglichkeiten, Stimmungen und Gefühle, Gegenstände und Handlungen zu beschreiben. „Schwertgesang statt Gesang der sich trennenden Luft?“ Oder: „Am Ende fließt dein Blut statt …Seele verzehren“. Aber darüber mache dir später Gedanken. Nicht zu spät, sonst musst du den gesamten Roman stilistisch von „links nach rechts bürsten“. Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß. Und Erfolg!

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Hey, danke für dein Feedback^^
Ja, ich möchte in poetischer Schrift weiter schreiben. An manchen Stellen ist es denke ich aber doch etwas viel (zB. Die mit dem Wein,die dann zu dem „Seele verzehren“ übergeht). Ich habe hier jetzt nur die ersten 2-3 Seiten reingestellt. Bin aber „schon“ bei ca 30.
Natürlich möchte ich, dass jemand den Roman liest, wenn er dann fertig ist. Aber im Prinzip schreibe ich (noch) für mich. Mit 16 brauche ich jetzt nicht wirklich eine Einnahme Quelle (wäre natürlich trotzdem schön)

Was schreibst du denn so? Darf ich da mal reinlesen?,

…ich schreibe auch gern Historisches. Hier findest Du etwas, was ich eingestellt (und danach überarbeitet) habe: Erstes Kapitel meines Wikingerromans. Keine Sorge vor Thors Hammer, ich freue mich über Kritik!
Dem Forum habe ich ansonsten Geschichten im Zuge der „Seitenwind“-Wettbewerbe einige Texte angeboten. Dort bekommst du ein gutes Gefühl, wie was ankommt…

Hallo Sion,

ich glaube, da steckt in Dir mehr drin. Du beschreibst Szenen, Gefühle, Reaktionen … aber Du beschreibst sie nur …

er machte dies, dann machte er das und dann wieder jenes.

Du siehst es aus dem Augen des Beobachters!

Mein Ratschlag: Lass die Charaktere sehen, fühlen und sprechen!

Kein Klatschen bewegt einen nur irgendwie:

*„Er genoss das Klatschen der Bürger. Sein Kinn ging höher, seine Brust schwellte. Er genoss es, dass sie zu ihm hinauf sahen. Dafür verachtete er sie. Er verbeugte sich kurz, drehte sich um …“

Lass alles Beiwerk weg. Lass deine Charaktere sich entwickeln, lass sie blicken, sprechen, denken, fühlen!!! Dafür musst du versuchen, dich so weit wie möglich, in sie hineinzuversetzen. Und dann kannst du ihnen Emotionen geben.

„Natürlich tun sie das, sie sind dumm. Und sie merken es nicht einmal.“

Wenn diese Aussage nicht irgendwann deutlich an nachvollziehbaren Beispielen erklärt wird, hat sie in einem Text nichts zu suchen.

Mit freundlichen Grüßen Jo

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Hallo Sion,

ich habe deine Geschichte gelesen. Es ist ein interessanter Einstieg und ich würde weiterlesen wollen Dennoch einige Anmerkungen dazu:

  • Poetische Sprache zu verwenden ist fein, aber an manchen Stellen neigst du zu komplizierten Satzbauten, die übertrieben und zu bemüht klingen
  • Ich frage mich, wie Dermion sich sein großes Haus leisten konnte. Ohne weitere Informationen scheint das wenig glaubwürdig für einen darbenden Provinzschauspieler.
  • Ich würde am Ende des Kapitels noch einen Hook anfügen, der den Leser animiert, weiterlesen zu wollen, bspw. Dann hob er das Glas zu den Lippen und trank. Doch er würde nicht resignieren wie dieser Versager, der sich sein Vater nannte. Er würde Mittel und Wege finden. Wenn man sich dabei die Finger schmutzig machen musste, nun ja …

Das sind soweit meine Gedanken auf Basis der Informationen des ersten Kapitels. Je nach deinen Planungen liege ich vielleicht total daneben. Dermion könnte der Schurke in deiner Geschichte sein oder im Laufe der Erzählung vom Saulus zum Paulus werden, was jeweils andere Implikationen zur Folge hätte.
Weitere Details, Kommentare und Rechtschreibkorrekturen (jaja, ich weiß, wolltest du nicht, aber ich kann nicht anders, sonst dreht mein innerer Monk durch) findest du im Anhang.
Da für mich manchmal Erzählung und Dermions Gedanken ineinander übergingen und um ständige „…, dachte er“ zu vermeiden, habe ich diese in kursiv gesetzt. Schau mal, ob es dir gefällt.
Zum Schluss der übliche Disclaimer: Das ist meine höchst subjektive Meinung, nimm dir was du brauchst und ignoriere, was nicht passt. :wink:
Sion_rev_RG.pap (15,3 KB)

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Hey danke dir für das Feedback!
• Ich habe in Papyrus die Gedanken kursiv geschrieben. Hier ist das nicht so. Anscheinend habe ich beim kopieren irgendeinen Fehler gemacht?
Ich habe das allerdings erst jetzt bemerkt, als ich dein Kommentar dazu gesehen habe. Würde ich jetzt gerne ändern, geht aber nicht. Habe einen zeitlichen Rahmen, in dem ich bearbeiten kann, und der ist um.
Zufällig eine Idee, woran es liegen könnte, dass die Schriftart nicht übernommen wurde?
•Ich neige tatsächlich zu komplizierten Formulierungen und Satzbauten. Ich teile manchmal Sätze bewusst auseinander. Wenn dir das auffällt, mal sehen ob ich da noch etwas tue.
•Das große Haus kommt daher, dass das Theater nur sein Hobby ist. Damit macht er sein Geld nicht. Dass erfährt man einige Seiten später.
•Einen Hook anzuführen klingt für mich sinnhaft. Allerdings handelt es sich hier nicht um das Ende des Kapitels. Ich wollte nur nicht das ganze einstellen.

Danke auch für die Kommentare und Details und Korrektur… die öffne ich entsprechend am PC. Trotzdem vielen Dank im Vorraus!
Grüße Sion

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Also ich bin neu hier und kann wohl keine tollen Ratschläge geben. Ich habe es gelesen und mir hat es wirklich gut gefallen. Ist nur so eine Idee, aber probiere das ganze doch mal in Gegenwart zu schreiben. Ich habe Spaß halber mal eine Fortsetzung von Prinzessin Fantaghiro geschrieben und fand dann die Geschichte in Präsens besser als in der Vergangenheitsform. Keine Ahnung, ob dir das gefällt, aber schreibe mal eine Seite in Präsens und vergleiche sie dann:

Er blickt seinem Gegner direkt in die Augen. „Für das, wessen du dich schuldig gemacht hast, wirst du büßen“, er gleitet auf ihn zu und die Klingen der Schwerter klirren gegeneinander. Das Geräusch von Stahl, das auf Stahl trifft. Er dreht sich um die eigene Achse und der Gesang der sich trennenden Luft erklingt. Dann stoppt die Klinge vor dem Hals des Kontrahenten.
Die Menge applaudiert.

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Naja, die Leute die es später lesen werden mehrheitlich selbst auch nicht schreiben. Und denen muss es gefallen.
Von dem her - danke!
Ich habe schonmal überlegt, die Theaterstücke im Präsens zu schreiben. Und Träume.
Beim Rest kann ich mir das aber nicht vorstellen. Einfach deshalb, weil ich Geschichten immer in der Vergangenheit denke.
Aber danke auf jeden Fall!

habe ich nie versucht…

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@Sion

Zuerst möchte ich Dir ein großes Kompliment machen. Mit 16 so bildhaft und fantasievoll schreiben zu können - fantastisch. Auch für den Einstieg ein Kompliment - man denkt ja zuerst, man sei in einer echten Kampfszene, bis die Auflösung kommt. So ziehst Du den Leser sofort in die Geschichte.

Stilistisch kann man natürlich feilen - das ist Autorenleben. „Mordlust“ ist zwar ein knackiges Wort, das sofort Aufmerksamkeit erregt. Aber hier steht es etwas verloren. Man weiß auch nicht genau, wer „mordlüstig ist“. Dermion? Sein Gegner? Vorschlag - aber nur als Beispiel (!):

"Dermion blickte seinem Gegner direkt in die Augen. Was er sah, war pure Mordlust.
„Büße für dein Verbrechen!“ brüllte Dermion und ging zum Angriff über.
Das Geräusch von Stahl auf Stahl ertönte, als sich ihre Schwerter kreuzten. Plötzlich drehte Dermion sich um die eigene Achse. Der Gesang …

Man könnte auch die Zuschauer noch einbeziehen. Z.B.: "Das Geräusch von Stahl auf Stahl ertönte, als sich ihre Schwerter kreuzten. Ein erschrockenes Raunen ging durch die Menge. Plötzlich …

Ich möchte Dir gerne den Tipp geben, Dich auch mit Sekundärliteratur zu beschäftigen. Hervorragend ist z.B. „Über das Leben und das Schreiben“ von Stephen King - da seziert er (im zweiten Teil des Buches) seine eigenen Manuskripte und zeigt die Anmerkungen seiner Lektoren, woraus man sehr viel lernen kann.
Mir persönlich haben die Bücher des „Journalisten-Gottes“ Wolf Schneider (z.B. „Deutsch für Profis“) sehr viel gebracht, auch wenn es da nicht um belletristisches Schreiben geht. Von Schneider kann man ungeheuer viel lernen (z.B. über Satzrhythus - warum man kurze und längere Sätze abwechseln sollte, warum ein neuer kurzer Satz oft besser ist, als ein weiterer Komma-Nebensatz, warum man Adjektive sparsam dosieren sollte, warum man möglichst viele aktive Verben verwenden und mit Substantivismen sparsam umgehen sollte - und vieles, vieles mehr). Sehr humorvoll und kurzweilig ist Schneider obendrein.

Bleib in jedem Fall dran und schreibe weiter. Dass Du echtes Talent hast, ist klar (ich darf das sagen, ich habe viele Journalisten ausgebildet :wink: )

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Vielen Dank dir :blush:
Für die Tipps und das Lob🙃

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Hi Sion!

Auch von mir ein paar Worte zu Deinem Text, da er mich sehr an meine Anfänge des Schreibens vor fünfzig Jahren erinnert. Ich war damals zwölf Jahre alt, als ich eine Krimireihe (Jugendbuch) im viktorianischen England erdachte. Ich habe damals, was meiner Jugend geschuldet war, ähnlich »verblümt« geschrieben, zumindest betitelt meine Lektorin meinen Schreibstil von damals, heute so. Bitte entschuldige deshalb diesen Ausdruck. Auch heute verfalle ich ab und zu diesem Muster. Meinem Drang etwas recht ausführlich zu beschreiben, kann ich bis heute nur sehr schwer nachgeben. Aber der Leser, der sich in Deine Geschichte hinein begibt, ist nicht dumm. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Autor dem Leser die Möglichkeit bieten, sich seine eigene Gedankenwelt in der Geschichte zu erschaffen.
Ein Beispiel aus Deinem Text: Es ist unwichtig, dem Leser mitzuteilen, dass sich Bauern, Schmiede, Köchinnen usw. auf dem Marktplatz befinden. Der Leser kann sich das denken, da er sich in dem Genre (Fantasy, Mittelalter) auskennt. Wenn wir hier eine Aufzählung machen, dann berauben wir dem Leser seiner eigenen Fantasy, und er könnte nach den ersten Seiten Dein Buch wieder aus der Hand legen, weil er sich gelangweilt fühlt.
Weniger ist immer mehr!

In Deinem Text steckt viel Potenzial. Versuch, in der Textabfolge strukturierter zu denken. Das Thema finde ich durchaus fesselnd.
Ein wichtiger Punkt ist auch die Erarbeitung eines Plot – Points, damit der Leser dabei bleibt. Dieses sollte möglichst frühzeitig geschehen und ohne große Ausschweifungen.

Okay! Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. Ich wünsche Dir auf Deinem Weg viel Erfolg!
Schöne Grüße und frohe Weihnachten

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