Ich habe noch einen Roman-Rohling mit ca. 200 DIN A4 Seiten, geschrieben in Word, ca. 1995 -also eine Version die nicht mehr kompatibel ist,- aber, hurra, ich habe einen Ausdruck. Wenn ich diesen einscannen würde, könnte ich diesen bearbeitbar ins Papyrus bekommen?
Option 2 ist, das ich die kompletten 200 Seiten abtippe.
Ich bin ja schon froh, dass der Text überhaupt als ausdruck existiert…
Ähm, ja. Mit reichlich Nutzung der Suchen/Ersetzen-Funktion und mit Zeit und Engagement. Je besser der Text eingescannt wurde, umso weniger Nacharbeit besteht. Aber Nacharbeit besteht auf jeden Fall. Das Ergebnis in Papyrus sieht erst einmal schlimm aus. Man darf sich da aber nicht schocken lassen.
Ich bin so vorgegangen, dass ich Buchstabenketten, die für mich ein sinnvolles Wort ergaben, markiert und per Suchen/Ersetzen-Funktion im gesamten Dokument gegen das sinnvolle Wort ersetzen ließ. So bin ich mehrmals durch das Dokument gegangen. Es bleiben Reste übrig, die so nicht zu reparieren sind. Die musste ich dann abschreiben.
Ich habe das mal mit vier meiner Geschichten (Joy, der Zauberer) gemacht, die ich nur als Schreibmaschinenausdruck hatte. Computer gab es damals noch nicht mit den heutigen Textverarbeitungsfunktionen. Bei Dreien davon halfen mir Leser sie ins Programmzeitalter übertragen.
@AndreasB Wann war das?
Ich habe letztes oder vorletztes Jahr “Tesseract” dazu verwendet, eingescannte Rechnungen automatisch zu prüfen. Die Ergebnisse waren ganz gut.
Aber grundsätzlich wäre natürlich die Datei die beste Quelle. Und man kann ja auch die alten Word-Formate heute durchaus noch öffnen.
@sebastianM
Frühjahr 2012.
Ich hatte die Papierausdrucke und die auf meinen Drucker eingescannt. Die Bilder dann in ein PDF überführt. Das war meine Ausgangsbasis. Zwei dieser Geschichten übersetzten mir dann Leser. Ich bekam alle paar Tage ein fertiges Kapitel im TXT-Format per Mail. Sie wurden vermutlich vom PDF abgeschrieben. So genau weiß ich das nicht mehr.
Das dritte PDF jagte ein Arbeitskollege von mir durch ein OCR-Programm. Das Vierte ich selbst, wobei mein OCR-Programm eine etwas schlechtere Qualität lieferte. Mit den letzten zwei Geschichten war ich dann diverse Abende beschäftigt. Hat aber auch Spaß gemacht.
Wenn ein Word-Dokument vorliegt, würde ich auch erst den Weg über eine Konvertierung in RTF versuchen. Scannen und reparieren ist da weitaus arbeitsintensiver.
Ich würde das von der Qualität des Manuskripts anhängig machen. Seit 95 hat sich bestimmt auch viel an deiner Art zu schreiben geändert und wenn es eh ein Rohling ist, würde ich den Ausdruck als Überarbeitungsbasis nehmen. Wenn du dann während dem Bearbeiten merkst, dass du eh so gut wie alles ändern würdest, kannst du das importieren wohl sein lassen. Es gibt Autoren, die machen das generell so. Man findet einfacher neue / spannendere / lustigere Wege, wenn man befreit tippen kann, anstelle die schon existierenden Worte zu ändern.
die Datei sollte doch als doc oder rtf speicherbar sein? Ansonsten hängt es halt sehr von der Qualität der Ausdrucke und des verwendeten OCR ab, ob die sorgfältige Korrektur, was SEHR viel leicht unterschätzte Arbeit macht, ein Neu-Schreiben wirklich obsolet macht.
Ich würde auch eher zum Abschreiben raten wollen. Der Text kann dabei nur gewinnen.
Ken Follett schreibt jeden seiner Romane nochmal komplett ab, wenn er die Rückmeldungen seiner Testleser in die erste Fassung eingearbeitet hat, weil er sagt, ihm fallen dabei immer noch jede Menge kleiner, aber wichtiger Verbesserungen ein. Und was für Ken Follett gut ist, kann für andere Autoren nicht schlecht sein.
Ich klinkemich hier gleich mal ein.
Ich habe ein Manuskript, das 1994 noch mit MS-Word 5.5 entstand, aber heute kann ich es nicht mehr öffnen. Gibt es dafür konvertierungsmöglichkeiten? Im Gegensatz zu Maren hab ich noch die Diskette. Ich vermute, es dürfte sich aber ums gleiche Schreibprogramm gehandelt haben.
Wollte letztens wieder alte Star-Writer Dokumente (*sdw) öffnen. Mußte mir dafür LibreOffice auf einen Mac, wo noch MacOS X Tiger drauf ist, installieren. :-/ Wäre so schön gewesen, wenn Papyrus Autor das für mich erledigt hätte.
Hier aber mal ein verspäteter großer Dank, daß nun *docx mit Papyrus möglich ist. Bekomme ja immer mal wieder dieses Format in Mails zugesandt.
@AndreasE hast du das mal ausprobiert? Jedes Mal, wenn ich diesen Tipp lese, finde ich ihn auf der einen Seite absolut logisch und auf der anderen Seite extrem schmerzhaft. Schmerzhaft genug, um mich um das Ausprobieren herumzudrücken.
Ich hab hier noch alte Computer mit Office 97 laufen, die das lesen und als RTF speichern können sollten. Bei Interesse kann ich das gene mal probieren.
Wir haben das intensiv diskutiert - und nein, wir werden keine Monate an Entwicklung in Star-Writer-Kompatibilität stecken Da würde es sich schon eher lohnen, das mit der “Ken Follet” Methode zu erledigen
@Nina: Bei unser aller Berufung lohnt es sich allemal, einen 10-Finger-Kurs durchzuackern. Es ist erstaunlich, wie schnell sowas geht, wenn man 10-Finger-Blind beherrscht. Ich hab’s mal (vor gefühlt 1000 Jahren) für einen Ferien-Studienjob gelernt, eine Entscheidung, die ich bis heute feiere.
Und das Abtippen ist eine großartige Übung.
habe so etwas vor Jahren mal gemacht, einen alten Text von mir eingescannt, oder auch Seiten aus einem Fachbuch, die ich digital vorliegen haben wollte, um im Urlaub auf meinem Notebook zu tippen. Die Geschwindigkeit hägt von zwei Faktoren ab: Qualität des Scanners und Qualität des Schriftbilds. Wenn alles passt, sind 200 Seiten kein Problem und sollten innerhalb von 4 bis 5 Stunden durch sein (scannen, Texterkennung, Nachbearbeitung).
Mein Vorschlag: Falls du einen Scanner hast (oder den eines Bekannten nutzen kannst) einfach mal ein paar Seiten durchjagen und nachschauen, wie oft die OCR (Texterkennung) mault.
Danke für die zahlreichen Antworten. Die alten Texte und Entwürfe existieren auf einer kaputten Festplatte. Dann muss mein GöGa wohl doch noch mal versuchen, die Texte zu retten. Ansonsten bin ich gerade dankbar, das ich vieles als Ausdruck besitze.