Achtung, albern: Spaß mit der Synonymfunktion

Wenn man an einem Sonntagvormittag sonst nichts zu tun hat… Ich liiiiieeeeende die Synonymfunktion von Papyrus. Allerdings muß man sie mit Bedacht nutzen - gerade bei meiner grob-Mittelalter-Fantasy. Die Idee spukte schon länger in meinem Kopf rum, und jetzt habe ich sie mal an einem Absatz ausprobiert und sehr gelacht: Man müßte mal jedes erdenkliche Wort durch das jeweils unpassendste Synonym ersetzen…

Das Ergebnis:
Teresá ließ ihr Hottehü vor den Klippen Posto fassen, die zum H2O herab führten. Sie war scharf darauf, den Badestrand für sich zu haben. Die Rappstute würde nicht Hackengas geben; die Hafermotoren des Imperators waren affengeil trainiert. Und für die fantastische Konstellation, daß sich wer an diesen Küstenabschnitt am Arsch der Welt ein paar Tagesritte von Morena verfranzte: Kein Fuzzi würde sich entblöden, eine afroamerikanische Rosinante polnisch einzukaufen. Afroamerikanische Rosinanten bugsierten nur die Kosaken des Imperators. Und sie.

Das war das Original:
Teresá ließ ihr Pferd vor den Klippen stehen, die zum Wasser herab führten. Sie wollte den Strand für sich haben. Die Rappstute würde nicht weglaufen; die Pferde des Fürsten waren hervorragend abgerichtet. Und für den unwahrscheinlichen Fall, daß sich jemand an diesen verlassenen Küstenabschnitt ein paar Tagesritte von Morena verirrte: Niemand würde es wagen, ein schwarzes Pferd zu stehlen. Schwarze Pferde führten nur die Reiter des Fürsten. Und sie.

Habt einen fröhlichen Sonntag!

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Buchling, du solltest öfter nichts zu tun haben, das war sehr unterhaltsam und schrammt am „dada“.
Die Hafermotoren… ich breche ab! :rofl:

Mit sowas hast du mich gleich. :astonished: Das musste ich auch ausprobieren (mit einer so oder so schon etwas abgedrehten Szene).

*Das Ergebnis: *Sie kippte in Spalten, kratzte ab, wurde wiedergeboren, glotzte durch die Sehorgane samt und sonders aller Menschenfrauen, war sie, verlebte ihre Vitas mit Karacho. *Beaugapfle es! Befühle! *Odem von hoher Temperatur auf der weichen Derma schwabbeliger Innenschenkel, ein lustbetontes Rupfen in ihrem Nukleus. Geil und an den Nerven zerrend. Sommerlich und pumpend. Knallhitze, wie von hunderten Zentralgestirnen und nass, gleitend wie Gesteinsschmelze. Ein brodelnder Aufguss integren Begehrs, maulfauler und ohrenfälliger Forderungen. Identifiziere! Das delikate Kraulen von allen Seiten an und im Korpus marschierte ab für einen ungekannten Kummer, der sie von der Humidität zwischen ihren Keulen aus zu gabeln schien. Grandios, präpotent und in allen Bizarrerien… rätselhaft. Mit einem polyfonen Ruf stürzte sie sich hinein, planschte demütig darin, ließ ihn über sich hinfort branden und wurde selbst zur Zauberkraft – erschuf eine Existenz aus ihrem eigenen prozentualen Schwinden.

Das Original (stinkt jetzt finde ich eh ab :laughing: - zu wenig Schwabbeln und „Keulen“):
Sie stürzte in Abgründe, starb, wurde wiedergeboren, sah durch die Augen sämtlicher Menschenfrauen, war sie, durchlebte ihre Leben im Flug. *Sieh hin! Fühle! *Heißer Atem auf der zarten Haut bebender Innenschenkel, ein lustvolles Ziehen in ihrem Kern. Begehrlich und verzehrend. Warm und pulsierend. Hitze, wie von hunderten Sonnen und feucht, fließend wie Gesteinsschmelze. Ein brodelnder Sud ehrlichen Verlangens, stummer und unüberhörbarer Wünsche. *Erkenne! *Das sanfte Streicheln überall an und im Leib wich einem ungekannten Schmerz, der sie von der Nässe zwischen ihren Schenkeln aus zu spalten schien. Enorm, urgewaltig und in allen Eigenarten… magisch. Mit einem vielstimmigen Schrei stürzte sie sich hinein, badete ergeben darin, ließ ihn über sich hinfort wogen und wurde selbst zur Kraft – erschuf Leben aus ihrem eigenen anteiligen Vergehen.

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Naja das Original ist auch gut, aber mit den Synonymen hat es fast was Vogonisches finde ich!

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Ich will auch!

Ich habe mal die fremdwortlastige Variante gewählt :laughing: Na ja, bis auf ein paar Ausreißer, die einfach zu goldig waren… :heart_eyes:

*Wie oft auch immer er sich nachfolgend an vorgenannten Zeitabschnitt entsann, würde er in Zeit und Ewigkeit asserieren, dass er temporär auf Eis gelegt habe, bevor er sich aufs Geratewohl in die Düsterkeit begab. Dass er zum Allermindesten einen piepsig kleinwuzigen Augenblick lang über diesen Sachverhalt nachgesonnen hätte, ob es in facto so taktisch geschickt war, durch eine Pforte zu dackeln, für die er nicht die Spur eines Patentrezepts hatte, mit nichts equipiert als einem Talglicht und einer Kassette Schwefelhölzchen. Der wahre Sachverhalt war dessen ungeachtet, dass er nicht brütete. Als Ersatz erkletterte er über den Schwellwert und quetschte das Portal hinter sich zum wiederholten Male zu. *
**
Und hier noch das Original:

Wenn er sich später an diesen Moment zurückerinnerte, würde er stets behaupten, dass er kurz gezögert habe, bevor er sich aufs Geratewohl in die Dunkelheit begab. Dass er zumindest einen winzig kleinen Augenblick lang darüber nachgedacht hätte, ob es wirklich so klug war, durch eine Tür zu gehen, für die er keinen Schlüssel hatte, mit nichts ausgerüstet als einer Kerze und einer Schachtel Streichhölzer. Die Wahrheit war jedoch, dass er nicht nachdachte. Stattdessen stieg er über die Schwelle und schob die Tür hinter sich wieder zu.

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:D:D:D
Es melde sich bitte jeder der bei der Lektüre verstorben (schnell, vor dem letzten Atemzug!) oder dem Wahnsinn anheimgefallen ist… ! Mit einem beeindruckenden „body count“ schaffe ich es vielleicht in die nächste vogonische Anthologie! Man darf ja wohl

noch träumen…:heart_eyes:

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Meins war albern - Deins ist Kunst! :thumbsup::rofl:

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Zumindest animiert es mich das Wort „Keule“ wieder rege in meinen Sprachgebrauch zu integrieren, wenn auch in anderem Kontext.
Mal schauen, wie der Mann guckt, wenn ich ihn nach der Arbeit mit: „Eh, Keule, was geht?“ begrüße… :smiley:

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Hehe, das ist wirklich lustig! Hab mich auch mal drangewagt. Das war ziemlich gaga, aber muss ja so sein. :smiley:

Hier mein Ergebnis:

Wie ein Dusel von zuckersüßem Sorgenbrecher intromittiert sein Voodoo in mich. Es schnurrt durch meine Erbse, schmeißt im Schlafittchen eine Dusche an, die mich tremolieren lässt, sprudelt wie Vollblutverlangen über meine Hupen bis hinunter zu meiner Schublade. Ich grochse, zapple unter dem Herkulesbrecher, der mich überfällt und (heiß) wie ein Bügeleisen durch meinen Korpus schießt. Meine Haxen tanzen nicht nach meiner Pfeife und knicken unter mir ab. Maradin verstrebt mich, zieht mich spack an sich heran. Dabei schnalle ich, dass auch meine Rufweite nicht ohne Spuren an ihm entlanggegangen ist. Durch die Seidenauflagen unseres Outfits wittere ich seinen beinharten Bock an meinem Schlegel. Die Überzeugung, dass er hinter mir her ist wie der Teufel hinter der armen Seele, lässt mich erneut den Tatterich haben. Ich gewahre der Wahnsinnshitze in meinem Leib, kralle meine Klauen in seinen Buckel, schnaube in den blauen Seidenmantel und schnuppere dabei ein ambrosisches Ingwerbouquet.

Bitteschön, hier ist das Original (aus meinem fertigen Erotikroman):

Wie ein Rausch von süßem Wein dringt seine Magie in mich hinein. Sie fließt durch meinen Kopf, löst im Nacken einen Schauer aus, der mich erbeben lässt, strömt wie glühendes Begehren über meine Brust bis hinunter zu meinem Schoß. Ich stöhne, zucke unter der gewaltigen Woge, die mich erfasst und heiß durch meinen Körper fährt. Meine Beine gehorchen mir nicht und brechen unter mir weg. Maradin gibt mir Halt, zieht mich eng an sich heran. Dabei wird mir klar, dass auch meine Nähe nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist. Durch die Seidenschichten unserer Kleider fühle ich seinen hartes Verlangen an meinem Schenkel. Die Gewissheit, dass er mich begehrt, lässt mich erneut erbeben. Ich spüre die Hitze in meinem Körper, kralle meine Hände in seinen Rücken, keuche in den blauen Seidenmantel und rieche dabei einen köstlichen Ingwerduft.

:rofl::D:ROFL:

… auch nicht viel anders …

Danke für diese köstliche Idee! :laughing: :smiley:

Liebe Grüße,
Vroni

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Ich werde nie wieder eine Schublade unbefangen beaugapfeln können… :scream:

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@Zauberfrau :laughing: :rofl::smiley:

Auch sehr Gaga, aber bitte :

Und das Original

Er erinnerte sich an den Moment wo er registrierte das sie weg war. Es war nicht ungewöhnlich das sie mal länger weg war, sie traf Leute auf der Straße, oder sah ein schönes Paar Schuhe und machte dann einen Einkaufsbummel. Er hatte ihr gesagt sie möge ihm doch bitte ein Päckchen Tabak mitbringen und an die Milch denken.
Klar hatte sie erwidert, wenn ich dran denke und wiederkomme mache ich das.

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Unfreiwillig komisch, denn “entsinnen” ist stilsicher. “Zurückerinnern” ist hingegen ein Tabu. Weiße Schimmel lassen grüßen. Baumallee auch. Ich rege mich eh darüber auf, dass Papyrus *zurückerinnern *nicht anmahnt, dass es falsch ist. *Vorerinnern *kennt Papyrus komischerweise nicht. Aber wenn es *zurückerinnern *gäbe, müsste es auch *vorerinnern *geben. Also bitte, benutzt niemals das Wort “zurückerinnern”. Man kann sich an etwas erinnern. Man kann jemanden an etwas erinnern. Wer sich zurückerinnert, wäre gerne schon weiter, als er ist.

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Ich glaube, es gibt einen Unterschied zwischen “erinnern” und “zurückerinnern”.
Ich erinnere mich, wenn mir etwas wieder einfällt. Meistens ist das Eingefallene noch nicht sooo lange her.
Wenn ich mich zurückerinnere, dann ist das ein aktiver Prozess, in Gedanken in die Vergangenheit zurückzureisen, um sich die Vorgänge von damals wieder genau ins Gedächtnis zu rufen.

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:rofl::heart_eyes:

Was für ein perfekter Teilsatz! :smiley: Ich bin dafür, dass das Wort „fesch“ zu Ehren all unserer Großeltern wesentlich häufiger Verwendung finden sollte!

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Liebe @Unbefleckte, vielen Dank für deinen Hinweis. Wenn er nicht ganz so herablassend geäußert worden wäre, hätte ich das noch besser gefunden. Das von dir favorisierte “entsann” finde ich in dem Fall nicht so gut, da es den Genitiv nach sich zieht, den ich an der Stelle vermeiden möchte. (In der synonymisierten Version hab ich ihn eh vergessen.)
Das ist übrigens ein Schnipsel aus einem Projekt, das sich noch nicht einmal ansatzweise in der Korrekturphase befindet. Da sind sicher also noch viele andere Stilblüten drin, die es aufzuspießen gilt.

Das dürfte daran liegen, dass “zurückerinnern” vom Duden als Wort anerkannt wird, Stil hin oder her. https://www.duden.de/rechtschreibung/zurueckerinnern

Damit hast du insofern Recht, dass ich sehr gern schon an dem Punkt wäre, wo es nur noch ums Korrigieren geht! :wink:

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Ich hab’s auch ausprobiert (und fand es gar nicht sooo einfach):

Das Kolorit löste sich in den Zipfeln ab, der Feuchtetransport vom Blizzard des hintersten Jahreszwölftels war plakativ und die Scholle sah auch geziemend retrozediert aus. Nur das linkslastige Appetithäppchen emittierte etwas Grandezza.
Der Sekretär mit der verschnarchten unreifen Latüchte und dem perfiden Sprechknochen darauf war ebenfalls keine Beauty-Queen. Die Kontorchaise war zwar tiefenentspannt, ächzte aber mit jeder Translokation, die er fabrizierte. Also thronte er torpid, mit den Quanten auf der Kante.

Original:
Die Farbe blätterte in den Ecken ab, der Wasserschaden vom Sturm letzten Monat war nicht zu übersehen und der Fußboden sah auch ziemlich abgetreten aus. Nur das rote Canapé verströmte etwas Eleganz.
Der Schreibtisch mit der altmodischen grünen Lampe und dem schwarzen Telefon darauf war ebenfalls keine Schönheit. Der Bürostuhl war zwar bequem, knarzte aber mit jeder Bewegung, die er machte. Also saß er ruhig, mit den Füßen auf der Schreibtischkante.

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Die Beauty-Queen mit dem Sprechknochen hat absolut Charme! :rofl::smiley:

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Das glaube ich dir unbesehen. Vielleicht würdest du ihn dir aber dann nicht so gut merken können.

Hammer

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Tja, das werden wir leider nie herausfinden. :coffee:

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