Zwei Fragen zur Gestaltung

Hallo zusammen
zwei Fragen zur Gestaltung eines Textes habe ich.

Beim Ebook ist unwichtig, wie groß die Schrift ist, ich denke bei jedem Reader lässt sich das anpassen. Beim gedruckten Buch ist das anders. Ich habe von einem meiner Bücher einen Privatdruck machen lassen und bin erstaunt, dass die Schrift im Taschenbuch sehr klein ist, Die zugrundeliegende PDF-Datei, die aus einer ODT erzeugt wurde, hat eine Schriftgröße von 13.5 in Calibri.
(bei der Umsetzung nach Papyrus verwende ich inzwischen Bookman Old Style in 12 Punkt)

Welche Schriftgröße bietet sich an?

In meinen Manus unterscheide ich zwischen der Erzählung und der wörtlichen Rede. Erzählung ist in Regular, wörtliche Rede setze ich in Italic und Anführungszeichen.
Ist das richtig, oder sollte eine wörtliche Rede nur in Anfürhungszeichen stehen?

Nachtrag:
Oder liegt die Verkleinerung der Schrift daran, dass ich auf DIN-A4-Format schreibe und beim Druck auf TB-Format oder DIN-A5 skaliert wird?
Ich habe vor ein paar Tagen ein paar Seiten (auf A4 geschrieben) als Druck auf A5 bestellt, mal sehen, wie das rauskommt

nolimit

nolimit

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Nur Anführungszeichen. So ist’s der Leser gewohnt. Hervorhebungen durch andere Schriftart, Kursiv- oder Fettdruck zeigen an, das etwas besonders betont werden soll. Würde ich sparsam mit umgehen.
Wenn Du also nicht Sprach- oder Druckbildexperimente unters Volk bringen (also bewusst vom Gewohnten abweichen) willst, wäre meine Empfehlung, diese Schriftbildwechselei zu lassen.

Gruß,
misc

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Danke misc - ich habe das bisher so gemacht, um selbst einen schnellen Überblick zu haben, wo wörtliche Reden stehen.
Wie sieht das aus, wenn ich die Gedanken einer Person ausdrücken will, z. B.:

Wenn das mal gut geht fuhr es Paul in diesem Momernt durch den Kopf

Gruß
nolimit

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In Papyrus kannst Du Dir nur die wörtliche Rede per Mausklick anzeigen lassen:
image

Da habe ich kürzlich einen → guten Artikel entdeckt. Schau mal rein.

Gruß,
misc

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Ich sehe schon, ich habe so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Danke nochmals

nolimit

Meiner Ansicht nach nur in Anführungszeichen. Genau dafür sind sie ja da. Zusätzlich kursiv ist doppelt gemoppelt.

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Ich habe noch eine Beobachtung, die noch nicht zur Sprache kam. Wenn in SF-Literatur auch Telepathie vorkommt, dann habe ich diese telepathisch übertragenen Sätze oft in Kursivschrift gesehen. Im Grunde sind sie zwar auch wörtliche Rede, aber eben auf einem anderen Übertragungsweg, so dass ich diese Unterscheidung hier sehr vorteilhaft finde. Damit hätten wir dann drei Darstellungsformen:

  • Echte wörtliche Rede: Anführungszeichen
  • Telepathie: Kursivschrift
  • Eigene Gedanken: Ohne besondere Hervorhebung
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John Scalzi nimmt für Telepathiegespräche zwei Doppelpunkte anstelle Anführungszeichen.

„Lautes Sprechen ist nur eine unserer Möglichkeiten.“
::Ich kann es dir auch rüberdenken.::

Wird das nicht unübersichtlich, wenn es in einem Schachtelsatz eingebettet ist?

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Ich fand, dass es hervorragend funktionierte. Mein Hirn brauchte zwei solcher Gedankenübertragungen im Text und es fühlte sich an, als wären das schon immer die Satzzeichen der Wahl für sowas gewesen.

Aha. Gut, zu wissen. Werde ich mal testen.

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Meine Geschichten überarbeite ich jetzt, so dass wörtliche Reden wie alles andere auch in Regular und Anführungszeichen gesetzt sind. In einer der Geschichten kommt eine Szene vor, in der ein persönlicher Brief an die Prota und ein Testament verlesen werden. Brief und Testament setze ich trotzdem Italic, um die Bedeutung hervorzuheben

Nachtrag:
Wenn ich euch mit meinen - aus eurer Sicht - vielleicht dämlichen Fragen auf den Keks gehe, einfach sagen.

In derselben Story erlebt der Protagonist hin und wieder Flashbacks in seine, zum Teil lange zurückliegende Vergangenheit, erlebt. Ich nehme an, das diese Flashbacks im Präsens geschrieben werden müssen, denn im Moment des Erlebens ist es ja Gegenwart.

nolimit

Ich bevorzuge in Büchern generell die Vergangenheit, also Präteritum.
Für die Protagonisten ist das trotzdem ihre Gegenwart, die sie in dem Moment erleben.
Beispiel: „Plötzlich explodierte die Bombe und zerriss ihn in tausend Stücke. Sie schrie …“
Das passiert in der Geschichte gerade, obwohl im Präteritum erzählt wird.

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Siehe dazu auch das „epische Präteritum“ nach Käte Hamburger.

Na ja, wenn deine Geschichte im Präteritum geschrieben ist, müssten Rückblenden streng logisch und grammatikalisch eigentlich im Plusquamperfekt geschrieben sein. Da das aber sperrig zu lesen ist, werden solche Rückblenden meist mit 1-2 Sätzen im Plusquamperfekt „eingerahmt“ und der Zwischenteil im Präteritum belassen.
Du kannst als Stilmittel deine Flashbacks im Präsens schreiben, aber dann bitte einheitlich so verfahren. Am besten, du schreibst die gleiche Stelle mit dem Flashback mal im Präsens und mal mit Plusquamperfekt und schaust, welche Variante deine Absicht am besten rüberbringt.

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Wechsel der Erzählzeit werden als Stilmittel, etwa zur Abgrenzung oder Hervorhebung, immer wieder verwendet. Du kannst die Flashbacks im Präsens schreiben, wenn das aus Deiner Sicht passt und der Story dienlich ist, aber müssen musst du das nicht.

Gruß,
misc

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Ich denke, ich werde für die Flashbacks Präsens wählen, evtl. eingerahmt von zwei, drei Sätzen im Pusquamperfekt.

Danke für die Anregungen

nolimit

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