Ich mag den Text nicht so - aber, dass liegt einfach am Thema. Ich mag das fabulisieren sexualisierten Themen nicht sonderlich. Ich versuch mein Glück mit Kritik
Was mir am Anfang wunderte, ist die „negative Betrachtung von Annas Scheidung“, erkennbar an „fette Unterhaltszahlung, hätte höher sein können“ wahrscheinlich war das ironisch gemeint in den Gedanken der Protagonistin, oder sie ist schrecklich naiv. Das wiederum ärgert den Leser, denn es ist nie so leicht, wie man glaubt. Oder ist es eine gehässige Betrachtung des Schreibers? Wird am Anfang nicht so deutlich.
Ab diesen Satz: „Lauter traurige Stories eigentlich, wenn man es genau nimmt, und über die Witzchen zu machen eigentlich nur peinlich ist.“ dachte ich, okay - sie betrachtet es doch ironisch.
Bis zu diesem Punkt: "Viel schlimmer, als ihr euch alle vorstellen könnt. Und dennoch das Schönste, was mir passierte. Und das Beste, das Jan, meinem damaligen Freund passierte. " dachte ich, ihr wäre etwas „Schlimmes zugestoßen“, aber du schafft es, dass die Neugierde geweckt wird. Denn die Wendung ist tatsächlich nicht vorhersehbar.
Die Beschreibung ihres damaligen Dasein inklusive "T-Shirts mit Anarcho-Sprüchen und dem A im Kreis darauf, und zu große Lederjacken von Flohmärkten, auf die wir Sticker mit politischen Slogans hefteten. " gefällt mir.
Ich finde gut, dass du alle Hinweise in den Text vorbereitest, und ich es nicht vorhergesehen haben. Sani kurs und … "Das braucht jeder mal“, sagte er.
Die Thematik mit dem 16 Geburtstag fand ich extra schräg. Vielleicht gibt es solch provokante Menschen. Ich habe es im Rahmen der Geschichte akzeptiert.
Mal ne Frage ans off: Haben die Eltern mit euch „Darüber“ geredet? Ich kenne das als Thema aus amerikanischen Fernsehserien. Also meine Eltern haben mit mir nicht darüber geredet, denn es gab den peinlichen Bio-Unterricht und peinliche Bücher, die sie einem wortlos geschenkt haben
Bezieht sich darauf:
Und tatsächlich, eine knappe Stunde später, nachdem er mit Mama im Schlafzimmer allein gesprochen hatte, Daniel hing wieder vor seinem Computer, kamen sie beide in mein Zimmer, setzten sich an mein Bett, während ich auf dem Sandkissen wie eine Südseeprinzessin fläzte, und wir sprachen „darüber“. Und, Scheiße, es war zum ersten Mal, wie mir schien, ein Gespräch unter drei Erwachsenen.
Geschrieben fand ich die Vorstellung gut.
Dann ging es weiter → ich weiß nicht. Die Art und Weise der Beschreibung war mir zu … „cool“, ähnlich wie jemand, der es übertrieben lässig seinen Freunden beschreiben will. Ist das die tatsächliche Empfindung der Protagonistin? Diese scheine ich an dieser Stelle nicht wahrzunehmen.
Den ganzen Akt übergehe ich mal
Aber ich habe nicht das Gefühl, dass es das schönste Erlebnis war, dass sie je erlebt hatte. Ich kann nicht genau beschreiben, woran es liegt. Die Beschreibung klingt für mich mehr nach Tinder, als nach Liebe - vielleicht, soll das aber so sein. Vielleicht ist sie so ein Kopfmensch, die möchte, dass alles „für sie“ perfekt ist. Irgendwie fehlt mir die Wechselwirkung der Gefühle. Er scheint mir etwas Austauschbar.
Obwohl ich die Idee mochte, wie sie sich auf das perfekte Date vorbereitet. Wer kennt das nicht?
Dann kommt ein starker Abschnitt, deine Wendung. Die finde ich gut eingeleitet, mit seinem Gestammel.
Die Panik, die in ihr aufkommt, nehme ich ab. Die Gegensprecher des Notrufs, sind eigentlich gewöhnt, dass die Leute Panik haben - sie reagieren vielleicht mehr beruhigend und einlullend (das kann ja auch sauer machen). Ich glaube sie Fragen noch nach der Adresse „Ansprechbar?“ „Verletzt?“ „Atmet er?“ Muss man ja nicht ganz ausführlich einbauen.
Das Ende finde ich in Ordnung. Interessiert hätte mich, wieso sie sich trennen. „Auf seinen Wunsch hin“, reicht doch nicht aus? Hier bekomme ich das Gefühl, die Story sollte schnell zu Ende sein. Aber nein - die story ist nie zu ende
Wenn er sich von ihr getrennt hat, hatte das sicherlich ein Gefühl in ihr ausgelöst, vielleicht große Traurigkeit? Wie hat sie das geprägt? Vielleicht denkt sie ja nicht gerne dran und deswegen wird das nicht Thema.
Und bäh für das tote Robben Bild. Wird alles zu Alaska Seelachs!