Zu schade für die Schublade

Hallo ihr Lieben,

ich habe den folgenden Text zur Seitenwindwoche 8 geschrieben. Und als er dann fertig war, habe ich die Aufgabe nochmal richtig durchgelesen. Darauf hin habe ich nun endlich auch bemerkt, es soll ja um ein Sachtext gehen. Jetzt denke ich mir, den bisher geschriebenen Text einfach wieder in die Schublade zu stecken, wäre meiner Meinung zu schade. Daher stelle ich den hier rein: viel Spaß mit meinem Erlebnis vor einigen Jahren, als ich den Text „Deutschland gegen England. Ein Drama in fünf Akten“ schrieb. Ach so, der Text ist letzten Donnerstag, am Morgen, den 01.12 geschrieben wurden, warum das schon etwas lustig ist, werdet Ihr am Ende des Textes sicher verstanden haben. :slight_smile:

Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich bisher noch nie groß für ein Schreibprojekt recherchiert habe. Klar, für Diplom und andere Arbeiten mache ich das schon.

Aber für die anderen Projekte schreibe ich gerne aus dem Moment heraus, bringe das zu Papier, was mir gerade einfällt. Es gibt Gedankensprech, hier würde ich von Gedankenschreiben reden. Ich habe einfach Freude daran, Texte aus dem „Seins“ heraus zu entwickeln, ohne groß sich vorzubereiten. Und manchmal ist es auch kurios, wie der Text zustande kommt, welche innerlichen Dialoge und Szenen sich in meinem Kopf abspielen, bis ich nun endlich meine Idee niederschreibe. Kennt Ihr das? Ihr habt eine Idee im Kopf und die will umgesetzt werden, sonst lässt sie euch keine Ruhe?

Um jedoch diese Woche mitmachen zu können, möchte ich euch gerne von einer dieser Ideen, die ich einfach umsetzen musste, erzählen. Die Gedanken und Begeisterung von dem Text war so vehement in meinen Kopf, dass ich nicht anders konnte, als sie aufzuschreiben. Damals begann ich ein Schreibkurs und hatte mein Werk einfach mal so aus Spaß den Schriftsteller, derjenige, der den Kurs leitet und kontrollierte, weitergeleitet. Er fand ihn klasse. Klar, einige Verbesserungen waren immer möglich, aber es schmeichelte mir. Ich habe mit Spaß und Freude den Text meinen Freunden vorgelesen, sie lachten sich dabei schlapp.

Also möchte ich euch mit Freude schreiben, wie der Text „England vs. Deutschland: Ein Drama in 5 Akten“ entstand.

Es war die letzte EM 2020 (?), Deutschland hatte das letzte Gruppenspiel gegen England und musste gewinnen, um weiterzukommen. Ich ging zu meinem Kumpel, um mit ihm das Spiel anzuschauen. Draußen war es sehr stürmisch. Glücklicherweise hat es auf dem Hinweg noch nicht geregnet. Aber es braute sich was zusammen.

Dort angekommen haben wir mit einer Flasche Wein und guter Laune das Spiel geschaut. Wie war das Spiel? Es war sehr langweilig, einfach nichts los auf dem Platz. Deutschland, ohne Elan und Vorwärtsdrang. Je langweiliger das Spiel, desto mehr sinnlose und lustige Kommentare zum Platzgeschehen kamen auf und desto leere wurde die Flasche Wein.

Im Gegensatz dazu wurde das Unwetter draußen richtig interessant. Das Unwetter nahm richtig Pfad auf, nicht so wie deutschen Spieler. Ich erwischte mich immer wieder, wie ich dem Treiben draußen fasziniert zuschaute und das Spiel immer mehr an Bedeutung verlor. Ebenso ging es dem Freund. Wir machten uns ein Spaß daraus, das Wetter draußen mit dem Spiel zu vergleichen. Sätze wie: „Schau mal, da passiert viel mehr als hier auf dem Platz.“ Oder „Der Sturm kommt über rechts und ist drückend überlegend.“ hallten immer mehr durch das Wohnzimmer.

Irgendwann war das Spiel zu Ende, Deutschland draußen, das Unwetter beruhigte sich wieder und ich war vom Wein noch „gut drauf“. Ich ging nach Hause und während ich da so lief, kam mir die Idee für „England vs. Deutschland: ein Drama in 5 Akten“. Wie ihr euch denken könnt, handelt es von einer Gegenüberstellung des langweiligen, ohne Esprit wirkenden Deutschlandspiel zum dagegen aufbrausenden, spannenden Unwetter draußen. Der Gedanke an den Text ließ mich nicht los. Während des Heimkommens formten sich Sätze, Kapitel, Vergleiche, Story und vieles, vieles mehr.

Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zur Tat schritt und schrieb. Entweder war es noch am selben Abend im angeheiterten Zustand, direkt als ich nach Hause gekommen bin. Oder wie so oft es bei mir ist, dass ich nachts wach wurde und ich so lange von meiner Idee genervt werde, bis ich aufstehe und anfange, diese umzusetzen.

Auf jedenfalls kehrte erst nach der erfolgreichen Umsetzung wieder Ruhe in meinem Kopf ein.

Wenn Ihr Interesse habt, kann ich gerne „England vs. Deutschland: Ein Drama in 5 Akten“ mal ins Forum stellen, würde mich freuen.

Was mir gerade einfällt, heute ist wieder das letzte Gruppenspiel von Deutschland. Deutschland muss gewinnen, um weiterzukommen. Und ratet mal, bei wem ich das Spiel schauen werde? Vielleicht ist es diesmal Glühwein, den wir während des Spiels konsumieren. Ich bin wahrlich gespannt, ob sich die Geschichte wiederholt. :slight_smile:

Tut mir leid, Fußball war noch nie mein Ding. Ich habe aber beim Lesen Deiner Story, einige sprachliche Fehler entdeckt.

Danke Dir für Deine Rückmeldung. Ich freu mich. Hast Du für mich einige Beispiele der sprachlichen Fehler? Bin da immer Dankbar für Feedback.

Im Grunde genommen geht es doch nur um dieses Stückchen oder?

Du schreibst eingangs, dass du nie recherchierst. Solltest du aber, um so etwas
EM 2020 (?)
zu vermeiden. Das geht in meinen Augen gar nicht.

leere – leerer
desto mehr, desto leere direkt so in einem Satz hintereinander finde ich ein wenig ungeschickt.

machten uns ein Spaß – einen

Dem Ausschnitt fehlt für mich ein bisschen wie genau sich das Wetter zusammenbraute. Das könnte man richtig spannend gestalten. Details aus dem Fußballspiel könnten in Kontrast dazu stehen, sind aber leider nicht erwähnt.

Die Idee an sich finde ich sehr gut. An der Ausführung könnte man noch feilen.

1 „Gefällt mir“

Danke Dir für Deine Rückmeldung! Ja Du hast recht, bezüglich des Recherchieren, hätte man recherchieren sollen. Es könnte auch der Witz an der ganzen Sache sein. Wenn das Thema recherchieren als Aufhänger dient, dann nicht zu recherchieren. :slight_smile: Wie hätte man das noch anders ironisch einbauen können?

Bezüglich Unwetter vs. Spiel: das habe ich gut in meinem Text, den ich noch nicht hier reingepostet habe, gut ausführlich darstellen können. Wobei auch hier das Feedback von jemanden war, er hätte sich noch mehr Extreme in diesem Zusammenspiel aus Unwetter und Fußballspiel gewünscht…