Zielvorgabe: Schreibdauer

Hallo zusammen,

eigentlich finde ich die Funktion Zielvorgabe echt toll. Aktuell verwende ich Seiten als Ziel, finde das jedoch eher demotivierend. Denn wenn ich eine Rohversion eines Kapitels runterschreibe, komme ich da vielleicht schnell an das entsprechende Ziel, wenn ich dann aber mühseligen Feinschliff mache, Sätze streiche usw, dann komme ich meinem Ziel nicht näher. Obwohl das genauso wichtig für meine Arbeit am Roman ist.

Meine Überlegung wäre, stattdessen Stunden zu tracken. Beispielsweise 1h/Tag. Das wäre dann auch hilfreich gegen Schreibblockaden. Da ist es manchmal ja egal, ob man was Neues zu Texte bringt oder sich mit ein paar Szenenüberlegungen beschäftigt oder altes liest, Hauptsache man bleibt am Ball. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Aber ich mache mir schnell sehr starken Druck, was „leisten“ zu müssen, und das killt bei mir jegliche Produktivität und Kreativität.

Ich bin gespannt auf eure Gedanken und Erfahrungen hierzu.

Es gibt wohl einige, die ihre Rohfassung runterschreiben, bis die Story komplett fertig ist. Für diese Leute mag diese Funktion toll sein. Da du es wie ich zu machen scheinst und dir deinen geschriebenen Kram zwischendrin ansiehst, kommst du mit dieser Funktion nur eingeschränkt weiter.

Es gibt doch 100.000 Tools dazu. Willst du das tatsächlich in Papyrus haben? Hast du dir schon mal das Pomodoro-System angesehen. Das trackt zwar keine Stunden, ist aber bei mir effektiver als vieles andere.

Was sind denn Schreibblockaden? Wir tun immer so, als sei das irgendein magischer Fluch, den man einfach nur auf magische Weise auflösen müsste.

Wenn ich eine Schreibblockade habe, denn bedeutet das in übersetzt: Mir fehlt gerade eine Idee, wie es weitergeht. Oder ich hänge an einer Stelle, die unlogisch ist, was ich gerade nicht auflösen kann. Das sind die Punkte, an denen ich wirklich hänge. Das ist aber keine Schreibblockade, sondern du weißt einfach nicht, wie es weitergeht. Dann kannst du auch keine Stunden tracken. Oder willst du Stunden tracken, in denen du nachdenkst?

Bei so einer Schreibblockade gibt es in meinen Augen nichts besseres, als die Story hinzuwerfen, ein paar Freunde anzurufen und was Schönes zu unternehmen - vielleicht auch Wandern zu gehen. Wenn das Gehirn frische Luft bekommt, ist sie ganz plötzlich da, die Idee. Und dann flutscht es auch wieder mit dem Schreiben.

Das sind aber nur meine Gedanken als Verweigerer dieses Stücks Technik :slight_smile:

3 „Gefällt mir“

Mich motiviert es ebenfalls, wenn ich mir bestimmte Ziele setze und meinen Fortschritt möglichst messbar verfolgen kann. Meine Art und Weise lautet: „Statussymbole erringen“. :upside_down_face:
Ich bin jetzt bei der mühsamen zweiten Überarbeitungsrunde, die sich über Monate hinzieht. Wenn ich eine Szene überarbeitet habe, wähle ich ein anderes „Symbol für den Status der Szene“, also ein anderes kleines Symbolbildchen. Im Navigator sehe ich dadurch meinen Fortschritt auf einen Blick, und irgendwie klingt „ich habe heute ein Statussymbol errungen“ für mich motivierender als „ich habe endlich die Szene überarbeitet und kann zur nächsten übergehen“.
Seit Jahresbeginn habe ich 42 Szenen überarbeitet, von ca. 160, das ist für mich eine bessere Maßeinheit als die Stunden, die ich damit verbracht habe.
Morgens gucke ich aber auch auf die Zeit, weil ich mich jeden Morgen (wirklich jeden!) vor dem Frühstück mindestens eine halbe Stunde lang an meinen Roman setze.

1 „Gefällt mir“

Ich habe meinen ersten Roman damals erst komplett als Rohfassung geschrieben. Wenn mir keine Namen für Randfiguren eingefallen sind, habe ich irgendetwas eingesetzt (ein Räuber hieß vorübergehend „Hotzenplotz“ :grin:), bei Formulierungen habe ich manchmal drei verschiedene nebeneinander stehenlassen - es war also wirklich keine Fassung, die man hätte drucken lassen können, selbst bei niedrigem Anspruch nicht. Dafür war sie irgendwann fertig …
Ich verstehe es aber auch, dass man den Fortschritt „statistisch“ sehen möchte. Das geht mir ähnlich. Und wenn man ein Kapitel überarbeitet, kann die Produktivität eben nach drei Stunden bei minus 86 Wörtern liegen. Dafür habe ich mich dann (ähnlich wie Corinna) mit den Statussymbolen belohnt: „Heute habe ich aus zwei „Baustellen“- zwei „Feinschliff“-Symbole gemacht!“
Und wenn man Wert auf die Überarbeitungszeit legt, so sieht man die ja in der Dokumentübersicht unter der „gesamten Arbeitszeit“.

2 „Gefällt mir“

Oder du lädst dir eine Zeiterfassungs-App auf dein Handy. Damit kannst du dann auch alle anderen Aktivitäten tracken, nicht nur das Schreiben. Und du kannst die Zeiten später einfach zusammenrechnen lassen.

1 „Gefällt mir“

Meine Gedanken zum Tracken einer Schreibzeit sind:

  • was zählt als Schreibzeit? Ab dem Zeitpunkt, wenn Papyrus geöffnet ist? Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass auch geschrieben wird.
  • oder jeder Tastaturanschlag wird als Zeit gerechnet und summiert?

Ich selbst arbeite mit Zielvorgaben (Anzahl Wörter des Gesamtwerks, Fertigstellung bis Datum). Papyrus errechnet mir daraus, die durchschnittlich zu schreibende Wörter am Tag. Neu berechnet wird immer um 0:00 Uhr.
Wenn ich Worte streiche, ganze Abschnitte lösche, gerate ich ins „Minus“. Dann sieht mein Fortschritt z.B. nicht mehr aus wie „23 von 399 Worte“, sondern „-62 von 399 Worte“. Aber den Malus hole ich in der Regel im Laufe des Tages wieder auf. Und wenn nicht? Ich bin nicht so streng mit mir, denn an anderen Tagen schieße ich weit über das veranschlagte Ziel hinaus.
Letztendich gleichen sich Bonus und Malus wieder aus.
Zeit gebe ich mir, mit Ausnahme des Fertigstellungsatums, nie vor. Und auch da gibt es eine Toleranz.

Die Zielvorgabe „Worte“ o.ä. halte ich für „ehrlicher“, weil sie tatsächlic einen Fortschritt im Text wiedergibt. Zeit vergeht, ob ich schreibe oder nur den Bildschimr anstarre.
Deshalb auch zu Eingangs die Frage, was in das Zeitracking einfliesst.

Es ist noch früh am Morgen, zumindest für mich, und ich hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben.

Gruß aus MG und jetzt erstmal noch einen Kaffee.
Klaus

1 „Gefällt mir“

Das musst du für dich selbst definieren. Aber ich rechne auch Planung als Schreibzeit. Wenn ich das nicht täte, hätte ich in den letzten 10 Jahren nicht viel geschafft, denn richtigen Text, den man lesen und veröffentlichen könnte, habe ich kaum produziert. Bei mir spielt sich momentan noch fast alles auf der Metaebene ab. Ich schreibe Szenenüberblicke, Figurendatenblätter, Datenblätter zum Weltenbau etc. Da würde es mir aber gar nichts nützen, die Wörter zu zählen, denn ich produziere kaum Wörter, die man veröffentlichen könnte. Mein Haupteditor ist fast jungfräulich weiß - bis auf ein paar Überreste aus meiner Anfangszeit mit diesem Projekt (als ich es noch nicht besser wusste) und einer ausgeschriebenen Szene in Band 2.
Alles, was ich schreibe, spielt sich im Organizer ab - im Szenenüberblick, in Kommentaren und Notizen.
Häufig mache ich Brainstorming zu konkreten Fragen, meist auf einem Tablet. Hinterher konvertiere ich die Notizen in getippten Text und füge sie in die Notizen meines Projektes ein. Aber auch das ist kein Text, den ein Leser je zu Gesicht bekommen wird. Anschließend extrahiere ich daraus die Ideen, die zu schon bestehenden Szenen passen, oder erstelle neue Szenen auf der Basis meiner Brainstorming-Notizen. Dabei muss ich häufig weitere Ideen generieren, um Logikfehler zu beheben oder um mir die Motivation meiner Figuren bewusst zu machen. (Welchen Grund hätte der Zauberer, die Rennschnecke vergiften zu wollen?) Häufig muss ich zwischen verschiedenen Szenen und verschiedenen Bänden hin und her springen, um die Inhalte aufeinander abzustimmen.
Wenn ich alle Szenenpläne mal fertig habe, werde ich mich voll aufs Schreiben konzentrieren können.
Ich gebe mir auch keine Zeit vor. Aber ich möchte trotzdem gerne wissen, wie viel Zeit ich in etwa auf das Projekt verwendet habe. (Allerdings muss ich den Umgang mit der Zeiterfassungsapp noch ein bisschen üben … Manchmal vergesse ich, sie ein- oder auszuschalten und dann muss ich schätzen. Manchmal tracke ich auch gar nicht …)

Und wenn ich dann irgendwann anfange „richtig“ zu schreiben, kann ich auch mit Zielvorgaben in Form von Wörtern oder Anschlägen arbeiten. Aber noch bin ich nicht so weit.

2 „Gefällt mir“

Mit stellt sich die Frage nicht, obwohl ich es so formuliert habe.
Die Frage richtete sich an die Threaderstellerin, ab wann die Zeit „läuft“.
Meine beschriebene Arbeitsweise bezieht sich auf das Schreiben des Romans und deckt nicht gen gesamten Schaffensprozess ab.
Für die Vorarbeiten setzte ich keine Ziele, höchstens sehr grobe.

Gruß aus MG
Klaus.

Wird eine Weile nicht getippt, insbesondere, wenn unsere „Kaffeepause“ angeht (auch, wenn man Tee trinkt :wink: ), dann setzt die „Ich-bin-fleißig“ Uhr natürlich aus.

Apropos Kaffeepause, wenn es nicht zu viel Aufwand ist, würde ich gerne das dieser Text modifizierbar ist :slight_smile:
Ich mag nämlich keinen Kafee :slight_smile:

Aber das ist nur ein sehr kleines Problem, und definitiv keine Priorität :slight_smile:

Meckern auf hohen Niveau, weil man muss ja praktisch nach Sachen suchen über die man Meckern kann bei dieser Software :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Hallo,
das hatte ich mir auch überlegt, als ich nicht weiterkam und alle Ideen weg waren, sobald ich den Laptop gestartet habe.

Ich habe für mich aber einen altmodischen und guten Kompromiss gefunden: Ich habe mir eine Sanduhr zugelegt. Die geht 30 Minuten, ich sehe aus dem Augenwinkel, wie viel Zeit vergeht und tracke zeitgleich das Wortziel über Papyrus.

Immer, wenn es ohne nicht weitergeht, nehme ich die Sanduhr und schreibe 30 Minuten irgendwas.

Für mich persönlich wäre die Zeitversion im Papyrus nicht brauchbar, weil zu wenig greifbar.

Aber wie immer gilt: das ist nur meine Meinung zu meinem Schreiben :slight_smile:

Gruß,
Anna

1 „Gefällt mir“