Zielformatvorlage erstellen und benutzen

Ich bin mit meinem Projekt fast fertig und experimentiere bereits mit den Formatvorlagen herum. Dabei habe ich über Ablage > Erzeugen… > Formate anpassen nach Dokument ein neues Dokument erzeugt, mit Standard-Formatvorlagen von epubli. Allerdings wollte ich dann noch einen anderen Zeichensatz für den Fließtext verwenden (EB Garamond). Hab ich alles hinbekommen.

Nun habe ich zwei Papyrus-Dokumente:

  • Das Original. Der Fließtext verwendet Arial als Font im globalen Absatzformat Standard.

  • Das erzeugte Dokument. Der Fließtext verwendet EB Garamond im Absatzformat Standard [lokal]. Nennen wir es Basis-Dokument für zukünftige Umwandlungen.

Nun versuche ich einen Weg zu finden, bei Änderungen am Original, ein neues Dokument auf Basis des bereits erzeugten zu generieren. Schön wäre es, wenn dabei der Fließtext des Absatzformates im Original (Standard) auf das Absatzformat des Basis-Dokuments (Standard [lokal]) abgebildet werden würde.

Müsste doch irgendwie zu machen sein … - vielleicht so?

  1. Im Originaldokument die globale Vorlage Standard nach Standard [lokal] kopieren. Wie mache ich das?
  2. Im Originaldokument die Vorlage des gesamten Fließtexts von Standard auf Standard [lokal] ändern (ächz!). Der Zeichensatz bliebe im Original-Dokument Arial.
  3. Dann müsste PA beim verwenden des Basis-Dokuments (benutzt EB Garamond in der Absatzvorlage Standard [lokal]) beim Erzeugen eines neuen Dokuments den Zeichensatz für den Fließtext automatisch ändern, richtig?

Gibt es eine einfacherer Methode?

Super! Die Angaben in eckigen Klammern fügt Papyrus selbst hinzu, um globale und lokale Formate zu unterscheiden.

Im Prinzip musst du im erzeugten Dokument nur noch sämtlichen Text löschen und das Dokument speichern. Das leere Dokument enthält also nur die Absatzformate mit den richtigen Schrifteinstellungen und es kann natürlich auch ein anderes Papierformat und andere Randeinstellungen aufweisen. Es dient lediglich als Vorlage für Umformatierungen.

Anschließend kannst du jederzeit über Ablage > Erzeugen… > Formate anpassen nach Dokument ein neues Dokument erzeugen, das die Einstellungen der Vorlage übernimmt. Das Absatzformat „Standard“ im Original wird dabei auf „Standard“ in der Vorlage abgebildet usw. Meiner Meinung nach müsste das lokale Format dabei Vorrang haben, aber probiere es aus.

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Danke, hat leider nicht gleich funktioniert.

Ich habe in dem Basis-Dokument den Text komplett gelöscht. Nach dem Erzeugen ist der Fließtext in dem Absatzformat Standard (Normseite).

Da das nur ein lokales Absatzformat im Basis-Dokument war, das keiner Kategorie zugeordnet war, habe ich es gelöscht, eh voilà: Jetzt setzt er den Fließtext nach Standard [lokal] um.

:tada:

Hm. Also so ganz scheine ich es immer noch nicht verstanden zu haben oder ich habe eine Bug gefunden.

Also in der PA-Hilfe steht (Kapitel 10.2, Freies Umformatieren nach beliebigen Vorlagen):

Das Prinzip ist wieder: Gleichnamige Formatvorlagen werden aufeinander abgebildet.

Manchmal geht’s, machmal nicht:

Absatzformat im
Hauptdokument
Typ Absatzformat in
eigener Vorlage
Typ Ergebnisformat
in erzeugtem Dokument
Typ
Radiomeldungen lokal Radiomeldungen lokal Radiomeldungen lokal
Kapitelreferenz lokal Kapitelreferenz lokal Standard lokal
Kapitelreferenz-Anmerkungen lokal Kapitelreferenz-Anmerkungen lokal Standard lokal

Ich verstehe nicht, warum die Umsetzung der Formate im ersten Fall (Format Radiomeldungen) reibungslos funktioniert, aber bei den anderen beiden nicht. Die Schreibweise habe ich mehrfach geprüft und ebenso probiert, das Format im Hauptdokument global zu sichern und in der Vorlage zusätzlich lokal.

Irgendwelche Ideen, was hier schief läuft?
Ich will den verwendeten Zeichensatz der Vorlagen von Arial auf einen anderen umsetzen.

Ich habe ein wirklich sehr umfangreiches Set an Formatvorlagen, gegen das, was du vorhast, ein Klacks zu sein scheint. Aber irgendwie verstehe ich auch nach mehrmaligem Lesen dein Problem nicht.

Du scheinst diese Funktion hier zu verwenden:

Was immer du da erwartest: Ich nutze Papyrus seit über 11 Jahren. Diesen Unsinn hab ich noch nie verwendet.

Was spräche denn dagegen, einfach dein Dokument zu kopieren. Dann kannst du darin alles so umstellen, wie du es möchtest.

Ein Tipp von mir: Nutze keine globalen Formatvorlagen. Wenn du dich weiterentwickelst und später eine alte Datei aufmachst, bringt dich das sonst sofort raus, wenn plötzlich alte Dateien auf neu umformatiert wurden.

Es gab in Papyrus 7 (!) mal Probleme mit globalen Formatvorlagen, wenn du gleichzeitig mehrere Dokumente offen hattest, die beide die gleiche globale Formatvorlage verwendeten. Wenn du dann eine solche globale Formatvorlage geändert hast, die im zweiten - noch offenen - Dokument verwendet wurde, gabs Chaos. Das war das letzte Mal, dass ich globale Formatvorlagen genutzt habe. Wenn alles nur innerhalb einer Datei gilt, gibts solche Probleme nicht und man kann sie ja prima von Dokument zu Dokument importieren.

Deine Tabelle aus dem letzen Posting verstehe ich leider überhaupt nicht. Vielleicht beschreibst du dein Problem nochmal neu oder hängst mal Beispiele an, was du willst und was nicht geht. Dann schau ich gern, ob ich dir helfen kann. Denn was du möchtest, scheint irgendwie etwas völlig gewöhnliches zu sein. Könnte es sein, dass du vielleicht komplizierter denkst, als die Sache ist?

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Äh, wenn das Unsinn ist, wieso bietet es Papyrus dann überhaupt an?

Vielen Dank für den Tipp!

Weil ich dann den Text doppelt pflegen müsste. Ein Mal im Original und ein Mal im kopieren Dokument.

Danke für den Hinweis. Hab mich auch schon gefragt, was passiert, wenn man mehrere PAP-Dokumente offen hat, bei denen man globale Vorlagen ändert.

Na ja, wenn du die Funktion, die du oben als „Unsinn“ bezeichnet hast, nicht nutzt, dann ist das für mich keine Überraschung. :wink:

Beim Nutzen der unsinnigen Funktion gibt es drei Dokumente:

  1. Das Hauptdokument (oder Original).
  2. Eine eigene Vorlage, in der ich Stammseiten und Absatzformate so einstelle, wie ich sie gerne hätte.
  3. Das aus Original und Vorlage erzeugte Dokument.

Das erste Absatzformat (Radiomeldungen) wird auf das gleichnamige Absatzformat meiner Vorlage im Zieldokument abgebildet. Die anderen beiden nicht - PA bildet sie auf Standard ab. Ich verwende keine globalen Formate. Vielleicht hätte ich mir die Tabelle auch sparen können, die scheint das Problem nicht klarer zu machen.

Ich habe ein Original- (oder auch Haupt-)Dokument in einem Format, in dem es für mich angenehm war, am Bildschirm den Roman zu schreiben. Nun will ich das bei Epubli drucken lassen für Testleser. Dafür brauche ich andere Stammseiten und statt Arial würde ich gerne einen anderen Zeichensatz verwenden.

Natürlich kann ich das Original kopieren und in der Kopie alles neu formatieren. Ich würde aber gerne das Feedback im Original einarbeiten und dann mit relativ wenig Aufwand eine neue Version zum Drucken generieren können. EPUB erzeuge auch auch lieber vom Original aus, weil ich da Arial als Font bevorzuge. Nennt man auch single sourcing, wenn dir das was sagt. Genau, das will ich machen: Eine Quelle (=ein Originaldokument), mehrere Ausgabedokumente für die Veröffentlichung. Ich dachte, PA kann das.

Nur, weil ich gern mit Papyrus arbeite, bedeutet das nicht, dass ich alle Funktionen des Programms sinnvoll finde. Dazu kommt, dass ich mich gern im Programm mal dorthin wage, wo lange kein Mensch mehr gewesen ist - und sich Papyrus dann nicht so verhält, wie ich es mir wünsche. Deswegen neige ich dazu, an wichtigen Punkten (und was du da tust, ist ein wichtiger Punkt) Dinge von Hand zu erledigen, statt Papyrus etwas automatisch machen zu lassen.

Deine Funktion habe ich tatsächlich noch nie verwendet. Dazu gibt es den relativ neuen Buchdesigner unter Autor —> Buchdesigner. Dort hätte ich eigentlich erwartet, dass du hängst.

Wie gehe ich vor. Vielleicht ist das ja für dich interessant.

  1. Ich arbeite mit einem Dokument, das genauso aussieht, wie ich es später ausgeben will.
    Das muss man so nicht tun, aber es macht mir so einfach Freude zu schreiben.

  2. Dein Problem könnte der Buchdesigner lösen. Allerdings gibt es meines Wissens noch Probleme, wenn du Text-Formatvorlagen verwendest. Also solche, die nicht ganze Absätze, sondern nur einzelne Textstellen betreffen. Ich verwende sowas bspw. für Gedanken, Schreien und teilweise für Design-Besonderheiten innerhalb von Kapitelüberschriften.

  3. Was würde ich an deiner Stelle tun?

Bedenke dabei bitte, dass ich seit Version 7 dabei bin. Da gab es noch keinen Buchdesigner. Und ich habe (möglicherweise im Gegensatz zu dir) Text-Formatvorlagen. Bevor ich mich dem Buchdesigner anvertraue und der zum Schluss zu einer falschen Ausgabe führt, mach ich es lieber selbst.

Ich hätte also zunächst mal zwei Dokumente: Das Original und ein Zieldokument mit den entsprechenden Stammseiten. Wobei ja eine Stammseite in aller Regel reicht.

Ich würde dann alles ganz einfach vom Original mit STRG-A, STRG-C, STRG-V ins Zieldokument kopieren und dort alles so bearbeiten, wie ich es haben möchte.

Das klingt zwar irgendwie rustikaler als wenn es automatisch gehen würde. Aber es dauert kaum länger und du weißt dann auch, was getan wurde.

Wenn ich mal solche Fragen stelle wie du, ist meistens schon mindestens eine Stunde mit Rumprobieren vergangen, bevor ich überhaupt ins Forum schreibe (bzw. geschrieben habe). Es mag jetzt für dich uncool klingen, aber tatsächlich würde ich genauso vorgehen.

Über was du nachdenken könntest, wäre noch, ob du nicht tatsächlich in einem Dokument schreibst, das das fertige Druckformat hat. Ich bin bei mir zu jedem Zeitpunkt in der Lage, einem Testleser ein professionell aussehendes Format zur Verfügung zu stellen. Sei es als PDF, als Print oder EPUB. Wenn man ohnehin im Selfpublishing unterwegs ist, ist das schon cool.

Vielleicht ein Wort hierzu von jemandem, der unendlich viel Zeit damit verbracht hat, Papyrus etwas machen lassen zu wollen, das nicht geklappt hat: Verbrenn keine Zeit damit, Funktionen zu etwas zwingen zu wollen, das sie momentan nicht oder nicht so können, wie du es haben möchtest. Ich habe mich da in der Vergangenheit häufig an Dingen festgebissen.

Das Wichtigste bei der Ausgabe ist, dass du dich darauf verlassen kannst. Das ist manchmal wichtiger, als dass es automatisch geht.

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Ich tippe auf die Länge der Format-Namen oder auf ein Problem mit dem Bindestrich bei „Kapitelreferenz-Anmerkungen“.

Probiere mal, den Bindestrich wegzulassen (im Hauptdokument und in der Vorlage) oder kürzere Formatnamen zu verwenden.

Bitte nicht so absolutistisch argumentieren. Die Funktion ist durchaus sinnvoll und wird auch bei der Normseiten-Erzeugung eingesetzt, wobei dort die Vorlage fest eingestellt ist. Mit eigenen Vorlagen kann man damit sehr schön unterschiedliche Layouts und Schriftvariationen ausprobieren oder für bestimmte Zielformate umwandeln.

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Ich streiche Unsinn und bestätige die Sinnhaftigkeit unter Berücksichtigung deiner Vorschläge:

Das ist exakt das, was ich mir wünsche, wenn ich fertig werden will :slight_smile:

Bei letzterer Verwendung funktioniert sie ja auch.

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Ist dir das mal passiert? Alte Dateien werden nicht einfach so umformatiert. Wenn ein Format inzwischen geändert wurde, gibt es einen Namenskonflikt, der so gelöst wird, dass der Name im alten Dokument automatisch den Zusatz „[lokal]“ erhält.

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Die Lösung

Also erst einmal danke an @glucose : Die Namen für die Vorlagen waren der Grund, warum es nicht funktioniert hat. An deren Länge kann es eigentlich nicht liegen, es gibt welche mit längeren Namen. Vielleicht habe ich PA mit dem Prefix Kapitel verunsichert. :laughing:

Zur Diskussion „Händisch“ oder nicht:

Ich bin noch auf PA 11.
Mitten im Projekt wollte ich nicht wechseln.
Danach irgendwie auch nicht, aus verschiedenen Gründen, außer du sagst mir, die Usability ist um 50% besser geworden. Aber da ich mich nun schon mal in PA 11 reingefuchst habe …

Find immer interessant, wie andere vorgehen! Danke für die ausführliche Beschreibung.

Ich kann das sehr gut nachempfinden und habe mich das oft auch gefragt: Mache ich’s händisch oder gehe ich der Sache auf den Grund? Ich hoffe einfach, dass sich die Investition lohnt für zukünftige Projekte. Zugegeben: Kann auch sein, dass ich wegen meines Jobs, in dem ich Dokumentationsprozesse optimiere, eine andere Messlatte anlege. :grin:

Also bei der Ausgabe nach EPUB (direkt aus dem Original heraus) habe ich leider auch schon wieder ein Problemchen. Dazu mache ich aber einen getrennten Thread auf, falls es nicht schon eine Lösung im Forum gibt.

Kannst du kurz beschreiben, mit welchen Namen es letztlich geklappt hat? Vielleicht kann das Papyrus-Team dann mal nachforschen, warum die ursprünglichen Namen nicht funktioniert haben.

@Ulli @Leon @Hendrik

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Bitteschön:

Ursprüngliche
Absatzformatvorlage
Umbenannt in …
Kapitelreferenz Begriff
Kapitelreferenz-Anmerkungen Glossareintrag

Nach der Umbenenung wurden die Absatzformate beim Verwenden von Formate anpassen nach Dokument korrekt aufeinander abgebildet.

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So, Leute. Nachdem es hier Verstimmungen über mich gibt. Ich hab seit einer Woche nachts das Gefühl, als würde mir ne Zecke in der Nase rumlaufen. Heute hab ich mich mal zum HNO-Arzt begeben. Es wächst da was zusammen, was nicht zusammen gehört. In 3 Wochen werde ich operiert. Sorry, wenn mir das auf die Stimmung geschlagen ist.

Oh je! Ich wünsche dir alles Gute und dass du nach der Genesung wieder Ruhe hast.

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Alles gute und die Stimmung wird bestimmt wieder besser :slight_smile:

Alles Gute!