Zeitstrahl auch für "unsichtbare" Charaktere?

Hallo,

ich benutze Papyrus mittlerweile für meinen 3. Roman, und endlich will ich mal das “Problem” angehen, was immer an mir nagt. Ich arbeite viel mit dem Zeitstrahl, und ich suche eine Methode, um auch Zeiten für “unsichtbare” Charaktere zu definieren. Sprich: Was macht Person X in der Zeit, in der Person Y gerade innerhalb der Handlung ist.

Normalerweise mache ich mir dafür immer eine zusätzliche Tabelle in Excel, wobei ich die Charaktere in Spalten stecke und die Zeiten in die Zeilen. Aber ich würde es gerne alles mit dem vorhandenen Zeitstrahl von Papyrus regeln.

Natürlich könnte ich “Geisterszenen” einfügen, aber ich habe Sorge, dass das zu unübersichtlich wird. Vielleicht hat ja jemand von Euch eine Idee?

Liebe Grüße
André

Genau dafür aber sind Geister-Bereiche (Kapitel, Szenen) gedacht.

Ich mache das immer mit Geisterszenen. Ich habe im Zeitstrahl einen Handlungsstrang, der Geisterszene heißt und auf den ich alle Szenen schiebe, die im Hintergrund ablaufen. Natürlich brauche ich das nicht für jede Figur, sonst würde es wirklich zu unübersichtlich, denn meine Datenbank umfasst gut 80 Figuren. Aber für den Antagonisten und eine Handvoll wichtiger Nebenfiguren ist das sehr nützlich. Dabei steht für mich allerdings die Handlung der Geisterszene im Vordergrund, nicht jede einzelne Figur.
Beispiel: Während Schneewittchen unter der Eifersucht ihrer Stiefmutter leidet, die den Jäger beauftragt, sie im Wald zu töten, möchte ich wissen, was zur gleichen Zeit bei den Zwergen im Bergwerk passiert. Damit deren Zusammentreffen mit Schneewittchen nicht zu sehr nach Zufall aussieht, erstelle ich eine Geisterszene, in der ein Unfall im Bergwerk passiert. Damit haben die Zwerge einen Grund, früher nach Hause zu gehen als sonst. Wenn ich mich später entscheide, dass die Zwerge (zumindest der Anführer) auch eine Erzählperspektive bekommen sollen, verwandele ich die Geisterszene einfach in eine normale.
Und wenn ich denke, es ist wichtig zu wissen, was zur Zeit des Unfalls im Bergwerk mit dem Spiegel geschieht, der gerade heftigen Streit mit Schneewittchens Stiefmutter hat, weil dies Einfluss auf die spätere Handlung hat, schreibe ich für ihn auch eine Geisterszene. Und vielleicht auch für den Prinzen, der gerade von zu Hause aufbricht. Vielleicht lasse ich die Geisterszene mit dem Prinzen auch weg, wenn sie die übrige Handlung nicht beeinflusst und schreibe lieber später, als Schneewittchen schon bei den Zwergen wohnt, eine Geisterszene über den Prinzen. Das hängt immer davon ab, was in der Geisterszene passiert und wie die Ereignisse die Haupthandlung beeinflussen. Man kann es mit Geisterszenen auch übertreiben, dann wird es zur Prokrastination.

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Hallo Pamina und Ulli,

vielen Dank für die Antworten. Dann werde ich ab jetzt doch mal mit Geisterszenen arbeiten. Ich denke, so wie Du, Pamina, es beschrieben hast, macht es absolut Sinn. :thumbsup:

Liebe Grüße
André