Zeitfrage...

Welche Zeiten verwendet man, wenn man in der Vergangenheit schreibt und auf einen Satz, wie diesen stößt:

**Sie benötigte einen Moment, bis sie verstand worauf sich die Frage bezog.

Sie benötigte einen Moment, bis sie verstanden hat, worauf sich die Frage bezog.

Sie benötigte einen Moment, bis sie verstanden hatte, worauf sich die Frage bezog.

Sie benötigte einen Moment, bis sie verstanden hatte, worauf sich die Frage bezogen hat.

Sie benötigte einen Moment, bis sie verstanden hatte, worauf sich die Frage bezogen hatte.

usw.**

Ich tue mir da noch etwas schwer.

Das wäre meine Wahl.

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meine auch.

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Was ganz anderes: Man kann die Szene aber auch ausarbeiten. Die Frage wird gestellt. Was geht daraufhin in ihrem Kopf vor? Was spielt sich in diesem Moment gerade in ihr ab? Was macht es mit ihr?

Ich denke auch, das ist korrekt. Die Handlung in der Vergangenheit. Das ist die Erzähl-Zeit. Da aber “das verstanden haben” bereits abgeschlossen ist, dieser Teil in der vollendenten Vergangenheit (Plusqumperfekt).

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Vielen Dank für Eure Hilfe! Ich muss mich da noch reinfinden. Wahrscheinlich ist es sinnvoll erst einmal den Text komplett zu schreiben und sich dann in der Überarbeitung solche Gedanken zu machen. Ich finde es zu Beginn schwierig nicht schon beim Erstentwurf den Korrekturstift zu zücken.

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Ja, der Fluch des Perfektionismus, damit kämpfe ich auch beinahe täglich. Mir ist es immer noch ein größeres Rätsel, wie man einen Rohentwurf tippen kann, ohne dabei bereits an allen Ecken und Enden drinne rumzukorrigieren, aber ich arbeite daran seufz
Tatsächlich ist es sinnvoll, einen Text erstmal komplett zu schreiben, man muss sich nur von dem Irrglauben befreien, dass jede Passage praktisch druckreif zu sein hat, bevor man zur nächsten übergehen darf.

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Aber, liebe Yoro, warum denn auch nicht? Menschen sind nun mal unterschiedlich, was für den einen ein Dogma sein mag, funktioniert für den anderen überhaupt nicht.
Manche Ratschläge für Autoren erinnern mich an ein Gedicht von Eugen Roth, von einem Typen, der sich bei allen Freunden Ratschläge holte, wie er Frauen für sich gewinnen könnte, und nichts funktioniert. Der letzte Satz hieß dann: “Zwar stimmte jeder Rat genau - doch jeweils nicht für jede Frau!”
Manchmal muss man zusätzliche Szenen irgendwo einfügen. Wenn ich dabei einen Satz entdecke, der mir nicht stimmig erscheint, korrigiere ich ihn natürlich. Ich lese meinen noch unfertigen Texte auch oft durch - obwohl man das wohl nicht soll - und entdecke dabei immer wieder Dinge, die noch fehlen, Unstimmigkeiten, sinnvolle Ergänzungen, Rechtschreibfehler … Vielleicht brauche ich so länger als ein direkter ‘Plotter’, der erst schreibt, wenn er den Ablauf komplett im Kopf hat. Aber bei mir entsteht die Geschichte erst beim Schreiben - und beim immer wieder Lesen. Außerdem lese ich meine Texte gerne! :smiley:
Also würde ich sagen: Korrigiere einfach wo und wann du willst und fühle dich gut dabei!

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Danke dir, liebe Mona, und es hilft schon sehr zu hören, dass man mit dieser Marotte nicht der einzige ist!

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Vielleicht reicht es, wenn man ab und an bedenkt, dass wenn man nicht bereits alles durchgeplottet hat, man gar nicht sicher weiß , ob die Szene, an der man schreibt, überhaupt in der Geschichte bleibt. Oder ob man nicht den Kern der Szene nachher umschreiben muss, damit sie zur letztlichen Geschichte passt.
Je mehr Energie man in eine Szene gesteckt hat, desto schwerer fällt es einem sich doch noch davon zu lösen, selbst wenn man es eigentlich besser weiß.
Man korrigiert am Schluss doch eh alles noch hunderte Male. Was soll die Korrektur während des Schreibens nützen, außer dass sie einen davon abhält zu erfahren wie die Geschichte endet?
(Was nicht bedeutet, dass ich nicht auch mal was korrigiere.)

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Das liest sich so, als hätte ich das über mich geschrieben.:laughing: :thumbsup:

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Nina, die Frage nach dem Nutzen stellt sich so nicht.
Ich habe z.B. nicht das geringste Problem, eine Szene wieder rauszuschmeißen, auch wenn ich noch so, viel Zeit, Recherche und Energie reingesteckt habe. Aber ich habe meist echte Schwierigkeiten, einfach weiterzuschreiben, wenn ich mit dem vorherigen Absatz so noch nicht zufrieden bin und ihn auf die globale Überarbeitung zu ‘vertrösten’ versuche.
Wie die Geschichte endet, weiß ich meistens sehr genau, wie man dahinkommt, kann sich aber während des Schreibens ohne weiteres mehrmals ändern. Das baue ich dann möglichst sofort ein (und um), genauso wie wenn mir plötzlich eine Wendung oder ein Ausdruck einfällt, der mir viel besser gefällt, ich über eine Unstimmigkeit stolpere u.s.w.
Es nervt mich oft selber, weil diese Methode haufenweise Zeit braucht (von ‘kosten’ will ich hier nicht reden ;)), aber so ganz abgewöhnen werde ichs mir wohl nicht können. Is halt so. :smiley:

Ich möchte nochmal auf die Fragestellung eingehen.
Ich bin der Meinung, dass die erste Formulierung die beste ist. Warum?
Die Person hört etwas im “Jetzt”, in der Gegenwart. In der gegenwärtigen Situation ist der Moment, in dem sie die Frage versteht, die ihr gestellt wird. Also vollzieht sich alles sozusagen im “Jetzt”, das sich in die Dauer des Verstehens dehnt. Daher würde ich sagen, dass sich das Verstehen in der Gegenwart vollzieht und daher der erste Satz: “Sie benötigte einen Moment, bis sie verstand, worauf sich die Frage bezog” der richtige ist.

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Da gibt es auch noch einen von Georg Christoph Lichtenberg:
Er schliff immer an sich, und wurde am Ende stumpf, ehe er scharf war.

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So sehe ich das auch. Erst muss mal etwas da sein, mit dem ich dann Arbeiten kann. Auch wenn ich Szenen rausschmeiße, ist es gut, sie erst einmal als eine mögliche Option zu haben.
Wenn ich mich im Korrigieren verliere, während ich Text niederschreibe, dann verliere ich den Faden und am Ende stehen da zwar drei bessere Sätze, aber eben keine drei neuen Seiten. Vor einigen Monaten hatten wir hier mal das Bild vom Sand-in-den-Kasten-schaufeln, wenn es um die erste Niederschrift geht. Erst, wenn genügend Sand da ist, kann man anfangen mit den Förmchen die Sandburg zu bauen.

Das passiert mir meist, wenn ich am nächsten Tag weitermache. Da lese ich durch, was ich zuvor geschrieben habe und ändere meist auch am Text. Aber dann muss es wieder fließen bei der Niederschrift, sonst kommt nichts raus.

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https://www.quotemaster.org/images/99/99d875492da11863e51c08e84700c63e.jpg

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Danke, Nina. Genau das war es. Ich werde es mir ausdrucken und an die Wand hängen.

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jaja, ich weiß, und ihr habt ja nicht unrecht. Ich bin halt der Typ, der sich erstmal ein Eimerchen Sand reinkippt, damit dann so lange rummodelliert, bis es gefällt und dann erst das nächste Eimerchen holt. Damit fließt es dann auch sehr gut. Die Methode funktioniert schon, es dauert halt viel länger.

Das ist genau das, was womit ich herumkämpfe. Ich bin als Schreibanfänger dazu übergegangen an Kurzgeschichten zu üben und habe mein Romanprojekt erst einmal hinten angestellt. An den Kurzgeschichten lässt sich mehr herummodellieren. Wenn ich dann mal ein besseres Gefühl dafür entwickelt habe, dann mache ich mich wieder an das große Projekt. In der Hoffnung, dass die erste Fassung dann etwas besser ausfällt. Allerdings werde ich das Projekt dann wohl komplett durchschreiben und erst danach komplett überarbeiten.

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