Zählung in wörtlicher Rede

Ich hätte einen ganz unkonventionellen Ansatz anzubieten. Grundsätzlich hab ich mal gelesen, dass man Zahlen bis zwölf ausschreibt, danach als Zahlen. Ich finde aber, dass im Text häufig die ausgeschriebene Zahl besser aussieht.

Deine Aufzählungen würde ich davon abhängig machen, welche Komplexität sie auch im Leben hätten. Ich sehe da so einen sturen Buchhalter vor mir, der irgendwas auf sehr langatmige Weise zählt: „Hunderteinundzwanzig, hundertzweiundzwanzig, hundertdreiundzwanzig …“

Oder vielleicht schaut jemand auf den Tacho deines Autos. Oder auf ein Termometer, weil irgendwas heiß läuft. Da wären normale Zahlen vielleicht besser.

Ich selbst habe in meinem Roman Zahlen möglichst ausgeschrieben. „Wie, echt? Dreitausend Kilometer ist das weg?“ liest sich irgendwie schöner als „3000 km ist das weg“, obwohl Letzteres sich besser lesen lässt.

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Ich habe jetzt meine 700 Seiten schon ein Mal komplett überarbeitet und alles über 10 in Zahlen umgesetzt. Das hat mir dann aber überhaupt nicht gefallen. Wirkt steril und gefühllos, besonders in wörtlicher Rede. Jetzt ändere ich gerade alles, bis auf wenige Ausnahmen bei sehr großen Zahlen, wieder in Worte um. Ich suche also einfach im ganzen Text der Reihe nach die Zahlen 0 bis 9. Dann habe ich garantiert jede nicht ausgeschriebene Zahl im Text gefunden. Spaß macht das nicht.
:hot_face:

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