Wortwiederholungen markieren

Während ich gerade einen Text überarbeite, sind mir in der Praxis ein paar Dinge bei der Markierung von Wortwiederholungen aufgefallen, die das Ganze etwas unhandlich machen. Ein wenig vielleicht “Fehler”, ein wenig “noch besser machen” - ich denke also, unter “Papyrus Autor” passt es am besten.

Das konkrete Problem ist dabei das Auffinden der Wiederholungen. Manchmal ist schwer zu sehen, wo genau ein konkretes Wort denn nun noch mal vorkommt - man muss mitunter ja eine Menge Zeilen nach oben und unten absuchen, und die Markierung geht oft zwischen anderen umrahmten Worten unter.

Dann musste ich feststellen, dass an manchen Stelle eine Wiederholung gar nicht umkringelt wird. Da wird mir beispielsweise ein “dort” angestrichen, aber das “dort” ein Satz früher bleibt unmarkiert (zwischendurch habe ich mich schon gefragt, ob nur die Wiederholung markiert wird und grundsätzlich das erste Vorkommen unmarkiert bleibt - scheint aber doch nur ein gelegentlicher Fehler zu sein). Das macht es noch schwerer, zu sehen, wo genau das Problem liegt. Dabei wäre es beim Überarbeiten sehr schön, wenn man auf einen Blick direkt alle Stellen sehen könnte, wo das Wort vorkommt, um dann zu entscheiden, wo man am besten dran arbeiten kann - oder ob die Wiederholung überhaupt ein Problem ist.

Vielleicht könnte man, um das Suchen zu vermeiden, noch eine Funktion einbauen, die jedes Vorkommen des Wortes, auf das man beispielsweise gerade mit dem Mauszeiger geht, noch einmal besonders deutlich hervorhebt, zusätzlich zu dem normalen umrahmen? Dann hätte man die Möglichkeit, sich gezielt noch mal bei den Problemfällen helfen zu lassen, die sich nicht von selbst erschließen.

Das würde mir zumindest das Arbeiten mit der Stilanalyse noch einmal deutlich erleichtern und wäre eine sinnvolle Ergänzung zu den “kontextbezogenen Hinweisen” in der Statuszeile.

Steht auf der ToDo-Liste.

Ist technisch nicht ganz so einfach zu realisieren (da gibt’s eine Menge Seitenprobleme, auf die man erst beim Programmieren dieser Funktion stößt), kommt aber.

Das wäre perfekt. Künftige Bücher werden es sicher danken, wenn das klappt :smiley:

Hi.

Das hatten wir schon vor ein paar Wochen als Thema bei den Beta-Testern. Ich für meinen Teil würde unbedingt eine Tastenkombination vorziehen, mit der ich die Funktion aufrufen kann.

Der Gedanke, dass es während des Schreibens oder bei Mausbewegungen über den Text um mich herum ständig wechselnde Markierungen als eine Art „Lightshow“ geben könnte, erschreckt mich.

In der Verwendung sehe ich das wie eine „Korrekturfunktion“. Bei einem fehlerhaften Wort muss ich einen Rechtsklick ausführen, um das richtige Wort auszuwählen. Bei Wiederholungen halte ich ein „Rechtsklick ►Wiederholungen hervorheben“ im Eigenschaften-Menü für zweckmäßiger. Das dürfte neben einer „beruhigten Schreibumgebung“ den Entwicklungsaufwand erheblich reduzieren, denn technisch betrachtet gibt es diese Funktion im Grunde schon: «Suchen & Ersetzen ►Markieren». Damit wird das Wort diskontinuierlich im ganzen Text hervorgehoben. Die Operation «Wederholungen hervorheben» muss sich lediglich das Wort unter dem Mauszeiger greifen und innerhalb des eingestellten Blocks (die Anzahl Zeilen/Absätze aus der Stileinstellung) hervor heben. Wenn das bereits im gesamten Text klappt, sollte es „für weniger“ kein Problem sein …

Nun, das zumindest wird nicht passieren. Beim kontinuierlichen Schreiben ist der Cursor ja schon ein Stück weiter, sobald die Wortwiederholung entdeckt wird. :wink: Außerdem wird ja eh empfohlen, die Stilanalyse beim Schreiben abzuschalten und erst beim Überarbeiten zu aktivieren - also genau dann, wenn man sich ohnehin solche Markierungen vornehmen möchte.

Das Problem der ungewollten Lightshow käme also nur dann zustande, wenn man den Text editiert und ohnehin schon bewusst entschieden hat, dass man sich Wortwiederholungen markieren lassen will. Und wie oft kommt es in der Praxis vor, dass man sich Wortwiederholungen ganz allgemein überall anzeigen lassen will, sich aber gestört fühlt, wenn genau die Wortwiederholung hervorgehoben wird, an der man gerade arbeitet?

Ich habe irgendwie den Eindruck, dass sind genau die Fälle, in denen man die Stilanalyse ohnehin nur aus Bequemlichkeit angeschaltet lässt, obwohl man gerade nicht damit arbeitet - und da ist es ja eigentlich nicht Sinn der Sache, die Analyse möglichst unauffällig zu gestalten, damit sie all diejenigen nicht stört, die sie nicht brauchen, aber auch nicht abschalten wollen. Ich würde also eher sagen, wer sich Wortwiederholungen nicht anzeigen lassen will, sollte die Funktion abschalten - und wer sich Wortwiederholungen anzeigen lassen will, fühlt sich auch kaum von deutlicheren Markierungen gestört.

Man könnte die deutlichen Markierungen sicher getrennt abschaltbar machen. Aber ein zusätzlicher Mausklick oder eine Tastenkombination würde natürlich auch Bequemlichkeit rauben und den Aufwand ziemlich nahe an das “Suchen/Ersetzen” heranschieben. Die Kontextinformationen auf der Statuszeile werden ja auch automatisch angezeigt (z.B. “2 Wiederholungen des Worts”) - und gerade ein solches automatisches Einblenden der Kontextinformationen genau zu den Punkten, an und mit denen man gerade arbeitet, finde ich auch besonders praktisch. Da wäre eigentlich der Mauszeiger schon ein Kompromiss, weil er noch die Möglichkeit offen ließe, sich mit den Cursortasten zu bewegen, wenn man kurzfristig ein wenig hin- und herschiebt, ohne jedesmal die Lightshow zu wollen.

Ich würde eigentlich empfehlen, sowas wie den Wortwiederholungs-Check in einem separaten Arbeitsgang zu machen, denn da muss man ja wirklich von Fall zu Fall überlegen.

Zwei Möglichkeiten, die Wortwiederholungen leichter erkennbar zu machen, ohne eine neue Funktion einzubauen:

  1. Man könnte die Wörter, die mehrmals auftauchen, dezent farblich unterlegen, und dabei wechselnde Farben verwenden (so dass z.B. die drei “dort” gelb hinterlegt sind, und die vier “damals” rot). Wenn man ein Sortiment von 10-20 Farbtönen bereitstellen würde, sollte es selten vorkommen, dass eine Farbe im selben Absatz mehrfach verwendet werden muss.

  2. Alternativ könnte man die mehrfach auftauchenden Wörter alle einheitlich mit einem blassen rot unterlegen, und die Farbe bei jeder weiteren Wiederholung dunkler machen. Auf diese Art würden die krasseren Probleme besonders herausstechen.

Hallo!

Das mit den fehlenden Markierungen ist mir auch aufgefallen, und zwar erst neuerdings, also mit Papyrus III unter Windows 7. Ich kann mich nicht erinnern, in der Vorgängerversion so nach den Wiederholungen gesucht zu haben. Oder irre ich mich da? Die waren nach meiner Erinnerung alle markiert. Da ich in meinen Texten immer gern mit schons, nochs und wieders um mich werfe, ist diese Funktion für mich die allerwichtigste in der Stilanalyse überhaupt. Das hätte ich gemerkt. Seltsam.

Ich habe gerade das Gefühl, hier wird zum Kanonenschießen auf Spatzen aufgerufen…

Das mit dem Anzeigen von Wortwiederholungen ist ja auf meinem Mist gewachsen. So ums Jahr 2000 herum hab ich das in meine damalige DOS-Eigenbau-Textverarbeitung als Funktion eingebaut (natürlich längst nicht so komfortabel wie es jetzt in Papyrus ist - es hat einfach identische Worte innerhalb von +/-3 Zeilen hell unterlegt, keinerlei Variationen erkannt usw.) und habe demzufolge inzwischen zehn Jahre Schreiberfahrung damit. Und aus der heraus werfe ich jetzt einfach mal in den Raum, dass, wenn man in einem Textabschnitt so viele Wortwiederholungen hat, dass man sie nicht mehr auseinanderhalten kann, man am besten beraten ist, den gesamten Abschnitt zu löschen und nochmal ganz frisch zu schreiben.

Und an dieser Stelle der Tipp, sich mal die von Gabriele L. Rico entwickelte “Cluster-Methode” in ihrem Buch “Garantiert schreiben lernen” anzuschauen (das Buch steht auch in vielen Büchereien); damit vorbereitete/entwickelte Texte werden automatisch dichter, damit wiederholungsfreier und letztlich besser.

Nö, eigentlich nicht. Es gibt so viele Wortwiederholungen, die mehr oder minder mechanisch sind und oft nicht stören, aber trotzdem markiert werden - Eigennamen, beispielsweise, die aus Gründen der Übersicht besser genannt werden, Hilfsverben, Formulierungen in Dialogen, die von anderen Gesprächspartnern aufgegriffen werden etc.

Da hab ich nicht immer Lust, die in in die Ausnahmeliste einzutragen - vor allem, weil es oft sinnvoll ist, sie trotzdem im Auge zu behalten, weil manches zwar nicht stört, wenn es sich zwei, drei mal zufällig mit ein paar Zeilen Abstand wiederholt, aber dann doch wieder, wenn es dauerhaft auf langen Strecken stereotyp verwendet wird oder zweimal im selben Satz vorkommt.

Man sollte auch nicht verkrampfen mit Wortwiederholungen, und vor allem keinen Text wegwerfen, weil irgendein Programm irgendwas darin zählt. Ich bin nach zehn Jahren Lektoratsarbeit eher lockerer geworden mit Wortwiederholungen - und habe jetzt selbst eine Lektorin bekommen, die mir gezeigt hat, dass ich die verlagstaugliche Schmerzgrenze für diese Lockerheit noch lange nicht erreicht habe :scream:

Man kann sich also durchaus schon von der Anzeige der Wortwiederholungen im Papyrus gestört fühlen und im Text trotzdem einen Stand erreicht haben, bei dem man im Lektorat Wortwiederholungen wieder reinkorrigiert bekommt … Die Funktion soll ja eine Hilfe sein, um mögliche Problemfälle schneller zu finden. Als Werkzeug der Textbeurteilung würde ich die Stilanalyse nicht missbrauchen wollen.

@Lomax: Na ja, aus diesem Grunde ist’s ja auch einstellbar.

Allerdings muss ich auch ein bißchen widersprechen: Wiederholungen auch von Namen können “weh” tun, beim Lesen, wenn x-Male immer wieder “Günther” erwähnt wird.

Günther tut dies, Günther tut das - da kann ein Unterkringelungs-Hinweis darauf ja auch nützlich sein, dass man “Günther” mal durch ein “er” oder eine Umschreibung ersetzen sollte.

Und Hilfsverben etc. sollten schon in die Ausnahmeliste für die Wörter, die nicht moniert werden sollen (und sind’s ja auch im Regelfalle).

Ich sehe das nicht als Widerspruch - darum will ich sie ja auch gerne im Auge behalten und nicht in die Ausnahmeliste eintragen :wink:

Das Hauptproblem dabei ist halt, dass es eine sehr breite Spannbreite von „störenden Wortwiederholungen“ gibt. Über manche „exotische“ Begriffe stolpert man sofort, wenn man sie liest, und sobald sie dreimal im ganzen Roman vorkommen, wirkt es schon so, als hätte der Autor ein neues Lieblingswort. Andere sind eher lässlich und stören erst, wenn die Häufung ganz massiv wird, gerade bei unauffälligen Wörtern mit eher funktionalem Charakter.

Die beste Lösung, mit der ich geliebäugelt habe, wäre, wenn es für Wortwiederholungen unterschiedliche „Klassen“ gäbe - mit Worten, die markiert werden, wenn sie sich nur einmal auf der Seite wiederholen, bis hin zu solchen, bei denen nur darauf geachtet wird, dass sie nicht allzu dicht beisammen stehen. Es gibt halt keine Reichweiteneinstellung, die auf alle möglichen Wörter passt.

Allerdings musste ich bei realistischer Einschätzung zugeben, dass ich eine solche Tabelle, wo jedes Wort seinen individuellen Belästigungsgrad bekommt, nicht pflegen möchte :slight_smile:

Die zweitbeste Möglichkeit wäre in meinen Augen also, wenn man sich als Autor möglichst viele potenzielle Störungen anzeigen lässt und dann selbst entscheidet, ob im konkreten Einzelfall Handlungsbedarf besteht. Dafür wär halt die kontextuelle Markierung nützlich.

Eine Korrektur der vereinzelten vergessenen Markierungen (ich habe ehrlich gesagt nicht so genau darauf geachtet wie Federfee, ob das erst ab Version III auftritt oder es mir vorher nur nie aufgefallen ist) bzw. zu zögernder Aktualisierungen wäre auch ganz nett, aber bei kontextueller Markierung würden mich diese kleinen Laufzeitprobleme gar nicht mehr stören.

Hallo zusammen,

ich schreibe seit ein paar Tagen mit Papyrus Autor und bin auch von der hier diskutierten Funktion des Markierens von doppelten Worten wirklich angetan, das hilft mir enorm.

Vielleicht kann mir mal jemand erklären, wie diese Funktion eigentlich arbeiten sollte. Wird das erste Vorkommen, das letzte, oder alle markiert? Beobachtet habe ich bisher alle Varianten. Ich bin aber nicht sicher, ob ich etwas falsch verstehe, oder ob bei mir diese Funktion gelegentlich buggy ist.

Thomas

Die doppelten Wörter werden ja bereits markiert, wenn das in der Stilanalyse entsprechend “an” ist (was es in der Voreinstellung im Auslieferungszustand natürlich ist).

Hier geht es darum, ob und wie doppelte Wörter pro Paar / Triplet / … hervorgehoben werden, wenn man einen Treffer sieht, das Partnerwort dazu aber nicht.

Per “Mouse-over” werden wir das sicherlich nicht realisieren, denn das “flibbelt” bestimmt zu sehr.

Aktueller Stand der Planung ist, dass wir das so einbauen, dass bei irgendeinem Sonderklick (Klick + Strg/Ctrl oder derlei) das oder die Partner-Doppelten zum angeklickten Wort “aufleuchten” sollen, damit man entscheiden kann, welchen der Doppelten man umformulieren muss.

ich komme mit der bisherigen gangart gut klar. aber die neu angedachte funktion klingt durchaus spannend. sich kein muss … aber schön, wenns da is :slight_smile:

Mir kam hinsichtlich Wortwiederholungen gerade die Idee einer Wörterhitliste, die sich für ein Dokument erstellen lässt

  1. “der” / 1192 mal / 13,3 mal pro Seite

  2. “die” / 1187 mal / 7,2 mal pro Seite

etc.

Wobei man vielleicht Präpositionen etc. weglassen könnte…

Da hätte man dann einen schnellen Überblick, ob man irgendwelche exotischen Begriffe zu oft benutzt hat. Das könnte in die Dokumentstatistik. In der Tabelle könnte man für jedes Wort noch einen Read-Only-Zugriff auf den Thesaurus anbieten.