Wortverspielte Kurzgeschichte

Moin zusammen,
ich habe hier ein Fundstück: eine etwas schräge Kurzgeschichte, bei deren Verfassen ich ganz offenbar große Lust auf Wortspielereien hatte. Sie hat leider knapp zu viele Anschläge, um hier direkt einfügbar zu sein, daher angehängt.
Gruß: Selma**

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Der Ausrufer.pap (15.5 KB)

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Hi,
schräg ist gar kein Ausdruck. Ich kapier kein Wort.

Wo sind wir? Irgendwo in der Schweiz oder in Berlin oder in München?

Wo ist die Handlung / die Geschichte?

Ein Vater geht mit seinem Nachwuchs irgendwo spazieren und studiert dabei die Leute. Oder nicht? Ich weiß es einfach nicht. Zum Ende reflektiert er sich selbst?

Ich sehe deinen Text eher als kleine Charakterstudie, deren Sinn sich mir allerdings nicht erschließt (was nichts heißen soll, denn ich kapier’s einfach nicht). Mit den letzten vier Zeilen kann ich noch weniger anfangen als mit dem Rest.

Ich habe im letzten Jahr einige Klassiker gelesen, also Literatur älteren Datums. Deine Ausdrucksweise hat mich daran erinnert. Aber nicht konsequent. Hier trifft offenbar Moderne auf eine etwas verschrobene Ausdrucksweise.

Mit Spannung erwarte ich deine Antwort, worum es hier eigentlich geht.

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Moin Suse,

nun, die Örtlichkeit sollte klar sein, denn zumindest dies schreibe ich eindeutig: dass es sich nämlich um Beobachtungen an einer Staßenecke Berlins handelt, genauer einzugrenzen sogar auf Prenzlauer Berg.

Es geht ja gerade um das Handlungslose: Die Icherzählerin beobachtet die ab und zu deklamierende Person mit dem Plakat, der Begegnungen (mit dem Vater samt Kindern, dem grünen Rock, dem Bartumfloten, dem “Typ”, dem “Mooshammer” etc.) geschehen, ohne sich zu Dialogen herabzulassen.

Genau da hast du es erfasst.

Das ist Latein, wenn ich mich noch recht erinnere, Liedzeilen aus der Camina Burana.
Ja, vielleicht hätte ich schreiben sollen: *extrem *schräge Kurzgeschichte.
Danke, dass du dich trotzdem da durchgeplagt hast!
Gruß: Selma

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Hallo @Selma,
ich mag es manchmal ganz gerne, eine schräge Geschichte zu enträtseln.
Bei deiner Überschrift dachte ich gleich an den Ausrufer aus dem Roman “Fliehe weit und schnell” von Fred Vargas, auch deine französischen Wortsprengsel ließen mich an einen Zusammenhang denken.

Ich teile dir mal mit, was ich erkannt habe.
Ich stelle mir einen Mann vor, der warum auch immer, auf einem belebten Platz mitten in Berlin steht, neben ihm ein Plakat mit einem lateinischen Spruch. Vielleicht ist er verkleidet, wie manchmal einer der Künstler in Fußgängerzone. Er bewegt sich nicht, steht still wie eine Statue. Die Erzählerin könnte seine Schwester sein, da bin ich mir nicht ganz sicher. Sie erzählt von verschiedenen Menschen und wie sie auf den Mann reagieren. Manchmal entlocken ihm diese Begegnungen einen Spruch.
Vielleicht könnte es für das leichtere Lesen hilfreich sein, die wörtliche Rede des Mannes besser kenntlich zu machen.

Ich bin über einige Wörter gestolpert, die ich nicht verstehe, z.B. beginnst mit dem Januskreisen.
Da ich weder Französisch noch Latein Kenntnisse habe, musste ich mir dies per Google übersetzen. Auch damit konnte ich das Rätsel deiner Geschichte nicht lösen.

Mir ist aufgefallen, dass du die Menschen, die an deinem statischen Menschen vorbeikommen, sehr gut beschrieben hast, z.B. die Designerbrillen oder der grüne Rock. Von der Erzählerin und dem Protagonisten erfahre ich nicht ganz so viel.

Eine Geschichte, die mich als Leserin fordert und die ich nur teilweise enträtseln konnte.
Jetzt hoffe ich mal, dass du mir auf die Sprünge hilfst.
Viele Grüße Mia

Durch deine Antwort an Suse, weiß ich jetzt, es handelt sich um eine Charakterstudie.

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Dann ist die Sprache (für mich) offenbar zu kompliziert, um das zu erkennen bzw. ich habe es dann wohl überlesen.

Bei einer Kurzgeschichte hätte ich da was Anderes erwartet.

Puh. Wenigstens etwas. :slight_smile:

Schon, aber was machen die Leute, die kein Latein können? So, wie ich.

Sollte Allgemeinbildung sein. Ich höre andere Musik …

Es ist eben interessant, was andere schreiben und einen Text in dieser Art hatten wir hier im Forum noch gar nicht, wenn ich mich richtig erinnere. Wenn, dann zumindest höchst selten. Wieso sollte ich mich also nicht “durchplagen”. 08/15 kann jeder. Dennoch spricht mich dein Text nicht an.

Macht aber nichts. Nicht jeder Text ist für jeden geeignet.

Hallo @Selma,
inhaltlich gefällt mir der Text. Er ist ist mir aber noch zu krude. Schleif ihn, kürze ihn. Rhythmisiere die Sprache. Dann gibt es einen tollen Text für Poetry Slam.

Gut möglich, es ist schon einige Jahre her, dass ich die Geschichte schrieb, und Vargas habe ich auch rauf und runter gelesen.

Das habe ich versucht, typographisch zu verdeutlichen (die Ausrufe sind in einer anderen Schriftart erstellt).

Es ist ja gerade nichts Erhellendes (im herkömmlichen Sinne) an den Postulaten, vielmehr geht es um die Reaktionen/Interaktionen, die die (sinnlosen) Aussagen hervorrufen.

Richtig, das Ich und die protagonistische Person kommen in den Beschreibungen (zu) kurz, denn: Ich bin bloß das Sprachrohr, der Protagonist eher statuenhaft.

Ich hoffe, das hilft etwas. Aber ich glaube, ich hatte beim Verfassen einfach nur Lust zu spielen.
Gruß: Selma

Manchmal muss man sich auch ausprobieren :thumbsup:
danke für deine Erklärung.
Viele Grüße Mia