Wofür wird Papyrus verwendet - Anwendungsbereiche

@mlennartz:

Mit der Bitte um Nachhilfeunterricht:

Was sind CSS-Styles und warum sollte das Originaldokument nicht erhalten werden?

Ich freue mich doch gerade darüber, dass ich mit einer Textverarbeitung (Word etc.) z.B. Internetdokumente anfertigen kann, ohne vorher diese völlig schwachsinnigen Web-Programmiersprachen (z.B. html) erlernt haben zu müssen, und dass meine Texte dann im Internet so ausschauen, wie ich sie auf schnelle, einfach und plausible Windows-Weise mit der Textverarbeitung formatiert habe (ich weiß, einige haben da andere Erfahrungen, aber zumindest bei reinen Texten habe ich bisher keinerlei Differenzen bemerkt).

HTML und CSS

CSS steht für Cascading Style Sheets. Dabei handelt es sich um Formatvorlagen, mit denen HTML-Dokumente formatiert werden können. HTML allein kennt streng genommen fast nur Strukturelemente (also Überschriften, Absätze, Aufzählungen, Listen, Tabellen, etc.) deren Aussehen aber nicht bestimmt ist. Mit CSS kann man die fehlende Formatierung festlegen (Schriftart, Schriftgröße, Farbe, Hintergrund, Zeilenabstand, Höhe, Breite und Position von Textabschnitten, etc.)

Dass HTML völlig schwachsinnig sei kann eigentlich nur jemand sagen, der sich noch nie wirklich damit beschäftigt hat. Wenn Du ein Buch schreiben willst, musst Du lernen, mit einer Textverarbeitung umzugehen oder auch mit einer Schreibmaschine. Wenn Du im Internet etwas publizieren willst, musst Du entsprechend die für dieses Medium geschaffenen Werkzeuge erlernen – und das sind HTML und CSS. Die Textverarbeitung kann Dir einen Teil davon abnehmen, aber eben nicht alles.

Mir hat das Erlernen von HTML z.B. sehr dabei geholfen, Texte besser zu strukturieren und konsequent mit Formatvorlagen zu arbeiten. Häufig benenne ich die Absatzformate sogar nach HTML-Elementen (h1, h2, p, …) oder Kombinationen davon.

Textverarbeitungen haben beim HTML-Export folgendes Problem: Der Benutzer hat einen Text eingetippt und mit Absatzformaten oder freien Formatierungen gestaltet. Er hat dem Programm aber i.d.R. nicht mitgeteilt, welche Struktur das Dokument hat, also welche Absätze die Überschriften sind, welche Absätze zum normalen Fließtext gehören etc.

Die Programmierer der Textverarbeitungen gehen deshalb den aus ihrer Sicht einfachsten Weg und exportieren alle Absätze des Dokuments mit der Struktureinheit “Absatz”. Sämtliche Textformatierungen integrieren sie in das HTML-Dokument mithilfe von CSS-Anweisungen. Im Webbrowser sieht das dann so ähnlich aus wie in der Textverarbeitung, aber ein solches HTML-Dokument hat praktisch keine Struktur. Dadurch können z.B. Google oder Yahoo bei der Indexierung von Webinhalten auch keine wichtigeren (Überschriften) von unwichtigeren Passagen (Absätze) unterscheiden und liefern im Zweifel unbrauchbare Suchergebnisse. Zudem wird eine Nachbearbeitung des HTML-Dokuments oder seine Übernahme z.B. in ein Contentmanagementsystem schwierig, weil die Inhalte völlig mit den Formatierungssanweisungen vermischt sind. In der Regel muss man dann zunächst die ganzen Formatierungen entfernen, um die Inhalte zu extrahieren.

Papyrus geht beim HTML-Export einen durchaus besseren Weg, indem es den Benutzer praktisch zwingt, Absatzformate zu verwenden und diese vor dem Export auch den entsprechenden HTML-Strukturelementen zuzuweisen. Das exportierte HTML ist deshalb i.d.R. gut strukturiert, weist aber kaum Formatierungen auf (von einigen veralteten HTML-Elementen wie “font” oder “color” abgesehen, die man glücklicherweise abschalten kann). Ein solches gut strukturiertes HTML-Dokument kann man nachträglich recht einfach mit CSS formatieren. Etwas mehr CSS-Unterstützung seitens Papyrus wäre aber sehr wünschenswert.

Weil viele Programme beim HTML-Export versuchen, das Layout des Textdokuments möglichst beizubehalten und dabei Internet-untaugliche HTML-Seiten erzeugen. Solche Dokumente lassen sich wie oben beschrieben nur schwer in andere Systeme übernehmen oder weiterverarbeiten. Der Grund für diesen schlechten HTML-Export ist, dass die Vermarkter der Textverarbeitungen den Unterschied zwischen gedrucktem Papier und der online abrufbaren HTML-Seite nicht begriffen haben.

Re: HTML und CSS

Ich weiß nicht, ob ich dich jetzt nicht missverstehe, glucose, aber im Prinzip sagst du folgendes:

Fürs Internet geht mich die Formatierung deiner Textverarbeitung nichts an, weil hier - Stichwort „Unfähigkeit für Standards“ - nicht die Textformatierung gefragt ist, sondern jene der Internetformatierung.

Warum, so frage ich ganz ernsthaft, muss ich erst mühevoll ein Textverarbeitungsprogramm und seine Formatierungstücken lernen, nur um dann feststellen zu müssen, dass das fürs Internet nicht reicht und ich wieder ein neues, in diesem Fall internettaugliches Programm brauche…? :rage:

Warum, so frage ich weiter, können internettaugliche Programme die Formatierung UND Strukturierung über meine Textverarbeitung nicht verstehen und so zuordnen, wie es die TExtverarbeitung eben tut, sobald ich aber genau diese Formatierung und Strukturierung beispielsweise in ein pdf-Dokument konvertiere, ist es für das Internet plötzlich lesbar…? Wer bitteschön baut hier eigentlich solchen Umstandsmist???

Sorry, aber gerade das kann und will ich nicht einsehen! In beiden Fällen geht es um die Übermittlung von geschriebenen und formatierten Texten. Nur dass die Internetprogrammierer wieder ein eigenes Pferd gezüchtet haben und nicht einmal hier einen Standard schaffen konnten, wie die zahlreichen Browser immer wieder verdeutlichen.

Entschuldige, aber dieser Einwand kommt mir vor als müsste ein Fahrschüler für jeden Fahrzeugtyp einen eigenen Führerschein machen. Und was html betrifft, ich hab da mal einen Kurs mitgemacht. Also von wegen „Texte strukturieren“ etc. - alles, was da (wenn überhaupt etwas) zu lernen war, war Texte zu kodieren, um sie hinterher wieder entkodiert im Internet präsentieren zu können. Umständlicher geht’s nun wirklich nimmer.

Und warum das alles?

Die Notwendigkeit genau dieses Unterschieds - vor dem Hintergrund moderner, wysiwyg-orientierter Programme - hat mir bis heute noch niemand plausibel erklären können… :scream:

Aber auf jeden Fall danke für die CSS-Erklärungen. Wirklich hilfreich…:slight_smile:

Tja, sozusagen als Kontrapunkt zum virtuellen Internet hier die absolut reele Verwendung in (m)einer Schuhmacherei. Habe mir auch „professionelle“ Anwendungen gekauft, aber die waren mir nicht flexibel genug, deswegen blieb ich lieber bei Papyrus und habe meine ohnehin bestehende „Rechnungsschreibmachine“ und Kundenverwaltung erweitert. Meine große Sorge war, das ich pro Auftrag IMMER eine Auftragsbestätigung für den Kunden, je nach Anzahl Schuhe aber 1-5 Zettel PRO SCHUH brauche, manchmal auch mehr.

Seit zwei Tagen ist das ganze im rauhen Alltagseinsatz und klappt hervorragend. Highlight war ein Absturz beim Ausdrucken des Abholzettels (keine Ahnung warum)!

KEIN PROBLEM: Programm neu gestartet (ca. 15 sek, - zuzüglich Schrecksekunde), die frisch einegegebenen Daten waren ALLE noch da(!), einfach nochmal ausdrucken, fertig.

Meine allergrösste Sorge war: Name und Telefon des Kunden erfassen, Abholdatum absprechen (je nach Dringlichkeit) die Reparaturposten erfassen, wieviele Schuhe, Aufträge den Schuhen zuordnen, dementsprechend Bons ausdrucken: Wie lange soll das eigentlich NOCH dauern? Die Antwort: 35 - 55 Sekunden!

Das ist die (ebenfalls gemessene) Zeit vom Neu anlegen des Datensatzes bis zum Ausdruck des Reports (LET Bedienende= Bedienende + Sysdate), sprich Abholscheins.

Also übers Wetter reden dauert eigentlich immer entschieden länger.

So hatte ich mir das gewünscht! Da fröhne ich gewiss einem seltenen Hobby, aber ich bin absolut baff, wie individuell man sich Papyrus zurechtzimmern kann.

Die Möglichkeiten, die mir das eröffnet, beginne ich erst allmählich zu begreifen, kleines Beispiel: Wenn ein Schuh an 4 oder mehr Stellen zu kleben ist, bekommt man Ihn erst ein zwei Tage später in die Hände, und nicht nur der Kollege, auch man selber weiß schon nicht mehr „Wo war das eigentlich?“

Per Makro kommt jetzt ein Bild vom Schuh / Stiefel auf den Bon, wo ich die Stellen markieren kann. Der Laie glaubt es kaum ,aber so spare ich mind (!) 20- 30 minuten Sucherei pro Woche. Mit vielen weiteren Verbesserungen werde ich sicherlich soviel Zeit sparen, das ich endlich an mein „Fachbuch der Schuhmacherei“ gehen kann. Das richtige Werkzeug habe ich ja jetzt auch dafür: Papyrus Autor. (nur leider gibt es immer weniger Schuhmacher, der (Leser-) Markt wird also ziemlich klein :wink:

Re: HTML und CSS

Hi!

Eine Webseite ist kein Stück Papier. Bei einem Stück Papier ist klar, wie breit und hoch es ist. Eine Webseite kann man aber mit unterschiedlichsten Auflösungen anschauen. Der eine mag sein Fenster eher 800 Pixel breit haben, der andere 1280, der nächste vielleicht sogar nur 600 - und der, der von seinem PDA schaut, hat evtl. nur 400 Pixel.

Eine gut gemachte Webseite berücksichtigt das. Mit einem Programm, mit dem man quasi pixelgenau Objekte auf einer Webseite plaziert, kann das z.B. nicht funktionieren.

Ferner kann der Browser immer nur die Schriftarten anzeigen, die auf dem Rechner des jeweiligen Betrachters vorhanden sind, außerdem kann der Betrachter (z.B. weil er Augenprobleme hat) die Schriften vergrößert darstellen lassen - dann muss sich das übrige Design daran anpassen.

Wer sich intensiv mit HTML beschäftigt, stellt fest, wieso es so ist, wie es ist. Es gibt Programme, die einem einiges an Arbeit abnehmen, aber um wirklich gute Seiten zu machen, muss man die Materie kennen.

Michael

Hallo Blake!

Sag mal, benötigt man dafür auch nicht einiges an Hardware? Ein spezieller Bon-Drucker, Scanner für Barcodes usw… Muß die Software nicht eine eigene Schnittstelle dafür haben?? Wie funktioniert das mit Papyrus?

Alfred

Also das mit dem Barcode-Scanner probiere ich als nächstes, das müsste aber auch gehen.

(Einzig und allein :rage: ) weil man bei Papyrus die TAB-Reihenfolge nicht einstellen kann habe ich mir einen Touchscreen gekauft. Gibts mittlerweile so ab 450,-€.

  • Den Bondrucker gibts ab 199,-€, aber da würd ich nicht den billigsten nehmen.

  • Ein alter PC: Das wars.

Mit den Comnoboxen komme ich auf dem Touchscreen wunderbar zurecht. Beispiele:

Bei Abholdatum kommt eine Vor-Auswahl für nächsten Montag, nächsten Dienstag usw., Papyrus fügt dann das richtige Datum ein. Sehr bequem. Zusätzlich habe ich noch die Tage 1 - 31. Ist ne lange Liste, aber praktisch. Für die Artikel ebenso ne Vorauswahl, Absätze, Sohlen etc. Dann springt Papyrus automatisch in die Artikeltabelle und zeigt die verschiedenen Sohlen an. Draufdrücken (da hat der Touchsreen dann entscheidende Vorteile) aufs grüne Häckchen drücken, und der Datensatz ist als Reparaturauftrag übernommen.

Der Bondrucker druckt dann den Beleg. Ist im System wie jeder andere Drucker installiert, man kann also auch vom Browser aus Webseiten ausdrucken. Stört den nicht (bei 76 mm Bonbreite sieht man aber nur Matsch).

Nachteil: man muss vorher festlegen, wieviele Artikel INSGESAMT einem Auftrag zugeordnet werden können. Da habe ich mich für 11 entschieden. Das reicht, wenn jemand sehr viel auf einmal bringt, muss ich eben 2 Aufträge schreiben. Kommt aber sehr selten vor.

Das ganze ist aber wohlgemerkt kein „richtiges“ Kassensystem, aber mir spart es bei der Auftragsannahme sehr viel Zeit und Schreibarbeit.

Hallo,

Papyrus Autor verwende ich für alle Tippereien im Studium. Nachdem ich mit Papyrus 11 bis 2008 sehr gute Erfahrungen sammeln konnte, wurde jetzt meine Bachelor - Thesis Dank Papyrus Autor nicht zum Format-Alptraum.

Spart Zeit und Nerven und sieht nach meiner Einschätzung wesentlich besser aus, als das was die Konkurrenz bietet.

Bei mir funktioniert die Spracherkennungssoftware ebenfalls einwandfrei.

Schreiberling-Grüsse

T.H.

Bücher schreiben tue ich nicht, dafür aber schöne (zumindest im Sinne von gut aussehend) Briefe.

Da meine Handschrift zwar gut leserlich, aber seehr langsam ist, bin ich dabei, sie zu digitalisieren (siehe Eintrag im Forenthema “Unterschneiden”). Nach ewig langer Zeit, in der ich lediglich davon träumte, habe ich ein Programm (FontCreator, www.high-logic.com) gefunden, mit dem sich das, samt Nachbearbeitung, professionell realisieren lässt, so dass ich auch weiterhin meine Schmuckbriefe lieber tippen als mit der Hand schreiben kann.

Hilfreich ist dabei Papyrus’ Fähigkeit, den eingescannten Schmuckbriefbogen als Grafik in den Hintergrund zu legen, um an den Motiven entlang (und nicht mitten durch) zu schreiben. Dafür vermisse ich eigentlich noch die Funktion Bezierkurve (automatischer Textfluß entlang einer vom Benutzer definierten Linie) in Papyrus, aber für eine berechtigte Hoffnung auf eine Realisierung benötigen wohl zuwenig Benutzer diese Funktion.

Ich habe auch schon mit InDesign gearbeitet, nenne aber momentan keine Lizenz mein eigen (weil teuer). Und da ich eigentlich am liebsten ein Programm nutze, möchte ich auch, dass Papyrus ausreicht.

Ferner habe ich mir Templates zur DVD-Bedruckung eingerichtet, da ich so zum entsprechenden DVD- oder CD-Aufdruck-Motiv entsprechend dem auf dem Medium enthaltenen Material oder Thema (Fotos, Texte, Archivsicherung) Notizen oder umfangreichere Erläuterungen hinzufügen und im Datenbankteil ablegen kann. In dessen Abläufe und Optimierungen arbeite ich mich gerade (mangels Druck zugegebenermaßen eher langsam) ein. Die Grafiken erstelle ich meist im separaten Zeichenprogramm, aber eben auf Grund der Möglichkeit des problemlosen Hinzufügens der zusätzlichen Anmerkungen erfolgt die “Hochzeit” ( Begriff in Anlehnung an die Autofertigung) in Papyrus.

Buch-Empfehlungslisten, Flyer, mittlerweile auch Formulare, was insgesamt allesamt in Richtung Dtp geht, erstelle ich ebenfalls mit Papyrus, genauso wie Berichte und demnächst - nach Anregung durch einen Benutzer weiter oben - wohl auch Teaser-Kärtchen via VistaPrint.

An einer Etikettenvorlage (runde Etiketten) bin ich gerade dran. Wenn das gut funktioniert, werden weitere folgen.

Den Base-Teil behandle ich zur Zeit noch etwas stiefmütterlich, aber ich plane, meinen Pächterbestand von Excel zu übertragen, um auch hier alles zusammen zu haben. (Excel ist halt für einen Techniker immer erstmal das Naheliegendste, weil es vertraut ist).

Ich kenne Papyrus schon sehr lange, hatte auch bei einem Freund und dann bei meiner Freundin zwischendurch häufiger damit gearbeitet und war eigentlich sehr angetan, aber erst seit letzem Jahr besitze ich selber eine Lizenz und befasse mich intensiv mit seinen Möglichkeiten. Als Gewohnheitstier, das beruflich Word benutzen musste, war ich bis dahin zu bequem mich mit den (durchaus sinnvollen) Unterschieden zu beschäftigen, obwohl(!) ich mit Word öfter Probleme hatte.