Oh sorry,
ich habe da ein neues Headset und da scheint es ein Problem mit den S-Lauten zu geben …,
folglich erkennt mein Schreibprogramm (Dragon NaturallySpeaking) statt „s“ ein „d“ und in der Folge „deiner“ statt „seiner“ und so wird aus chatGPT seiner Schrulligkeit deine Schrulligkeit, was aber mitnichten beabsichtigt war.
Also bitte ich dieses Versehens wegen um Entschuldigung. Den Fehler habe ich verbessert.
Die Einheit aus Bing und ChatGPT wird mit großer Wahrscheinlichkeit Google in die Versenkung treiben. Die Version 4.0 im Sommer wird einen Quantensprung darstellen, da sie neueste Eingaben verarbeiten und bei Wissensfragen auch die Quellen zur Antwort angeben kann. Dazu kommt, die KI lernt immer weiter, je mehr Menschen sie benutzen. Also für Schul- und Facharbeiten besteht ein riesiger Markt und hat sogleich Programme hervorgebracht, die die Wahrscheinlichkeit ermitteln können, ob ein solcher Text durch z.B. ChatGPT entworfen wurde. Wie oben erwähnt, bei Daily Soaps oder anderen wenig anspruchsvollen Formaten scheint die KI ihren Zweck zu erfüllen, In wie weit in solche Text auch „Herz“ mit einfließt, bleibt abzuwarten …
Ich lese gerade: „Ohne menschliche Hilfe hat ChatGPT bereits vier Juraprüfungen an der University of Minnesota Law School bestanden.“ Ist ja auch logisch, man kann den Stoff nachlesen und dann Fragen entsprechend beantworten.
Ich denke, als Kreative sind wir noch am sichersten, weil wir nicht nur replizieren. Gerade so Berufe wie Buchführer, Jurist und Programmierer sind aber gefährdet, also viele Berufe im hohen Einkommenssegment, bei denen man auf hohem Niveau repliziert.
Edit: Auch gerade gelesen: „Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman überließ ChatGPT kürzlich seine Kolumne in der »New York Times« – es fiel nicht weiter auf.“
Mein Ziel war es nicht, eine Diskussion zu unserer Zukunft zu entfachen. Ich wollte mich einfach nur mal mitteilen.
Was die Zukunft betrifft, sag ich dir aber gern mal, was ich erwarte. Und das noch deutlich während meiner Lebenszeit.
Wir werden ganz sicher dahin kommen, dass ich mir Musik und Bücher direkt nach meinen Wünschen on the fly von einer KI erstellen lassen kann. Und wahrscheinlich wird es auch so sein, dass mir selbst Filme oder irgendwelche VR-Abenteuer direkt nach meinen Wünschen erstellt werden.
Ob es uns gefällt oder nicht, aber ChatGPT ist gekommen, um zu bleiben. Wenn das der erste Wurf ist – also sowas wie Windows 3.11 oder das iPhone 1 –, dann lass mal ein paar Jahre ins Land gehen und wir werden die Welt kaum wiedererkennen. Stell dir mal vor, ich schließ das Ding an Alexa an. Dagegen sieht der Computer von Star Trek alt aus.
Ich hab aber auch keine Lust, jetzt den Teufel an die Wand zu malen. Vielleicht wird das Ding auch die Medizin revolutionieren und Krebs heilbar machen. In 10 Jahren wird es normal sein, dass es sowas gibt. Lassen wir es halt auf uns zukommen.
Nach Dürrenmatts „Die Physiker“ wissen wir, dass erfunden wird, was erfunden werden kann.
Und es liegt an uns, damit umzugehen.
Ich weiß auch noch nicht genau, wohin uns diese KI-Derivate bringen werden (im Moment sind ja auch die Bildgeneratoren schwer in der Kritik, den Illustratoren den Job wegzunehmen). Aber ich denke da an die Schreie vor ca. 125 Jahren, dass wir uns nun alle entfremden werden, als das Telefon auf den Markt kam. Heute haben wir ein Handy rund um die Uhr im Holster und keinen juckt’s.
Tatsächlich fürchte ich mich aber um unsere sogenannte Freiheit (ein sehr dehnbarer Begriff). Wie lange werden wir noch frei entscheiden können, ob eine Information, die wir erhalten, Fake ist oder der Wahrheit entspricht? Heute haben die Menschen auf den KI-generierten Bildern noch 7 Finger oder statt einem Sixpack einen Twelvepack. Aber was ist, wenn die Bots gelernt haben, wie die Welt wirklich beschaffen ist, und ihre „eigenen“ Realitäten entwerfen (bzw. die Realitäten von Gruppen, die vielleicht besser nicht das Zepter in der Hand halten)? Wie lange werden wir noch fähig sein, Unterschiede zu erkennen? Wann lassen wir uns von den Maschinen leiten und lenken? Und lenkbar ist der Mensch, das haben wir vor 80 Jahren bitter erfahren müssen.
Eine Präsidentenrede umschreiben und zu den Gunsten des Geheimdienstes welchen Landes auch immer in den Kanälen ausstrahlen. - Wer soll da noch Fake von Realität unterscheiden können? Zudem noch unterstrichen von lupenreinen Fotografien, auf denen die Personen fast greifbar wirken.
Das ist das Szenario, vor dem ich mich wirklich fürchte.
Und bei dem Entwicklungstempo sollten wir schnell sein mit unseren Sicherheitssystemen.
Einen kleinen Einwand habe ich allerding zu der Diskussion hier:
Die Bots lernen nicht unbedingt dazu, wenn sie „ihre Arbeit tun“. Der Bot Midjourney zum Beispiel (den ich sehr gerne zum Generieren meiner Plot-Szenarien und Charaktere verwende), lernt nichts beim Bilderzeugen. Die KI wird mit einer anderen Maschine trainiert und wird danach wieder auf die Betatester losgelassen. Anhand der Betatester-Aussagen wird dann wieder die Trainingssoftware gefüttert, die dann wieder den Bot trainieren darf. Aber automatisch während der Bilderstellung geht das nicht. Vielleicht ist das bei ChatGPT genauso? Dazu weiß ich zu wenig von dem Bot.
Wie gesagt. Die Bots sind nicht das Schlimme und eigentlich ein sehr mächtiges Werkzeug, gerade in Hinblick auf Krebserkennung oder vielleicht sogar beim Erkennen von zeitnahen Erdbeben (gerade jetzt wäre es sehr hilfreich gewesen, solch eine KI schon entwickelt zu haben - ich bin immer noch tief erschüttert).
Verantwortlich, was aus den Bots wird, - ob Freund oder Feind - das ist allein der Mensch.
War auch mein erster Gedanke, wer hat Spaß an einem Roman, der ohne Dialoge auszukommen versucht?
Wäre vielleicht ganz witzig, der KI das Prinzip von show don’t tell zumindest ansatzweise zu erklären.
Ich sehe mich bestimmt nicht als Anwalt einer KI. Aber das hier ist der erste Wurf. Die Texte mögen – gemessen an einem echten Menschen – Scheiße sein. Aber die Bilder sind besser als die, die mir eingefallen sind und wir reden nicht von einer Autoren-KI.
Ich habe einen Youtube-Kanal von einer MS-Office-Expertin abonniert. Die hat ChatGPT eine Frage zu einem Excel-Problem gestellt, das nur sehr kompliziert zu lösen ist. Die Antwort war: „Dein Problem ist so einfach nicht umsetzbar. Ich habe dir daher eine Funktion geschrieben.“ Das Ding hat daraufhin mehrere Seiten Programmcode ausgegeben. Sie hatte dann noch einen Wunsch. Daraufhin wurde das Programm geändert. Dann lief es nicht und sie sagte, dass das Programm fehlerhaft ist. Daraufhin warf ChatGPT eine dritte Programmversion aus und sagte, dass es den Fehler gefunden und korrigiert hat.
Dafür, dass das Ding tatsächlich irgendwie alles kann, finde ich die ersten Textversuche beeindruckend. Lesen will ich sowas nicht. Es gibt aber auch ne ganze Menge von Menschen erzeugtes Zeug, das ich nicht lesen will
In meinem ersten Job hab ich noch Schreibmaschine geschrieben.
Können wir doch heute schon nicht mehr. Schau mal nach Amerika, wie viele Leute dort immer noch glauben, dass Donald Trump die Wahl gewonnen hat. Oder nach Russland, wie viele dort glauben, dass der aktuelle Krieg irgendwie zu rechtfertigen ist.
An den Texten, die ich oben abgweworfen habe, stand hinter jeder Antwort ein Daumen hoch oder runter zum Draufklicken.
Ich kann ein bisschen programmieren und hatte in den Achtzigern mal ein Textadventure programmiert, bei dem ich ganz stolz war, dass mein Programm auch aus komplexeren Aussagen die Grundelemente herausgezogen hat – also den Eindruck vermittelt hat, es würde verstehen und umsetzten, was gesagt wurde. Das war aber nur Sandkasten. Was hier mit ChatGPT abläuft, ist so krass, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, was da programmtechnisch im Hintergrund ablaufen könnte.
Die einzige Frage, die ich mir wirklich stelle ist: Wozu werden wir Menschen eigentlich noch gebraucht, wenn sich das hier weiterentwickelt. Ein solches Tool, verbunden mit einer Art Roboterkörper, wird alle Arbeiten erledigen können, die wir auch erledigen können. Nur – was machen wir, wenn wir nichts mehr machen müssen?
Schön. Ich bin nur Hobbyautor und werde damit nicht reich werden. Aber ich finde, dass das Schreiben eine sehr befriedigende Aufgabe ist. Wie auch das Musik machen. Wenn es nun nichts mehr geben sollte, was man tun muss, verlernen wir das evtl. auch, was man tun könnte? Werden wir zu ewigen Konsumenten?
Als ich die vielen Texte und Antworten gelesen hab, die das Ding so ausgeworfen hat, hatte ich tatsächlich sonderbare Gefühle.
Und wie verdienen wir unseren Lebensunterhalt? Kriegen wir dann alle ein bedingungsloses Grundeinkommen und müssen zusehen, wie wir die Zeit totschlagen?
Wenn Computer und Roboter alle Arbeit erledigen, können sie von den erwirtschafteten Gewinnen doch die Menschen versorgen (außer, natürlich, sie streiken gerade für Inflationsausgleich). Wir Menschen können dann all die Dinge tun, die Maschinen nicht machen - auf Berge klettern, in Meeren tauchen, mit Bienen kuscheln*).
Etwas ernsthafter: vor einigen Jahren war ich auf einem Vortrag der IBM zum Thema Watson (das ist deren KI-System). Hinsichtlich der Frage eines Teilnehmers, wohin das alles führen soll, sagte der Vortragende sinngemäß, irgendwann werde es die Aufgabe des Menschen sein, Fragen zu stellen, und die der KI-Systeme, Antworten zu liefern.
Gruß,
misc
*) Bei Umfragen statistisch in der Spalte „Meine Hobbys“ vernachlässigbar selten angegeben. Aber die Zeit dafür hätte man dann.
Zeit zu haben, ist eine Sache. Sich aufzuraffen, eine ganz andere.
Für viele Menschen ist Arbeit nicht nur Zeitvertreib, sondern auch Anerkennung. Sie sind stolz auf das, was sie tun. Und sie haben in gewissem Rahmen eine Kontrolle über ihren sozialen Status. Manche Jobs bringen mehr Geld ein, brauchen aber auch mehr Qualifikationen etc.
Ich sehe es ja schon an meinen Schülern. Sie hätten so viele Möglichkeiten, Dinge zu tun, die ich früher nur schwer bewerkstelligen konnte (z.B. Filme auf Englisch zu schauen, da kam man in den 80ern nur schwer ran). Aber sie tun es oft nicht. Zu bequem? Zu viele Optionen und die Qual der Wahl?
Und wenn es die Aufgabe der Menschen sein soll, Fragen zu stellen, dann müssen sie schon ein gewisses Grundwissen und eine gewisse Intelligenz aufweisen.
Es geht beim Fragen nicht nur um Wissen und Nichtwissen, sondern auch um Neugier und Wissbegier. Und ich habe immer häufiger den Eindruck, dass das gerade in der jungen Generation mehr und mehr abnimmt.
Nehmen wir an, die Entwicklung führte tatsächlich in diese Richtung, dann würde dies mit gravierenden Änderungen einhergehen (müssen). Andererseits glaube ich nicht, dass ein „weiter wie bisher“ uns in eine gute Zukunft führt und Veränderungen daher notwendig sind. KI könnte uns dabei helfen. Aber das ist nur ein Gedankenspiel.
Apropos Gedankenspiel: James P. Hogan hat in dem SF-Roman „Die Kinder von Alpha Centauri“ eine (menschliche) Gesellschaftsform entworfen, die sich auf ganz andere Grundlagen stützt als unsere. Zwar schon Anfang der 80er erschienen, aber für diesen Roman spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus.
Danke für den Tipp, habe ich auch notiert in meine Bücherliste.
Im kleinen Prinzen gibt es eine Szene, in der über die Laternenanzünder gesprochen wird. Ich meine, dass da auch gesagt wird, dass es mal Hunderttausende Laternenanzünder gegeben hat. Für die Laternenanzünder dürfte die Entwicklung des elektrischen Lichts genau das Gleiche gewesen sein, wie für uns die KI. Aber im Nachhinein konnten diese Leute alle etwas anderes machen und wir hatten Wohlstandswachstum. Die Leute wurden nicht überflüssig.
Der Computer selbst hat schon viele Arbeitsplätze vernichtet und trotzdem haben wir Fachkräftemangel. Von dem Punkt, an dem wir nichts zu tun haben, sind wir noch weit entfernt, wenn er überhaupt kommt, dann erst in ferner Zukunft.
Was werden wir dann machen? Wenn wir schlau sind, verteilen wir den Wohlstand gleichmäßig und haben viel viel Zeit zum Lesen und Schokoladeessen. Klingt doch gut.
Ich würde den ganzen Tag im Garten arbeiten, Gemüse anbauen und wäre stolz darauf, etwas geerntet zu haben. Das mache ich jetzt zwar auch schon, aber aus gesundheitlichen UND Zeitgründen nicht so, wie es gern möchte.
Verstehe ich auch nicht. Nie war es einfacher, an Informationen zu gelangen und nie zuvor waren dermaßen viele Menschen vollkommen ungebildet (persönliches Empfinden). Ist für mich ein Widerspruch.
Das Problem ist nicht die Menge an Wissen, die zur Verfügung steht. Das Problem sind die Ablenkungen, die es gibt.
Ich schau bei Youtube gelegentlich alte Derricks von 1974ff. Manchmal muss ich anhalten und einen Moment nachdenken. Da steht auf den Schreibtischen kein Computer. Und in den Wohnungen auch nicht.
Wenn das ein junger Mensch Musik hört, dann kann er NUR Musik hören, ein Buch lesen oder Freunde treffen. Mehr konntest du nicht tun. Oder dir halt ein Hobby suchen.
Wenn zwei alte Leute abends beim Fernsehen sind, dann konnten die nur ihre Musiksendung fertigschauen - maximal 1:30 Stunden. Danach kam eigentlich nichts mehr.
Ich denke, die Leute haben gelernt, weil es sonst nichts gab. Die Leute haben auch Dinge geübt, weil es sonst nichts gab. Und ich glaube, das hat ihnen gut getan. Es ist ein großes Problem unserer heutigen Zeit, dass du vor lauter Angeboten in der Gefahr stehst, nichts mehr richtig zu machen.
Lieber tomP, ich habe Deine lange Geschichte nicht ganz gelesen, denn ich hatte das Gefühl, dass Dein Drache hauptsächlich im Zickzack und rückwärts, durch die Gegend fliegt.
Vielleicht habe ich da aber etwas nicht verstanden.
Lyrikfan11
Dein persönliches Empfinden deckt sich voll und ganz mit meinem.
Es braucht halt eine bestimmte psychische Reife, um Dinge selbst zu tun und um sie auch wirklich zu tun und dies nicht nur zu wünschen oder anzukündigen.
Und psychische Reifeentwicklung erfolgt vor allem dann, wenn man sich etwas erarbeiten muss und einem nicht alle Wünsche sofort und ohne Anstrengung befriedigt werden. Leider ist man dann nur für sehr kurze Zeit befriedigt und giert dann schon nach der nächsten Wunscherfüllung.
Wenn man sich seine Erfolge erarbeiten muss, ist die Befriedigung, die man empfindet, umso größer und hält auch länger an. Dafür musste man sich vorher aber auch etwas anstrengen.
Und der Mensch ist nun mal faul. (In der Natur ist das grundsätzlich auch nicht verkehrt. Seine Energiereserven sollte man sparen.) Aber in der Natur wird man auch immer wieder gefordert, aus seiner Komfortzone herauszukommen, und sei es „nur“, um sein Leben zu retten. Das gibt es heute nicht mehr.
Frustrationstoleranz, Fleiß, Pflichterfüllung etc., was die Psyche nachhaltig reifen lässt und sie später auch nachhaltig befriedigt, muss durch Erziehung und teilweise auch durch Verbote (Verzicht bzw. Aufschieben der Freizeitaktivitäten bis nach der Pflichterfüllung) antrainiert werden. Freiwillig machen Menschen so etwas nicht.
Durch digitale Medien sind Jugendliche schon dahin gebracht worden, überhaupt nicht mehr aus dem Bett aufzustehen (außer vielleicht, um auf die Toilette zu gehen). Aber diese Menschen empfinden keine Freude und auch keine Befriedigung mehr. Sie sind süchtig.
Und unsere Jugendlichen werden auch immer anfälliger für Süchte, denn Suchtmittel (egal, welcher Art) bieten genau das, was sie suchen: die schnelle Wunscherfüllung bzw. Befriedigung. Nur ist sie leider nicht nachhaltig. Und irgendwann muss die Dosis des Suchtmittels immer weiter gesteigert werden, um annähernd die gleiche Befriedigung zu erhalten.
Ich hätte grundsätzlich nichts dagegen, wenn ältere Schüler Tablets nutzen. Aber unsere Schüler sind mittlerweile so süchtig danach, dass sie ohne kaum noch auskommen und sich alle möglichen Trick ausdenken, um Verbote in dieser Hinsicht zu umgehen. Und das wirkt sich negativ auf ihre Gehirnentwicklung aus.
Mich beunruhigt das sehr.