Wieso schreibt ihr?

Kurz: Weil ich muss.

Die Geschichten drängen in den Kopf und klopfen von innen gegen die Schädeldecke, bis ich sie endlich rauslasse. Erst mündlich, als Gute-Nacht-Geschichten für meine Schwester, dann später mit dem Füller in alten Schulheften bis die Hand nicht mehr wollte. Heute mit Papyrus. Der Prozess verändert sich, die Themen reifen, aber im Kern ist es das: Geschichten kommen und sie wollen erzählt werden.

Naja und wenn ich dem nicht nachkomme, werde ich kribbelig und übellaunig. Das versuche ich nach Möglichkeit zu vermeiden :grin:

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Begonnen habe ich vor 40 Jahren, weil ich nach zwei Operationen (1985 Schienbein und 1986 Nieren nebst unangenehmer Diagnose) mit damals 19 Jahren recht unansehnliche, lange Narben davongetragen habe, nicht nur auf der Haut sondern auch in der Psyche. Durch meine Fantasiewelt gelang es mir, diese Dinge wunderbar zu verarbeiten, im ersten Zug von 1986 bis 1992. Nun, befreit von diesen Dämonen der Vergangenheit, die gleichwohl immer ein Teil meiner Selbst bleiben und sein werden, schreibe ich ja alles seit 2020 von Grund auf neu.
Meine kleine Welt geht auch nun völlig andere Wege und weit über die ursprüngliche Intention hinaus, aber die Wurzel bleibt immer jene Zeit.
Ich liebe es, wenn meine Welt in Schreibpausen einfach so stehen bleibt, wie Schauspieler im Theater, um sie dann mit den nächsten Zeilen wieder zum Leben zu erwecken.
Neben dem für mich noch immer unfassbar glücklichen Umstand, meine Frau 1990 kennengelernt zu haben, hat mir das Schreiben, so holperig und „schlecht“ es mir damals zum Teil auch vorkam, über dieses Trauma hinweggeholfen.
Heute nehme ich die Narben nicht mehr wahr, aber wenn, dann denke ich, dass der Schwertstreich, auf Höhe der Niere, doch eine gute Erklärung ist :wink:
Natürlich, letztlich muss man sich seinen Dämonen stellen, aber das Schreiben hat mir unglaublich viel geholfen und gegeben.
Von daher werden die Bücher auch immer kostenlos sein, und wer zudem meine private Geschichte kennt, wird sowohl mich, meine Frau und die Wunden von damals erkennen.
Mittlerweile soll die Neufassung ab 2021 aber auch allen vollkommen ohne irgendwelche Hintergrundkenntnisse etwas Spaß und Unterhaltung bieten, der Rest sind dann höchstens ein paar Eastereggs. :slight_smile:

4 „Gefällt mir“

Die Geschichten drängen mich. Solange, bis ich zum Laptop greife. Irgendwie schon zwanghaft.

2 „Gefällt mir“

Helfersyndrom.
Schreiben kann Lesen retten!

2 „Gefällt mir“

Und umgekehrt. :sweat_smile:

Schreiben als Therapie?