Wie veröffentlicht ihr und warum auf diesem Wege?

Ich will noch anmerken, dass Leute, die bereit sind, einen dreistelligen Betrag in eine Schreibsoftware zu invstieren (und hier haben das alle getan), doch eine wesentlich höhere Affinität zum Schreiben haben, als in einem Forum, wo sich jeder, aber auch jeder Autor nennen darf und seinen Sermon loswerden kann. Mea maxima culpa, wenn ich in der Vergangenheit in der Kritik übers Ziel hinausgeschossen bin. Im Vergleich zur Autorenwelt tummeln sich hier nur angehende Preisträger. Hier ist die Welt vielfältiger und vor allem kompetenter. Ich bin sicher, der (heimliche) Forumsgott wird meine Ansicht weitgehend bestätigen können. Angeblich ist er dort auch, was mich ein bisschen wundern würde.

Der von dir genannte härtere Wind, der einem dort entgegenweht, ist dem Umstand geschuldet, dass dort Schrott von unterirdischer Qualität zur Beurteilung eingreicht wird. Unlesbar, teils unlerserlich, von Leuten, die sagen, dass sie *dass *und *das *deswegen nicht auseinanderhalten können, weil sie vor der Rechtschreibreform zur Schule gegangen sind. Da fehlen mir die Worte. Hier im Forum ist wenigstens schon einmal die Mindestqualität durch Papyrus sichergestellt. Da müsste man schon Ignorierweltmeister sein, wenn man Texte, wie dort üblich, hier zur Beurteilung veröffentlicht. Ergo ist die Tatsache, diese Software gekauft zu haben, doch in irgendeiner Art ein Qualitätsmerkmal.

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Ich bin mit meinem Autorenleben ja noch am Anfang, musste aber bei der Ausgangsfrage lächeln, denn genau das wurde:thumbsdown: ich (und andere) einmal in einem Seminar gefragt. Wir schauten uns alle völlig verwirrt an, denn im Grunde schreiben wir doch für uns selbst, weil die Geschichte raus muss. Kann man für eine bestimmte Zielgruppe schreiben, weil man für diese Zielgruppe schreiben will? Also, will sagen: Ich könnte niemals Krimis schreiben, weil das so „in“ ist und man damit Geld verdienen kann, weil ich Krimis nicht lese. So könnte ich mich doch gar nicht verbiegen? Also schreibe ich das, was ich selbst gerne lesen möchte.

Was die Erfahreneren unter euch hier geschrieben haben, finde ich interessant. Ich denke eigentlich schon seit Jahren nicht mehr darüber nach, für einen Verlag schreiben zu wollen. Letztens habe ich dienstlich extrem schlechte Erfahrungen gemacht, als uns auf den letzten Metern das Cover derart verschlimmbessert wurde, dass für mich das ganze Buchprojekt zerstört wurde. Wir hatten da leider null Einfluss drauf und das ist mir zuwider. Ich hatte viel Herzblut in die Auswahl des Covers gesteckt und jetzt prankt ein 08/15 Bild vorne drauf, das nicht einmal etwas mit dem Inhalt zu tun hat. Wenn ich schon Fehler mache, dann mache ich die selbst.

Noch dazu finde ich das ganze Erschaffen eines Buches extrem interessant. Für mich ist das Teil der Kreativität, ein Spiel mit dem Möglichen, weshalb ich mich da gerne in verschiedene Dinge einarbeiten möchte.

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Hallo Isabel, schön das Du da bist.
Ein guter Ansatz. Nachdem ich etliche Beiträge hier und im kleinen Rest des Internetz über Verlagssuche und Agenten gelesen habe, werde ich es auch selber anpacken. Klar es ist mehr Arbeit, aber auch unglaublich spannend und herausfordernd. Neulich wurde ich nach meiner Zielgruppe gefragt. Ich wusste keine Antwort. Weil wie Du so schön geschrieben hast, ich schreibe die Geschichte ja erstmal für mich. Vielleicht findet sich dann irgendwann eine Zielgruppe.

Was das zerschossene Cover angeht kann ich nachvollziehen, da hätte ich auch keine Lust drauf. Mein Zirkus meine Affen.
So jetzt schnell Bananen kaufen und wieder in die Manege.

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Hallo Lusmore,
ich lese gerade viel in Federwelt und Selfpublisher, wo ja auch Verlagsleute zu Worte kommen. Mir fällt immer auf, wie sehr da in Schablonen gedacht wird. Das berühmte Korsett. Die Angst, sich auszuprobieren. Lieber den 1000. Roman über eine Liebesbeziehung zu einem Vampir als Neues. Klar, wenn diese Bücher ihre Leserschaft finden, dann haben sie auch ganz klar ihre Daseinsberechtigung. Aber manchmal entdeckt doch eigentlich jeder Leser auch mal gerne Neues?!
Ich muss immer an die Geschichte eines Bibliothekars denken, der einem Kind einmal anstatt des 1000. Enid Blyton Romans ein anderes Buch in die Hand drückte und das Kind hinterher sagte: “Das war so anders spannend.” :slight_smile:

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Hy Isabel,
ja es ist leider so das alle nur noch auf die schnelle Mark schauen. Nur noch so genannte Schnelldreher, das was sich definitiv verkauft. Es muss wirtschaftlich sein. Das siehst du überall, Branchenübergreifend. Möbelhäuser, Mediamarkt. Aber auch die Film und Serienindustrie macht es. Wenn Du kurz nachdenkst, was du gerne verfilmt hättest, fallen Dir bestimmt zig Sachen ein. Und was wird verfilmt? McGyver hat sich gut verkauft, das können wir ja noch mal neu machen. Der Name zieht. Robin Hood. Diese Liste ist ellenlang. Und schlecht. Schlecht weil sie auf ein bewährtes Pferd setzen. Und dann wundern sich alle das es nicht so toll lief. Ach. Klar haben sie ihre Daseinsberechtigung und Leute die das gerne sehen oder lesen auch. Sie sollen unterhalten werden. Aber der Mut fehlt. Dare to suck. Das andere spannende finde ich auch meist schöner und besser. Aber du musst erstmal wen finden der das kennt und weiterempfiehlt. Die werden nämlich auch weniger, leider.

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„Anders spannend“, das gefällt mir!

Warum schreibe ich? Weil es meine Natur ist seit vierzig Jahren. Zum Broterwerb im Kommunikationsgeschäft, mit dem verglichen das Verlagswesen ein fröhlicher Ringelreihen ist. Daraus resultiert, dass ich den Kontakt zu Agenten und Verlagen nicht scheue. Warum will ich Romane schreiben? Weil ich denke, dass genau jetzt, genau in unserer Zeit, die Geschichten auf der Straße liegen. Man muss sich nur danach zu bücken trauen.

Nein, im Ernst, es macht unfassbaren Spaß, endlich einmal Fiktion zu schreiben oder es zumindest ungelenk zu versuchen, statt Konzepte, Strategien, Präsentationen, Corporate Publishing etcetera.

LG aus dem Taunus
Roland aka Orlando

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Nicht wahr? Mir ist noch ein Grund eingefallen: Wenn ich schreibe, dann fühle ich mich „ganz“. Ich kann völlig darin aufgehen. Manchmal, wenn ich im Schreiben versunken bin und ich dann etwas schreibe, was mir richtig gut gefällt, könnte ich vor Freude im Zimmer tanzen. Habe ich auch schon gemacht.:astonished:

Wenn ich schreiben darf, dann bin ich einfach glücklich.

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Hallo zusammen,

sorry, war länger nicht mehr da, weil ich (endlich) meine Blockade überwunden habe und wieder voll dabei bin.
Juhu!
Endlich wieder entspannen, träumen, die Kreativität fließen, und sich von der Muse abknutschen lassen.
Es gibt nichts Schöneres.

@Isabel,

Diese Erfahrung habe ich leider auch machen müssen.
Vor allem ein Cover finde ich wichtig. Erstens soll es den Leser ansprechen und zweitens auch den Inhalt des Buches widerspiegeln.
Schade nur, dass die Verlage das anders sehen.
Anscheinend geht es denen nur darum, irgend ein X-Beliebiges Cover draufzupacken, ohne groß nachdenken zu müssen.
Was das bringen soll, versteht keiner, denn vor allem ein Cover soll ja die Leser ansprechen und sie auf den Inhalt des Buches einstimmen.

Ich kenne mittlerweile auch viele Jungautoren, die sich am Schreiben versuchen wollen und versuche ihnen Mut zu machen, ihre Träume zu verwirklichen. Außerdem versuche ich ihnen mit meinen negativen Erfahrungen unter die Arme zu greifen, damit sie davon verschont bleiben.
Einer hat meinen Rat befolgt. (Teilweise zumindest)
Aber eine andere fängt immer an, dass sie ihr Buch unbedingt zu einer Agentur und darüber zum Verlag bringen will.
Ich habe ihr davon abgeraten, vor allem aus diesem (Cover) Grund und dem mangelnden Einfluss, den man als Autor darauf hat. (Und die dann nicht mehr nennenswerten Tantiemen.)
Aber am Ende muss jeder selbst wissen, was er tut.

So, ich mache jetzt weiter. Möchte noch in diesem Jahr mit der Grundschrift fertig werden.

Bis denn dann!
LG Tessley

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@Tessley: Schön, dass du deine Schreibblockade überwinden konntest.
Das mit den Agenturen oder Verlagen muss, denke ich, jeder für sich selbst entscheiden. Nicht jeder mag die Kreativität drumherum oder hat die Zeit und den Willen, sich in solche Dinge einzuarbeiten. Jeder soll da seine eigenen Erfahrungen machen.
Viel Erfolg beim Weiterschreiben!!

Guten Morgen :wink:

Ich stehe noch “vor” Allem, aber würde dies dennoch schon beantworten, weil die Richtung klar ist.

Das ist nicht ganz eindeutig bei mir.
Ich schreibe viel für Kinder aber nicht nur.
Derzeit schwinge ich zwischen Interessierten für Persönlichkeitsentwicklung und High-Fantasy.

Ich schreibe, weil ich überall Geschichten sehe. Meine Plattform, auf der ich Kurztexte bloggte ist leider vor ein paar Jahren abgeschaltet worden, so dass ich nur noch für mich geschrieben habe und die Texte immer länger wurden.

Ich werde unter die SelfPublisher gehen und liebäugle derzeit was dies angeht mit Tredition.
Im Grunde bin ich Hobbyschreiberin und fühle mich damit einfach sehr wohl und in mir zuckt immer etwas zusammen, wenn ich an Verträge und äußerliche Fristen denke, weil meine Zeiten sehr stark schwanken. Ich möchte hier freier arbeiten können. Was auch die optische Gestaltung angeht. So möchte ich die Fotografien und Illustrationen eben auch selbst erstellen. Da ich schon freiberuflich als Portraitfotografin gearbeitet und es sehr bereut habe, durch Kundenwünsche in ein Korsett gepresst zu sein, möchte ich dies derzeit kein zweites Mal erleben.

Ob sich das nicht irgendwann ändern könnte, mag ich allerdings nicht beschwören. Ich möchte ja beweglich bleiben.

(Und hoffe sehr, dass dies mit der Zitierfunktion so klappt, wie ich mir das vorstelle)

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Liebe Michou,

ich glaube ich würde lieber daddeln, anstatt mich mit Menschen zu unterhalten, aber schreiben würde ich sogar noch lieber im Moment (ich hocke gerade im Büro, die Arbeit ist - ja müsste getan werden - gerade nicht motivationsfördernd).

Zu Deinen Fragen:
Warum ich schreibe - angefangen habe ich für mich selbst zu schreiben, dann konnte ich andere für meine Geschichten begeistern und das macht mir sogar noch mehr Spaß - positives Feedback der Leser und Spekulationen wie die Geschichte weitergeht - Mutmaßungen und falsche Fährten, das macht mir wirklich sehr viel Spaß.

Am Anfang gab es für mich nur Verlag, Verlag, Verlag - je bekannter und größer, umso besser :wink: (halt der typische naive Traum).
Nach zwei sehr zweifelhaften Angeboten kleinerer Verlage (die heutzutage vermutlich auch nicht mehr zeitgemäß sind, aber damals Ende der 90er, war das scheinbar noch so), hatte ich mich von dem Gedanken verabschiedet “schnell” publizieren zu wollen. Und mit dieser Erkenntnis - und der Tatsache, dass das Buch immer mehr zu meinem “Baby” wurde - wollte ich mein liebgewonnenes Projekt nicht mehr her geben, sondern habe mir in den Kopf gesetzt es im Eigenverlag zu veröffentlichen.

Witzigerweiße war die Verlagsgründung fast durch und es war quasi alles bereit, als mir die Schwangerschaft meiner Frau alle weiteren finanziellen Späßchen und Risiken ersteinmal verwehrte, da die komplette Eigenfinanzierung (und das damit verbundene Risiko) durchaus ernst zu nehmen ist. E-Books und E-Publishing waren damals noch keine wirklichen Optionen, da noch in den Kinderschuhen.

Inzwischen bin ich der digitalen Veröffentlichung durchaus zugeneigter, halte aber dennoch an der Printfassung fest und auch das Projekt Eigenverlag ist nicht vom Tisch - es ist ja immer noch alles vorbereitet. Da inzwischen auch der Digitaldruck viel mehr Möglichkeiten bietet und auch BoD eine interessante Alternative ist, halte ich mir diese Optionen einfach offen.

Ich weiß, dass man immer wieder an den Punkt kommt, wo man sich sagt “Ach hätte ich es doch damals einfach gemacht” - aber man wird ja reifer und gesetzter und inzwischen fühle ich mich mit der ganzen Publikationssache nicht mehr so gehetzt, wie noch vor 20 Jahren.

In knapp 10 Jahren sind alle Kids so groß, dass man auch wieder mehr Zeit findet und dann werden diese ganzen Projekte wieder fest in Angriff genommen - und wer weiß, wie es dann auf dem Buchmarkt aussieht, was für neue Möglichkeiten es gibt und wohin die Reise dann geht.

Aber der Verlag wird gegründet - die Bücher werden selbst publiziert (Coverdesign, Marketing, Lektorat und Druck halt von extern) und alles Risiko trage ich selbst.

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Aber bitte vernachlässige dennoch Deine literarischen Kinder nicht. Füttere sie mit etwas zeitlichem Input mit durch.
Das geht oder ging vielen von uns ähnlich. Da sind die Kinder, das ist der Job. Ich merke bei mir, dass es nicht so sehr die Zeit ist, die fehlt, sondern dass im Kopf einfach kein Platz mehr zu sein scheint für unsere Figuren. Die sind nach hinten verdrängt, bis sie sich eines Tages in Nacht- oder Tagträumen nach vorn drängeln. Dann weißt Du, es ist höchste Zeit, nach ihnen zu sehen (siehe das Thema von Manuela). Ich habe mir immer wieder Notizen zu Ideen gemacht, mal ein paar Seiten hingeschrieben (in der Hoffnung, sie später verwenden zu können) und mich darüber gefreut. Und jetzt, da die jüngst Tochter fast erwachsen ist und ich endlich im Job kürzer treten kann, habe ich tatsächlich die Zeit, die alten Projekte zu verwirklichen.

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