Aloha.
Was jetzt kommt ist vermutlich eine ungewöhnliche Frage. Wie weit kann/ darf/ sollte ich ein bereits erschienenes Buch verändern, ohne dass ich gleich ein neues daraus mache?
Eine neue Version und ggfs neue ISBN ist mir klar, meine Frage bezieht sich auf den Inhalt.
Zum Hintergrund: Der erste Teil von Zirkulum ist einige Jahre alt. Ich habe mich seitdem weiterentwickelt, was nicht das Problem ist (ich bin – im Rahmen – noch immer zufrieden). Problematischer ist, dass sich auch Zirkulum entwickelt hat. Von einer generischen Stadt in der Zukunft zu Moskau ca. 2170. Und von einem Einzelwerk zu einer Reihe.
Das führt dazu, dass einige Details zwischen Teil 1 und 2 nicht mehr passen. Kleinigkeiten, eine Straßenführung hier, die Farbe eines Schildes dort. Außerdem wurmt es mich, dass in Teil 1 und 2 die Kapitel unterschiedlich strukturiert sind.
Ich würde diese Unterschiede gerne nachträglich in Teil 1 ändern, müsste dafür aber stellenweise den Plot anpassen, um die Kapitel einigermaßen konsistent zu halten. Allerdings ist das „nur“ ein kosmetisches Problem. Würde das einen Eingriff rechtfertigen, der im Film einen Vermerk als „Director’s Cut“ oder „Final Cut“ tragen würde?
Das Buch selbst war kein Megaseller und ich erwarte eigentlich nicht, dass sich eine stark überarbeitete Neuauflage noch verkaufen wird. Eher, dass sich die knapp hundert alten Leser vereiert vorkommen…
Aber mich als Autor stören diese Sachen, die aus einer Kombination von Unerfahrenheit und „es sollte nie einen zweiten Teil geben“ entstanden sind.
Was würdet ihr davon halten? Ich weiß, dass Stephen King etwas ähnliches gemacht haben soll, aber ich bin nicht Stephen King…
Allerdings bin ich Self-Publisher, also theoretisch frei, zu tun, was ich will. Betonung auf theoretisch.
Die zweite Auflage würd für das Taschenbuch außerdem mit einem Wechsel von epubli zu kdp einhergehen, damit beide Teile im selben Format auf dem Markt sind (und epubli mich aktuell nicht mehr überzeugt).
Danke im voraus für eure Meinungen!