Ihr Lieben,
mal etwas Lustiges für euch. Kleiner Hintergrund: Ich wollte Papyrus 11 kaufen, aber mein Mann war da nicht so „erbaut“ von. Es reizte mich trotzdem. Wir sind ein sehr lustiges Ehepaar mit viel schwarzem Humor und albernen Einfällen, kurzum - bei uns wird viel gelacht.
Nun bin ich diejenige, die erstmals bei Seitenwind eine Geschichte zum Wetter geschrieben hat. Ich stecke völlig in den Kinderschuhen des Schreibens. Es war die Schneeflocke, ein bisschen wie Hans-Christian Andersen, das ist eher „meins“, aber für meinen Mann musste jetzt etwas anderes her.
Verzeiht die lange Einführung und der folgende Text ist nur auf die Schnelle, überhaupt nicht ausgereift, geschweige denn durchdacht und ich denke, auch gar nicht mein Genre. Er soll euch nur auf die - zumindest für mich - lustige Art zeigen, wie ich es erreichte, dass mein Mann nichts mehr gegen den Kauf von Papyrus hatte (ich hätte es ohnehin kaufen können, aber so war es schöner ) :
Ich sandte meinem Mann heute folgende Geschichte ins Büro:
Stunden um Stunden wagte sie es, den Stimmen in ihrem Kopf zu trotzen.
„Ich darf es nicht tun!“, flüsterte sie immer wieder.
Es nutzte nichts.
Schweren Herzens erhob sie sich, streichelte den treuen, ergrauten Hund und schlüpfte schließlich in ihre Uniform.
Nachdenklich besah sie sich im Spiegel.
„Hallo, alter Gefährte“, murmelte sie, „lange nicht mehr gesehen.“
Die Uniform umschloss sie wie eine vergessene Identität. Sie passte, obwohl sie schon lange Zeit im Schrank hing.
Sie war nicht einmal sicher gewesen, ob sie noch existierte.
Noch einmal korrigierte sie den Sitz des Gürtels und ein Ausdruck von Entschlossenheit schlich sich in ihr Gesicht.
„Es führt kein Weg daran vorbei“, sagte sie leise zu dem müden Hund, der sie mit traurigen Augen ansah.
Sie griff nach ihrer Ausrüstung, verließ die vertraute Hütte.
Auf der Veranda hielt sie inne, ihr Blick fixiert auf den düsteren Wald.
Ein Gedanke schlich sich ein: der Hund.
Sie drehte sich um, öffnete die Tür und sah zu dem schlafenden alten Tier.
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Es wird nicht lange dauern“, flüsterte sie und schloss die Tür geräuschlos.
Sie würde zurückkehren. Natürlich würde sie das.
Vielleicht nicht allein.
Die Ausrüstung lastete kaum auf ihr. Sie hatte schon weitaus schwerere Lasten über lange Strecken getragen.
Mit unbeirrbarer Entschlossenheit ging sie los und mit jedem Schritt wurde sie schneller.
Es dauerte nicht lange, bis sie eins wurde mit dem Wald.
Die Farben ihrer Uniform vermischten sich nahtlos mit dem tiefen Grün der Umgebung.
Sie war eine Rebellin! Es lag in ihrer Natur, schon immer.
Anmerkung: An dieser Stelle hoffte ich, mein Mann schnallt das, aber er stellte sich dumm, also musste ich sehr schnell eine Fortsetzung schreiben :
Fortsetzung:
Nach einem mehrstündigen Marsch erreichte sie ihr Ziel.
Ihr Blick schweifte ruhig durch die Umgebung. Nichts bewegte sich.
Das Gebäude vor ihr wirkte verlassen. Keine Fahrzeuge, keine Geräusche, nichts, das auf Leben hinwies.
Mittagszeit, vermutlich waren die Bewohner außer Haus, bei der Arbeit.
Vorsichtig näherte sie sich, duckte sich neben die Eingangstür und zog ein kleines Werkzeug aus ihrer Uniform. Mit flinken Fingern knackte sie das Schloss. „Kein Alarm, bitte“, flehte sie innerlich.
Es blieb ruhig. Ein erleichterter Atemzug, bevor sie die Tür leise öffnete.
Der Innenraum, alt, aber erstaunlich gepflegt, empfing sie.
Ihr Ziel war klar definiert – ein Raum, nur dieser eine Raum.
Sie hatte den Plan im Kopf, sie ging ihn nochmals durch.
Erdgeschoss, drei Türen.
Ihr Blick wanderte nach oben, Stille.
Sie tastete sich zur ersten Tür vor, ein Badezimmer. Die zweite Tür war verschlossen.
Sie schlich zur dritten Tür und öffnete sie leise.
„Das ist es“, dachte sie und wagte kaum, zu atmen.
Noch immer war alles ruhig im Haus. Auch in dem Raum schien sich niemand aufzuhalten.
Schnell schloss sie die Tür hinter sich und sah sich ruhig um.
„Da bist du ja“, sagte sie leise, als sie den Gegenstand sah, den sie suchte.
Rasch ging sie zu dem Laptop, der auf einem modernen Tisch stand und schaltete ihn ein.
Der Code! Er fragte nach einem Code!
Sie rief sich die Zahlen in Erinnerung.
Sie hatte sie auswendig gelernt, obwohl sie den Auftrag zunächst abgelehnt hatte.
Sie tippte den Code ein, ein leises Summen bestätigte die Anmeldung.
Noch einmal hielt sie inne. Ein Geräusch? Zurückkehrende Bewohner? Sie lauschte angestrengt. Stille.
„Schneller“, trieb sie sich selbst an, das Adrenalin pochte in ihren Adern.
Der Browser öffnete sich, sie hoffte auf eine stabile Internetverbindung.
Sie brauchte nur einen Download! Einen einzigen!
Ihre Gedanken begannen zu rasen. Die Finger flogen über die Tastatur.
Ein triumphales Lächeln, als die Datei endlich heruntergeladen wurde – ein einziger Versuch genügte!
Sie war noch immer gut in dem, was sie tat!
Eine Rebellin. Das war ihre Natur.
Sie schaltete den Laptop aus. Sie würde ihn mitnehmen. So lautete der Auftrag.
Nochmals lauschte sie, doch weiterhin herrschte Stille.
Der Laptop wanderte in ihren alten Rucksack, bereit für den Rückweg.
Zurück in ihre alte Hütte, zu ihrem Hund. Doch nicht allein. Die Software begleitete sie, Papyrus Autor 11 – die Software der Rebellen. Sie war alle Gefahren wert gewesen!
- Ende -
Tja, das Büro hatte einen sehr belustigten Ehemann. Papyrus ist gekauft und heißt in unserem Haus künftig „die Software der Rebellen“ - wisst ihr Bescheid!
Danke, für all eure tollen Texte, die ich so gerne lese!