Wie ausführlichen Hintergrund zur Geschichte "verwalten"?

Die Figuren und die Welt meiner Geschichte wächst und wird immer umfangreicher und bunter. Die Figuren erzählen mir ihre Herkunft und ihre Sorgen und Wünsche, Länder und Städte breiten sich gedanklich unter mir aus.
Ich mag das, weil ich dadurch beim Schreiben einer Figur mehr Kontur, mehr Leben geben kann. Es kommt nicht alles ins Buch. Ich hoffe, man spürt es beim Lesen, dass da noch ganz eigene Geschichten dahinter sind.

Jetzt die Frage: wie verwaltet, organisiert ihr das?
Die Figurendatenbank gibt mir nicht genug Raum für die Geschichten im Hintergrund. Wie macht ihr das? Wo und wie plant ihr das Setting, die Länder, die politische Situation, die Familiengeschichten etc.?

Ich nutze Figur Datenbank nur für das Wesentliche. Charakter zu entwickeln dauert bei mir am längsten und dafür nehme ich mir viel Zeit. Ich habe ein Notizblock in den ich mir Spontaneinfalle notieren, ansonsten kommt alles in Word in dem ich jeder Figur eine eigene Vita verpasse. Die von dem Protagonisten ist dann manchmal bereits 30 bis 40 Seiten lang. Für mich ist das die beste Methode, den Charakter auf die Reise zu schicken und immer zu wissen, wie er wann reagiert - vor allem in den Augenblocken die beim Schreiben freigesetzt werden und nicht schon im Vorfeld geplant sind. Ich weiß von einigen Selfpublishern die es mit den Figuren nicht so Ernst nehmen. Spannend ist es, die Rezessionen zu lesen:
“Alle Figuren ein Wisch!”, “Langweilig, keine Merkmale!”
Wer solche Rezessionen nicht unter seinem Werk finden will, sollte Zeit und Liebe in seine Figuren investieren.

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In die Figurendatenbank packe ich auch nur die allernotwendigsten Sachen.
Jede (wichtige) Figur bekommt aber ein eigenes Dokument, wo ich mich mit den ganzen Zusatzinfos nach Herzenslust austoben kann. Genauso geht das mit Ländern, Politik, Göttern u.s.w.

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Meine Fantasywelt ist mittlerweile auch sehr umfangreich geworden und enthält viele Informationen. Die meisten davon habe ich im Kopf, weil ich so schnell Neues erfinde, dass ich kaum mit dem Ordnen und Verwalten hinterherkomme. Aber ich habe jetzt angefangen, mir in der Figurendatenbank weitere Tabellen anzulegen. Eine Tabelle enthält Lebewesen, d.h. Pflanzen und Tiere und ihre Besonderheiten, eine weitere Tabelle enthält Schauplätze und wichtige Informationen dazu und wieder eine andere Tabelle enthält Dinge, wie z.B. Lebensmittel, besondere Gegenstände, die in der Geschichte eine Rolle spielen, etc. Außerdem vermerke ich in den Figurendatenblättern ebenfalls Informationen zu den Hintergründen, vor allem wenn sie eine Figur betreffen.
Ich hatte auch mal ein extra Papyrus-Dokument angelegt, um dort alphabetisch, ähnlich wie in einem kleinen Lexikon, all diese Dinge festzuhalten, und ein paar Infos sind immer noch in dieser Datei, weil ich sie noch nicht übertragen habe. Ich weiß momentan noch nicht genau, welche Methode ich am besten finde. Das Papyrus-Dokument hat den Vorteil, dass man es am besten nach Stichwörtern durchsuchen kann. Das geht in der Datenbank zwar auch, aber die Suchfunktion zeigt mir nur an, bei welchem Eintrag (Figur oder Schauplatz) ich ein bestimmtes Wort verwendet habe, nicht, wo innerhalb dieses Eintrages das gesuchte Wort steht.
Das Problem bei meinem Projekt ist, dass ich überall Informationen stehen habe, auf Papier, in Word-Dokumenten, in Papyrus, weil ich das Projekt schon begonnen habe, bevor ich mir Papyrus gekauft hatte. Bisher bin ich so ganz gut klargekommen, aber bei einem neuen Projekt würde ich mir eine einheitliche Strategie überlegen.

LG
Pamina

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Das finde ich auch eine interessante Idee. In Word habe ich das früher so gemacht. Aber man kann dann nicht “dokumentübergreifend” suchen, sondern muss schon wissen, bei welcher Figur die gesuchte Information steht …

LG

Pamina

Ich habe meistens ein Begleitdokument, das mit dem Manuskript verknüpft ist (d.h. das sich automatisch mit öffnet, wenn ich das Manuskript aufmache), und darin hat u.a. jede wichtige Figur ein “Kapitel”. Ich definiere den Namen der Figur als Überschrift, damit ich sie über den Navigator einfach ansteuern kann, und jedes dieser Figurenkapitel beginnt auch auf einer eigenen Seite. (Und die Figuren, die eine eigene Perspektive haben, kriegen im Navigator die gleiche Farbe wie ihre Szenen im Manuskript. Also z.B. rot für Szenen aus der Perspektive der Hauptfigur, und der Name der Hauptfigur ist im Begleitdokument ebenfalls rot markiert.)

Auch wenn es ausführlichere Informationen über die Welt der Geschichte zu verwalten gibt, kommt das in dieses Dokument, auf die gleiche Weise. Ich sehe keinen Grund, das in eigene Dokumente abzutrennen – wozu?

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Führst Du das auch in Papyrus? Das kann man?

Das Problem habe ich auch in meiner Literatur-Datenbank, in der ich teils umfangreiche Exzerpte zu den jeweiligen Werken gespeichert habe. Wenn ich dann wissen will, wo in einem solchen Exzerpt oder sonstigen Kommentartext ein bestimmter Ausdruck vorkommt, kopiere ich mir den Feldinhalt einfach schnell in ein temporäres neues Dokument.

Menü “Dokument” > “Verzeichnisse” > “Verknüpfte Dokumente…” > “Hinzufügen…” :slight_smile:

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Ja, klar. Das geht sogar in Papyrus besonders gut, weil ich da nach Herzenslust Tabellen anlegen kann, Überschriften, Bullet-Listen usw., Bilder einfügen – und über das Ganze per Navigator die Übersicht behalte!

Geht mit gerade auch so! :slight_smile:

Wenn ich ein Projekt beginne, dann trage ich erst mal alle Notizen an einem Ort zusammen, denn nur dann können die sich “gegenseitig befruchten”. Was man in anderen Dateien schon hat, ist ja mit Copy&Paste schnell rübergeholt, und Gedanken von irgendwelchen Zetteln nochmal abzuschreiben schadet dem Denkprozess auch nicht.

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Hihi, bei mir umfassten die Gedanken von “irgendwelchen Zetteln” zwei dicke Leitz-Ordner, bevor ich Papyrus gekauft habe …
Ich habe es bis heute nicht geschafft, sie alle abzutippen …

LG

Pamina

:kissing:
Ich glaube, ich wäre in dem Fall bei den Ordnern geblieben …
…und hätte eher meine Dateien ausgedruckt und dazu geheftet!

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Hatte ich überlegt, aber ich finde nichts wieder …
Deshalb habe ich die wichtigsten Informationen in Papyrus übernommen, aber manchmal kommt es mir so vor, als hätte ich irgendeine Idee in dem handschriftlichen Zettel-Wirrwar übersehen. Na ja, macht nichts. Mittlerweile ist das Projekt so weit fortgeschritten, dass ich vergessene Ideen einfach durch neue ersetzt habe.
In Zukunft werde ich das besser organisieren. Aber gerade bei Fantasy ist die Welt, die man da baut, so umfangreich, dass man genau überlegen muss, wie man das sortiert, um alles wiederzufinden.

LG
Pamina

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