Kürzlich war ich zum ersten Mal an einem Treffen des Vereins Phantastik-Autoren Schweiz.
Ein bunt gemischtes Grüppchen unterschiedlichster Leute traf sich in einem Lokal beim Hauptbahnhof Zürich.
Dann setzte sich ein junger Mann dazu - und ich verfiel vor Staunen fast in Schnappatmung: Er sieht genau so aus wie einer der beiden Protagonisten meiner Geschichte!
Da ich Fantasy schreibe, ist das schon sehr ungewöhnlich.
Netterweise durfte ich ein Foto machen, nur für meinen privaten Gebrauch.
Ich bin jetzt noch völlig hin und weg.
Ist euch auch schon völlig überraschend euer Protagonist in natura begegnet?
Wenn mir das bei meinen aktuellen Protagonisten passieren würde - dann müsste ich wohl ernsthaft an meinem Geisteszustand zweifeln. Obwohl ein Gespräch mit Diesen höchst interessant sein dürfte
Wobei ich in Deinem Fall wahrscheinlich auch nicht schlecht gestaunt hätte. Klasse, dass Du ein Foto machen durftest.
Jaaa, und ich bin froh, dass ich nicht die Einzige bin, der das passiert ist. Kam mir schon seltsam vor (dabei nehme ich keine Drogen).
Die Übereinstimmungen waren nicht nur von der Optik her fast exakt, sondern auch die besondere Gangart, die Bewegungen stimmten überein.
Haha, sehr mutig von dir, ein Foto zu machen, das hätte ich mich nicht getraut zu fragen. Das wäre vielleicht wie eine verquere Anmache rübergekommen.
Was hast du gesagt?
„Heda, junger Mann, ich bin Autorin und Sie sehen aus wie Protagonist XY in meinem Roman. Darf ich Sie fotografieren?“
Junger Mann: „Klar, ich werde öfter darauf angesprochen, wie eine Romanfigur auszusehen.“ * posiert lächelnd *
Es war ein Autoren-Treffen. Der junge Mann ist im gleichen Verein. Daher verstand er meine Aufregung.
Ich habe ihm dafür ein Buch versprochen, wenn es dann soweit ist.
(Ein weiterer Ansporn, endlich vorwärts zu machen mit dem Buch! )
Vielleicht ist das so, weil es bestimmte „Archetypen“ von Menschen gibt und ihr unbewusst diesem einen Archetypen, der euer Porta ist, schon längst mal begegnet seid. Und jetzt begegnet ihr ihm wieder.
Ist euch nicht schon mal aufgefallen, dass ihr immer wieder Menschen trefft, die anderen Menschen, die ihr kennt bzw. früher getroffen habt, ähnlich sind, also dass es schon so gewisse Schubladen gibt.
Gerade so Sachen wie Bewegung oder Gangart hat man vielleicht irgendwo mal aufgenommen, ohne es bewusst zu merken. Auch für Verhalten gilt das. Deswegen können wir andere auch recht schnell einordnen. Das ist zwar mit Vorurteilen behaftet und kann falsch sein, aber trifft auch oft zu.
Ja und das war total seltsam. Denn nicht nur die Optik passte, sondern tatsächlich auch die berufliche Richtung - eine Frau beim Militär.
Ich war total sprachlos, weil der Ort noch seltsamer war. Meine damalige Nageldesignerin nahm mich als Model mit auf eine Schulung und diese Frau war ebenfalls Model von jemandem. Ich war hin und weg - habe allerdings kein Foto gemacht, ich traute mich nicht zu fragen.
Aber es war sooo genial, meine Hauptfigur quasi live zu erleben
Ich habe tatsächlich einmal (in Venedig) „meinen“ Protagonisten gesehen - und dann gleich doppelt. Es waren nämlich eineiige Zwillinge mit ihren Familien. Da mochte ich nur leider nicht so genau hinsehen und es war so voll, dass immer wieder Menschen dazwischen standen.
Ooch, den Protagonisten in meinem ersten Roman treffe ich jeden Morgen in meinem Bad. Ich erkenne ihn zwar nicht immer auf Anhieb - aber ich weiß, dass er es ist